Das war ein richtig guter Vorschlag von Jörg: Am Samstag vor Pfingsten ein Besuch bei den Motorrad-Oldies Alsfeld, dort ist ein Tag der offenen Tür. Und obwohl ich lange in der Nähe von Alsfeld gelebt habe, ist mir von einem solchen Betrieb nichts bekannt. Ein Grund mehr, mal wieder nach Alsfeld zu fahren – ist ja auch nur ein Katzensprung.
Mittags starten daher Jörg auf der Pan European, Reinhard auf der XL250 und ich mit der DR400 in Richtung Alsfeld – eine ungewöhnliche Maschinenmischung. Aufgrund des hohen Pfingstverkehrs auf den Bundesstrassen rund um Alsfeld entschliessen wir uns, über das Schwalmtal und allerkleinste Nebenstrecken zu fahren. Da kommt Fahrfreude auf und wir bleiben vom Pfingstverkehr verschont – und dadurch kommen auch etwas über 100 km zusammen.
Angekommen in Alsfeld-Altenburg. Aha, der Oldtimer-Laden befindet sich auf dem ehemaligen Hedrich-Gelände, das kenne ich natürlich von früher. Hier seht ihr auch die ungewöhnliche Maschinenkombination aus kleiner Enduro und gewaltigem Reisedampfer.
Auf dem Parkplatz diese herrliche alte Indian, mit der Jörg und Reinhard ein wenig posen. Wir hätten übrigens mit unseren alten Enduros auch direkt auf das Firmengelände fahren können - bis Baujahr 1989 war's gestattet. Wir sind aber hier oben geblieben.
Ich hätte es wissen müssen: Als erste geraten mir Regina und Reimund vor die Linse. Die Familie Schuchhard zu treffen, ist immer ein besonderes Vergnügen. Klar, für die beiden ist der Besuch in Alsfeld ein echtes Heimspiel: Einmal das Guzzi-Gespann durchgeschaltet und schon sind sie am Ziel.
Was die Firma Motorrad-Oldies Alsfeld zu bieten hat, ist enorm: Old- und Youngtimer, teilweise in überirdisch gutem Zustand und in gewaltiger Zahl. Ich bin beeindruckt - auch von einigen Preisen, die ich als sehr moderat und fair empfinde.
Suzi GT750, der Wasserbüffel, in fantastischem Zustand - Traum meiner frühen Motorradjahre.
Und noch besser: GT380. Exakt diese Suzi in diesem Blau habe ich mir 1972, direkt nach der Wehrdienstzeit, nagelneu beim Motorradladen Thome in Buer gekauft.
Regina und Reimund machen eine Spezialführung für mich.
Eine weitere Halle mit noch mehr Oldies öffnet sich vor mir - unglaublich. Dicht an dicht stehen hier die stahlgewordenen Träume meiner Jugend. Nein, wie ist es so schön 🙂
XS650 von Yamaha in traumhaftem Zustand und mit überholtem Motor. Das wäre ein Maschinchen für Vaters Sohn - und würde vorzüglich zu meinen beiden W650-Twins passen. Vor meinem geistigen Auge entsteht eine Twin-Sammlung .....
Nicht mein Traummotorrad, aber für einen Sechszylinder eine unglaublich schlanke und elegante Maschine - verglichen mit den Pendants von Honda und Kawasaki.
Sieh an, Andreas, der Edelschrauber. Von Andreas habe ich vor ein paar Jahren den Velorex-Seitenwagern für mein Silverstar-Gespann bekommen - im Tausch gegen meine Suzuki GR650. Die hätte ich auch besser behalten sollen - als Grundstein für meine kommende Twin-Sammlung.
Ein weiterer Traum meiner jungen Jahre: Der 500er Zweitakt-Twin T500 von Suzuki. Gefällt mir heute noch.
SR500 in Traum-Zustand für 1900 €. Wenn ich diese Yamaha 2005 gesehen hätte - die hätte ich gekauft, garantiert.
GS400, CB450, Triumph Trident, CB750 K2, CCM400, Z900, XS650 - wer nennt die Typen, kennt die Namen, die alle hier zusammen kamen .....
Draußen gibts Musik, schattige Plätze, kalte und heisse Getränke, Würstchen und Kuchen - perfektes Event.
Zwischendurch immer wieder kleine Vorstellungen besonderer Maschinen - hier wird gerade etwas zur XS650 erzählt und dazu wird ein Soundcheck geboten.
Wir machen uns wieder auf den Heimweg, diesmal über das Antrifttal und Kirtorf. Zum Abschluß noch ein kurzer Besuch bei Ruth und Egon, wo gerade die letzten Arbeiten am XV750-Gespann laufen. Bald dürfte dieses Arbeitstier nach längerer Zwangspause wieder auf der Straße sein. Und damit beenden wir motorradtechnisch diesen rundum gelungenen Tag.