Kein Flow heute

Nach über 80 Tagen tropischer Hitze gab es letzte Nacht einen Temperatursturz um mehr als 10°C, so dass heute moderate Temperaturen herrschen – um die 20°C im Vogelsberg. Sofort ist klar, dass ich diesen Tag mit einer kleinen Motorradtour krönen werde, und dazu suche ich mir die Honda XBR aus. Gefühlt hab ich die monatelang nicht bewegt.

Tatsächlich spüre ich schon auf den ersten Kilometern, wie entwöhnt ich von der Honda bin: Sitzposition, Kopfhaltung, Handling – alles fühlt sich fremd an. Und dazu kommt der starke Wind auf der gesamten Fahrt. Der wirft mich ein ums andere mal ganz ordentlich aus der Ideallinie. Kein Wunder, dass unter diesen Umständen kein rechter Flow heraus kommt. Das heisst aber nicht, dass mir die 180 Kilometer keinen Spaß gemacht haben. Bin halt rum geeiert und gefahren, wie ein Anfänger – na und?

Honda XBR 500

Nach ca. 70 Kilometern hab ich mich dann wieder einigermaßen an die Honda gewöhnt und die Fahrerei wird etwas besser. Hier befinde ich mich gerade im Sinntal und überlege, ob ich weiter in diese Landschaft eindringen soll, oder ein wenig in Richtung Bischofsheim fahren soll. Ich entscheide mich für letzteres, fahre aber nur bis Gersfeld. Jetzt hätte ich es zwar nicht mehr weit auf die Hochrhönstraße, aber der Gedanke wird schnell wieder verworfen.

Honda XBR 500

Eine Stunde später bin ich wieder auf dem Rückweg und halte kurz im Waldstück zwischen Neuhof und Hauswurz an.

Honda XBR 500

Nahe der Niedermooser Teiche schiebt sich eine bedrohlich dunkele Wolke vor die Sonne, was mich sofort in Richtung Heimat driften lässt. War zwar unnötig, denn die Wolke ist bald wieder verschwunden, aber der fehlende Flow heute überzeugt mich, es nach 180 Kilometern gut zu sein lassen.

2 Generations Ride

Haben wir eigentlich schon länger vor, aber heute klappts auch einmal: Wir, das sind Bärbel, Jürgen und ich, werden mit mit zwei alten Hondas, die aber aus verschiedenen Generationen stammen, einen gemeinsamen Ausflug machen. Ziel soll das Knüllgebirge sein, auch wenn ich erst gestern dort gewesen bin. Zum Knüll führen aber dermassen viele Wege, dass sich für heute eine Route finden wird, die ich gestern nicht einmal gestreift habe.

Bärbel & Jürgen

Um 11:00 bin ich bei den beiden Mitfahrern in Sellnrod. Das Wetter sieht prima aus, so gar nicht nach Regen.

Honda CB450

Die 1970er CB450 der beiden steht schon bereit, die Kette ist geölt – wir können starten. Übrigens ein wunderschönes Motorrad im perfekten Originalzustand und mit ca. 15.000 Kilometern quasi neuwertig. A Traum!

1987er Honda XBR 500

Mein Beitrag ist die 1987er Honda XBR 500, schon optisch eine andere Generation als die CB450. Leistungsmäßig passen die beiden aber perfekt zusammen: 44 PS.

Honda CB450 und XBR 500

Die gute CB muß allerdings zwei Personen tragen, so dass ich ihr doch immer etwas voraus bin. Aber wir rasen ohnehin nicht, sondern bollern in moderatem Tempo in Richtung Knüll.

Alte Hondas in Neukirchen

Unseren obligatorischen Kaffee nehmen wir diesmal nicht in der Knüll-Jause ein, sondern im Eiscafe Venezia in Neukirchen, der Hauptstadt des Knüllgebirges.

Alte Hondas in Neukirchen

Anschließend geht es weiter durch den Knüll in Richtung Homberg/Efze und dann ganz allmählich zurück in den Vogelsberg. Macht einen Riesenspaß, mit den beiden alltagstauglichen Oldies mal eben 150 Kilometer abzureissen. Das werden wir wiederholen, und dann auch mal die Maschinen wechseln.

Der frühe Vogel

….. klar, den kennen wir alle. Obwohl ich ihn in letzter Zeit eher selten zu Gesicht bekommen hab. Aber heute ist es mal wieder so weit: Um 6:00 aus den Federn, um 7:00 bollere ich bereits durch das Hoftor in den bereitssonnigen, aber noch kühlen Moorgen hinein. Ziel ist die GTÜ in Laubach, denn die kleine Honda XBR ist fällig.

Der indirekte Weg führt mich über Sellnrod, Wohnfeld und Altenhain nach Laubach – das sind dann immerhin 20 Kilometer und der Motor ist schön warm gefahren.

Honda XBR 500

Von wegen früher Vogel: Es sind bereits 2 PKW und 2 Hänger vor mir da und kurz nach mir erscheinen eine dicke Harley und die grüne Kawa. Trotzdem bin ich ruckzuck durch und bekomme die Bescheinigung, dass meine Honda keinerlei Mängel aufweisst. So soll es sein.

GTÜ Laubch

Nach mir kurvt Bernd, der GTÜ-Ingenieur, mit sichtlichem Vergnügen mit der Harley um die Anlage.

Honda XBR 500

Jetzt kurve ich mit der Honda noch eben flotte 70 Kilometer durch Wetterau und Vogelsberg. Wie auch meine Enfields ist die Honda ein steter Born der Fahrfreude.

Honda XBR 500

Freie Fahrt für die nächsten zwei Jahre.

Guter Sound rund um den Edersee

Heute geht es zum ersten mal in diesem Jahr an den Edersee zu Bruder Jürgen und dessen XBR. Neben Quatschen werden wir auch einige schöne Kilometer in der Umgebung des Sees absolvieren, wobei der Edersee selbst am Wochenende zu meiden ist. Ganz schaffen wir das heute aber nicht, das meiden.

Honda XBR 500

Relativ früh, so gegen 9:30, starte ich bei bereits angenehmen Temperaturen. Fast 100 Kilometer fahre ich ohne Pause und bollere bis kurz vor Haina.

Kellerwald

Von hier sehe ich das Hohe Lohr, die zweithöchste Erhebung im Kellerwald. Das erinnert mich daran, dass auch mal wieder eine kleine Reise zum und durch den Kellerwald fällig ist. Heute aber muss ich diese schöne Landschaft einfach links liegen lassen.

Marienhagen

Angekommen in Marienhagen ist die Suche nach der richtigen Strasse gar nicht so einfach. Im alten Ortskern ist die Strasse unbekannt und selbst im Neubaugebiet kennt sie längst nicht jeder. Aber letztlich komme ich dann doch ans Ziel.

Honda XBR 500

Leider muss ich Jürgen aus seiner Lieblingsbeschäftigung, der Haus- und Gartenarbeit, heraus reissen. Da gibt es keine Ausreden, heute wird gebollert.

Honda XBR 500

Natürlich übernimmt Jürgen hier die Führung und zeigt mir eine überirdisch schöne kleine Strecke irgendwo bei Nieder-Orke.

Honda XBR 500

Wenn ich im richtigen Abstand hinter Jürgen her fahre, vermischt sich der Klang seiner XBR mit dem meiner eigenen zu einer herrlichen Einzylinder-Symphonie.

Honda XBR 500

Über Frankenberg geht es dann im Bogen zurück nach Frankenau und dann doch in Richtung Edersee. Denn wir haben beschlossen, im Cafe Zündstoff zu Mittag zu essen.

Honda XBR 500

Angekommen in Hemfurth am Cafe Zündstoff. Hier ist zwar recht viel los, aber der Andrang ist nicht dramatisch und wir bekommen leicht und locker einen Platz für unser Mittagessen.

Cafe Zündstoff

Leider gibt es für unsere altmodischen Geschmäcker wenig interessante Fahrzeuge zu sehen: Harleys, BMW GS und Yoghurtbecher überwiegen. Was aber Hoffnung gibt, ist eine Gruppe sehr junger Leute mit ihren 125ern. Es gibt also doch noch Nachwuchs für die Biker-Szene.

XS650

Etwas später aber erscheint eine wunderschöne XS650 – a Traum quasi.

Honda XBR 500

Gemeinsam fahren wir dann später noch bis Frankenau, wo sich unsere Wege wieder trennen. Einen letzten Halt lege ich bei Löhlbach ein, erneut mit Blick auf den Kellerwald und das Hohe Lohr. Nach knapp 300 Kilometern bin ich dann nach einem gelungenen Familientag wieder am Rande des Vogelsberges angekommen. Schön war’s!

Nur für 700 Kilometer

….. ist der heutige Ölwechsel an der XBR gut. Warum? Weil ich einen Versuch mit Mathy-M, einem Motoröl-Zusatz starte. Eigentlich hab ich von solchen Wundermitteln nie viel gehalten, aber seit mir ein paar anerkannt gute Motor-Spezialisten verraten haben, dass sie mit Mathy fahren, wage ich den Versuch. Schaden wird es sicherlich nicht.

Weil ich aber nur Alteisen fahre, rät Mathy zu einer Grundreinigung des Motors. Dabei sollen 10-20% Mathy dem Motoröl zugefügt werden, die dann aber nur maximal 700 Kilometer im Motor verbleiben. Danach einen kompletten Ölwechsel, natürlich wieder mit Mathy-Zusatz und dann können die Wechselintervalle ausgedehnt werden.

Honda XBR 500

Der Ölwechsel an der Honda ist recht aufwändig und ähnlich kompliziert wie an den Enfields. An drei Stellen muss Öl abgelassen werden. Naja, eigentlich ist es gar nicht so kompliziert. 🙂

Honda XBR 500

Bei Kilometerstand 16.743 habe ich also erstmals dem Öl den Mathy-Zusatz zugeführt. Der nächste Wechsel ist dann spätestens bei 17. 443 fällig. Ist notiert.