Polo, Hein Gericke und die GTS

Mein freier Tag heute ist ziemlich verplant: Ein wenig einkaufen bei den großen Motorrad-Discountern in Linden, dann die Aktion mit der Vespa GTS endgültig klar machen und natürlich dabei das Gespannfahren nicht vergessen. Ich lasse es also erst einmal ausregnen und gegen 9:30 sieht es so aus, als wäre das meiste Wasser für Heute gefallen. Let’s go!

Ich bin ja wirklich gern im Polo-Shop und auch bei Hein Gericke in Linden, aber die Anfahrt nervt jedes mal – bisher konnte ich einfach keine fahrerisch schöne Route finden. Heute aber tröstet mich das anfangs schöne graue und kühle Wetter darüber hinweg. Ist einfach mein Lieblingswetter. Angekommen bei Polo knallt aber mal wieder die Sonne. Die schöne XT500 trifft natürlich exakt meinen Geschmack. Eine passende Roller-Jeans finde ich auch und daneben weiter nützliche Dinge. Shopping eben!

Anschließend shoppe ich bei Hein Gericke direkt weiter und finde auch hier schöne Dinge: Eine weitere Motorrad-Jeans und vor allem Ersatz für meine alten Stiefel, die auf der Endurotour entlang des Grünen Bandes den Rest gekriegt haben. Jetzt habe ich neue Bulsons. Und dann ziehe ich weiträumig Richtung Schotten, zunächst durch die endlosen weiten Felder und Äcker der Wetterau …..

….. und dann weiter zum Nidda-Stausee, wo ich mir von der schönen Dame vom Stausee-Grill einen Kaffe und eine Currywurst servieren lasse. Ich sage euch, die Lady ist schön, richtig schön.

Vom Nidda-Stausse nach Schotten ist es nur noch ein Katzensprung. Ich habe Glück und treffe jetzt erstmals den Besitzer der Vespa GTS125 persönlich, der gerade das Kennzeichen des Rollers abgeschraubt hat – und mein Preisangebot für die Vespa akzeptiert. Top, jetzt ist die Sache also perfekt.

Das ist also ab sofort mein neues Fahrzeug: Eine Vespa GTS125 mit gerade einmal 3000 km. Der Zustand ist wie ladenneu und an Chromzubehör ist so ziemlich alles verbaut, was sinnvoll ist. Morgen hole ich die Papiere, zahle den Roller … und dann bin ich ein Rollerfahrer, ein Mod. Und das, obwohl ich doch nie einen Roller wollte. Aber in Wahrheit hatte ich in meinem Leben bereits 3 Roller: Capri Agrati 50, Heinkel Tourist A0 und Vespa GS150. Und jetzt die kleine GTS.

 

Enfield, Vespa und Gespann

Für heute hat sich Kollege Marcus angesagt: Seine Enfield ist fertig, läuft, hat TÜV und ist angemeldet. Und weil es ja auch mal meine Enfield war, bekomme ich den edlen Eintopf vorgestellt. Anschliessend möchte ich die Sache mit dem Vespa GTS125 in Schotten klar machen und danach noch eine schöne Gespqannrunde drehen.

Marcus erscheint mit der unglaublich schön laufenden Bullet auf dem Hof. Der Motor klingt traumhaft, obwohl noch einige kleine Feineinstellungen notwendig sind.

Marcus hat es wahrhaftig geschafft, all meine Fehler zu beheben.. Die Enfield und ich haben irgendwie nicht zueinander gepasst – obwohl ich nach wie vor finde, dass es eines der schönsten Motorräder überhaupt ist.

Nach zwei Stunden Smalltalk über die Enfield schnappe ich mir das W-Gespann und fahre nach Schotten zu Dirk, dem Kawa-Händler. Möchte schließlich wissen, ob der Besitzer der schnuckeligen Vespa bereit ist, mein Gegenangebot zu akzeptieren. Ich erfahre aber, dass die Entscheidung noch nicht gefallen ist. Schade!

Anschließend bewege ich das W-Gespann noch 120 km über Laubach, Grünberg, Reiskirchen, Beuern, Mücke und Feldatal – und habe viel Spaß dabei. Die W läuft gewohnt prima und das Gespannfahren klappt heute recht gut. Und morgen früh gehts mit meiner Matchless und zusammen mit Marcus und seiner Enfield ins Hinterland zu den MZ-Freunden Mandeln. Aber das wird eine eigene Geschichte.

 

 

Der Vespa-Schock

Heute habe ich mir die Vespa ET4 über den Arbeitskollegen angeschaut – nicht schlecht, aber da ist ja noch die GTS125, die Dirk, der Kawa-Händler vermitteln kann. Die schaue ich mir am frühen Abend schnell in Schotten an und nehme dazu, quasi als Kontrastprogramm, die Matchless G80. Das betrachte ich gleichzeitig als Probefahrt für meine G80, an der immer noch der Vergaser einer Abstimmung bedarf.

Dummerweise habe ich sowohl heute morgen keine Fotos von der blauen ET4 als auch dann am Abend von der GTS125 gemacht. Die GTS steht mit rund 3300 km da wie neu, hat so ziemlich alle Chromanbauteile, die möglich sind und ist absolut neuwertig. Leider soll sie aber 2800 € kosten, und das will ich eigentlich nicht ausgeben. OK, ich gebe also mein Angebot ab und frage am Ende der Woche noch einmal nach.

Die blaue ET4 von heute morgen ist nicht ganz so gut erhalten, hat Lackkratzer und auch ein bisschen Rost. Dennoch ist sie nicht schlecht, aber generell gefällt mir die GTS etwas besser.

Ich sehe es kommen: Ich werde so lange herum kaspern, bis alle Vespen hier in der Nähe verkauft sind und ich überhaupt keine mehr bekomme. Und dann komme ich zurück auf den China-Böller, den Benero …..

Etwas ratlos beende ich für heute die Aktion Vespa und kümmere mich um meine G80. An diesem schönen Ort zwischen Rudingshain und dem Hoherodskkopf entferne ich den Strumpf wieder vom K&N-Luftfilter. Und tatsächlich verschwinden die Aussetzer ab 5000 Umdrehungen jetzt. Das bedeutet für mich, doch wieder eine größere Hauptdüse zu versuchen.

Dann bollere ich dieses Strässchen noch einmal herauf und herunter, um den besseren Lauf ohne Strumpf abzusichern. Aber es bleibt dabei.

Jetzt reiße ich noch schnell runde 100 km im Vogelsberg mit der Matchless ab. So läuft der Motor sehr ordentlich, aber vom letzten Test weiß ich, dass er mit dieser Einstellung in kaltem Zustand schlecht anspringt. Was also tun?

Aber mal abgesehen von den Vergaser-Kalamitäten habe ich mit der G80 wie immer einen Mordsspaß und fühle mich wie anno 1969.

Im Angesicht des …

… kommenden Unwetters gehe ich um 12:30 mit dem Gespann auf Tour. Es sind weitere Starkregen und Gewitter angekündigt und so fahre ich sehenden Auges in das Debakel. Es beginnt aber sehr gut: Moderate 22 °C, kein Regen, alles ein bisschen grau und trüb. Später erfahre ich, dass keine 5 Minuten nach meinem Start das Unwetter bereits in voller Stärke los ging.
 

Offensichtlich bin ich der Wetterfront aber weg gefahren, denn ich merke nichts davon – zunächst jedenfalls. In Schotten fahre ich zu Kawa-Händler Dirk, der ja auch Vespa verkauft und wartet. Ich frage nach einer gebrauchten 125er Vespa, die Dirk zwar nicht hat, aber er hat einen Kunden, der eine 2007er GTS125 mit 2000 km verkaufen möchte. Ein kurzer Anruf und es wird vereinbart, dass die Vespa am Montag zu Dirk gebracht wird, wo ich sie mir am Dienstag oder Mittwoch anschauen werde. Da hat sich die kleine Gespannfahrt doch mal richtig gelohnt.

 

Kurzer Halt am Falltorhaus, wo eine Gruppe Motorradfahrer aus Peine mit schönen dicken Choppern rastet. Die Truppe übernachtet in Salz und schaut sich ein verlängertes Wochenende lang den Vogelsberg an.


 

Über die Breungeshainer Heide fahre ich zum Hoherodskopf und hier ist das heranziehende Unwetter schon zu sehen. Ich aber lasse mir Zeit und kurve langsam den Hoherodskopf herunter – nicht ohne dabei noch diverse Umwege zu fahren.


 

Bei Wohnfeld erwischt mich die Wetterfront richtig: Innerhalb von 3 Minuten stehe ich inmitten von Regen, Sturm, Donner und Blitzen. Es sind aber nur noch 8 Kilometer bis nach hause und so fahre ich einfach weiter.


 

Innerhalb von 3 Kilometern sind Hose, Stiefel und Handschuhe kommplett durchnässt – es kommen unglaubliche Wassermengen herunter und mehr als 50 km/h sind nicht mehr möglich. Im nächsten Ort, Sellnrod, sind in kürzester Zeit richtige Teiche auf der Strasse entstanden und ich spritze nur so da durch. Nun bin ich aber nass und so halte ich die restlichen 4 Kilometer auch durch. Jetzt hängen die Motorradklamotten auf der Leine – und es scheint wieder die Sonne. Aber das nächste Unwetter wird nicht lange auf sich warten lassen …..
 

Ein China-Kracher?

Ja, ich glaube, ich werde mir einen kleinen Motorroller kaufen. Wirklich nur, um damit in die Firma zu fahren. Und natürlich hasse ich nach wie vor Roller – aber ich werde mir einen besorgen. Heute geht es kurzerhand mit dem W650-Gespann nach Stadtallendorf, wo ein zwei Jahre alter Benero Retro Roller mit 125 ccm und 2300 km angeboten wird.

Der chinesische Benero-Roller steht schon ganz ordentlich da, macht aber nirgendwo einen wertigen Eindruck. Und das Fahren ist furchtbar, der Motor jault und der Roller setzt sich schnaufend und asthmatisch in Bewegung. Ich muß eine Nacht über den China-Böller schlafen.

Zumindest bin ich an diesem schönen Tag gute 110 km mit dem Gespann gefahren – ist ja auch was.