Die TS 250 ist wieder auf der Strasse

Zurück vom Forumstreffen in Heiligenstadt besorge ich mir am Montag direkt ein Kurzzeitkennzeichen und fahre zum TÜV. Naja, das ganze war ein Spässchen, dem Prüfer hat die hübsche Kathy in Blau sehr gut gefallen, es hat auch alles funktioniert und so gabs einen TÜV-Schein ohne Mängel. Und weils noch so früh war, noch gleich auf die Zulassungsstelle und die TS angemeldet. Nach knapp 7-jähriger Pause kann ich berichten: Kathy ist wieder auf der Strasse.

Nach TÜV und Zulassung haben wir noch gute 50 km zusammen abgerissen. Kathy fährt wunderbar, ein derart handliches Motorrad bin ich noch nie gefahren. Und der Motor läuft sehr schön – jedenfalls meistens. Denn nach dem TÜV ist Kathy ein paar mal einfach ausgegangen und danach ganz schlecht wieder angesprungen. Das muss ich mir auf jeden Fall noch mal anschauen.
Und dann ist ein Gewinde des Kupplungsdeckels hinüber und verliert leicht Öl. Da muss ich eine HeliCoil-Buchse einsetzten. Und der Gelakku ist auch nur sehr provisorisch befestigt.
Das wichtigste dürfte aber die Vergasereinstellung sein, das wird noch eine echte Hürde.
Von meinen Tankrucksäcken passt leider keiner auf den TS-Tank. Überlege schon, mir einen Rucksack für Werkzeuge und Öl zu beschaffen. Werde diese Woche noch mal nach Fulda zu Tante Luise fahren. Rucksack und ein paar B8HS-Kerzen, dafür lohnt die Fahrt sich schon.

 

Das Kurzzeitkennzeichen ist schnell montiert und dann gehts auf zum TÜV. Allerdings nicht direkt, denn ein paar Kilometer möchte ich Kathy vorher schon gefahren haben. Muss doch wissen, ob wirklich alles korrekt funktioniert. Motor und Fahrwerk machen mir sofort richtig Spass.

Beim ersten Stop in der Rabenau sehe ich dicke Öltropfen unter dem Motor. Ursache ist einmal das defekte Deckelgewinde, aber auch eine zu gut geschmierte Kette in Verbindung mit löchrigen Kettenschläuchen.

Also ganz kurz vor der TÜV-Stelle ein Stop am Baumarkt und nochmal gründlich Öl abgewischt.

Begeisterte und fachkundige Prüfer (obwohl Wessies) lassen die Prüfung flott und völlig ohne Probleme verlaufen. Der einzige Wermutstropfen sind die 61 Euro, die mich nur diese Abnahme kostet.

Jetzt erstmal ein paar Kilometer durch die heimatlichen Wälder gepfiffen. Herrje, wie lässt die TS sich in die Kurven schwenken. Der Rucksack hinter der Maschine ist von Nachbar Egon ausgeliehen. Der Bursche hat einfach alles.

Nach 36 km bleibt Kathy einfach mal stehen. Ich brauche sicher 30 Kicks, bis sie wieder anspringt. Ursache ist unklar, und ich kann auch die Kerze nicht überprüfen, weill ich den Schlüssel zum Werkzeugfach vergessen habe. Habe schon befürchtet, dass ich Egon mit seinem Hänger rufen muss, aber plötzlich läuft Kathy wieder.

Jetzt noch schnell und in letzter Sekunde auf die Zulassungsstelle und wieder etliche Euro ausgegeben. Glücklicherweise sind noch DQ-Kennzeichen frei, denn alle meine Emmen tragen diese Kombination. Was das bedeutet? Na, vielleicht "disqualified" oder "Don Quichote", aber eigentlich gar nichts.

Dann hab ich mal alle meine Lieben um mich versammelt: DQ 2- die Solo Silverstar, DQ 3 - die blaue Kathy, DQ 4 - mein treues ES-Gespann und DQ 7 - das Silverstar-Gespann.

Die erste Probefahrt mit der TS 250

Nachdem die fast fertige Kathy dann doch einige Vergaserprobleme offenbarte, richten sich meine Hoffnungen auf das jetzige Schrauberwochenende: Schamane Hermann hat seinen Besuch in Mücke angekündigt und bei einem solchen Schrauberwochenende sollten meine Vergaserprobleme gelöst werden. In etwas kam es dann auch so und ich habe eine (fast) richtige Probefahrt.

Hermann erste Diagnose lautet: Kathy ist, nein läuft, zu mager. Generell wurden seinerzeit die TS-Modelle wohl etwas mager bedüst und eine 45er Leerlaufdüse soll die Lösung meiner Probleme bringen. Also geh ich nochmal an Kathys Vergaser und ändere ein paar Dinge:
– Immerhin finde ich eine 40er LLD in einem 24er BVF VErgaser von einer TS 150
– Der Startvergaser wird gegen einen besseren ausgetauscht
– Eine etwas längere Schieberfeder findet sich und wird verbaut
– Eine korrekte C6 Teillastnadel wird eingebaut und in die letzte (5.) Kerbe von oben eingehängt. Dies ist die Einfahreinstellung.
Mit diesen Änderungen krieg ich schon einen wesentlich besseren Leerlauf hin. Hermanns Diagnose scheint also richtig zu sein. Jetzt wage ich auch eine klitzekleine Probefahrt, wenigstens mal 5 km ab in Richtung Königsaasen.

 

Einen halben Tag verbringt Hermann mit der Schwabel an Egons Rotax. So überzeugend mir die Schwabelkonstruktion bis dahin erschien, so wenig praxisgerecht schätze ich sie jetzt ein. Das System ist viel zu difizil!

 

Richard schmunzelt hier zwar, aber die stundenlange Schwabelschrauberei hat auch ihn ein wenig genervt.

Während also die Gastschrauber sich mit der Schwabel vergnügen, nehme ich mir unter Berücksichtigung von Hermanns Hinweisen den BVF-Vergaser meiner TS 250/1 vor. Nicht ganz erfolglos, wie ich betonen möchte.

Dann eine erste Probefahrt, nur mal eben die Strasse rauf und runter und dann zurück zu Egons Schrauberhalle. Das sieht schon ganz gut aus: Leerlauf passt fast, der Motor tourt auch wieder ab nach dem Gasgeben.

Dann auf den asphaltierten Feldweg Richtung Königsaasen, dabei komme ich bis in den 4. Gang und erreiche immerhin 90 km/h. Kann nur schwer gegen meine aufkommende Begeisterung ankämpfen - der Zweitakter macht immensen Spass. Kathy ist wieder in freier Wildbahn.

Auch der verchromte Deckel des Werkzeugkastens hat die erste Probefahrt überstanden und ist nicht weggeflogen. Aber irgendwas fehlt da noch an der TS - das Heck wirkt ungewöhnlich leer. Hoffentlich bekomme ich noch ein DQ-Kennzeichen.

Später gings dann mit der Schrauberei weiter, in der Hauptsache an Egons "Gelber Gefahr". Manchmal schien es, als wäre Egon nicht recht zufrieden mit dem Werdegang, aber zu guter letzt, als der Rotax wieder lief wie einst im Mai, war alles vergessen.

Zwischendurch wurde der Grill angeworfen und überraschenderweise klappte das sogar ohne unseren Partisanen-Grillmeister.

Nur ganz früh am Morgen konnte draussen geschraubt werden, ab 10:00 wurde die Hitze unerträglich und die Schraubergang flüchtete in die Halle.

 

Die TS 250/1 ist plötzlich fast fertig

Ein schwüler Dienstag nach einer schrecklich heissen Nach (leider nur in Sachen Temperatur) lässt mich mit massiven Kreislaufproblemen zu Hause bleiben. Auf dem Sofa liegen schaff ich aber auch nicht, also bleibt nur die Werkstatt. Herrlich, statt im Büro schon morgens an Kathy schrauben zu können. Und in wenigen Stunden schaff ich richtig was weg. Gegen 11:00 schaue ich mir die blaue TS 250/1 an und plötzlich ist Kathy fertig.

OK, wenn ich ehrlich bin, ist Kathy natürlich noch nicht fertig, aber sie steht beinahe fertig da. Ein paar Kleinigkeiten sind ja immer noch zu machen, aber das ist wahrlich nicht mehr viel. Und dann kommt ab Donnerstag ja auch Hermann und da muss auch noch etwas zu schrauben übrig bleiben.

 

Sagt selbst: Sieht die TS nicht fast fertig aus? Das fehlende Vorderrad-Schutzblech habe ich heute von unten gegen Rost geschützt und der Anstrich muss noch ein Stündchen trocknen. Dann kann das Schutzblech auch dran.

Und die fehlende Abdeckung des Werkzeugkastens ist auch kein Drama; da muss auch nur der schwarz lackierte Rahmen trocknen. Der rechte Seitendeckel bleibt noch ab, falls an der Elektrik noch was sein sollte,

Und weil (fast) alles so schön fertig ist, laufe ich kurz zur Tanke und hole einen Kanister Sprit. Eingefüllt, 100 ml teilsynthetisches Zweitaklöl dazu gekippt und dann gekickt. Ich muss 4 mal treten, dann läuft Kathy und stänkert mir die Werkstatt voll. Hatte ehrlich gesagt gehofft, dass der Motor beim ersten Kick kommt.

Aber dann das böse Erwachen: Der Motor läuft sehr schlecht, fällt nach Gasgeben nicht mehr auf Leerlaufdrehzal zurück. Schätze, der BVF-Vergaser ist nicht mehr der Beste. Da brauche ich am Donnerstag Hermanns Rat! Sofort muss ich wieder an Bing-Vergaser denken, aber warten wir erst mal ab. Lass Kathy draussen noch einen Augenblick laufen, aber es wird nicht besser.

Aber trotz des schlechten Laufs gefällt mir meine TS sehr gut, mechanisch klang der Motor auch sehr ordentlich. Jetzt gibts erst mal ein Gruppenbild, wenn auch ein unvollständiges.

Meine beiden /1er, ES und TS. Ein hübsches Pärchen, oder? Habe einige nette Kleinigkeiten an Kathy verbaut: Lenkerendenspiegel, verchromte Hupe, den schmalen Lenker, eine kleine Scheibe von HG – aber sonst ist die MZ ziemlich original geblieben.

 

Ein Samstag nur mit Kathy, der TS 250/1

Nachdem ich während der Wochen jeden Abend noch so 2-3 Stündchen an Kathy gewerkelt habe, ist der Fortschritt unverkennbar. Für eine schicke Motorrad-Tour ist dieser Samstag ohnehin viel zu heiss u nd schwül. Vor 10 Jahren hätte ich dazu noch „schönes Wetter“ gesagt, aber heute nervt mich die Hitze nur noch. Naja, vom Schlechten das Gute: Ich verbringe einen Samstag nur mit Kathy.

Von 10:00 bis 17:00 bleibe ich heute mit Kathy zusammen, und wir schaffen einiges in dieser Zeit. Für das nächste Wochenende hat sich Schrauberbesuch angesagt: Hermman und Richard, und Hermann wird sich Kathy’s Gabel vornehmen. Alles andere will ich aber bis dahin geschafft haben, vor allem die Elektrik muss komplett fertig sein. Und es wäre schön, wenn ich irgendwann im Laufe der kommenden Woche einen Probelauf mit Kathy machen könnte. Also los, schrauben wir!

Die Limatronic von MZ-B war natürlich schon drin, aber jetzt ist auch der Vergaser angebaut und das Kabel für die Leerlaufanzeige verlegt.

Der Sicherungskasten ist jetzt voll bestückt und die Elektrik im Rahmendreieck ist quasi fertig. Nur für die Befestigung des Gelakkus muss ich mir noch etwas einfallen lassen.

Auch die Verteilerleiste ist wieder komplett montiert. 2 Leitungen habe ich übrig, weill einige Kabel neu verlegt wurden und weil ich das Bremslicht auf Plus-geschaltet umgebaut habe.

Die Elektrik funktioniert und der Scheinwerfer erstrahlt in unglaublicher Ordnung, oder? Die vorher verbauten ETZ251-Blinker wurden entfernt und richtige TS/ETZ-Blinker angebaut. Leider fehlt ein Blinker komplett.

Ein guter alter Bremslichtschalter, wie ich ihn schon vor 40 Jahren eingesetzt habe. Zur Fixierung auf dem Bremsgestänge muss ich ein wenig improvisieren, aber die Lösung ist akzeptabel.

Instrumente von der ETZ, wegen dem Plus an Kontrolleuchten. Blinkerkontrolle, Ladekontrolle, Fernlichtkontrolle und Leerlaufkontrolle - alles da und alles funktioniert.

Wie bei meinen meisten Motorrädern kommt auf bei Kathy der legendäre Magura 307 Gasdrehgriff zum Einsatz. Extremer Kurzhub, schnurgerader Zug und herrlich leichte Auswechselbarkeit haben mich zum begeisterten Fan dieses Produkts gemacht.

Die MZ-B Spule liefert schon einen kräftigen Funken. Habe das Gefühl, dass Kathy am liebsten anspringen würde - wenn der Tank angebaut und gefüllt wäre. Neues Getriebeöl gabs übrigens auch heute - feines GL4 von Addinol.

Natürlich gibts auch ein paar weniger schöne Dinge an Kathy: Der Auspuff ist nicht mehr der allerbeste, scheint mir ein Nachbau zu sein. Mal sehen, wie er sich fährt und wie er klingt. Ists zu schlimm, versuche ich, eine VA-Ausführung zu bekommen. Und das der linke hintere Blinker fehlt, sieht man hier auch. Vielleicht hab ich noch einen im Ebsdorfergrund.

Feierabend! Noch eben grob aufgeräumt, dann kommen Kathy und die beiden Silverstars wieder an ihre gewohnten Plätze. Vielleicht schaffe ich es tatsächlich, Kathy noch im August oder September auf die Strasse zu bringen. Und hoffentlich ist noch ein VB-DQ-Nummernschild frei.

Elektroarbeiten an der TS 250/1

Nach relativ langer Pause ziehts mich heute wieder zu Kathy, meiner TS250/1. Wenn hier auch seit Mai nichts geschrieben steht, so heisst das noch lange nicht, dass ich gar nichts getan habe. Ein paar Kleinigkeiten gabs immer mal zwischendurch. An diesem Montag Abend aber gehts an MZ-B und Kabelei.

Seit meine Arbeitszeit wieder auf 40 Stunden hochgesetzt wurde, habe ich das Gefühl, überhaupt keine Zeit mehr zu haben. Da kommst Du zwischen 17:00 und 18:00 aus der Firma und willst noch was schaffen, aber Ruckzuck ist der Abend rum. Schrecklich! Dennoch raffe ich mich heute auf und gehe um 17:30 noch mal in die Werkstatt. Erst das Gespann rausgeschoben, dann die Silverstar zur Seite geräumt und erst jetzt kann ich mich halbwegs bewegen. Ich brauche mehr Raum!

Die Limatronic von MZ-B hatte ich schon vor 3 Wochen zusammen mit Hermann eingebaut und grob getestet: Die Anlage liefert einen schönen blauen Funken. Den Grossteil des alten Kabelbaums will ich belassen und nur die paar Leitungen für die MZ-B neu legen.

Der kleine Gel-Akku kommt ganz nach hinten in den Batteriekasten. Hab den FIAMM-Akku über ebay gekauft, weils ein Markenfabrikat ist. Leistung ist mit 4,5 Ah ausreichend, denn eigentlich brauch ich ja für die MZ-B überhaupt keine Batterie. Vorn aufs Winkelblech wird an Schwingmetallen ein 5-poliger Sicherungskasten für Flachsicherungen geschraubt. Ich setzte mehrere Massepunkte, teils als Schraube, teils als Flachstecker.

Der neue Regler/Gleichrichter kommt an die Stelle des alten Reglers und wird zumindest einseitig ebenfalls auf Schwingmetalle gesetzt. Hier sind die Anschlüsse des Gel-Akkus gut zu erkennen: 4,8 mm Flachstecker. Das ist nicht schön, denn die könen sich losvibrieren. Muss die beiden Anschlusskabel gut befestigen.

Mit den ersten blauen Farbtupfern gefällt mir Kathy ausgesprochen gut. Habe versucht, das MZ-Blau so gut wie möglich zu treffen. Ich hoffe, die TS im Laufe des Monats noch fertig zu bekommen - spätestens aber im September soll Kathy durch den TÜV. Und dann gibts Zweitaktfahrten in den Kellerwald!