Jede Menge Landkreise

….. tangiere ich an diesem Sonntag bei allerfeinstem Traumwetter. Zuerst kommt selbstredend der Hundespaziergang mit Yello, der schon um 9:00 ein wenig schweißtreibend ist, aber danach gehts dann aufs Bike, also auf die Harley.

Leihhund Yello

Hitze und leichtes Übergewicht bringen Yello schnell aus der Puste. Am Gewicht muss unbedingt was getan werden.

Yellos Freunde

Unterwegs treffen wir zwei von Yellos liebsten Freunden, die mit Frauchen beim Sammeln von Hasenfutter sind.

1988er Sportster

Um halb elf bin ich dann unterwegs und fahre glatte 50 Meilen ohne jeden Stopp. Dabei komme ich durch den Kreis Gießen, den Vogelsbergkreis, den Wetteraukreis und den Main-Kinzig-Kreis. Hier bin ich im Seemental, irgendwo zwischen Unter-, Ober- und Mittelseemen.

1988er Sportster

Nach etwa 80 Meilen halte ich auf das Oldtimer-Cafe bei Hartmannshain zu. Wie meist in letzter Zeit ist hier relativ wenig los, aber auf einen Kaffee, ein paar nette Bikes und etwas Moto-Talk bleibe ich doch hier.

Harley

Das schönste Motorrad am Platze ist die Harley mit der Springergabel.

Harley

Eine Reisemaschine par excellence.

Trude

Mit dem Intruder Fahrer komme ich ins Gespräch und es stellt sich heraus, dass wir beide aus dem Ruhrpott stammen: Gelsenkirchen und Herten. Die Welt ist ein Dorf!

Falltorhaus

Vom Oldtimer Cafe ziehe ich weiter zum Falltorhaus, dem nächsten Motorrad-Treff. Hier ist schon mehr los.

Hammer

Heute bin ich nur auf V-Twins aus und dabei gefällt mir besonders diese Victory Hammer. Ein tolles Motorrad – bis auf die seltsame Lampe.

Trude

Falle immer wieder darauf herein und halte diesen Japan-Chopper für eine Harley. Dabei ist es natürlich eine Intruder.

Ducati Scrambler

In den Ducati Scrambler könnte ich mich noch mal richtig verlieben.

Cruiser

OK, die dicke Thunderbird ist kein V-Twin, aber mit ihren 1,7 l Hubraum aus zwei Zylindern ebenfalls faszinierend.

1988er Sportster

Jetzt nochmal 25 Meilen durch den schönen Vogelsberg, und dann gehts heim. Schliesslich erwarte ich einen Käufer für meine Triumph-Lederjacke, der auf dem Rückweg von Newchurch vorbei schauen wird. Und es sei bereits gesagt: Die Jacke passt ihm wie angegossen und er nimmt sie mit.

1988er Sportster

Weil der Tag noch so jung ist, wechsele ich Motor- und Getriebeöl der Sporty. Ist zwar etwas vor der Zeit, aber frisches Öl kann nie schaden. Und speziell das Getriebeöl sieht schon wieder ganz schön schwarz aus. Der Motor bekommt jetzt erstmalig das HD360 Öl in 20W-50.

 

Beschauliche Rollerreise

Jetzt haben wir seit drei Tagen wirklich Sommer, und weil ich die ersten beiden Sommertage mit der Harley unterwegs war, nehme ich heute die Vespa. Das ist damit dann zwar kein „Herumbollern“, aber das Vergnügen kommt dabei trotzdem nicht zu kurz.

Vespa GTS

Als kleinen Auftrag habe ich das erneute Auffüllen der Wasservorräte aus der Elisabeth-Quelle mit auf den Weg bekommen. Also halte ich mich in Richtung Marburg.

Vespa GTS

Das Anzapfen der Quelle ist ja mittlerweile Routine für mich, und diesmal hab ich auch rollergeeignete Taschen mit genommen. Da kann ich gleich ein paar Flaschen mehr auffüllen.

Vespa GTS

Anschliessend fahre ich die Lahnberge hinauf und besuche die Spiegelslust. Auffällig, wie viele PKW heute hier parken, aber mit dem Roller kann ich mich ganz nach vorn mogeln.

Vespa GTS

Der Blick von der Spiegelslust über Marburg bis weit ins Gladenbacher Bergland hinein ist grandios……

Vespa GTS

….. und noch besser ist er vom Turm der Spiegelslust aus. Und jetzt erkenne ich auch den Grund für die vielen PKW: Hier wird geheiratet, und ganz eindeutig kommen die Brautleute aus der Reiterszene.

Spiegelslust

Mit einem Blick auf den Turm der Spiegelslust verabschiede ich mich von dem schönen Ort und fahre jetzt direkt nach Marburg hinein. Aber das macht bei der Hitze wenig Vergnügen, so dass ich alsbald über Cölbe und Kirchhain wieder ins Land hinein fahre.

Vespa GTS

Im Amöneburger Becken finden sich erstaunlich viele Marterln, die fast ausnahmslos an schönen und ruhigen Orten liegen.

Vespa GTS

Ideal für eine kleine Pause mit Erfrischung.

Vespa GTS

Noch ein Blick auf das Schweinsberger Schloß und dann mache ich mich auf einen indirekten Heimweg. Am Ende der kleinen Reise waren das dann 150 Kilometer mit der kleinen Vespa.

 

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Öldruckschalter-Fresser?

In der Tat glaubte ich gestern, dass meine kleine Harley Öldruckschalter frisst! Bereits beim Kauf in England hatte der Schalter keine Funktion und entsprechend gab es auch keine funktionierende Öldruckleuchte. OK, dass die Ölpumpe fördert, war ja am sprudelnden Öl im Öltank gut zu sehen, dennoch habe ich damals sofort einen neuen Schalter eingebaut und war’s zufrieden.

Aber nicht lange, und ich musste erneut den Öldruckschalter wechseln. Diesmal hab ich kein Originalteil genommen, sondern einen second source Schalter von Accel. Dann war lange Ruhe – bis gestern: Wieder keine Funktion des Öldrucklämpchens.

Hab dann heute mal alles überprüft und den Schalter für gut befunden. Aber eine kleine Steckverbindung zur Kontrollleuchte hatte sich aus der Isolierung geschüttelt und einen Kurzschluss verursacht. Diese von Louis als „Japanstecker“ verkauften Rundsteckverbindungen sind lange nicht so gut wie die richtigen Japanstecker. Da werde ich am nächsten Regentag noch mal bei gehen und einen vernünftigen Stecker montieren, der auch den Harley-Vibrationen stand hält.

Aber jetzt tuts das Lämpchen wieder, was ich auf einer 80 Meilen Testfahrt rund um den Hoherodskopf verifiziere.

1988er Sportster

Durch den Laubacher Wald, vorbei am Falltorhaus und durch Schotten schraube ich mich den Hoherodskopf hoch bis hin zum Blechsaurier.

1988er Sportster

Soll ich die restlichen paar Meter direkt auf den Hoherodskopf noch eben mitnehmen? Ja, OK, ich machs – vielleicht gibt es ja ein paar schöne Harleys zu sehen.

1988er Sportster

Fehlanzeige – nicht ein einziger V-Twin ist hier oben. Aber immerhin eine W650 und eine Bonneville. Da halt ich mich nicht lange auf und gehe wieder auf Tour.


Über die Breungeshainer Heide fahre ich erneut nach Schotten und von dort aus über Rudingshain wieder in Richtung Hoherodskopf, biege aber vorher ab und treibe die Sporty bergab in Richtung Mücke und Grünberg. Das Stückchen durch die Rudingshainer Serpentinen filme ich mit, werde aber in den Kurven komplett ausgebremst – leider.

1988er Sportster

Nach einem Besuch bei Reinhard drehe ich eine letzte Runde über Weickartshain und Grünberg.

1988er Sportster

Zum ersten mal fahre ich die Sportster heute mit einem richtigen Jethelm, einem Modell von Hugo Boss im Retrolook. Hätte ich das nur nicht getan! Das ist zwar ein sehr hübscher und auch bequemer Helm, aber der Motor klingt damit wie kurz vor dem Auseinanderfliegen. Jedes Rattern, Klappern und Ticken krieg ich mit – furchtbar.

 

2 x 45° im Kurpark

Endlich ein Tag ohne Regen, und am Nachmittag gibt’s sogar Sonne, die ruckzuck die Temperatur ansteigen lässt. Keine Frage, dass ich mich ins Leder werfe, die Harley starte und zunächst in Ilsdorf vorbei schaue – sonst wird das nämlich nix mit den 2 x 45°.

zweimal 45°

Mit den 45° sind natürlich die Zylinderwinkel der Sachs und meiner Sportster gemeint – das haben die beiden V-Twins nämlich gemeinsam. Es ist kein großes Problem, Reinhard von seiner Arbeit an einem VVC abzuhalten und so starten wir bald darauf in Richtung Nidda.

zweimal 45°

Und schon sind wir im schönen Horloff-Tal. Von hier aus hat man meist einen guten Blick auf das Bergnest Stornfeld, aber jetzt im Sommer ist alles zugewachsen.

zweimal 45°

Wir biegen kurz vor Nidda ab nach Bad Salzhausen, schleichen uns durch den Kurort und finden am Ende des Ortes den Pferdestall, ein Restaurant mit Biergarten. Hier bekommen wir alles, was wir brauchen und genießen ansonsten die Ruhe eines Kurortes.

zweimal 45°

Mit leichten Umwegen geht es dann zurück an den Rand des Vogelsberges. In Ilsdorf ist dann eine winzige Schrauberaktion an der Sachs Roadster nötig: Das Lenkkopflager hat Spiel und führt zu einem Rattern beim Bremsen. Danach noch schnell eine lockere Schraube am linken Auspuff fest gezogen und schon ist die Sachs wieder in Ordnung.

 

Zur Roadster

Am Nachmittag kommt mir der Gedanke, meine kleine Vespa mal wieder zu bewegen – also die ganz kleine. Sieht zwar immer ein bisschen nach Regen aus, aber mit der PK50 bewege ich mich ja nicht allzu weit weg von der heimischen Garage.

Zwei Kicks, und dann läuft die Vespa nach wochenlanger Pause sofort. Ist schon ein braves Arbeitstier, die kleine Italienerin.

Vespa PK50XL

Dank kleiner Optimierungen läuft die Vespa ja recht ordentlich, und heute bin ich mit dem Gas auch nicht zögerlich. Nur selten fällt die Geschwindigkeit unter 60 km/h – aber das ist natürlich trotzdem ein Blümchenpflückertempo, bei dem ich viel von der Landschaft mitbekomme – so wie hier bei Altenhain.

Vespa PK50XL

Über Altenhain, Wohnfeld und Bobenhausen geht es in Richtung Ilsdorf, denn ich habe zwei Gabel Cover, die auf Maß abgedreht werden müssen – und dafür ist Ilsdorf die richtige Adresse.

In Ilsdorf hat Reinhard seine Fuhrpark hubraummässig reduziert, und zwar von 900 auf 800 ccm und von drei auf zwei Zylinder. Er hat sich eine seltene Roadster geangelt, genauer: Eine Sachs Roadster 800 mit ganz wenigen Kilometern. Und diese wunderbare Roadster kann ich heute Probe fahren. Nachdem gestern eine vollständig zugewachsene Leerlaufdüse als Ursache für den Ausfall eines Zylinders festgestellt und repariert wurde, ist diese Probefahrt dringend notwendig.

Sachs Roadster 800

Auf Anhieb liegt mir die Roadster und ich bin sogar ein wenig verliebt in den V-Twin aus japanischem Hause. Die Maschine fährt sich wunderbar, nur im Bereich der Vorderfront erscheint sie etwas schwammig. Wahrschein reine Gewöhnungssache.

Sachs Roadster 800

Unbestritten ein richtig schönes und klassisches Fahrzeug.

Sachs Roadster 800

Ich dehne die Prtobefahrt so weit aus, dass der Motor richtig warm ist. Auch wenn’s keine Harley ist, habe ich viel Vergnügen bei der Fahrt.

Sachs Roadster 800

Noch nicht mal 10.000 km – und das ist echt. Etwas später und zurück in Ilsdorf stellt Reinhard dann fest, dass auf dem Vorderrad nur 1 Bar Druck war – jetzt ist klar, warum mir die Vorderfront schwammig erschien. Doch, ja, ich glaube, ich hab mich ein wenig in die Roadster verguckt, ehrlich.

Vespa PK50XL

Tja, nun muss ich wieder auf die Vespa und ich treibe das kleine Triebwerk noch weitere 20 km durch die nähere Umgebung. Aber nach der Roadster will sich auf dem Roller kein rechter Fahrspaß mehr einstellen – wen wundert’s.