Für den heutigen freien Montag habe ich mir so einiges vorgenommen und meine Aktivität beginnt bereits um 7:30. Zu dieser unchristlichen Zeit will ich mit Gianna, meiner 125er Vespa, zur HU bei der GTÜ-Stelle in Laubach sein. Ich hoffe, Herr Albert wird so einen kleinen Roller mal dazwischen schieben.
Also früh morgens in die Scheune und die Vespa gestartet. Zündung an, ein bisschen Gas und den Anlasser betätigt – nix, keine Umdrehung des Motors. Ach ja, bei einem modernen Roller muß ja eine Bremse beim Anlassen betätigt werden. OK, Bremse ziehen und starten. Der Anlasser dreht, genau zwei mal und dann geht nix mehr: Die Batterie ist leer. Verdammt, warum hab ich das gestern Abend nicht getestet. Es hilft nichts, ich muß Starthilfe geben. Aber wo sitzt die Batterie? Tatsächlich habe ich dieses wichtige elektrische Teil noch nicht gesehen. Aber dunkel erinnere ich mich, etwas vom linken Trittbrett gelesen zu haben. Unter einer Abdeckung entdecke ich den Akku dann im Mitteltunnel des Trittbrettes. Eine alte Suzuki-Batterie reicht, dass die kleine Vespa anspringt. Jetzt aber los, denn ich habe schon wichtige Zeit verloren.
Natürlich werde ich bei der GTÜ mal eben zwischen geschoben und natürlich kommt die Vespa anstandslos und ohne Mängel durch die Hauptuntersuchung.
Und wieder zwei Jahre Ruhe …..
Nebenbei bekomme ich noch einen sehr hübschen Afghanen vorgeführt.
Beim letzten Besuch hier hat Herr Albert noch eine Horex Regina gesucht – und jetzt steht schon eine da.
Mit der frisch getüvten Vespa drehe ich jetzt noch einige Runden durch den Vogelsberg – insgesamt werden es an diesem Tag 150 km sein,
Vespa Gianna und Fahrer Berni an Hermanns Brünnchen.
Noch aus dem vorigen Jahr habe ich beim Kawa- und Piaggio-Händler Dirk eine Bestellung offen: Einen Schaltzug für das Cosa Gespann. Den will ich heute in Schotten abholen, aber ich muss erneut lernen, dass Dirk Montag vormittags geschlossen hat.
Nun gehts zu meinem Leihhund Yellow, natürlich auch mit der Vespa. Heute nehme ich auch den kleinen Laurent mit, denn zusammen sind die Gangster zwar anstrengend, aber auch sehr spaßig.
Wir traben zu Fuß zum einsamen Angelteich am Fusse des Kratzberges. Hier können die beiden toben, rennen, ihre Übungen absolvieren oder sonst irgend etwas. Gerade planen sie aber, sich in einem sumpfigen Loch so richtig einzusauen.
Und wahrhaftig stecken sie nur Millisekunden später bis zum Bauch im Schlamm. Gut, dass wir heute nicht im Auto gefahren sind. Wutze!!!
Aber der Selbstreinigungseffekt der beiden weißen Ganoven ist enorm: Ein Sprung ins kalte, aber saubere Wasser, kräftig geschüttelt und ein bisschen im Gras gewälzt – und schon ist die Brut wieder sauber und proper.
Eines steht fest: Wir haben heute alle viel Spaß am einsamen Angelteich.
Nach einer Stunde haben wir alle genug und ich mache mich auf den Weg zu weiteren Erledigungen. Hier bin ich gerade in der Nähe von Buseck mit Blick auf die gewaltige Autobahnbrücke des Gießener Rings.
Im Autohaus Otto diskutiere ich über die Abgabe und Vermarktung meines guten alten Jimny. Nach 10 Jahren ist es erst einmal genug mit Geländewagen.
Das letzte große Abenteuer in unserer zivilisierten Welt ist ja gemäß meiner Definition der Kauf und Betrieb einer chinesischen Vespa-Kopie. Das habe ich noch vor mir, aber das vorletzte große Abenteuer spiele ich heute durch: Eine Autobahnfahrt mit einer 125er Vespa. Ist aber dann nur halb so schlimm: Kein LKW überholt oder bedrängt mich, ich überhole aber auch keinen Brummi. Nur die vielen Sprinter zischen an mir vorbei, aber das stört nicht. Eigentlich ist es sogar beinahe erholsam. Wie enttäuschend!
Und zum Ende des Tages treffe ich mich noch mit einer Gefährtin unserer letztjährigen Reise entlang des Grünen Bandes. Wir haben uns lange nicht gesehen und es gibt einiges zu bequatschen.
Es gibt viel zu tun heute und bis 14:00 hat das alles nichts mit Motorrädern (oder Rollern) zu tun. Aber dann bin ich frei und das Wetter treibt mich förmlich auf die Strasse: Mit jeder Stunde wird es besser, sonniger, wärmer. Also klar, ich werde mich aufs Motorrad setzen und heute ist mir ganz stark nach einem langhubigen Königswellen-Twin.
Bei schier unglaublichen 18°C mache ich mich auf den Weg. Feldatal, Kirtorfer Wald, Antriftal, die Schwalm – die Landschaften fliegen nur so vorüber. Der bollernde Twin zieht bei niedrigen Drehzahlen herrlich durch und nach kurzer Zeit ist die Übellaunigkeit aus meinen Gedärmen entwichen. Hier schaue ich mir das Wolkenspiel nahe Willingshausen an.
In Ziegenhain fahre ich auf den Appellplatz in der historischen Altstadt. Alles toll erhalten und renoviert, aber dennoch irgendwie leblos und langweilig – seltsam. Also weiter.
Nun geht es über Grenzebach sanft bergan in das Knüllgebirge. Schnell wird es kühler und vor dem Knüllköpfchen liegt sogar noch ein wenig Schnee. Aber die Landschaft ist herrlich und ich rieche förmlich, wie hier in 2-3 Tagen über Nacht alles grün sein wird.
Die Berge, der Wildbach, die Flora – plötzlich fühle ich mich wie neulich in den Cevennen. Nur so warm ist es heute noch nicht und deshalb lasse ich das Knüllköpfchen links liegen, verzichte auf Kaffee und Schwälmer Wurstplatte und mache mich an den Abstieg nach Neukirchen.
Neukirchen, Schrecksbach, der Altkreis Alsfeld – und schon bin ich in Heidelbach beim Motorradladen. Seit ich mein Faible für Vespa-Roller entdeckt habe, interessieren mich auch die Produkte dieses Händlers: Vespa, TBG und Kymco. Sind ja quasi alles Vespen oder zumindest vespöse Fahrzeuge.
Vorbei am Rückhaltebecken der Schwalm ziehe ich weiter nach Alsfeld.
Hinter Alsfeld wird es jetzt dunkler und es fallen auch ein paar Tropfen. Diese schwarzen Wolken über der Pfefferhöhe treiben mich jetzt ohne weitere Umwege nach Hause.
Das soll’s dann für heute gewesen sein. Nach herrlichen 150 km bin ich wieder daheim. Jetzt kommt die W nach hinten in die Scheune und die Thunderbird nach vorn, denn morgen soll es mit der Triumph auf Tour gehen – und das bei Temperaturen von 22°C,
Beim kürzlichen Ritt mit der Thunderbird sehe ich zufällig einen Hinweis auf ein Moto-Cross Ereignis am 6. und 7.4. in Zeilbach. Nach Zeilbach fahre ich immer ganz gern und dass ich meine Enduro endlich mal wieder bewege, wird sowieso höchste Zeit. Und vor allen Dingen wird für den Sonntag ein sehr schönes Wetter mit viel Sonne und glatten 10°C vorhergesagt.
Und dann ist da noch ein Auftrag von Heidlinde: In Homberg ist eine Küchenuhr abzuholen. Damit werde ich diesen Fahrtag beginnen.
Aber vor das Fahrerlebnis haben die Götter den Hundespaziergang gesetzt. Wird natürlich gern und ausgiebig erledigt. Gegen Ende des Ganges jedoch berichte ich Yellow von meinem neuen Plan und zeige ihm im Schaufenster vom Ernst Bast auch gleich die dazu passenden Objekte.
Es geht um ein E-Bike, genauer, um ein Pedelec. Damit könnten wir, also Yellow und ich, unsere Spaziergänge erheblich ausweiten und nebenbei ein paar Kilo abspecken – das würde uns beiden gut tun. Die Entscheidung steht eigentlich schon, nur der Zeitpunkt ist noch offen.
Dies ist meine erste Fahrt mit der DR400 im Jahre 2013 und ich muß mich nach den letzten Fahrten mit der Thunderbird direkt an das Leichtgewicht gewöhnen. Nach der langen Pause springt die Suzi nach zwei Kicks an – aber nur, wenn man den Killschalter auf RUN stellt. Dann fahre ich auf 20 Straßenkilometern die Reifen warm, um danach Feld- und Wirtschaftswege unter die Stollen zu nehmen. Endlich!
Ganz leicht Off Road schlage ich mich bis kurz vor Homberg durch. Ich kann mir Zeit lassen, denn vor 11:30 soll ich die Uhr aus den ebay-Kleinanzeigen nicht abholen.
Die Adresse ist leicht zu finden und netterweise muß ich sogar über einen gesperrten Fußweg eine Enduro-Einlage machen. Die Uhr ist größer als erwartet und ich muß sie auf dem Gepäckträger befestigen, wozu ich nur einen Gepäckstraps habe.
Um diese Uhr geht es und hier hängt sie schon in unserer Küche. Hübsch!
Der Befestigung mit einem Straps traue ich nicht und besorge deshalb im Autohof ein kleines Päckchen weiterer Gummis. Jetzt kann ich mit der Last auch ins Gelände fahren.
Schnell die Uhr zuhause abgeliefert und weiter nach Zeilbach über die Dörfer und Felder. Das Wetter ist tatsächlich so schön wie vorher gesagt, obwohl es nicht wirklich warm ist. Bin auch vielleicht einen Tick zu dünn angezogen.
Angekommen in Groß-Felda Zeilbach zum Moto-Cross. Schön, dass ich direkt im oder am Fahrerlager parken kann.
Gerade machen sich die Quads startklar, aber diese Fahrzeuge interessieren mich überhaupt nicht. Natürlich erkenne ich die fahrerische Leistung der Quadtreiber an, aber an den Fahrzeugen habe ich null Interesse – null.
Da schau ich mir lieber spielende Hunde an.
Interessanter als die Quads ist auf jeden Fall das Rennen der kleinen Klasse bis 85 ccm
Oder die älteren Moto-Cross-Maschinen wie diese 250er Zweitakt-Suzuki.
Die Zweizylinder CZ ist zweifellos eine eher seltene Cross-Maschine. Da waren die Einzylinder häufiger anzutreffen.
Richtig schön finde ich ja die Husquarnas, vor allen die etwas älteren Vertreter.
Zwei bildschöne Maicos mit dicken Zweitakt-Motoren.
Habe ich schon erwähnt, dass es mir die dicken Husquarnas besonders angetan haben?
Oder die noch älteren Zweitaks-Huskis mit dem charakteristischen Tank – herrlich, nicht wahr?
Noch eine Huski. Der 500er Viertakter ist optisch und akustisch ein Erlebnis.
Richtig schön in akustischer und optischer Hinsicht sind die Rennen mit den alten Klassikern bis 500 ccm. Brüllende Viertakt-Eintöpfe und gewaltige Zweitakter bieten ein klasse Erlebnis.
Nach zwei Stunden habe ich genug Moto-Cross-Spektakel gesehen und mache mich auf den Rückweg.
Auch für den Rückweg suche ich mir wo immer es geht asphaltfreie Verbindungen aus. So nah wie hier kommt man der Ohm nicht oft – und es ist sogar legal. Die heutigen 150 km haben mir wieder gezeigt, dass eine Enduro wirklich in jeden Haushalt gehört.
Der letzte Arbeitstag für diesen Monat ist geschafft und der Beginn unserer kleinen Frankreichfahrt rückt immer näher. Allerdings sind noch ein paar Kleinigkeiten zu erledigen, Kleinigkeiten, die sich eigentlich am besten mit dem Vespa-Gespann machen ließen. Aber heut hab ich keine Lust auf Roller und werfe statt dessen das Kawasaki-Gespann für runde 100 urbane Kilometer an.
Apotheke, Post und Discounter sind schnell erledigt und mein nächstes Ziel ist die Frankonia-Filiale in Reiskirchen. Direkt nach dem Urlaub in den Cevennen will ich mal wieder ein paar Wettkämpfe mitschießen, und dazu brauche ich Munition. Hab den Schießsport eigentlich schon viel zu lange vernachlässigt und möchte wieder etwas aktiver darin werden. Bei Frankonia werde ich von einer wunderschönen Lady bedient, was den Einkauf durchaus verschönt.
Dann gehts weiter nach Gießen und hier direkt an den Hauptbahnhof. Der Grund dafür ist – man glaubt es kaum – eine Roller-Zeitschrift, die ich im Vogelsberg nirgendwo bekomme. Ja, dafür fahre ich tatsächlich bis nach Gießen.
Es ist heute zwar ein sonniger Tag, aber die Temperatur steigt bei meinen 90 km nur auf maximal 3°C. Am Ende der Fahrt zeigt das Thermometer nur noch 0°C an, und ab da wird es unangenehm und ich sehe zu, wieder nach Hause zu kommen. Trotzdem schön, mal wieder ein bisschen Gespann gefahren zu sein. So wenig wie dieses Jahr dürfte ich noch in keinem März gefahren sein.
….. möchte ich das W650-Gespann doch einmal bewegt haben. Entgegen aller Vorhersagen kam die Kälte nämlich heute noch nicht zurück, aber morgen, spätestens aber am Sonntag soll es soweit sein.
Für das Gespann ist es die erste Fahrt des Jahres 2013, aber mit PRI-Stellung und Choke kommt der Motor sofort. Bei 14°C starte ich gegen 16:30 und komme 80 km später bei 6°C zurück nach Hause.
Zum Warmfahren bewege ich das Gespann über Wohnfeld nach Schotten und von dort ans Fallltorhaus. Der Motorrad-Treff ist tatsächlich wieder geöffnet und es sind sogar eine Hand voll Gäste da.
So schön das Falltorhaus auch ist: Die meisten Besucher vertreten eine völlig andere Gattung von Motorradfahrern als ich und so bin ich nach kurzer Zeit wieder weg.
Viel schöner als der Anblick von Joghurtbechern ist eine ruhige Fahrt auf den spätwinterlichen Strassen rund um Schotten.
Dann mache ich mich an den Abstieg ins Horlofftal.
Zum Abschluß meiner 80 km besuche ich die Riesen bei Zeilbach. Und ich fühle mich besser als vorher, viel besser.