Auch wenn allgemein bekannt ist, dass eine ordentlich eingestellte Bremse an der Cosa sehr gute Bremsleistungen liefert – ich hasse diesen komplzierten Mist! An der grünen Cosa habe ich ja die Bremsanlage quasi komplett erneuert: Stahlflex-Leitungen, Hauptbremszylinder, Radbremszylinder, Bremsbacken – ist alles neu und trotzdem hab ich’s bisher nicht geschafft, die Anlage sauber zu entlüften. Deshalb werde ich heute mit der Cosa nach Ilsdorf fahren und zusammen mit Georg und seinem Entlüftungsgerät von Polo einen weiteren Versuch durchführen. Gleichzeitig kann ich dabei testen, wie sich die Cosa auf der Strasse verhält.
Habe ja schon vor ein paar Tagen auf einer ganz kurzen Probefahrt festgestellt, dass die Bremse prima bremst, aber immer einen zweiten Tritt braucht. Aber die Verzögerungswerte sind durchaus wie bei einer Scheibenbremsanlage. Rad blockieren ist kein Problem.
Und zumindest von hinten gefällt mir die Cosa ja doch irgendwie.
In Ilsdorf wird gerade der Tank eines Audi repariert.
Dieser Tank ist wieder dicht!
Jetzt wird die Cosa-Bremse vernünftig entlüftet. Danach lässt sich Bremshebel nicht mehr bis aufs Bodenblech herunter treten. Allein ist das aber ein ziemlich unmögliches Unterfangen.
Auf der Rückfahrt habe ich jetzt eine sehr ordentliche Cosa-Bremse. Dennoch: Eine getrennt arbeitende Scheibe vorn wäre mir noxh lieber. Aber das werde ich wohl nicht in die Cosa investieren, die ja eigentlich nur ein Teileträger sein sollte und jetzt doch schon ein paar Euro verschlungen hat.
Heute bin ich sogar passend für die grüne Cosa gekleidet: Stilsicher in Grün.
Das Abholen des Cosa-Gespanns hat mich motiviert, an meiner Hassliebe weiter zu machen: An der grünen Cosa, dem italienischen Mistbock, der verbauten Gurke, der Konstruktion des Schreckens. Und während ich heute ein bisschen daran herum schraube, fällt mir so richtig auf, dass der Roller ja quasi fertig ist. Richtig glauben kann ich das aber noch nicht und ich bin sicher, dass der Mistbock noch weitere Überraschungen für mich bereit hält.
Dennoch: Ich hole die Vespa von der Hebebühne und werde ein paar Kilometer Probefahrt vornehmen – auf asphaltierten Feld- und Wirtschaftswegen.
Noch ein wenig vorgemischten Sprit 1:50 in den Tank – denn, nicht vergessen, diese Cosa ist auf Gemischschmierung umgebaut.
Ausserhalb der Werkstatt, so im hellen Tageslicht und in freier Wildbahn sieht die Vespa gleich viel besser aus. Ich glaube fast, dass sie mir ein wenig gefällt.
Start: Die Vespa springt ohne zu mucken und sofort an. So soll es sein.
Weltkulturerbe, Blechroller – die Cosa ist beides nicht wirklich. War schliesslich der erste Roller von Piaggio mit grossflächigem Einsatz von Kunststoffen.
Auch der zweite Aufkleber „Kick Alive“ trifft nicht zu: Der Kickstarter tuts nicht und rutscht einfach durch. Das muss ich noch mal bei.
Jetzt aber den Helm aufgestülpt und ab auf die Wirtschaftswege der näheren Umgebung. Donnerwetter, was ist die Cosa temperamentvoll! Bin ja nur das Cosa-Gespann gewohnt und das ist naturgemäss eher träge. Aber solo ist die Vespa ein echter Flitzer und deutlich flotter als die GTS. Aber klar, sie hat ja auch das Hubraumplus.
20, 40 60, 80 – ruckzuck bin ich auf 100 km/h – laut Tacho. Aber auch gefühlt ist der Roller äusserst flott.
Ja, ich bin durchaus zufrieden mit dem Rollerchen. An Mängeln stelle ich zwei Dinge fest: Einmal braucht die mistige Hydraulik-Bremse immer einen Pumper, bevor das Pedal kein Spiel mehr hat. Da ist also noch Luft im System – alles andere hätte mich auch gewundert. Und das zweite ist der durchrutschende Kickstarter. Sonst ist tatsächlich alles in Ordnung. Und der Fairness halber muss ich zugeben, dass die Bremswirkung der Kombibremse ohne Fehl und Tadel ist – trotz Luft. Ja, ich bin zufrieden.
Weils so schön ist, fahre ich alle asphaltierten Wirtschaftswege in der Umgebung mehrfach ab und freue mich am Beschleunigen des 200 ccm Motors.
Da kommen tatsächlich ein paar Kilometer zusammen.
Ein Besuch an der Grillhütte.
Jetzt reichts, es geht wieder ab in die Werkstatt. Die Gummimatten werde ich noch befestigen, aber das Entlüften verschiebe ich.
Der wichtige Aufkleber: Immer 2 % Öl beimischen, sonst gibts sehr schnell einen Klemmer.
So, ein paar Kleinigkeiten erledige ich noch und dann ist Schluss für heute. Vielleicht sollte ich die grüne Cosa doch behalten, gibt ja sowieso keine vernünftigen Preise dafür. Und ganz ehrlich: Die Mistkarre macht Spass! Wenn ich jetzt vorn noch eine Scheibenbremse verbauen würde und den Kombikram damit eliminiere, ist das doch ein ganz netter und flotter Roller.
Zementgrau, also im Farbton RAL7033, so soll mein Vespa Cosa Gespann werden und heute sind die Lackierarbeiten endlich abgeschlossen und wir holen das Gespann mit Egons Long Vehicle heim ins Reich. Da weiss ich natürlich, was ich in den nächsten Tagen zu tun habe.
Mit diesen Fahrzeugen habe ich es heute zu tun: Mit dem Fiat hole ich das Transportfahrzeug bei Egon ab, das Rollergespann wird von Burkhardsfelden an den Rand des Vogelsberges transportiert und mit dem E-Bike gehts nach Nieder-Ohmen zum Hundespaziergang.
Die Farbe an sich ist prima, aber die Ausführungen am Chassis sind nicht an allen Stellen gelungen. Aber egal, mir reichts, ist ja bloss eine Cosa.
Yello bewacht meine Faltermaschine, das Pedelec.
Unterwegs entdeckt: Boxer-Werbung auf der Heckscheibe.
30 Kilometer bin ich heute mit dem E-Bike unterwegs, die Falter-Maschine macht immer mehr Spass.
… BMW, genauer, an einer BMW F650 Strada. Für mich sehr ungewohnt, denn meine letzte Schrauberei an einer BMW liegt viele, viele Jahre zurück, und das war immerhin ein alter Zweiventil-Boxer, während es diesmal um einen Einzylinder mit Rotax-Motor geht. Also eine neue Erfahrung, und das Teamschrauben mit Egon klappt eigentlich erfahrungsgemäss immer ganz gut.
Die Fahrzeuge der beiden Schrauber: Ein Lloyd Alexander TS und eine Vespa.
Dann wird gedengelt, gebohrt, gebogen, gemessen und geschraubt.
Und bald darauf ist das grösste Problem an der F650 gelöst: Der defekte Sicherheitsschalter des Seitenständers wurde gegen einen Standard-Bremslichtschalter getauscht. Funktioniert einwandfrei und folgt dem KISS Prinzip: Keep it simple and stupif.
Um 18:00 hat die F650 wieder einen funktionierenden Sicherheitsschalter, einen neuen Lenker, überholte Lenkerarmaturen mit neuen Gewinden und steht eigentlich ganz proper da. Nur gegen den defekten Regler können wir nichts ausrichten, da muss ein Neuteil her.
Ein kleiner Herbsteinbruch mitten im Hochsommer hat dem Vogelsberg zunächst drei Tage mit Dauerregen beschert – da war nix mit Zweiradfahren. Heute aber haben wir einen schönen kühlen und grauen Herbsttag ohne einen Tropfen Regen. Solche Tagen sind wie für mich gemacht und so ist es kein Wunder, dass ich nach dem Mittagessen die Sportster starte. Hab kein besonderes Ziel und fahre erst einmal den Vogelsberg hoch bis an den Rand des Hoherodskopfes und dann über Schotten nach Gedern. Dort schwanke ich kurz zwischen Wetterau ind Main-Kinzig-Kreis, um mich dann für ersteres zu entscheiden.
Wieder eines der Ziele, die ich ab und zu anfahre, aber dann regelmässig vergesse, wie ich dahin gekommen bin: Das Jagdschloss Zwiefalten. Dabei ist es ganz einfach: Von Eichelsachsen in Richtung Gedern fahren, und dann stolperst Du quasi darüber.
Da schöne und interessante Gebäude sieht allerdings nicht wie ein Schloss aus, sondern eher wie ein grosser Gutshof. Aber es liegt so schön, dass ich bei der heutigen klaren Sicht den Hoherodskopf in der einen und den Feldberg im Taunus in der anderen Richtung sehen kann.
Sportster 883Über für mich teilweise neue Wege cruise ich durch die Wetterau und gelange schliesslich nach Ortenberg, wo ich am Stadttor auf die Karte schauen muss. Anschliessend fahre ich von Orten nach Nidda, was ich auch noch nie so gemacht habe.
Weiter über Hungen, Münzenberg und Lich komme ich nach Fernwald, wo es einen längeren Stopp beim Yamaha-Dealer gibt.
Hier halte ich schon mal hin und wieder, aber heute habe ich einen konkreten Grund: Ich will die XV950 sehen und Probe sitzen.
Ein schönes Motorrad, bereits in der Grundversion. Die XV ist klar der Sporty nach empfunden, hat aber auch ihre eigene Linie. Natürlich würde ich meiner Sportster niemals untreu werden, aber als Zweitmotorrad kann ich mir die Yamaha gut vorstellen. Beim nächsten mal werde ich eine Probefahrt wagen.
Jetzt über mein magisches Dreieck und Ettingshausen nach Laubach, wo es das abschliessende Bild der Sporty auf dem Laubacher Schlosshof gibt. Gegen 17:00 bin ich dann nach 105 Meilen wieder daheim, und auch heute war der Verbrauch der Harley mir knapp über 4 Litern wieder einwandfrei. Überhaupt ist das Maschinchen heut bestens gelaufen – viel besser, als in der großen Hitze der vergangenen Wochen.