Unterwegs mit der Falter-Maschine

Diesen verregneten Tag möchte ich keinem meiner motorisierten Zweiräder zumuten – nicht mal den Rollern. Als es aber am Nachmittag kurz aufklart, starte ich zu einer kleinen Radfahrt mit dem E-Bike, meiner Falter-Maschine.

Die Falter-Maschine

Der Hinweg über Sellnrod, Groß-Eichen und Ilsdorf klappt sehr schön und hat sogar einen gewissen herbstlichen Reiz.

Aber bei der Rückfahrt zeigt sich, dass mein E-Bike eindeutig einen Defekt hat: Der Akku leert sich viel zu schnell und wenn die Ladeanzeige mir noch 4/5 Ladung meldet, schaltet die Elektronik jede Unterstützung ab. Entsprechend muß ich die fiese Steigung zwischen Ilsdorf und Groß-Eichen ohne Akkupower bewältigen – nicht sehr schön.

Der City-Hopper …..

….. in meinem Fuhrpark ist kein dicker Einzylinder oder eine sportliche Enduro, sondern dazu zähle ich meinen gesamten Vespabestand. Und weil heute schon recht früh ein Termin in Gießen, also in einer City, ansteht, nehme ich nach langer Pause die Vespa GTS dazu.

Als wär der Roller gestern zum letzten mal gelaufen, springt der kleine Viertakter sofort an und läuft rund. Also auf nach Gießen, in die große Stadt.

Es ist noch etwas nebelig, aber die Sonne ist bereits zu sehen. Dennoch ist es bitter kalt, viel kälter als es aussieht. Oder liegt es daran, dass ich die sportliche und luftige Scooterjacke gewählt habe? Aber immerhin halten Beinbleche und Windschild das schlimmste ab.

Vespa GTS125

Den ersten Termin habe ich bei der Bundesagentur meines Vertrauens und schon das ist Grund genug, mit dem Roller anstelle des PKW zu fahren. Parken kann ich quasi überall – wie praktisch.

Vespa GTS125

An diesem Tag im allmählich ausklingendem Herbst ist sogar die B49 hübsch anzusehen.

Vespa GTS125

Enttäuschung: Im Baumarkt bekomme ich die benötigten Schrauben für die Harley nicht. Baumärkte sind einfach Mist.

Vespa GTS125

Die strahlende Sonne täuscht: Auch gegen Mittag ist es noch verdammt frisch.

Vespa GTS125

In Nieder-Ohmen beim Reitz bekomme ich die gesuchten Schrauben – natürlich. Gut, dass es solche Läden noch gibt. Jetzt noch ein bisschen am Rande des Vogelsberges herum gefahren und nach guten 100 km (nicht Meilen) gehts wieder heim ins Warme.

Leichtes Öltank-Chaos

In England hatten wir ja einen Haarriss im Öltank der Sportster entdeckt und provisorisch geflickt – was auch bis jetzt dicht gehalten hat. Neben dem Haarriss ist aber auch ein Stück Blech an der Halterung für den Batteriekasten abgebrochen und entsprechend wackelt der dicke Akku. Das geht natürlich nicht und so hab ich mir gestern bei Justus, einem Harleytreiber und AiA-Mitglied aus Aschaffenburg, einen gebrauchten Öltank besorgt – und noch ein paar Kleinteile dazu.

Parallel hatte ich schon vor einigen Tagen einen weiteren Öltank bei ebay ersteigert und der kam heute an. Dummerweise sind die beiden Öltanks aber leicht unterschiedlich: Einer hat vier Anschlüsse, der andere nur drei. Jetzt hab ich keine Ruhe mehr und mache mich an den Ausbau meines maroden Öltanks.

Sportster 883

Sitzbank herunter, Batterie ausgebaut, Öl abgelassen, alles Ölschleuche abgezogen und die drei Befestigungsmuttern des Öltanks entfernt. Jetzt lässt sich das Teil aus dem Rahmendreieck heben.

Sportster 883

Hier ist das durchvibrierte Halteblech schön zu erkennen. Eigentlich ist der Öltank schön in Schwingmetallen gelagert, aber die starre Befestigung des Batteriekastens am Öltank ist ein Schwachpunkt.

Sportster 883

Paul hatte ja kurz vor dem Verkauf noch das Motoröl samt Filter gewechselt. Dennoch benutze ich das abgelassene Öl nicht wieder sondern werde neues Castrol 20W-50 einfüllen.

Sporster 883

Und dann sehe ich, dass auch mein Öltank 4 Anschlüsse hat. Damit passt der gestern geholte Tank von Justus nicht und ich nehme den ebay-Tank.

Sportster 883

Hier ist der ebay-Tankbereits eingebaut und mit frischem Öl befüllt. Und wie man sieht, handelt es sich um einen komplett verchromten Tank – etwas, was mir besonders gut gefällt. Klar, Chrome wan’t take you home, aber ich lieber Chrom am Motorrad.

Sportster 883

Nun baue ich einen etwas kleineren Gelakku ein, was man hinter der ebenfalls verchromten Abdeckung von Justus gar nicht sieht.

Sportster 883

Kurz vorm Dunkel werden bin ich mit meiner Aktion fertig – sozusagen in letzter Sekunde. Und vorhin kam noch eine SMS von Bernies Harley Shop in Dutenhofen: Die bestellten Teile sind angekommen. Das bedeutet für Morgen eine kleine Fahrt in den Lahn-Dill-Kreis.

Zündapp Elastik

Heute gehts kurz zu Egon, um gemeinsam eine widerspenstige Powerdynamo-Anlage in einer 1954 Zündapp Elastik 250 zum Zünden zu bewegen. Naja, von „kurz“ konnte dann irgendwann keine Rede mehr sein, aber letztendlich war der Funken da und der generalüberholte Zündapp-Motor gab tatsächlich die ersten Töne von sich. Naturgemäß geschah das unter starker Rauchentwicklung, denn der Motor ist a) ein Zweitakter und b) hatte der Motorüberholer adie beweglichen Teile im Inneren prima eingeölt – wie es eben sein soll.

Zündapp Elastik

Hier haben wir den Funken entdeckt, der Motor hat schon kurz gelaufen und dabei die Werkstatt eingeräuchert. Nun schiebt Egon die Zündapp ans offene Tor und zieht sich festes Schuhwerk an. Und das aus gutem Grund: Wir erinnern uns an eine fiese Verwundung vor Jahren beim Antreten einer großvolumigen MZ ES125.

Wir haben die Zündung auf 2,5 mm vor OT gestellt und damit springt der Motor prima an. Allerdings läuft er im Standgas viel zu schnell und das liegt wohl an den Zügen für Gas und Choke. Da muss der Egon noch mal bei.

Oldtimer in Groß-Eichen

Klasse gemacht! Aus dem Start der Oldtimer-Rallye beim Bus-Unternehmer Philippi in Groß-Eichen wurde ein richtig schönes Event gemacht – ganz im Gegensatz zur Oldtimer-Rallye vor einiger Zeit in Grünberg. Durch kleine Ausstellungen, Musik, Parkplätze, Imbissstände und Getränkepilze wurde der simple Start gewaltig aufgepeppt. Hat wirklich Spaß gemacht, dort ein paar Stunden zu verbringen und der große Publikumsandrang zeigt ja wohl, dass so etwas ankommt.

Ich nehme meinen Leihhund Yellow mit nach Groß-Eichen, damit die Landpomeranze mal wieder unter Leute kommt. Logisch also, dass ich mit dem MG fahre, zum Beiwagen-Hund taugt Yellow noch nicht.

Dummerweise – oder vielleicht auch glücklicherweise – ist der Akku meiner Kamera total leer, sogar tiefentladen. Aber ich treffe (natürlich) Peter, den Hayabusa-Fahrer und bitte ihn, ein paar Fotos für mich zu machen. Alle Bilder, die ihr hier seht, sind also von Peter und ich muss sagen, er hat einen Super Job gemacht. Besten Dank für die tollen Fotos, Peter.

Oldtimer 2014 in Groß-Eichen

Und ich treffe Reinhard in Groß-Eichen, was auch keine Überraschung ist. Wir bummeln gemeinsam über den Platz und auf diese Weise komme ich zu Informationen über englische Roadster und Sportwagen, die ich sonst nicht parat hätte.

Oldtimer 2014 in Groß-Eichen

Guido aus Sellnrod hat eine komplette Vicky-Sammlung geerbt, die er zum Teil hier ausstellt. Sind schöne Mopeds dabei und die meisten kenne ich aus meiner Jugendzeit.

Oldtimer 2014 in Groß-Eichen

Mit dieser Vicky-Sammlung ist man garantiert auf jeder Oldtimer-Veranstaltung gern gesehen.

Oldtimer 2014 in Groß-Eichen

Traum der 50er Jahre: Victoria Avanti als „Rennerle“ mit zwei hochgezogenen Auspuffrohren.

Oldtimer 2014 in Groß-Eichen

Oder die „Blechbanane“: Ein echtes Kind ihrer Zeit im Gelsenkirchener Barock. Für mich besonders interessant: Das Rücklicht ist das gleiche, dass bei den ersten Capri-Rollern verbaut wurde. Vielleicht ist es erfolgversprechender, nach Victoria-Rücklichtern zu suchen, als nach Capri-Teilen.

Weitere Bilder gibt es im folgenden als selbstablaufende Slide-Show:
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Reinhard und ich könnten eigentlich im nächsten Jahr aktiv an der Veranstaltung teilnehmen: Alte Zweiräder im entsprechenden Alter sind vorhanden – sogar mehrfach. Ja, das sollten wir wirklich tun.