Zum Frühjahrstreffen des Dreiradler-Forums

Hab mich mit Ralf aus Wolfhagen und Nachbar Egon zu einem gemeinsamen Besuch des Frühjahrstreffen der Dreiradler verabredet. Völlig klar, dass ich mal wieder keinen Preis für die weiteste Anfahrt gewinnen werde: Das Treffen findet erneut im Oldtimer Cafe an der Herrchenhainer Höhe statt – knapp 50 km entfernt. Morgens um 8:00 taucht Ralf aus Wolfhagen mit Hund Rocco (reinrassiger Irischer Foxhound mit spanischem Blut) auf. Nach einem Kaffee bei Egon brechen wir auf. Egon setzt sich überraschenderweise nicht aufs Gespann sondern nimmt die F800 – mit fadenscheinigen Ausreden. In Wahrheit hat der Bursche aber nur Skrupel, sein vom Wintersalz arg zerfressenes Yamahagespann einem fachkundigen Publikum zu zeigen. Dabei ist der Salzfrass doch eigentlich ein Ehrenzeichen und zeigt, dass das Gespann immer und überall bewegt wird. Aber wenn Egon nicht will, dann will er nicht. Also zuckelt er mit seinen 85 PS hinter uns kleinen Gespannen her. Erschreckend ist meine heutige Unsicherheit mit dem Gespann. Speziell um die Rechtskurven eiere ich nur so herum. Das muss besser werden. Aber dennoch kommen wir an: Ein Heimspiel: Das Frühjahrstreffen des Dreiradler Forums.

Aus rein humanistischen Gründen und aufgrund seiner philantropischen Einstellung hat Egon darauf verzichtet, um 6:00 auf dem Zeltplatz am Oldtimer Cafe aufzutauchen und die friedlich schlummernden Dreiradler zu wecken. Statt dessen laufen wir gegen 10:00 auf der Herrchenhainer Höhe ein und geraten in die langsam anlaufenden Frühstücksaktivitäten. Auch die ersten bekannten Gesichter tauchen auf und man erfährt erste Neuigkeiten. Schliesslich haben wir die meisten der Dreiradler ein Jahr lang nicht leibhaftig gesehen. Für Ralf ist es sogar das erste Treffen der Dreiradler.

Der Parkplatz am Oldtimer Cafe ist noch ziemlich leer, als wir gegen 10:00 einlaufen.

Das schicke GN250-Gespann von Ralf wird allgemein bewundert. Sieht aber auch wirklich richtig gut aus.

Eine Familienkutsche muss nicht zwangsläufig ein Van oder ein Kombi sein.

Töchter im Teenageralter haben erreicht, dass eine kleine (japanische?) Comicfigur den Velorex-Seitenwagen ziert.

Für Beiwagenhund Rocco ist der Tag ein echtes Erlebnis: Spannende Fahrt, neue Bekanntschaften, grosse Wiese, leckere Hundekuchen - Hundeherz, was willst Du mehr!

Schönes R100 Gespann in meiner Lieblingsfarbe. So gefällt mir ein 2V-Boxer.

Gruppenbildung auf der Zeltwiese.

Raumprobleme kann Nattes mit dem W650-Gespann mit Lastenseitenwagen nicht kennen.

Zwei Boxer-Gespanne aus dem Schwabenland.

Heute etwas indisponiert: Das KTM-Gespann von Roll. Was fehlt dem Gefährt?

Scheinbar hat ein ungeeigneter Regler die Gel-Batterie zerkocht. Regelrecht aufgeblasen und die Kapazität wirkt auch schon leicht reduziert.

Egon und Roll besorgen im Grünberger Herculesmarkt eine neue Autobatterie. Der erfolgreiche Einbau wird mit einem Gläschen Rotwein gefeiert. Offensichtlich hat der Kellner das Serviertuch liegen lassen. Und so entstand dieses Stilleben.

Niedersächsisch-Schwäbische Verbrüderung. Allerdings wird unsere Regina bald zu den Hessen gehören.

Zwei Fahrensmänner! Und der (liebe?) Schrat in diesem Jahr mit Vollbart und Haarmähne. Hätte ihn beinahe nicht erkannt.

Das Dreiradler-Forum ist international. Neben dem United Kingdom waren auch die Niederlande vertreten und ich meine, auch ein Schweizer Gespann gesehen zu haben.

Das Rotax-Gespann mit Richterkabinennachbau von Fäärt.

Was macht Jules mit einer leeren Flasche am Gespann vom Schrat?

Beim Anblick von Pewibros Vmax-Gespann kommt mir mein Rotax-Gespännchen richtig mickrig vor.

Kennzeichen RE: Ein Gespann aus der alten Heimat.

Die Ruhe, die dieses Bild vermittelt, habe ich während des gesamten Tages verspürt.

Niedersächsiches Gruppenbild mit Dame(n)

Lieber als diese SR500 hätte ich das XS650-Gespann von Andreas, dem kahlgryndigen, gesehen. Ist aber wohl noch in Arbeit.

Haunis Guzzi ist ein Gespann nach meinem Geschmack. Wenn ich meinen Ostböcken mal untreu werde, dann entweder mit einer W 650 oder einer 2-Ventil Guzzi.

Für mich das Mega-Ereignis dieses Tages: Nach fast 25 Jahren hab ich Horst Schäfer aus Maar wieder getroffen. Wir haben stundenlang gequatscht, aber das hätte noch ewig so weitergehen können.

Beim Betrachten des netten SR-Gespanns läuft eine Gruppe Harley-Chopper ein. Rocker oder Zahnwälte, dass ist hier die Frage.

Gewaltiges HU-Gespann mit 1000er MZ-Motor und eingebauter Wüstentauglichkeit. Wirkt wie aus dem Vollen gefräst und schafft Vertrauen.

Preisfrage: Wer ist der Träger dieser Special Sidebike-Boots? Ein Tipp: Es handelt sich nicht um einen Niederländer.

Was soll ich sagen, ich mag einfach kleine, einfache Gespanne.

Dieselross mit Hatz-Zweizylinder im russischen Rahmen. Bei den aktuellen Spritpreisen eine überlegenswerte Alternative.

Ein Antriebskonzept von unbeschreiblicher Schönheit: Königswelle der W 650.

Wolle und Fäärt werde ich schon in 14 Tagen auf dem MZ-Forumstreffen im Erzgebirge wiedersehen - so Gott will.

Fotogen: Wie hingegossen präsentieren sich die beiden Ladies mit der Honda.

Wintercamp der MZ-Freunde Mandeln

So war es geplant: Egon, Ruth und ich wollen mit dem ES 250/1Gespann bzw. dem Yamaha XV-Gespann an den Edersee zum Wintercamp der MZ-Freunde Mandeln fahren. Ist zwar schon seit Tagen richtiges Scheisswetter und die Vorhersagen mit 99 % Regenwahrscheinlichkeit sind auch nicht toll, aber wir wollen es dennoch machen. Ist ja auch nur ein Katzensprung nach Herzhausen – etwa 80 km. Aber dann deutet sich an, dass an diesem Tag mein chinesisches Donghai-Gespann aus München angeliefert wird und so bleibe ich zu Hause. Ruth und Egon aber satteln die XV und starten gegen 11:00 zum Wintercamp der MZ-Freunde Mandeln.

Durch meine Dongahi-Gespann Aktion bleibe ich also in Mücke, was ausserordentlich schwer fällt. Haben doch etliche Foristi ihr Kommen am Edersee in Aussicht gestellt. So kann ich natürlich auch keine authentischen Berichte zum Wintercamp abgeben und beschränke mich deshalb auf ein paar Bilder von Egon und ganz wenige Kommentare – und die sind zum Teil noch weit her geholt. Das Wintercamp ist keine Veranstaltung des MZ-Forums, sondern eher geprägt durch den MZ-Club Deutschland und persönliche Verbindungen der Mandelner MZ-Freunde. Eine schöne Mischung mit der Chance, auch einmal ganz andere MZ-Fahrer zu sehen und kennen zu lernen.

MZ-Rotax-Gespann mit Velorex Seitenwagen, der auf klappbare Haube umgebaut wurde. Damit wird auch der kleine Velorex zum vollwertigen Seitenwagen. Sehr schön gemacht, könnte ich mir für mein Gespann auch vorstellen.

Dieses Arbeitstier bringt das Brennholz für das abendliche Lagerfeuer gleich mit - oder ist es die unauffällige Entsorgung von Renovierungsresten?

Böses Gerücht: Nur noch die Aufkleber halten dieses gewaltige Kawasaki-Gespann zusammen.

Squire-Seitenwagen im Reisebus-Stil an diesem Siegburger Guzzi-Gespann. Ganz in der Tradition der alten englischen Reisegespanne.

Typisches Gespann der MZ-Freunde Mandeln: Rotax-MZ mit Superelastik Seitenwagen.

Die grüne Flugmaschine von MZFM-Chef Klaus. Heute will er aber mal ganz manierlich fahren. Hmmm .......

Egons "Gelbe Gefahr"? Leider nicht, ganz so weit ist der Gute noch nicht. Aber so ähnlich könnte es mal werden, auch wenn er keine FUN sondern eine einfache 500R zusammen schraubt.

Der Eingeweihte erkennt unschwer Foristi Achim, den Trophy-Treiber. Wer genau hin sieht ahnt, warum Achim die Ausfahrt am Samstag unmnöglich mitfahren kann.

Beste Stimmung trotz bescheidenen Wetters. Daran hat sicher auch das gute Hasseröder einen geringen Anteil.

Ausfahrt ins Waldecker Land. Aber zuerst gehts mal auf den ALDI-Parkplatz in Sachsenhausen, damit noch einige Vorräte für den Abend eingekauft werden können.

Die Gespannfahrer warten geduldig auf die emsigen Einkäufer im ALDI Markt.

Aber auch ein paar Solofahrer haben die Ausfahrt mitgemacht. Ist ja auch kein Winterwetter heute sondern ca. 12-14 Grad warm und sehr regnerisch.

MZ und Kultur - das gehört natürlich zusammen. Und so wird Burg Waldeck besichtig - fast zumindest, denn das steinerne Bollwerk ist im Winter geschlossen. Aber der gute Wille zählt.

 

 

Das 23. Vogelsberger Gespanntreffen

Karl-Otto vom Grünberger AMC hatte zum Glück daran erinnert – an das Gespanntreffen in Windhausen. Beim allerersten Treffen war ich schonmal dort, damals fand es im Winter statt und war unglaublich gut besucht. Im pickepacke vollen Zelt herrschte eine Mordsstimmung. Im Laufe der Jahre wurde die Besucherzahl leider immer geringer, aber es gibt immer noch einige, die dem Treffen die Treue halten. Auf zum 23. Vogelsberger Gespanntreffen in Windhausen.

Die Organisatorin des Treffens, Erika, ist zufällig auch die Besitzerin der Izh-Motorräder in Eudorf. Schon deshalb muss ich das Treffen besuchen – vielleicht kommen wir in Sachen Jupiter-Seitenwagen ja doch noch ins Geschäft.
Ein paar Gespannfahrer vom Grünberger AMC haben in Windhausen ein grossen BW-Zelt aufgeschlagen, in dem wir auch übernachten könnten. Aber das wollen wir nicht, es reicht ein Tagesbesuch am Samstag.

 

Vorbereitungen: Das XV-Gespann von Ruth und Egon und meine Silverstar Gespann werden beladen und fertig gemacht für den langen Weg nach Windhausen. Den Pokal für die weiteste Anfahrt werden wir ganz sicher unter uns ausmachen - wer will uns den bei fast 20 km Anfahrt streitig machen?

Das Bundeswehr-Zelt des Grünberger AMC steht schon. Es ist eindeutig der gefühlte Mittelpunkt des Platzes.

Allein für den Transport des Mannschaftszeltes hat sich die Anschaffung des Anhängers für den Russenboxer gelohnt.

Heute sind die Grünberger ausschliesslich mit Russenboxern angereist.

Die einzige MZ auf dem Platz ist heuer dieses Friedberger ETZ-Gespann in NVA-oliv.

Keine BSA: Sehr schönes Gillet-Herstal 500 Gespann mit chinesischem Seitenwagen mit Steib-Emblem. Als der Fahrer später damit abreisen will, springt der seitengesteuerte Einzylinder auf den ersten Kick an. So soll es sein!

Auch unsere beiden Gespanne treffen auf Interesse.

Moto Guzzi mit gigantischem und BMW mit unpassend kleinem Boot.

Falcone im Carabinieri-Look: Ein sehr schönes Motorrad, dass von seinem Besitzer heiss und innig geliebt wird. Kann ich verstehen.

Dieses zweckentfremdete Friedhofsschild findet sich vor dem Zelt einer Wuppertaler Gespanntruppe. Sehr originell!

Diesen gewaltigen 1,5 Sitzer muss eine BMW ziehen.

Ein richtiges Dienst-Quad ist diese Kawasaki mit dem 750ccm V2 Motor. Ruth, Egon und ich dürfen jeder eine ausgiebige Probefahrt machen - so ein Gefährt hat auch seinen Reiz und macht viel Spass.

Und zum zweiten mal treffe ich in Windhausen meinen alten Bekannten Winfried, genannt Spracki. Vor 25 Jahren haben wir einiges zusammen gemacht, unter anderem auch eine Nordlandfahrt von 3 Wochen.

Zum Horex-Treffen nach Friedrichsdorf-Burgholzhausen

Dem Nimbus „Horex“ hab ich ja nie so richtig gefrönt, aber ein leichtes Interesse an den schönen Viertaktern aus Bad Homburg kann ich nicht verleugnen. Und nach den Diskussionenüber im MZ-Forum über die Eigenarten auf Horex-Treffen bin ich sogar etwas neugierig geworden. Und dann lese ich mehr zufällig, dass an diesem Wochenende das Ereignis stattfindet. Da gibts kein Halten und am Sonntag Morgen um 9:00 starte ich zum Horex-Treffen nach Friedrichsdorf-Burgholzhausen.

Bin ja mit Motorrädern der 50er Jahre aufgewachsen und einige davon haben mich stark fasziniert. Die DKW S-Modelle, die NSU OSL und Konsul Maschinen, die Max, Maico Taifun, die Konfektionsmotorräder mit dem ILO-Twin – um nur einige zu nennen. Die vielgerühmte Königin Regina jedoch gehörte nicht dazu, ein anderes Horex-Modell schon eher, doch dazu später. Die grösste Überraschung des Treffens war jedoch kein Motorrad, sondern das Wiedersehen mit einem Bekannten.

Nach Friedrichsdorf im Rhein-Main-Gebiet komme ich entweder über die Autobahn oder durch die Wetterau über Friedberg. Keine Frage, welche Variante ich wähle. Ist zwar landschaftsmässig auch nicht so der Renner, aber es geht. Hier stehe ich kurz vor Friedberg, danach wird die Gegend wahrscheinlich noch langweiliger.

In Friedberg halte ich kurz an der wunderschönen Burg. Ist immer mal wieder einen Besuch wert. Etwas später, bereits hinter Friedberg, sehe ich ein Hinweisschild zu einer Croco-Farm. Die werde ich mir später mal anschauen.

Recht flott komme ich jetzt zum Horex-Treffen, und hier die Überraschung: Der erste Mensch, den ich auf dem Platz wahrnehme, ist Mecki aus Stuttgart. Erst vor einer Woche in Glesien haben wir uns gesehen, und jetzt wieder. Aber eigentlich kein Wunder, denn Mecki ist schon seit vielen Jahren mit der Horex-Szene verbunden.

Und das, obwohl Mecki schon lange keine eigene Horex mehr fährt. Mecki ist von Stuttgart mit der Puch gekommen, die jetzt schon wieder für die Rückfahrt bepackt und startklar ist.

Eine wunderschöne Zündapp KS601, wahrscheinlich eine der letzten Exemplare. Könnte die US-Version sein mit dem typisch amerikanischen Lenker und mit Hinterradschwinge - sehr selten.

Und dann fährt mein Traummotorrad vor: Eine Norton 500 ES2, für mich der schönste Einzylinder überhaupt.

Ein Bild von einem Motorrad: Schöne Lackierung, der Motor absolut öldicht, selbst am Primärkettenkasten. Dieses Exemplar wird mich wieder aktivieren, in dieser Richtung tätig zu werden.

Dann läuft diese AJS ein, ausgerüstet mit der unglaublich hässlichen Avon Streamline Verkleidung. So skuril ,dass es schon wieder schön ist.

Aber unter der Verkleidung hämmert der klassische 500er Einzylinder. Habt ihr gewusst, dass Mecki auch zwei dieser schönen Engländerinnen sein eigen nennt?

BMW R5 aus dem Jahre 1937 in sehr gutem Zustand, ohne überrestauriert zu wirken.

Jetzt aber mal zu den Horexen, denn schliesslich ist dies ein Horex-Treffen. Hier diejenige Horex, die ich mir für mich vorstellen könnte: Die 350er Einzylinder Resident mit Vollschwingenfahrwerk. Ein herrliches deutsches Kraftrad.

Trotz Glattflächigkeit ein klassischer Motor. Laut Mecki war dieser Motor damals, also in den 50ern, ständig undicht, während die heutigen Residents aller wunderbar dicht sind. Erstaunlich!

Der Horex-Klassiker: Regina 350 Gespann. War zu verkaufen für VB 8700 Euro. Technisch und optisch gut, wahrscheinlich ein fairer Preis.

Imperator im Sportanzug der 60er Jahre.

Regina im Sportlook mit hochgezogenen Schalldämpfern.

Die ersten Reginas hatten wohl noch Trapezgabeln. Oder ist das eine Vorkriegs-Horex?

Imperator, die offensichtlich im Alltag bewegt wird. Keine Showroom-Maschine, aber auch keine Ratte. So mag ich diese Klassiker.

So kampiert der echte Horexianer: Das Gespann wird nachts unter das Vordach geschoben.

Regina mit angebautem PKW-Ölfilter und grossem Zylinder, laut Mecki wahrscheinlich 500 ccm.

Regina 400 Gespann aus einem der letzten Baujahre.

Schöne Regina in blass-blau. Auch diese Maschine wird offensichtlich ganz normal genutzt.

Abfahrt von Regina und Resident - ein akustischer Genuss.

Neben Meckis Puch parkt diese rote 250er SG.

Später kommt noch die schwarze Puch dazu und damit ist das Triumphvirat komplett.

Adler MB250, eine weitere Motorradmarke aus Hessen, aus Frankfurt, um genau zu sein.

Auch diese beiden Kreidler Mokicks haben ihren besonderen Reiz.

Ach ja, eine Moto Guzzi Falcone. Faszinierend, aber meine erste und einzige Fahrt damit war ein wenig enttäuschend: Der Kurzhuber hat keineswegs die Kraft aus dem Drehzahlkeller, die man aufgrund des gewaltigen Zylinders vermuten könnte.

Und noch mal Falcone: Hier ist das Allerheiligste, die Schwungscheibe, offen gelegt und auf Hochglanz poliert.

Die Zündapp Elastik aus dem Altkreis Alsfeld muss schon seit mindestens 35 Jahren nonstop angemeldet sein. Das Kennzeichen ALS gibt es nämlich schon lange nicht mehr.

Enfield India 350 in perfektem Zustand. Auch hier kein Tröpfchen Öl unter dem Motor. Eichy war es aber nicht.

Dann gehts Richtung Heimat, Mecki startet auch nach Stuttgart. Ich ziehe über Altenstadt, Glauberg und Ortenberg zurück. Die Gegend ist insgesamt, naja, eher mässig. Erst ab Hirzenhain machen Landschaft und Strassen wieder Spass. Ohne besonderen Anlass wie dieses Horex-Treffen werde ich das Rhein-Main-Gebiet eher meiden.

 

Meine erste Jumbofahrt

Wahrscheinlich kennt jeder Gespannfaher die Jumbo-Farhten mit Behinderten, ich natürlich auch. Nur mitgemacht hab ich bei so einem Ereignis noch nie. Hat sich einfach nie ergeben, naja bei meinem bisschen Gespannpraxis kein Wunder. Aber mitmachen wollte ich schon lange mal, und heute findet so etwas in Homberg statt. Jetzt bin ich dabei, bei meiner ersten Jumbo-Fahrt.

Letzte Woche mach ich mit meinem Gespann die letzten Besorgungen für das Forumstreffen in Glesien und rolle langsam wieder nach Hause zurück. Da bemerke ich, dass mir seit ein paar Kilometern ein Auto folgt, ein kleiner Daihatsu Jeep. Fährt mir nach bis direkt vor meine Garage und aussteigen tut eine kleine Frau (1,50 m). Sagt, sie folge normalerweise keinen fremden Männern aber für eine Jumbo-Fahrt am 8.9. in Homberg bräuchte sie noch ein paar Gespanne. Sage sofort zu, und so habe ich Elo Hermann kennen gelernt, die selbst ein Güllepumpengespann fährt.
Die Jumbo-Fahrt wird von den Gespannfreunden Giessen für die Reha Schotten in Homberg durchgeführt. Treffpunkt ist das Reha-Gebäude in Homberg am Samstag um 13:00.

Diese Einladung bekomme ich von Elo Hermann, der Frau, die mir bis in die Werkstatt gefolgt ist. Parallel informiert mich aber auch Egon darüber, der ein paarmal bei den Gespannfreunden Giessen gewesen ist.

Ich fahre etwas früher los um erstmal wieder warm zu werden. Ist doch kein Problem, Homberg statt nach 13 km erst nach 40 km zu erreichen. Die Hartmannschlucht, an der ich hier kurz stoppe, müsste ich irgendwann auch noch mal erkunden.

Von Appenrod laufe ich jetzt in Richtung Homberg ein. Die Landschaft wirkt aus diesem Blickwinkel sehr interessant durch die Verbindung von Ackerflächen und Hügelketten im Hintergrund. Leider kommt mal wieder nix davon auf dem Bild rüber. Aber ich werde ja im Herbst ein Fotoseminar besuchen, danach gelingen mir hoffentlich bessere Fotos.

Angekommen am Alten- und Pflegeheim Homberg. Hier stehen schon rund 20 Gespanne mit ihren Fahrern und Fahrerinnen und etliche Mitfahrer warten auch schon auf ihre Bootsplätze. Roland aus Ober-Ohmen mit dem ETZ-Gespann ist auch schon da. Mit ihm war ich eigentlich verabredet, hab aber nicht lang genug gewartet. Naja, er hats auch allein gefunden.

Viele, eigentlich die meisten der anwesenden Gespanne sind moderne Boliden wie diese PanEuropean. Ob wir da mit unseren MZ Gespannen nicht doch fehl am Platze sind?

Aber auch für meinen Geschmack ist was feines dabei, z.B. dieses schöne Moto Guzzi Mille GT Gespann in schwarz.

Aha, auch 4 Russengespanne sind dabei. Hey, die kenn ich doch: Ist die Truppe aus LDK, die letztes Jahr bei der Jahresabschlussfahrt des AMC Giessen mitgefahren ist. Auch der kleine weisse Hund, der zu Gespann Frieda gehört, ist wieder mit dabei.

Das ist das Gespann Frieda, sehr schöne Farbgebung. Der Heiminsasse daneben freut sich schon sichtlich darauf, bald im Boot zu sitzen und die Fahrt zu geniessen.

Die MZ-Gespanne von Roland aus Ober-Ohmen und mir aus Nieder-Ohmen sind die kleinsten und schwächsten des Feldes. Und dann erlebe ich meinen Flop: Keiner der interessierten Heimbewohner, die in meinem Boot Platz nehmen möchten, kommt hinein. Der Velorex ist einfach zu eng und zu unbequem. Ende vom Lied ist, dass ich als einziges Gespann ohne Passagier fahren muss. Schöner Mist! Beschliesse spontan, ein Superleastik-Boot auf meinen Velorexrahmen zu bauen. Sowas darf mir nicht nochmal passieren.

Dann gehts mit 20 Gespannen (und einem leeren Boot) auf schönen kleinen Strässchen und auf Umwegen nach Schadenbach. Hier gibts im Sportheim Kaffee und Kuchen und eine kurze Pause.

20 Gespanne vor dem Sportheim sind schon ein beeindruckender Anblick.

Und dann treffe ich unter den Gespanntreibern einen alten Bekannten aus den Hergersdorfer Oldtimerzeiten wieder. Die Welt kann so klein sein.

Jetzt ist der Tross zurück am Alten- und Pflegeheim. Hier gibts lecker Grillsteaks und Würstchen und erfrischende Getränke. Dazu noch ein paar nette Gespräche mit Mitfahrern und Gespannfahrern. Hat Spass gemacht, trotz meines leeren Bootes. Hier will im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder dabei sein, dann aber mit einem angemessenen Boot. Aber nun heissts Byebye sagen, der Tag ist für mich zu Ende und es geht auf sehr indirektem Weg nach Hause. Bin zwar heute nur 150 km gefahren, aber es war etwas ganz Besonderes.