Nichts Neues im Staate …..

…. oder vielleicht doch ein bisschen was. Der Winter schleppt sich ein wenig, aber den Januar haben wir immerhin schon geknackt. War zwar kein ganz richtiger Winter, aber darauf hätte ich sowieso keine Lust. Also quäle ich mich durch kalte, nasse, warme, trockene und gemischte Tage und gebe mich der Hoffnung hin, in absehbarer Zeit mal wieder auf zwei Rädern unterwegs sein zu können. An der Sportster müsste ich ja noch einiges machen, aber dazu reicht mein bisschen Winterenergie einfach nicht aus. Aber beim nächsten Wärmeeinbruch werde ich doch mal rangehen: Hintere Bremsleitung wechseln, Rad mit neuem Reifen einbauen, Zündspule umsetzen, den Cobrra Nemo Kettenöler anbauen – eine recht lange Liste.

Nieder-Ohmen

Auf den Spaziergängen mit Yello erlebe ich Nieder-Ohmen in nahezu all seinen Aggregatzuständen: Hier am Neubau des Altenheimes befinden wir uns im matschigen Zustand.

Nieder-Ohmen

Aber auch Schnee und Eis erleben wir.

Nieder-Ohmen

Hübsche Eis-Skulpturen zaubert die Ohm.

Nieder-Ohmen

Wer genau hinschaut, erkennt kleine Enten in der Pfütze direkt neben der Ohm. Aber klar, zum Schwimmenlernen ist eine Pfütze viel geeigneter als die wilde Ohm.

Nieder-Ohmen

Yello und seine Kumpels: An der Burgschoan treffen wir auf Maja und Fips.

Ach ja, eine winzige Neuigkeit gibt es dann doch: Hab mich entschlossen, mein Vjatka-Projekt nicht weiter voran zu treiben und den russischen Roller zu verkaufen. Die Beschäftigung mit amerikanischem Alteisen liegt mir doch mehr. Wer also eine Vjatka sucht: Im GSF biete ich den Roller an.

Das traditionelle …

…. Weihnachtstreffen am Vormittag des Heiligen Abends hoch oben auf dem Hoherodskopf ist immer ein guter Anlass für eine kleine Fahrt im Winter. Und was haben wir da oben schon gefroren! Oder sind aufgrund zugefrorener Visiere im Blindflug gefahren, oder haben im dichten Nebel den Weg kaum gefunden. Traditionell sind dabei eben auch der im dichten Nebel liegende Berggipfel, versalzene Strassen und fröstelige Temperaturen.

Dieses Jahr ist aber ein bisschen anders! Bereits der Start gegen 10:00 bei Sonne und blauem Himmel ist ungewöhnlich, ebenso auch die Kleidung, die eher zu einer Frühjahrsfahrt passt. Zweistellige Temperaturen im Dezember, das ist wahrlich nicht normal. Der Klimawechsel ist vielleicht doch keine Erfindung von Wetterfröschen oder Politikern.

Heiligabend 2015 auf dem Hoherodskopf

Schon nach wenigen Kilometern stelle ich fest, dass ich zu dick angezogen bin. Auch wenn es mit zunehmenden Höhenmetern immer ein wenig kälter wird, reicht das nicht zum Frösteln. Einzig auf den Nebel scheint man sich verlassen zu können, denn ab Kölzenhain wird die Suppe dichter und vom Hoherodskopf ist nichts zu sehen. Aber es bleibt warm, auch auf dem Berg.

Heiligabend 2015 auf dem Hoherodskopf

Angekommen auf dem Hausberg der Vogelsberger ist alles in ein dichtes Grau gehüllt – aber dieser Nebel ist warm. Kann mich an ein Heiligabend erinnern, wo es hier so kalt war, dass man sich um die Weihnachtsmützen vom Hein-Gericke-Shop gerissen hat. Das haben wir heute nicht.

Heiligabend 2015 auf dem Hoherodskopf

Es ist noch nicht einmal 11:00, und dafür ist schon einiges hier los. Kurz nach mir läuft die Truppe vom AMC Grünberg ein, angeführt von Martin, der diesmal ein Goldwing-Gespann fährt. Immer was neues aus Reiskirchen, aber das hat ja auch schon Tradition.

Heiligabend 2015 auf dem Hoherodskopf

Mit meiner kleinen Vespa stehe ich ja ein bisschen verloren da, aber ganz allein bin ich doch nicht. Das war’s aber auch schon an Rollern für den Moment.

Heiligabend 2015 auf dem Hoherodskopf

Dickschiffe dagegen sind heute jede Menge am Platze, und es werden minütlich mehr. Aber klar, es ist warm, es liegt kein Salz, da kann man auch seinen Boliden den Berg hinauf treiben.

Heiligabend 2015 auf dem Hoherodskopf

Auch der moderne Kradist muss als erstes mal telefonieren.

Heiligabend 2015 auf dem Hoherodskopf

Fast schon zu schade, um im Winter verheizt zu werden, ist die alte CB250. Aber halt, heute nagt ja kein Salz an dem klassischen Japaner.

Heiligabend 2015 auf dem Hoherodskopf

Dickschiffe ohne Ende – und niemand muss Angst um Chrom und Alu seiner Lieblinge haben.

Heiligabend 2015 auf dem Hoherodskopf

Nette R80 im Look der legendären R90S – bis auf die fehlende kleine Kanzel.

Heiligabend 2015 auf dem Hoherodskopf

Die erste W650: Reiner mit der Green Machine.

Heiligabend 2015 auf dem Hoherodskopf

Harley-Pärchen mit Big Twin und Sportster.

Heiligabend 2015 auf dem Hoherodskopf

Das heulende Geräusch kenn ich doch ….

Heiligabend 2015 auf dem Hoherodskopf

… und tatsächlich erscheinen Ruth und Egon mit dem grauen Alexander TS.

Heiligabend 2015 auf dem Hoherodskopf

Mittlerweile sind die Parkplätze richtig gut gefüllt.

Heiligabend 2015 auf dem Hoherodskopf

Die Victory mit dem 106 cui großen BigBlock ist dem Anlass entsprechend weihnachtlich geschmückt. Ein schönes Motorrad, wenn ich mir die Koffer weg denke.

Heiligabend 2015 auf dem Hoherodskopf

Bei einem russischen Seitenventiler regt sich bei mir immer noch das Haben-wollen-Gen.

Heiligabend 2015 auf dem Hoherodskopf

Die Firma Enders zeigt die neue Africa-Twin. Ist sicher nicht meine Sorte Motorrad, aber die Honda wirkt unglaublich wertig und gut verarbeitet.

Heiligabend 2015 auf dem Hoherodskopf

Das rote Dickschiff in der Mitte, eine Valkyrie, ist zu verkaufen.

Heiligabend 2015 auf dem Hoherodskopf

Stellvertretend für viele Artgenossen kommt der hübsche braune Hund aufs Bild.

Heiligabend 2015 auf dem Hoherodskopf

Und wusch ist er wieder weg, der Seitenventiler.

Heiligabend 2015 auf dem Hoherodskopf

Ich erkenne weitere W-Fahrer wie Falcone. Da sollte ja wohl mein ehemaliges Gespann nicht weit sein.

Heiligabend 2015 auf dem Hoherodskopf

Und da ist es, mein altes W-Gespann. Immer mehr erkenne ich, dass es falsch war, meine Ws abzugeben – und das gilt sowohl fürs Gespann als auch für die Solo, Aber weg ist weg.

Heiligabend 2015 auf dem Hoherodskopf

Sehr schön ist auch das W800-Gespann – sogar noch ein wenig schöner als die W650. Dazu trägt auch „meine“ Farbe bei: British Racing Green.

Heiligabend 2015 auf dem Hoherodskopf

Damit hab ich allerdings überhaupt nicht gerechnet: Uwe ist mit seinem Dnepr-Gespann mit Schwiegersohn im Boot hierher gekommen, begleitet von Marco mit einer kleinen Yamaha.

Heiligabend 2015 auf dem Hoherodskopf

Uwes Gespann ist kein Showroom-Spielzeug, aber es fährt immer. Hat aber auch einen BMW R60/5 Motor, und der ist ja bekanntlich unverwüstlich. Aber auch den Rest hält Uwe prima am Laufen.

Heiligabend 2015 auf dem Hoherodskopf

Das hier ist allerdings eines Elektromeisters unwürdig: Dauerhafte Reparatur eines Kabelschadens mit grün-gelbem Isolierband. Wirkt sehr russisch.

Heiligabend 2015 auf dem Hoherodskopf

Eine coole Truppe mit 50er-Jahre Maschinen: Deutsche Triumph, DKW und Maico, alle im Alltag ehrenvoll verwittert.

Heiligabend 2015 auf dem Hoherodskopf

Und dann, beinahe schlagartig, reisst der Nebel auf und bietet freie Sicht auf den Vogelsberg. Also nicht mal auf den weihnachtlichen Nebel kannst Du dich mehr verlassen.

Heiligabend 2015 auf dem Hoherodskopf

Mario nimmt hier die erste feste Nahrung des Tages zu sich. Gestern hat er die neue AfricaTwin zur Probe gefahren – und gleich bestellt. Bravo, diese Konsequenz kann ich nur begrüßen. Bin bei so etwas leider nicht ganz so spontan.

Heiligabend 2015 auf dem Hoherodskopf

Jetzt ist auch hier oben der Himmel strahlend blau – nicht zum Aushalten! Und so mache ich mich auf den Heimweg, diesmal in der Gruppe mit einem Dnepr-Gespann, einer 125er RZ und eben meiner Vespa. Eine selten unpassende Kombination, aber rein vom Tempo her passt das.

 

Heiligabend 2015 auf dem Hoherodskopf

Um 14:00 bin ich wieder zu Hause. Schön war’s auf dem Hoherodskopf. Hab viele Bekannte getroffen und nett geplaudert. Für die Feiertage bin ich also gewappnet. Frohe Weihnachten.

 

In der Beschränkung …..

….. zeigt sich der wahre Meister – und der heutige Tag war erneut geprägt von Beschränkung und Reduzierung auf das Wesentliche. Es beginnt heute mit Behördengängen und einer kleinen Runde von 25 km mit der Falter-Maschine und gipfelt am frühen Nachmittag im Abschied von einer Vespa.

Unterwegs mit der Falter-Maschine

Immer neue Dinge entdecke ich unterwegs, je öfter ich mit langsamen Fahrzeugen unterwegs bin. Zweifellos gibt es einen direkten Zusammenhang zwischen Wahrnehmung und Geschwindigkeit.

Unterwegs mit der Falter-Maschine

Sogar ein paar kurze Momente mit Sonnenschein erlebe ich.

Unterwegs mit der Falter-Maschine

Ob ich die Katze vor der Taverna auch im Auto gesehen hätte? Wohl kaum.

Unterwegs mit der Falter-Maschine

Nur ein knorriger Baum an einem viel zu warmen Wintertag 2015.

Und dann kommt Frank aus Ulm und schaut sich mein Vespa-Gespann an. Was er sieht, gefällt offensichtlich und nach einer Probefahrt …..

Vespa Cosa Gespann

….. ist das Gespann verkauft. Durch die Lackierung bei JP-Design hat die Vespa auch unbestreitbar gewonnen, auch wenn die Lackierung nicht perfekt geworden ist.

Vespa Cosa Gespann

Noch eine letzte Runde, und dann verschwindet mein Gespann im Hänger mit 1,30 Breite. Dazu müssen ein paar Teile abgeschraubt werden, aber das geht ruckzuck.

Tja, und schon habe ich wieder Platz und Freiraum für – hmmm, ja, für was denn eigentlich? Für eine Eisenkopf-Sporty, für ein 1200er Jubiläumsmodell von HD, für eine schicke Bonneville oder gar für einen kleinen Tha Heist Bobber? Wir werden sehen, es eilt ja gerade nicht.

Veröffentlicht unter Vespa

Die kradlose Zeit

Jetzt beginnt sie wieder, die lange, kradlose Zeit – für mich die schlimmste Jahreszeit. Die ersten zwei Wochen dieser traurigen Phase habe ich gerade hinter mir. Aber immerhin habe ich ja noch meine Werkstatt, die Falter-Maschine und meinen Kumpel Yello.

E-Bike Falter

Tatsächlich gibt es noch ein paar Stunden richtig gutes Wetter, die ich mit dem E-Bike nutze.

E-Bike Falter

Geballte Informationen im Display der Falter-Maschine. Entscheidend dabei die Info zum Ladezustand des Akkus: Allzu lange hält das nicht mehr vor.

Yello

Neugieriges Geflügel beim Spaziergang mit Yello.

Pony

Vom Wald her wirds schon wieder dunkel.

Yello

Wir begegnen einer unglaublichen Gang aus 13 Chihuahuas – den Nachzügler hier hat allerdings jeder Mut verlassen.

Yello

Uff, dieser Spaziergang war anstrengend.

November Wetter

Das Wetter wird immer schlechter, und ich muss an die Elisabeth-Quelle zum Wasser fassen. Heute ist nicht mal das Amöneburger Becken einladend.

FIAT 500

Man wird Verständnis dafür haben, dass ich heute zum ersten mal mit dem kleinen Fiat an die Quelle fahre.

Nieder-Ohmen

Die Spaziergänge in und um Nieder-Ohmen werden täglich trostloser.

Nieder-Ohmen

Trostlose Landschaft

Westerholt Schacht III

Etwas aufheitern kann mich ein Viertage-Trip mit Reinhard in den Ruhrpott. Das Zimmer im Gasthaus Fousek lässt mich exakt auf Schacht III der Zeche Westerholt blicken. Genau an diesem Schacht war ich ein paar Jahre als Betriebselektriker tätig – und jetzt ist die Zeche geschlossen und wird nur noch abgewickelt.

 

 

Der letzte Frühlingstag 2015

….. den hatten wir wohl heute, am 8. November. Oder vielleicht auch nicht und womöglich kommt noch was nach. Aber wie auch immer, heute ist heute und bei Temperaturen um die 20°C muss die Sportster noch mal ran.

Eigentlich möchte ich ein wenig im Hungener Seengebiet herum kurven und mir ein wenig Wasser anschauen. Aber sämtliche Zufahrten zu sämtlichen Seen, Teichen und Tümpeln sind schon von PKW zu geparkt – das ist der Nachteil eines solchen Frühlingstages. Da zieh ich gleich weiter über Münzenberg in Richtung Wetterau.

Natürlich sind heute etliche Zweiräder unterwegs, darunter erstaunlich viele Oldtimer und Cruiser – und damit herrlich wenige Knieschleifer. Sogar durch den Laubacher Wald komme ich heute ganz entspannt.

1988er Sportster

Aufgrund der überfüllten Hungener Seen fahre ich nonstop bis nach Münzenberg. Näher heran an die Burg traue ich mich heute aber nicht, denn ich bin sicher: Da wälzen sich Besuchermassen durch die engen Gassen.

1988er Sportster

Schon länger will ich mir Burg Rockenberg mal anschauen, aber die finde ich auch diesmal nicht. Statt dessen lande ich am Ortsrand am Knast.

1988er Sportster

Und ein Stückchen weiter …..

Rockenberg

….. entdecke ich für mich das Naturschutzgebiet Klosterwiesen.

1988er Sportster

Etwas später finde ich mich auf dem Gelände von Kloster Arnsburg in der Gesellschaft von drei Ford Mustang wieder.

1988er Sportster

Auf dem Rückweg versuche ich nochmals mein Glück im Hungener Seengebiet. Und diesmal klappts und ich bekomme freie Zufahrt an einen der Seen.

1988er Sportster

Meiner unmassgeblichen Meinung nach ist der Indian Summer ja vorüber, aber manchmal glaube ich, doch noch letzte Zeichen davon zu sehen. Allerdings entpuppt sich das jedesmal als ein Schein-Indian-Summer: Von weitem sieht alles herrlich bunt aus, aber wenn Du näher kommst, verschwindet das Bunt.

1988er Sportster

Hier ein Beispiel: So siehts noch ein wenig indianisch aus, aber …..

Laub

….. das ist dann die traurige Wahrheit. Aber das muss ja auch so sein, denn der Herbst soll uns ja ganz besonders die Endlichkeit des irdischen Seins aufzeigen. Und ein Tag wie heute ist auch ohne die allerprächtigsten Farben etwas Wunderbares.

Nach guten 80 Meilen ist meine kleine Frühlingsausfahrt beendet. Es ist immer noch warm und eigentlich könnte ich noch eine Tankfüllung dran hängen. Aber nein, ich höre auf, wenns am schönsten ist. Und diese Meilen zwischen Vogelsberg und Taunus waren heute besonders schön.