Ich hätte noch tagelang an der Max schrauben können und dabei einen Riesenspaß gehabt. Aber natürlich möchte Jürgen die NSU auch mal wieder haben und so hab ich mich mit der Abholung heute Einverstanden erklärt.
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Schrauben an der NSU Max
….. das ist bei mir so runde 35 Jahre her. Kurz darauf habe ich all meine Mäxe verkauft – und trauere den schönen Krädern seitdem hinterher.
Aber mein Bekannter Jürgen hat sich vor ein paar Monaten eine schöne Spezial-Max gekauft, an der trotz optisch tollem Zustand einiges zu Schrauben ist. Nach dem Reinfall bei Motzke meidet Jürgen Werkstätten und wir haben entschieden, ein paar Kleinigkeiten heute zusammen zu erledigen. Als dann aber Jürgen die mit der Max vorbei kommt, entscheide ich mich um und schicke Jürgen wieder nach Hause – aber ohne die Max, die bleibt hier und die werde ich heute ganz allein beschrauben und dabei in 80er Jahre-Erinnerungen schwelgen.

Immer noch ein Bild von einem Motorrad ist die NSU Max – klassische deutsche Schule der 50- und 60er Jahre. Und eine Supermax ist noch einen Tick schöner.

Jetzt gehts wirklich ans Schrauben. Der Vergaser wird demontiert und zerlegt, ebenso der Gasdrehgriff. An Stelle der Standgasschraube wurde einfach eine M7 Schraube ohne Spitze eingedreht. Weitere Macken sind ein Kaltmetallbatzen an der Ölablassschraube des Motor und Undichtigkeiten an den Ölschläuchen am Motor. Das sieht jetzt schon weniger gut aus.

Um den Vergaser und den Gasdrehgriff zu testen, gehe ich auf eine kleine Probefahrt – endlich mal wieder eine Max unterm Hintern.
Schock eines Maxfahrers
Vor zwei Wochen hatten Jürgen und Bärbel ihre NSU Max ja nach Büchenberg zum NSU Motzke gebracht, wobei ich die beiden begleitet habe. Jetzt bekommt Jürgen den Anruf, dass die Max fertig sei und abgeholt werde könne. Diesmal machen sich die beiden ohne mich auf den Weg und Jürgen holt die Max auf eigener Achse heim.
Es wurde so einiges an der Max gemacht: Neue Ölschläuche, teilweise neue Züge, etliche Vergaserteile erneuert, ein kleineres Motorritzel verbaut, beide Bremsen überarbeitet – mehr fällt mir gerade nicht ein. Ich hätte den Aufwand auf ca. 5-6 Stunden geschätzt. Dass die Rechnung dann aber über fast 1000 € lautet, hat den Jürgen aber doch gewaltig geschockt.
Naja, Oldtimer sind eben ein teures Hobby, und ganz ohne selbst zu Schrauben ist das eigentlich nicht drin. Da werden wir versuchen müssen, dem Jürgen ein paar Dinge zur Max beizubringen, damit sich solch ein Schock nicht wiederholt.

Nach dem Besuch in Sellnrod drehe ich noch meine obligatorische 50 Kilometer-Runde mit der Enfield. Heute geruht die indische Lady, mal nicht zu zicken. Aber ehrlich: Was kann die Enfield für den Ausfall eines chinesischen Relais? Nix, rein gar nix. Indische und chinesische Teile können eigentlich auch gar nicht harmonieren.
Von Mäxen und Super Bikes
Heute sind wir zwar unterwegs in Sachen Motorrad, aber das mit vier Rädern. Und trotzdem wurde es ein rundum angenehmer Tag.

Noch vor 9:00 sind Bärbel und Jürgen bei mir und auf dem Hänger hinter dem kleinen Jimny steht die NSU Max der beiden. Die soll nach Büchenberg zum NSU Motzke für einen kleinen Service. Ich werde zwar nie verstehen, warum man das nicht selbst macht, aber es gibt eben auch Nichtschrauber.

Noch einmal die Verspannung geprüft – alles bestens. Jetzt geht es über den Vogelsberg an den Rand der Rhön.

Angekommen in Büchenberg werden wir stilgerecht von einer NSU Quickly im Neuzustand empfangen. Jürgen trägt seine Wünsche vor und danach können wir den legendären Laden besichtigen. Ich war zwar bereits ein paar mal hier, habe aber nur das Ersatzteillager gesehen.

In der Werkstatt dann eine NSU OSL und eine Konsul. Den Motor der OSL hat Valeri, der Schrauber, komplett überholt und tatsächlich läuft die Maschine traumhaft ruhig und butterweich.
Die Max ist abgeladen und soll rechtzeitig zum Oldtimer Grand Prix wieder fertig sein. Bin gespannt, ob das klappt.
Dann gehts weiter nach Mittelkalbach zur Super Bike Box von Stefan Druschel. Hier war Jürgen noch nie.

Und auch der ganz neue MASH Caferacer wird gezeigt und sieht richtig gut aus, mindestens so gut wie die Continental GT von Royal Enfield.

….. die chinesische Monkey-Kopie, ein putziger kleiner 125 ccm Race, eine Honda CB250RS und eine Bol’Dor.
Hier bekommen wir Jürgen nur sehr schwer wieder heraus, aber die Maschinen sind auch wirklich eine echte Attraktion und Stefan Druschel ist ein Super Typ. Hat Spaß gemacht.
Funkel-Nagel-Neu !
So ein ladenneues Motorrad ist schon was feines – hatte ich bisher aber erst ein einziges mal. Das war im Jahre 1972 eine Suzuki GT380. Seitdem gabs nur noch Gebrauchtes.
Heute aber sind Jürgen und ich Zeugen bei der Abholung eines Neufahrzeuges: Hartmut, unser dritter Mann in Österreich, hat sich nach dem wirtschaftlichen Totalschadens seines Yamaha X-Max 125 bei TEC-Motors in Gisselbach einen X-Max 250 gekauft, den er heute abholt. Und da möchten wir schon gern dabei sein.

Jürgen und ich fahren gegen 10:00 schön die Lahn entlang bis nach Gisselbach. Mit unseren beiden alten Böcken wollen wir gar nicht so recht hierher passen. Aber wir mögen unsere Oldies trotzdem.

Bei diesem X-Max vermuten wir, dass es sich um das Exemplar von Hartmut handelt, der bisher noch nicht hier angekommen ist. Aber wir erfahren, dass dies das ganz neue Modell mit 300 ccm Hubraum ist.

Solange Hartmut und Ruth, die heute als Fahrerin fungiert, noch nicht da sind, schauen wir uns im Showroom um. Beide müssen wir zugeben, dass uns aus dem aktuellen Yamaha-Programm doch so einiges gefällt, z.B. dieser Scrambler auf XVS950-Basis. Oder auch eine XRS700.

Als alle Formalitäten erledigt sind, fahren wir im Konvoi über Grünberg in den Vogelsberg und bringen Ruth und Hartmut bis auf die Herrchenhainer Höhe. Dann müssen die beiden allein weiter nach Bad Brückenau.
Der Yamaha X-Max 125 mit dem wirtschaftlichen Totalschaden soll verkauft werden. Für einen Bastler kann das durchaus eine lohnende Sache sein, allein der neuwertige Motor hat ja erst knapp 10.000 km gelaufen. Wer alsi X-Max Teile sucht, in Bad Brückenau ist einer abzugeben.