Nochmal !

War ja klar, dass ich an den überölten Luftfilter der Vespa noch mal ran muss. Hatte deshalb vorgestern schon einen neuen Filter bestellt, der gestern bereits eingetrudelt ist. Und dieser neue Filter ist schon werkseitig ganz leicht eingeölt. Nun kostet so ein Filter gerade mal 6 € und da frage ich mich, ob die Ölpanscherei diese Ersparnis wert ist. Ich sage nein und werde in Zukunft so alle zwei Jahre einen neuen Schaumstoffeinsatz kaufen und vielleicht. aber nur vielleicht, die alten dann irgendwann auswaschen und sanft mit Öl benetzen.

Egal, heute ab mittags donnert, blitzt und regnet es. Da öffne ich die Werkstatttür ganz weit, hocke mich vor den Roller und genieße beim Austausch des Filters das Unwetter.

Vespa GTS125

Und schon ist der Filter gewechselt und alles ist wieder an seinem Platz. Nur die Probefahrt lasse ich ausfallen – wegen der Unwetter.

Enfield Bullet 500 in Athena-Grey

Jetzt putze ich kontrolliere ich die graue Enfield noch ein wenig, besonders die Alu-Schutzbleche bringe ich zum Glänzen: Funkeleisen.

Enfield Bullet 500 in Athena-Grey

Noch eben die Boyer-Bransden Zündung gecheckt, ein paar Schrauben kontrolliert, nach der Kerze geschaut – und schon neigt sich der Tag wieder seinem Ende zu.

Routenplanung

Heute werden Jürgen und ich noch einmal die Tagesrouten für unsere Rollerfahrten in Österreich durchgehen – nicht konkret bis ins letzte Detail, sondern nur grob. Schließlich möchten wir uns keine Zwänge auferlegen und unsere Fahrten auch ein wenig von der Tagesform, dem Wetter, dem allgemeinen Befinden und unserer Lust und Laune abhängig machen. Zu diesem letzten Planungsgespräch vor der Reise schnappe ich mir gegen 16:00 die graue Enfield und bollere über Laubach, Ettingshausen und Harbach nach Reiskirchen.

Reiseplanung im Garten

Die Planung ist erledigt, die Routen stehen in groben Zügen und der Himmel sagt mir, dass sich die prognostizierte Regenwahrscheinlichkeit von Null Prozent wahrscheinlich nicht halten lässt. Also heisst es Bye Bye Jürgen und Ruby und ab in Richtung Vogelsberg.

Enfield Bullet 500 in Athena-Grey

Es ist jetzt beinahe 19:00, die Sonne hat sich zurück gezogen, ein Wind kommt auf und bei Harbach kommen tatsächlich die ersten Tropfen vom Himmel. Aber ich habe Glück und komme trockenen Fusses bis nach Hause. Erst kurz danach kommt richtiger Regen. Hatte an den rund 60 Kilometern auch durchaus meinen Spaß. Besonders freut mich, dass die graue Bullet bisher nicht einmal gezickt hat oder gar ausgefallen ist. In ihrem ersten Leben bei mir gab es eigentlich auf jeder Ausfahrt mehr oder weniger große Probleme. Dennoch denke ich, dass der Motor seine besten Zeiten hinter sich hat und ich irgendwann eine Generalüberholung ins Auge fassen muss. Aber erstmal wird gefahren.

Besser Sprühöl

Nach dem gestrigen kleinen Flop mit einem massiv ölverkleisterten Luftfilter entschließe ich mich heute zum Kauf von Luftfilteröl in der Spraydose. Schätze, damit wird es einfacher und besser zu dosieren sein, und außerdem ist die Panscherei mit dem Luftfilteröl eine ziemliche Sauerei – auch mit Handschuhen.

Bei sehr schönem Wetter und erträglichen Temperaturen unter 30°C wähle ich mein derzeitiges Lieblingsmotorrad als Transportmittel aus: Die klapperigste, zickigste und unpraktischste Maschine aus meinem Fuhrpark – und gleichzeitig die mit dem höchsten Spaßfaktor. Und das ist meine No 1, die graue Enfield.

Immer noch springt die Graue kalt ordentlich und warm oder heiß perfekt an. Und so geht es gegen 14:00 auf, zunächst in Richtung Schotten.

1995er Bullet 500 in Athena-Gray

Als erstes versuche ich es beim Dirk in Schotten. Leider gibt es hier nicht das gesuchte Produkt, aber dafür prima Gespräche mit Dirk.

1995er Bullet 500 in Athena-Gray

Dann fahre ich über Laubach nach Grünberg zu Zweirad-Schlosser. Und hier bekomme ich Luftfilteröl in der Spraydose von K&N – und das zu einem guten Preis, quasi wie im Internet.

Kreidler Cafe Racer

Und ich entdecke etwas neues von Kreidler: Einen wunderschönen Cafe Racer auf Basis der bekannten Modelle. Gefällt mir ausnehmend gut, auch wenn nur ein 125 ccm Motörchen für den Vortrieb sorgt. Kosten 3299 €, und ich bin sicher: Stünde ich jetzt noch im Berufsleben, ich würde mir das Ding holen.

1995er Bullet 500 in Athena-Gray

Jetzt habe ich also das Geschäftliche erledigt, aber ein paar Kilometer möchte ich schon noch machen. So mache ich mich also über die Schäferstadt Hungen und die Wetterauer Seenplatte ein Stückchen in die Wetterau hinein.

1995er Bullet 500 in Athena-Gray

In einer ordentlich Schleife geht es dann zurück in die Seenplatte, wo ich uns am Wasser eine kleine Pause gönne, um dann über das schöne Tal der Horloff wieder in den Vogelsberg einzutauchen. In Sellnrod gibt es bei Bärbel und Jürgen noch einen Kaffee und Motor-Talk und dann bin ich nach 110 Kilometern wieder daheim. Für einen schnellen Einkauf in Grünberg ist das wirklich nicht viel.

Kein Kaffee in Sellnrod

Bin zu einem Kaffe bei Bärbel und Jürgen, dem Thruxton-Fahrer, nach Sellnrod eingeladen. Und weil das Wetter gegen 14:00 so herrlich bewölkt und grau ist, fahre ich mit der grauen Enfield dort hin. Natürlich geht das wegen der geringen Entfernung von nur 4 km nur mit einen ordentlichen Umweg.

1995er Enfield Bullet 500

Mit einmal rund um Schotten fahre ich die Bullet also erst einmal richtig warm. Danach zeigt das Ölthermometer 60°C im Öltank an. Das ist OK.

1995er Enfield Bullet 500

Mein persönliches Traumwetter ist das heute: Keine Hitze, runde 20°C, leicht bewölkt und grau, so dass es immer so aussieht, als käme gleich der nächste Regenguss. Es kommt aber nichts, und genau so soll es sein.

1995er Enfield Bullet 500

Nach den 20 km rund um Schotten bin ich dann in Sellnrod – und wer ist nicht da? Bärbel und Jürgen. Also gibt es heute keinen Kaffee in Sellnrod. Statt dessen nutze ich die Gelegenheit, meine Runde noch etwas auszudehnen.

1995er Enfield Bullet 500

Die Ausdehnungsroute führt mich noch einmal auf die B276 zwischen Schotten und Laubach – und im Gegensatz zu einem typischen Wochenende habe ich die Strasse für mich allein.

1995er Enfield Bullet 500

Nach Einartshausen komme ich noch, nach Stornfels schon nicht mehr: Baustelle. Weil das Freibad auch nicht lockt, geht meine Bollerrunde weiter.

1995er Enfield Bullet 500

Nach Schotten umrunde ich noch den Hoherodskopf und blicke hier zurück auf Schotten und in den Wetteraukreis hinein.

1995er Enfield Bullet 500

Ich verabschiede mich vom Hohen Vogelsberg und tauche wieder in die Niederungen des Vogelsberges ein. Nach 110 Kilometern bin ich auch ohne Kaffee ausgesprochen zufrieden – besonders, weil meine alte No. 1 wieder prima durchgehalten hat. Hat sie bisher auf jeder Fahrt so gemacht, aber aus unserem ersten gemeinsamen Leben kenne ich das völlig anders. Noch eine solche Runde wie heute und ich habe die ersten 1000 Kilometer voll.

Klein-klein Basteleien

….. zu mehr habe ich heut keine Lust – zu warm. Und schließlich müssen die Kleinigkeiten ja auch mal erledigt werden.

Kupplungszug Enfield

Zuerst löte ich einen Kupplungszug für die graue Bullet. Der Zug muss etwas länger sein als das Originalteil und der Innenzug muß noch ein Stück länger sein. Ich möchte nämlich eine Stellschraube in der Armatur haben. Die recht speziellen Tonnen-Nippel hat mir Reinhard aus Messing gedreht und so ist das ganze kein unlösbares Problem. Muß nur darauf achten, dass ich keines der vielen Teile, die zum Zug gehören, vergesse.

Kupplungszug Bullet

Habe eine 2,5 mm Seele und einen 4 mm Außenzug genommen, das sollte halten.

Lampenring Bullet

Jetzt kann ich endlich den breiten Chromring in den Scheinwerfer bauen: Der fehlende Halteclip wurde heute aus England nach geliefert. Der Ring verlängert die Stupsnase der Bullet ein wenig und vor allem ist jetzt im Lampengehäuse mehr Platz für die Elektrik. Das ist eigentlich der Hauptgrund für diese Modifikation.

Messingschraube Bullet

Als Krönung wird der Halteclip mit einer polierten Messingschraube befestigt.