Ich werd’s nicht los

….. das Schrauben an Rollern. Jetzt, wo die Cosa verschwunden sind, bleibt ja nur noch die GTS 125 übrig. Aber ehrlich: Viel besser als die Cosa ist auch eine Automatk Vespa nicht zu beschrauben.

Aber es hilft nix: Bei 15.000 km sollen Vario-Gewichte und Zahnriemen ersetzt werden. Die Kilometer hab ich beinahe erreicht und angesichts des Roller-Urlaubs in Österreich werde ich die Teile vorher tauschen. Dazu gründliche Luftfilterreinigung, Kerzenwechsel und was mir sonst noch so einfällt. Heute beginnt der Spaß!

Inspektion Vespa GTS 125

Der Roller steht auf der Bühne, die linke Verkleidung ist entfernt und auch den Antriebsdeckel habe ich schon demontiert. Ging eigentlich alles ganz easy. Auch das Lösen der zentralen Mutter der Antriebswelle ging mit einer russischen Gegenhaltemethode ganz gut.

Inspektion Vespa GTS 125

Hier an der Kurbelwelle wäre es mit Improvisation schlecht gewesen, aber zum Glück habe ich ja ein bisschen was an Spezialwerkzeug wie diesen Gegenhalter von Buzetti. Ging auch ganz ordentlich, auch wenn das Teil etwas schwächlich ist.

Inspektion Vespa GTS 125

Alles gelöst, die Kupplungsglocke ist frei …..

Inspektion Vespa GTS 125

….. und schon kann ich den Riemen abnehmen.

Inspektion Vespa GTS 125

Eigentlich hätte ich mir die Arbeit sparen können: Das sieht alles noch sehr gut aus. Aber wenn ich schon soweit bin, erneuere ich die Gewichte, die Gleitstücke und den Riemen. Liegt ja auch alles schon 6 Monate im Regal.

Inspektion Vespa GTS 125

Die Rampenscheibe ziert sich ein wenig und will nicht von der Kurbelwelle – aber mit Geduld und Gewackel klappts dann doch.

Inspektion Vespa GTS 125

Hab dann doch einen halben Tag für die Inspektion gebraucht – vor allem deswegen, weil alle Arbeiten Neuland für mich sind. Jetzt ist der Deckel wieder zu und ich muss nur noch auf die beiden Luftfilter warten. Die werden wohl nächste Woche kommen. Also Feierabend für heute.

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Der Nach-Himmelsfahrtmarkt

Es ist mal wieder soweit: In Nieder-Ohmen findet der Nach-Himmelsfahrtmarkt statt. Nichts besonderes, nur ein kleines Märktchen mit immer denselben Ausstellern, meist vom indischen Subkontinent. Trotzdem besuche ich den Markt immer wieder gern – und wenn es nur zum Lakritzkaufen ist.

Um zum Spaziergang mit Yello zu kommen, muss ich heute den Ort von hinten anfahren, alles andere ist gesperrt. Da ist meine kleine Vespa genau das richtige Fahrzeug.

Shelties

Die meisten Hundebesitzer kennen sich natürlich und auch dieser Herr mit seinem Sheltie ist mir wohl bekannt. Nicht bekannt ist mir aber, dass jetzt zwei Shelties zur Familie gehören – einer schöner als der andere. Yello ist von den beiden Schönheiten jedenfalls begeistert.

Yello

Dann ziehen wir ein Stündchen durch Wald und Feld rund um Nieder-Ohmen.

Nach-Himmelfahrtsmarkt

Anschließend wird auf dem Markt gebummelt.

Nach-Himmelfahrtsmarkt

Nagelbürsten könnte ich mal wieder gebrauchen, aber deren Kauf wurde aufgrund einer starken Vorratshaltung untersagt.

Nach-Himmelfahrtsmarkt

Oder schicke T-Shirts zum Motorradfahren – auch verboten.

Nach-Himmelfahrtsmarkt

Richtig schwach werden könnte ich bei einem dieser Rucksäcke.

Bruno

Ein kurzes Hallo bei Hofhund Bruno.

Nach-Himmelfahrtsmarkt

Hier findet eine Verbrüderung mit einem Ausstellerhundchen statt. Kein Wunder, der Kleine ghört einer Wurstbudenbesitzerin. Gibt aber trotzdem nix.

Nach-Himmelfahrtsmarkt

Nun wird Yello abgeliefert und ich kaufe noch schnell eine umfangreiche Mischung Lakritz – wenigstens etwas. Und zu Hause mache ich die Vespa noch ein wenig fit für Österreich.

Unterwegs mit 200 Jahren

….. ja, das kommt heute tatsächlich zusammen, und da ist nur das Alter der drei Fahrer zusammen gerechnet. Herrje, was sind wir alt geworden – aber wir leben noch.

Der Sinn der heutigen Fahrt liegt in der Hauptsache darin zu ergründen, ob wir drei Fahrer und unsere kleinen Motorroller ausreichend gut harmonieren, um auch ca. 10 gemeinsame Tage in Österreich verbringen zu können. So starten Jürgen und ich um 9:00 auf unseren 125ern in Richtung Bad Brückenau, um Hartmut, den dritten im Bunde, abzuholen und durch die Rhön zu touren. Unter anderem werden wir auch die Hochrhönstrasse komplett befahren.

Drei Roller für Österreich

Über den durchaus noch frischen Vogelsberg ziehen Jürgen und ich in den Main-Kinzig-Kreis. Hier entscheiden wir gerade, welchen Weg nach Bad Brückenau wir nehmen werden: Über Schlüchtern oder über Steinau? Wir entscheiden uns für Steinau, was uns eine wunderbare Fahrt am Rande des Spessart beschert.

Drei Roller für Österreich

Das musste ich heute lernen: Staatsbad Bad Brückenau ist nicht Bad Brückenau, sondern nur ein Ortsteil davon.

Drei Roller für Österreich

Nach exakt zwei Stunden treffen wir bei Hartmut und Ruth in Bad Brückenau ein. Dort sehen auch zum ersten mal unseren dritten Roller: Ein Yamaha X-Max 125. Und direkt schauen wir uns auch die Route an, die Hartmut für uns zusammen gestellt hat, an. Sieht sehr gut aus und fährt sich wunderbar.

Als nette Begleitung fährt noch Hartmuts Gattin Ruth als Sozia mit. Aber nur dieses mal, nach Österreich müssen wir drei Herren allein fahren.

Drei Roller für Österreich

Nach einer wunderbaren Fahrt durch herrliche Landschaften auf niegelnagelneuen Sträßchen ohne Verkehr muss Jürgen in Gersfeld tanken – und an der Tanke geraten wir doch tatsächlich in eine kleine Oldtimer-Ausstellung. Die schauen wir uns natürlich an.

Oldtimer Ausstellung in Gersfeld

Eine ganze Reihe interessanter Fahrzeuge ist zu sehen.

Oldtimer Ausstellung in Gersfeld

Zweimal BMW-Einzylinder: Vorn eine R25/3, dahinter eine R25. Beide in sehr schönem Zustand.

Oldtimer Ausstellung in Gersfeld

Keine Oldtimer, aber eine Reihe Custom-Bikes, alle von Harley Davidson.

Oldtimer Ausstellung in Gersfeld

Die Königin: Horex Regina 350. Noch heute ein herrliches Krad.

Oldtimer Ausstellung in Gersfeld

Die urige EMW 350 aus Eisenach ist eines meiner heimlichen Lieblingsmotorräder.

Oldtimer Ausstellung in Gersfeld

Schon der Motor ist ein Gedicht.

Oldtimer Ausstellung in Gersfeld

Noch eines meiner Lieblingskräder: Moto Guzzi Falcone.

Oldtimer Ausstellung in Gersfeld

Und natürlich die Supermax – die hab ich zumindest schon besessen und ausgiebig gefahren.

Oldtimer Ausstellung in Gersfeld

Und während ich meiner Chronisten- und Bloggerpflicht nachkomme, sitzen meine Begleiter gemütlich bei Bratwurst und Kaffee. Guten Appetit!

Nun geht es weiter von Gersfeld nach Bischofsheim, wo die Hochrhönstrasse beginnt.

Auf der Hochrhönstrasse

Die Fahrt auf der Hochrhönstrasse ist für mich immer wieder ein Erlebnis: Keine Ortschaften, keine Ampeln, nur Landschaft – aber davon reichlich. Und ein Ausblick bis tief in den Thüringer Wald hinein.

Auf der Hochrhönstrasse

Das Land der offenen Fernen wird die Rhön auch genannt, und wer diesen Blick genossen hat, weiss auch, warum.

Auf der Hochrhönstrasse

Und während ich voller Andacht und Ehrfurcht die Landschaft betrachte, ………….

Auf der Hochrhönstrasse

….. schwingt sich Ruth plötzlich auf den Honda Spacy von Jürgen und unternimmt eine Probefahrt – und zwar so, als würde sie diesen Roller schon seit Jahren bewegen.

Auf der Hochrhönstrasse

Der kleine Spacy passt für Ruth am besten, weil er immer festen Boden unter den Füßen bietet – Yamaha und Vespa sind ein Stückchen zu hoch.

In Fladungen ist die Hochrhönstrasse nach 25 km leider zu Ende und wir ziehen über Frankeinheim und Hilders nach Tann.

Drei Roller für Österreich

In Tann besuchen wir das Eiscafe Royal, dass bei dem heutigen herrlichen Wetter extrem gut besucht ist. Dennoch schaukelt die Bedienung den Andrang perfekt und jeder bekommt am Ende, was er bestellt hat: Eis, Cappuccino, Schorle, Kaffee.

Kurz danach ist unser heutiger Versuch beendet – und zwar positiv. Höchstwahrscheinlich werden wir einen harmonischen Urlaub zu dritt in Österreich verbringen – und wir freuen uns bereits jetzt darauf.

Wir nehmen nun den Heimweg auf, fahren noch bis ins Nüsttal zusammen und dann trennen sich unsere Wege. Jürgen und ich haben noch ca. 1,5 Stunden vor uns, die aber wie alles heute problemlos verlaufen. Am Ende des Tages haben wir fast 300 Kilometer auf unseren Rollern zurück gelegt und hatten eine Menge Spaß dabei. Österreich – wir kommen.

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Ein bisschen Gewusel

…. hier, ein bisschen Gewusel da – so vergeht dieser Samstag. Und er bringt mich dennoch ein wenig voran. Aber der Reihe nach.

Vorgestern war so ein Tag, an dem nichts richtig lief: Das Spiegelgewinde in der rechten Armatur der schwarzen Enfield gab auf, einer der beiden neuen Spiegel von Louis funktionierte überhaupt nicht und beim breiteren Lampenring von Hitchcocks fehlte die dazugehörige Befestigungsklemme. Da lagen meine kleinen Pläne schlagartig alle auf Eis.

Heute hole ich zuerst eine Sitzbank vom Sattler Martin Küthe ab, die bei einem Yamahaschrauber in Pohlheim hinterlegt wurde. Und so lerne ich Moritz Kullmann kennen, einen genialen SR- und XT Kenner.

Etwas später und wieder zu hause liegen da drei Pakete für mich:

  1. Ein neuer Spiegel von Louis mit allen Retourepapieren für das Defektteil. Ein fantastischer und blitzschneller Service.
  2. Das bestellte BearCoil Kit für M10x1,25 Gewinde.
  3. Ein seit 4 Wochen überfälliger und längst aufgegebener Kupplungsdeckel für die graue Enfield, direkt aus Indien.

Und so haben sich fast alle meine kleinen Problemchen an diesem Samstag in Luft aufgelöst. Das Leben kann so schön sein!

BearCoil M10x1,25

Zuerst repariere ich mit einem BearCoil Einsatz das defekte Spiegelgewinde in der rechten Armatur. Ist jetzt besser als neu.

Spiegel von Louis

Der neue Louis-Spiegel flutscht nur so ins neue Gewinde. Und dieses Exemplar funktioniert auch einwandfrei. Wer sich fragt, wie ein Spiegel nicht funktionieren kann: Dieser hier enthält eine eingebaute Dämpfereinheit, die Vibrationen reduzieren soll. Die Dämpfung ist aber empfindlich gegen falsche Benutzung und so darf nur und ausschließlich die untere Mutter gegen die Armatur gekontert werden, keinesfalls die darüber liegende Dämpfereinheit.

Royal Enfield Bullet 500 ES

Und dann kommt natürlich noch die Küthe-Sitzbank drauf. Die habe ich nur zum Probieren bekommen und um zu sehen, ob die Polsterung OK für mich ist. Verglichen mit den indischen Bänken ist die Verarbeitung hier ein Traum. Und obwohl ich braune Bänke nicht sooo mag, muss ich sagen, dass diese Bank auch in braun auf der Bullet 1A aussieht. Die ersten Sitzproben sind vielversprechend.

Vespa GTS125

Jetzt geht es weiter mit der Vespa. Für morgen ist eine Testfahrt mit drei alten Herren auf Rollern in die Rhön geplant – dies als Versuch, ob wir drei harmonieren und ob unsere Roller bereit für die Reise nach Österreich in drei Wochen sind. Das Motoröl hatte ich ja schon vor ein paar Tagen gewechselt und heute schaue ich nur kurz nach Kühlwasser und Bremsflüssigkeit. Ist alles OK.

Vespa GTS125

Jetzt gilt es noch, ein paar Wege zu erledigen. Es beginnt mit dem Kauf neuer Dichtungen für den Spülenablauf – wie profan.

Vespa GTS125

Dann schaue ich mir Kymco Roller in Stangenrod an.

Vespa GTS125

Nach dem Auftanken dann noch ein Besuch bei Mike Enders in Atzenhain.

Wolfsspitze

Beim Einkauf für den morgigen Reiseproviant sehe ich am netto-Markt den Hinweis auf eine Wolfsspitz-Zucht am Windhainer See. Interessant, die Spitze werde ich mal zusammen mit Yello besuchen. Dann habe ich für heute alles erledigt und die Vespa noch über 60 km getestet – die Rhönreise morgen früh kann kommen: Um 9:00 wird gestartet. Unter anderem werden wir drei Oldies auch die Hochrhönstrasse zwischen Bischofsheim und Fladungen befahren.

Zu hause finde ich noch einen Beutel mit frisch gedrehten Lötnippeln aus Ilsdorf an der Haustür. Perfekt, endlich kann ich Kupplungszüge für die Enfields bauen.

Für die Bucklige Welt

…… dieser Landstrich zwischen Steiermark, Oberösterreich und dem Burgenland soll ja das Ziel einer Rollerfahrt werden. Und weil ich nur noch einen Roller habe, nämlich die kleine GTS 125, muss ich an der Vespa noch einiges für unsere Reise vorbereiten. Eines davon erledige ich schnell an diesem Samstag Morgen: Der leicht überzogene TÜV-Termin wird heute gemacht. Dafür muss ich Rentner-untypisch verdammt früh aus den Federn, nämlich um 6:00. Aber dafür verläuft die Abnahme auch gewohnt unproblematisch.

Vespa GTS125

Um 7:30 ist bereits alles erledigt, die Vespa hat einen neuen TÜV-Stempel, das Wetter ist fantastisch und ich drehe noch eine Runde um den Laubacher Wald, der an manchen Stellen der Buckligen Welt recht ähnlich ist.

Weil das Wetter im Laufe des Tages immer besser wird, nutze ich diese Chance und gehe gegen 15:00 noch auf eine 150 Kilometer-Tour mit der Bullet ES.

Royal Enfield Bullet 500 ES

Kurzer Check, ob das Seehotel Michaela auch brav besucht wird – und es wird. Schätze, darum brauche ich mir keine Sorgen zu machen. Also weiter.

Royal Enfield Bullet 500 ES

Nun zieht es mich in die Schwalm, wo ich bei Holzburg kurz raste und einen schönen Blick auf das Knüllgebirge genieße.

Royal Enfield Bullet 500 ES

Überhaupt ist das hier ein schöner Ort zum Verweilen. Er liegt herrlich versteckt zwischen Fischbach und Holzburg und ist quasi verkehrsfrei.

Royal Enfield Bullet 500 ES

Die Enfield rennt brav ohne jedes Problem und macht derart viel Spaß, dass ich meine sonst üblichen Pausen heute sträflich vernachlässige. Aber man möge es mir nachsehen, denn bereits morgen soll das Wetter wieder kippen – natürlich ins kalte und regnerische. Deshalb carpe diem.

Irgendwo zwischen Köddingen und Oberbreidenbach muss ich auf Reserve schalten, und zwar nach 230 Kilometern. Nun ist die nächste Tankstelle erst wieder in Alsfeld und ich habe Zweifel, ob die Reserve so weit langt. Eine winzige Tankstelle in Oberbreidenbach mit nur einer Säule ist rein privat und da ist nichts für mich zu holen.

Aber zum Glück komme ich locker bis auf die Pfefferhöhe bei Alsfeld und selbst da passen lediglich 10 Liter in den Tank. Habe also absolut ausreichend Reserve nach dem Umschalten, das beruhigt.