Auflösung des Wartungs-Staus

Heute solls zur Technorama nach Kassel gehen – aber in letzter Minute verliere ich die Lust daran und verbringe den Tag statt dessen in der Motorradhalle. Dort beschäftige ich mich endlich mal wieder mit dem ES 250/1 Gespann, denn das ist wirklich nötig. Bin jetzt vier Jahre nur gefahren und hab nur das allernötigste an Service und Wartung gemacht – ganz schlecht und auch eigentlich nicht meine Art. Auf jeden Fall komm ich heute aus dem Dilemma heraus und mir gelingt die Auflösung des Wartungs-Staus.

Der heutige Arbeitseinsatz soll die folgenden Probleme lösen: 1) Neuer Benzinhahn, nachdem ich bei der letzten Fahrt mit Benzinmangel liegen geblieben bin; 2) Reinigung von Luftfilter und Vergaser, dabei ein neues Gummi zum Ansauggeräuschdämpfer montieren und 3) den völlig maroden Auspuff gegen einen neuen Nachbau austauschen.
Scheint alles nicht so schlimm zu sein, aber bekanntlich liegt der Teufel im Detail und das zeigt sich auch heute wieder.

Benzinhahn austauschen ist eine Kleinigkeit - wenn alles passt. Aber von diesem italienischen Hahn passt das innere Sieb nicht durch die Tankbohrung, es ist schlicht zu dick. Nacharbeit ist also notwendig. Jetzt läuft wieder ein richtig satter Benzinstrahl in den Bing-Vergaser.

Der Auspuff hat jetzt bei mir 3 Winter überstanden, ist aber auch endgültig fertig. Offensichtlich auch schon ein Nachbau, hat er dennoch recht ordentlich gehalten. Der neue ist von GüSi und muss sich erst noch bewähren.

Mir war zwar klar, dass ich eine kurze Auspufftüte hatte, aber dieser Längenunterschied hat dennoch überrascht. Immerhin werden die Gase jetzt weit hinter dem Seitenwagen in Freie geblasen. Und Überraschung: Der neue Auspuff passt perfekt! Eine angenehme Überraschung. Übrigens haben auch die Ansauggummis von Güsi prima gepasst.

Ich finde ja, dass zu einer MZ so eine lange Tröte passt. Der Sound ist nicht wesentlich anders, trotz des grössen Resonanzkörpers. Auffälliger ist das nun geringere Ansauggeräusch: Das neue Gummi scheint wesentlich besser abzudichten und Nebenluft zu verhindern.

So, alles geschafft für Heute, einschliesslich einer kleinen Probefahrt. Jetzt wird noch die Junak aus dem Hintergrund der Halle nach vorn geholt. Grund: Am Dienstag kommt ein Besucher aus dem MZ-Forum, der sich für die Junak interessiert. Aber will ich den polnischen Eintopf wirklich verkaufen? Schon kommen die Zweifel wieder ....

 

Ein sonniger Februartag mit der Silverstar

So ein Tag wie heute gibt es selten im Februar – und weil ich sowieso etwas zu erledigen habe, nehme ich dazu meine Silverstar. Nach dem gestrigen Ölwechsel sollte der gute Rotax wieder bereit für weitere Kilometer sein und die leite ich ein an diesem sonnigen Februartag mit der Silverstar.
Aber Achtung: Der Bauernkalender droht mit Frost im März und April, wenn der Februar zu warm wird. Der Spruch lautet: „Wenn’s der Februar gnädig macht, bringt der Frühling Frost bei Nacht“.

So einen Tag habe ich im Februar lange nicht erlebt: Temperaturen um die 10 Grad, strahlend blauer Himmel und Sonne. Keine Frage, dass ich bei so einem Wetter das Auto stehen lasse und die notwendige Fahrt mit dem Motorrad durchführe. Und heute steht mir der Sinn auch ganz besonders nach einer Solofahrt mit einem Viertakter. Die Enfield ist nicht 100%ig einsatzbereit, die Junak ist sowieso noch nicht fertig – da bleibt eigentlich nur die Silverstar. Und nach dem gestrigen Ölwechsel ist sowieso eine kleine Testfahrt notwendig.

Bereits kurz vor Weitershain ist eine kurzer Halt notwendig, weil ich erneut einen Versuch mit der Helmkamera machen werde.

Am Helm kann ich das kleine Ding zwar nicht befestigen, aber mit einem dicken Gummi bapsche ich die Kamera an die Lampe. Später stelle ich allerdings fest, dass ich das Teil ein wenig schräg montiert habe und deshalb werden alle Aufnahmen schief - Mist!

Wenn ich durch Deckenbach komme, halte ich fast immer an diesem hübschen Gebäude ausserhalb des Ortes.

Später komme ich zum kleinen Flughafen bei Homberg - Motorradfahren und Fliegen passt einfach perfekt zusammen.

Der Antrifttal-Stausee präsentiert sich im schönsten Blau.

Aus dem Amöneburger Becken gehts dann hoch auf den Pickel - in die Altstadt von Amöneburg.

Ein wenig Hintergrundwissen zum Basaltmassiv der Amöneburg liefert diese lehrreiche Tafel.

Beim Abstieg vom "Pickel" zeigt sich das Amöneburger Becken sonnenbestrahlt von seiner schönsten Seite.

 

Kameramann auf dem ES-Gespann

Wie vorhergesagt wird das Wetter an diesem Februarsonntag sehr gut: Deutliche Plus-Temperaturen und dazu sogar Sonnenschein. Klar, dass es mich dabei nicht auf dem Sofa, vorm Computer oder in der Werkstatt hält. Dabei kann ich gleich die Aiptek-Videokamera ausprobieren und ein kleines Fahr-Video erstellen. Leider lief dabei so ziemlich alles schief, aber das weiss ich zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht: Daher freue ich mich auf mein Debut als  Kameramann auf dem ES-Gespann.

Trotz der Pannen beim Erstellen des Filmchens habe ich dieses ES-Gespann-Erstlingswerk bei YouTube eingestellt. Hier ist es!

Seit ich den Grossteil meiner Ostböcke in der Motorradhalle bei Egon stehen habe, ist die übliche Wegfahrprozedur in etwa so: Zuerst in meiner kleinen Werkstatt die Motorradklamotten anziehen und dann gestiefelt und gespornt rüber in die Halle. So ist es auch Heute. Dann versuche ich erst einmal, die Aiptek-Kamera mittels der speziellen Befestigungsschelle am Gespann zu befestigen. Der Haltebügel des Superelastik-Seitenwagen bietet sich dazu an. Aber schnell erkenne ich, dass die Schelle nicht mal ansatzweise fest wird: Sie verdreht sich ständig und so nimmt die Kamera natürlich eher den Himmel als die Strasse auf. Auch die Befestigung am Lenker direkt über der Riffelung bringt mich nicht weiter: Die Schelle ist leider der letzte Dreck und vermutlich nicht mal für ein Fahrrad ausreichend. So bin ich also beim Filmen unterwegs ständig damit beschäftigt, die Kamera wieder in eine geeignete Position zu bringen – sehr lästig und unfallträchtig.
Später, zu Hause, stelle ich dann fest, dass nur das erste Video überhaupt vernünftig aufgezeichnet wurde – alle anderen Videos wurden mit Dateigrösse 0 gespeichert – also nix drauf. Überhaupt nervt die Aiptek-Kamera mit etlichen Macken: Schlechte Verarbeitung, hoher Stromverbrauch des Akkus, bescheuertes Datenformat (ASF-Datei), erkennt keine Speicherkarten grösser 2 GB, schlechtes Mikro – dieses Teil kann ich keinesfalls empfehlen. Gut, dass ich mir dieses Billigteil nur mal eben geliehen habe. Kaufen werde ich die bestimmt nicht.

Die lausige Befestigungsschelle der Kamera erfordert permanentes Nachjustieren, was durchaus gefährlich und mindestens extrem lästig ist.

An der Schutzhütte drehe ich ein Mini-Video mit meiner Pentax-Digitalkamera - und das Ergebnis ist deutlich besser als mit der Aiptek.

Auf der Deckenbacher Anhöhe friemele ich erneut ein wenig mit der Kamera herum. Es passt zu diesem Tag, dass danach das Gespann nicht mehr anspringen will und ich mich um Funke und Spritversorgung kümmern muss. Ist aber erst das zweite mal, dass die gute ES mich hängen lässt, dass muss zu ihrer Ehrenrettung gesagt werden. Ich werds aber zum Anlass nehmen, mal einen kleinen Service mit Vergaserreinigung vorzunehmen.

Es gibt Luft in der Scheune

Heut brauche ich nur ein bestimmtes Teil für die Planeta aus der Scheune, aber bei der Gelegenheit räume ich ein bisschen hin und ein bisschen her. Seit der kleinen Rückholaktion vor drei Tagen habe ich zum ersten mal das seltsame Gefühl, dass das Kernschrottlager abnimmt. Tatsächlich: Es gibt Luft in der Scheune.

Und wenn es jetzt bereits sichtbar Luft gegeben hat: Wie wird das erst werden, wenn Jens und Sammy in den nächsten Wochen drei Motorräder, einen Seitenwagen und jede Menge Teile wie Rahmen und Bleche abholen. Ich habe da so eine Vision von einer quasi leeren Scheune …..

So leer hat die Scheune seit Jahren nichtmehr ausgesehen - nur ganz kurze Zeit, nachdem ich sie angemietet habe. Aber ich muss aufpassen: Bin immer noch gefährdet und darf nichts neues mehr dazu stellen. Ausser natürlich einer ES2 von Norton oder einer 600er Panther oder einer Zündapp DS 350. Aber sonst nix.

Und wenn diese beiden Jupiter 3 zusammen mit weiteren Dingen auch noch verschwinden, kann ich tatsächlich daran denken, die Scheune aufzugeben. Andererseits wäre es ein schöner Rückhalt für Unabwägbarkeiten und unerwartete Neuzugänge.

Wenn das alles so klappt wie geplant, bleiben wahrhaftig nur noch der Ersatzteilträger für die MZ ES250/1, die DKW RT 175 S und .....

... natürlich die Jawas und CZs. Das allerdings ist ein Haufen Zeug und daraus könnte ich eine CZ 450, drei Jawa 356 und eine CZ 455 aufbauen. Aber ob ich das will und vor allem: Ob ich das in diesem Leben noch schaffe? Wahrscheinlich nichtl.

 

 

Tierische Neuigkeiten aus dem Osten

Jetzt kommen zu meinen Ostböcken weitere, völlig ungeplante Dinge auf mich zu. Zuerst aus der Steiermark und dann auch aus dem Vogelsberg gibt es tierische Neuigkeiten aus dem Osten.

Die ersten Neuigkeiten kommen aus der Steiermark und betreffen einen Lastenseitenwagen, ein MZ ES 250/2 Gespann und einen gewaltigen Jagdhund. Weiter geht es dann mit einer Geschichte aus Rumänien, die ein wenig an Hanibal Lector erinnert.

Gerhard aus Graz baut sich ein weiteres ES/2-Gespann auf - diesmal mit einem Lastenseitenwagen. Und der ist neulich in Graz eingetroffen: Quasi neuwertig mit nur ganz wenig Kantenrost. Die passende Zugmaschine befindet sich allerdings noch im äussersten Osten Deutschlands und bekommt dort eine Motorüberholung verpasst.

Eine weitere Neuigkeit aus der Steiermark ist dieser gewaltige Jagdhund - geeignet für die Pirsch auf Bär und Keiler. Es handelt sich hier um Hugo vom Taffatal, in Fachkreisen auch Pucki genannt.

Wenn Gerhard nur wüsste, wie er mich und Heidlinde mit diesem possierlichen Kerlchen quält. Eines aber hat er mit den Bildern sofort erreicht: Nämlich ...

... das hier: Ich habe mir von einer neuen Nachbarin einen Leihund geholt und heute hatten wir den ersten gemeinsamen zweistündigen Spaziergang. Das hier ist Yellow, ursprünglich aus Rumänien und dann über verschlungene Wege nach Deutschland gekommen. Noch braucht er einen Maulkorb, da das Hundchen sehr unsicher ist und dazu neigt, mal schnell zuzuknapsen.

Mittels einer 10 m langen Schleppleine gewöhnen wir uns innerhalb von zwei Stunden aneinander. Uns beiden tat der gemeinsame Spaziergang durch Wind und Wetter sehr gut und wir werden das gleich morgen wiederholen.

So schnell kanns gehen: Am Ende des Spaziergangs stelle ich dem Rumänen noch kurz unser Backhäuschen und den Garten vor und dabei zeigt sich der Bursche schon etwas zutraulicher. Könnte das der Beginn einen grossen Freundschaft sein?