Ein Wahltag

Kommunalwahl in Hessen – bei ganz besonders lausigem Spätwinterwetter. Fühle mich unendlich weit weg vom Motorradfahren, und diesmal ist keine Flucht in die Cevennen in Sicht. Also geh ich brav wählen und fahre immerhin mit dem Pedelec zum Wahllokal. Und anschliessend auf zum Spaziergang mit Kumpel Yello.

Flüchtlinge

In der Nähe des DGH und damit auch des Wahllokals werden gerade Wohnungen für Flüchtlinge gebaut. Das Gebäude für rund 30 Personen ist tatsächlich beinahe fertig. Viel besser als Turnhallen und Zelte.

Leihhund Yello

Auf unserem Spaziergang treffen wir heute auf jede Menge weiterer Hunde – teilweise auf sehr kleine …..

Leihhund Yello

…. aber auch auf diese beiden ausgesprochen großen Wachhunde, mit denen sich Yello auf Anhieb versteht.

Und nun wartet die Werkstatt mit der teilzerlegten Sportster auf mich. Aber dann passiert es: Ich bereite mich im Angesicht der Maschine gerade auf einen schönen Arbeitseinsatz vor – um dann jedoch festzustellen: Ich habe keine Lust, überhaupt keine. Muss an dem kalten, grauen und verregneten Wetter liegen. OK, ich gebe der Lustlosigkeit nach und schaue mir statt dessen zwei alte Western im TV an. So gehts auch.

Nichts Neues im Staate …..

…. oder vielleicht doch ein bisschen was. Der Winter schleppt sich ein wenig, aber den Januar haben wir immerhin schon geknackt. War zwar kein ganz richtiger Winter, aber darauf hätte ich sowieso keine Lust. Also quäle ich mich durch kalte, nasse, warme, trockene und gemischte Tage und gebe mich der Hoffnung hin, in absehbarer Zeit mal wieder auf zwei Rädern unterwegs sein zu können. An der Sportster müsste ich ja noch einiges machen, aber dazu reicht mein bisschen Winterenergie einfach nicht aus. Aber beim nächsten Wärmeeinbruch werde ich doch mal rangehen: Hintere Bremsleitung wechseln, Rad mit neuem Reifen einbauen, Zündspule umsetzen, den Cobrra Nemo Kettenöler anbauen – eine recht lange Liste.

Nieder-Ohmen

Auf den Spaziergängen mit Yello erlebe ich Nieder-Ohmen in nahezu all seinen Aggregatzuständen: Hier am Neubau des Altenheimes befinden wir uns im matschigen Zustand.

Nieder-Ohmen

Aber auch Schnee und Eis erleben wir.

Nieder-Ohmen

Hübsche Eis-Skulpturen zaubert die Ohm.

Nieder-Ohmen

Wer genau hinschaut, erkennt kleine Enten in der Pfütze direkt neben der Ohm. Aber klar, zum Schwimmenlernen ist eine Pfütze viel geeigneter als die wilde Ohm.

Nieder-Ohmen

Yello und seine Kumpels: An der Burgschoan treffen wir auf Maja und Fips.

Ach ja, eine winzige Neuigkeit gibt es dann doch: Hab mich entschlossen, mein Vjatka-Projekt nicht weiter voran zu treiben und den russischen Roller zu verkaufen. Die Beschäftigung mit amerikanischem Alteisen liegt mir doch mehr. Wer also eine Vjatka sucht: Im GSF biete ich den Roller an.

Die kradlose Zeit

Jetzt beginnt sie wieder, die lange, kradlose Zeit – für mich die schlimmste Jahreszeit. Die ersten zwei Wochen dieser traurigen Phase habe ich gerade hinter mir. Aber immerhin habe ich ja noch meine Werkstatt, die Falter-Maschine und meinen Kumpel Yello.

E-Bike Falter

Tatsächlich gibt es noch ein paar Stunden richtig gutes Wetter, die ich mit dem E-Bike nutze.

E-Bike Falter

Geballte Informationen im Display der Falter-Maschine. Entscheidend dabei die Info zum Ladezustand des Akkus: Allzu lange hält das nicht mehr vor.

Yello

Neugieriges Geflügel beim Spaziergang mit Yello.

Pony

Vom Wald her wirds schon wieder dunkel.

Yello

Wir begegnen einer unglaublichen Gang aus 13 Chihuahuas – den Nachzügler hier hat allerdings jeder Mut verlassen.

Yello

Uff, dieser Spaziergang war anstrengend.

November Wetter

Das Wetter wird immer schlechter, und ich muss an die Elisabeth-Quelle zum Wasser fassen. Heute ist nicht mal das Amöneburger Becken einladend.

FIAT 500

Man wird Verständnis dafür haben, dass ich heute zum ersten mal mit dem kleinen Fiat an die Quelle fahre.

Nieder-Ohmen

Die Spaziergänge in und um Nieder-Ohmen werden täglich trostloser.

Nieder-Ohmen

Trostlose Landschaft

Westerholt Schacht III

Etwas aufheitern kann mich ein Viertage-Trip mit Reinhard in den Ruhrpott. Das Zimmer im Gasthaus Fousek lässt mich exakt auf Schacht III der Zeche Westerholt blicken. Genau an diesem Schacht war ich ein paar Jahre als Betriebselektriker tätig – und jetzt ist die Zeche geschlossen und wird nur noch abgewickelt.

 

 

Von Menschen, Tieren und Maschinen

Nach der letzten und etwas lustlosen Ausfahrt mit dem Vespa Gespann ist mir schon klar, wie ich dieses negative Gefühl wieder los werde: Mit der Sportster nämlich. Das Wetter ist immer noch spätherbstlich und sonnig, allerdings nicht mehr wirklich warm. Aber dagegen gibts ja was.

Doch zuerst kommt die Arbeit, in diesem Fall der Hundespaziergang, auf dem wir heute allerlei Tierisches erleben.

Leihhund Yello

Hundebegegnungen sind natürlich auf unseren Gängen an der Tagesordnung, mal auf freiem Feld, mal durch Zäune getrennt. Mittlerweile sind diese Begegnungen zu 99,9% unproblemtaisch wie diese hier. Aber so ein, zwei erklärte Todfeinde hat Yello schon.

Tiere in Nieder-Ohmen

Dann begegnen wir am Ufer der Ohm einer kleinen Herde sehr schöner Ponies.

Tiere in Nieder-Ohmen

Oder auch exotischen Enten und Gänsen.

Tiere in Nieder-Ohmen

Und sogar einer seltenen Schweinerasse, womöglich Bunte Bentheimer.

Flüchtlinge in Nieder-Ohmen

Dann wird’s menschlich und wir lernen Sahir und Omar aus dem Irak kennen – sehr angenehme Leute, mit denen es ein Vergnügen ist, zu reden.

Nieder-Ohmen im November 2015

Die letzten Frühnebel verziehen sich und ich denke, ich werde heute tatsächlich noch eine kleine Tour mit der Sportster machen.

Sportster

Und so geschieht es! Um 14:00 verlasse ich das warme Häuschen und mache mich auf in Richtung Amöneburger Becken. Hier erhoffe ich mir ein paar Grad mehr als im Vogelsberg und mehr als 60 … 70 Meilen will ich heute auch nicht abreissen. Das Fahren in diesem Mikrokosmos ist einfach immer wieder schön, auch wenn ich heute keinen der hübschen Orte besuche. Auch Amöneburg selber schaue ich mir nur von weitem an.

Sportster

Mittlerweile überwiegt bei den Laubfarben das freundliche Braun, ein klares Zeichen, dass die Bäume bald kahl sein werden.

Sportster

Hier war zum letzten mal mit dem Rotax-Gespann: Die Magdalenen Kapelle am Fuße von Amöneburg.

Magdalenen Kapelle

Ein bisschen was für die heimatkundliche Bildung ist auch nicht verkehrt.

Sportster

Und weiter gehts, aber schon wieder langsam in Richtung Vogelsberg. Die Kälte ist heute zwar nicht so arg, aber die tiefstehende Sonne blendet dermassen, dass ich zeitweise im Blindflug über die Sträßchen gleite. Und ich kann machen, was ich will: Habe die Sonne immer von vorn oder von der Seite.

Sportster

Jetzt fängt es an zu dämmern und die rote Sonne taucht die ohnehin schon rot-braune Landschaft in noch kräftigere Farben – ein toller Anblick.

Sportster

Als die Sonne dann allmählich hinterm Horizont verschwindet, bin ich nach schönen 60 Meilen wieder zu Hause. Weiter sollte und wollte ich heute auch nicht fahren, denn mein guter Heidenau K65 Hinterreifen ist gnadenlos herunter geritten – hat quasi keine Mittelrille mehr. Das muss neues Gummi ran.

 

Die Nebel kommen

Es war Reinhards Idee: Eine Art Abschlußfahrt ins Knüllgebirge und dort eines der berühmten Mittagessen einnehmen. Der Tag dafür ist heute, und die Wetterprognosen sind gut.

Allerdings haben wir Ende Oktober und da ist es morgens noch verdammt kalt. Da ist ein Start um 11:00 schon angebracht. Und ich kann vorher noch meinen Hundespaziergang machen.

Leihhund Yello

So sieht die Welt am Rande des Vogelsberges um 8:30 aus: Nebel, dichter Nebel. Für mich das Zeichen, dass ein Ende des goldenen Oktobers nahe ist und die grauen Tage beginnen, für die der Nebel so typisch ist.

Leihhund Yello

Ein bisschen deprimiert macht dieses Wetter uns schon.

Oktober 2015

Andererseits soll es heute doch etliche Sonnenstunden geben – nur wo werden die stattfinden? Hier im Vogelsberg tut die Sonne sich um 9:00 noch verdammt schwer.

Als wir mit unseren beiden 45° V-Twins aber um 11:00 starten, hat die Sonne gesiegt – zumindest hier in unserer Region. In den Waldstücken sind die Straßen jedoch noch sehr nass und glitschig vom feuchten Laub. Daher lautet unsere Entscheidung, eine möglichst sonnige Route durch die Schwalm zu nehmen.

Das klappt tatsächlich auch ganz gut und erst, als wir uns dem Knüllgebirge nähern, ist wieder Nebel zu sehen. Diesmal hüllt er äußerst dekorativ den Knüll auf halber Höhe ein und liegt wie ein Ring um das Bergland. Kurz hinter Schrecksbach durchstoßen wir den Nebelring bereits wieder und fahren bis zum Ziel bei schönstem Sonnenwetter. Das es mit jedem Höhenmeter kälter und kälter wird, ist eine andere Geschichte und kann nicht überraschen.

Zwei 45° V-Twins

Das Ziel, die Knülljause, ist erreicht. An einem kalten Wochentag ist es nicht verwunderlich, dass wir die einzigen Besucher sind. Wir bestellen Thüringer Rostbratwurst mit Pommes und das ist natürlich perfekt wie immer: Bratwurst mit leichtem Chemiegeschmack und versalzene Pommes Frittes. Aber so muss das sein in der Knülljause und nur deshalb sind wir hier.

Zwei 45° V-Twins

Den Rückweg nehmen wir noch „schwalmiger“ und so kommt dabei kein Kältegefühl auf. Auf den Seeterassen am Antriffttal-Stausee wollen wir noch einen schönen heißen Kaffe zu uns nehmen und die hohe Zahl an parkenden PKW signalisiert: Hier ist geöffnet. Aber falsch gedacht, die Seeterassen sind geschlossen.

Seeterassen

Und so bleibt es bei zwei Zigarettenlängen in der prallen Sonne mit Blick auf den See.

Sportster

Nach fast exakt 100 Meilen sind wir wieder am Rande des Vogelsberges. Das war ein schöner Ritt heute mit unseren beiden V-Twins. Besonders nett beim Anhalten, wo unter mir der Langhuber aus Milwaukee bollert und hinter mit der Suzuki-Motor sein charakteristisches Brabbeln aus dem SLS dazwischen singt. Einen Fehler aber habe ich heute gemacht: Zu wenig Fotos! Dabei gab es wunderbare Motive mit Nebel, Indian Summer, Farben, Licht und Schatten – hab ich alle irgendwie vorüber ziehen lassen. So bleibt von heute nur dieses eine Herbstbild, und das noch unvollständig.