Öldruckschalter und Ölfilter für den Rotax

Allmählich akzeptiere ich innerlich, dass mein Gespannmotor das Zeitliche segnet und ich bereite einen Ersatzmotor für den Umbau vor. Dazu fehlen mir noch ein Öldruckschalter und ein Ölfilter. Den Öldruckschalter habe ich heute morgen bereits beim Bosch-Dienst besorgt und jetzt, am Nachmittag, fahre ich noch ins Motorradhaus Maus nach Niederklein. Dort will ich einen Ölfilter besorgen und dem Meister mal die Geräuschkulisse meines Rotax vorführen – ein wenig Hoffnung habe  ich immer noch, dass sich kein Kapitalschaden anbahnt. Und so steht der gesamte Tag im Zeichen von Öldruckschalter und Ölfilter für den Rotax.

Nach wie vor springt der Rotax bestens an und klingt auch kalt völlig normal. Ebensowenig ist ein Leistungsverlust zu spüren. Erst mit richtig warmem Motor kommt das fremde Geräusch durch. In Niederklein führe ich das dem Motorradschrauber vor – und der hört nichts heraus. Immerhin macht er auch Aprilias und kennt sich mit Rotax-Motoren gut aus. Und schon bin ich wieder verunsichert. Und dann plaudern wir noch ein wenig über eine Norton ES2, die in seinem Laden steht. Zwar nicht original, sondern ein ganz klein wenig im Bobber-Look umgebaut. Über dieses Teil wird noch zu reden sein …..

Nach dem Besuch im Motorradladen in Niederklein kurve ich noch gute 100 km durch den Raum Stadtallendorf/Kirchhain/Neustadt. Ist zwar landschaftlich nicht der große Brüller, aber ein paar schöne Ecken gibts natürlich auch hier. Der Blick auf Hatzbach ist so eine Ecke.

Oder auch Speckswinkel, wo ich immer wieder gerne unter den Weiden am Dorfteich halte und ein wenig mit den Stockenten kommuniziere.

Heute ist die Entenbande aber ungewöhnlich zurückhaltend und lässt mich nicht richtig an sie herankommen.

Öldruckschalter für den Rotax. Beim Bosch-Dienst bestellt mit der Bosch-Nr. 0986344055 kostet er rund 10 Euro und schliesst bei einem Öldruck zwischen 0,05 und 0,15 bar.

 

 

 

Die letzte Fahrt mit dem Silverstar-Gespann?

Die unglaubliche Hitze der letzten Tage hat mich tatsächlich ein wenig vom Fahren abgehalten – aber das muss heute vorbei sein. Spätestens um 6:00 will ich unterwegs sein und abhängig davon, wie schlimm die Hitze heute wird, das Gespann bewegen. Dazu kommt ein seltsames Gefühl, was den Motor meines Rotax-Gespanns betrifft: Irgend etwas stimmt da nicht. Und so fahre ich, als gäb’s kein morgen, denn möglicherweise ist dies die vorerst letzte Fahrt mit dem Silverstar-Gespann.

Ja, die Gefahr ist groß, daß dies die vorerst letzte Fahrt mit dem Gespann ist. Schon seit ein paar Tagen habe ich das Gefühl, dass mit dem Motor etwas nicht stimmt – aber dieses Gefühl habe ich zunächst unterdrückt, ich wollte es nicht wahrhaben. Aber da ist wahrhaftig ein schabendes Geräusch, dass ganz langsam zunimmt. Klingt für mich nach einem beginnenden Lagerschaden.
Jetzt habe ich mit dem Gespann ziemlich genau 20.000 km gefahren und dabei muß bedacht werden, dass die Maschine vorher 10 Jahre still in einer Ecke gestanden hat. Sollten sich jetzt nach 20.000 km doch die befürchteten Standschäden zeigen? Gut möglich. Aber geniessen wir erst einmal diese Fahrt und dann kann ich mir Gedanken über die weitere Vorgehensweise machen.

Das ist das Positive an der Hitze: Ich kann nicht lange schlafen und verlasse um 5:00 das ungemütlich warme Bett. Um 3 Minuten nach 6:00 ist alles bereit und die Fahrt beginnt. Es ist herrlich kühl und bedeckt, dabei aber trocken. Und natürlich ist kein Mensch auf der Strasse - erst kurz vor Alsfeld treffe ich auf den ersten PKW.

Noch vor sieben habe ich den Vogelsberg hinter mir gelassen und halte auf das Knüll-Gebirge zu. Langsam schiebt sich die Sonne hinter einem Wolkenschleier über die entfernten Knüllgipfel nach oben.

Jetzt schon dicht am Rande des Knüllgebirges haben die Wolken die Oberhand über die Sonne gewonnen, die aber immer wieder versucht, sich in den Vordergrund zu schieben. Eigentlich möchte ich den Knüll heute nur umfahren, aber der Anblick des schönen Mittelgebirges lässt mich umdisponieren.

Bei Kleinropperhausen drehe ich also bei und bewege mich in das Zentrum des Knüllgebirges. Die Strassen sind bisher so menschenleer wie hier und das Wetter ist herrlich.

Der ewige Kampf zwischen Sonne und Regen, zwischen Gut und Böse, zwischen Gott und dem Teufel - all das scheint sich hier am Himmel des Knüllgebirges abzuspielen.

Die größte Stadt im Knüllgebirge ist Neukirchen und ich fahre kurz auf den Kirchplatz. Bis auf den Strassenreinigungsdienst ist auch hier noch niemand zu sehen.

Über Hauptschwenda jetzt hoch auf das Knüllköpfchen. Mehr als einen kurzen Blick auf den See, der zum militärischen Sperrgebiet gehört, gönne ich mir heute nicht an diesem Ort.

Schwarzenborn, die Garnisonsstadt mittten im Knüll, habe ich früher als hässlichen, langweiligen und vom Verfall gezeichneten Ort empfunden. Mittlerweile hat sich das aber geändert und das Städtchen ist richtig hübsch.

Hübsche Strasse in Schwarzenborn - aber die Tatsache, dass viele Häuser ein Schild "Zu verkaufen" tragen, lässt tief blicken. Durch immer weniger Bundeswehr verliert der Ort an Anziehungs- und Kaufkraft.

In Richtung Grebenhagen schlängelt sich die Strasse bilderbuchhaft durch den Knüll. Am kleinen Rastplatz "Mussmanns Ruh" bietet sich eine knüllsche Postkartenidylle.

Zwischen Hergetsfeld und Hülsa lädt ein kleiner Aussichtsplatz unter drei Eichen zu einer Rast ein. Klick auf das Bild, um den coolen Spruch auf dem Schild zu lesen.

Also verweile ich ein wenig hier und nehme mir vor, erst dann weiter zu fahren, wenn das nächste Fahrzeug vorbei kommt. Aber es kommt nichts und irgendwann nehme ich diesen Gedanken zurück - es geht weiter.

Die folgenden Kilometer bis Steindorf gehören zum Schönsten, was der Knüll zu bieten hat. Am Ortseingang fällt dieser sonderbare Strauch auf, den ich fotografiere und dabei feststelle, dass ich einen Friedhof abgelichtet habe. Mhhmm .....

Aber das allerschönste ist ... Blümchenpflücken. Hier fröne ich mal wieder meinem liebsten Hobby und befinde mich mittlerweile im flachen Land zwischen Borken und Homberg/Efze.

Es ist immer noch relativ früh am morgen und so wage ich sogar einen kurzen Besuch am Silbersee bei Frielendorf. Aus dem früher einfachen Gewässer ist ein Erholungsparadies mit Wellness-Zentrum, Bob-Bahn, Edelrestaurant, Spur-Null-Eisenbahn und mehr geworden - einfach ätzend. Zum Glück ist jetzt noch nix los, aber ich verschwinde trotzdem sofort wieder.

In der Schwalm zwischen Spieskappel und Obergrenzebach mitten in der WIldnis dieser alte Wachturm, den ich noch nie gesehen habe. Ein Klick aufs Bild liefert historische Fakten dazu.

Allmählich komme ich wieder in heimatliche und bekanntere Gefilde. Am Rückhaltebecken bei Heidelbach höre ich mir jetzt mal in aller Ruhe den Rotax an und bin mir sicher: Der Motor geht von uns! Aber hört selbst!!!

Mein  Rotax klingt kränklich!

Zwischen Niederklein und Kirchhain ein Russengespann am Strassenrand. Trotz VB-Kennzeichen kennen wir uns nicht. Der Russe hat aber nichts Ernstes, ihm fehlt nur ein wenig Benzin. Da kann ich helfen und sofort springt der archaische Boxer wieder an. Das war meine gute Tat für heute. Jetzt noch über die Rabenau nach Hause und nach 250 km bin ich exakt um 12:00 wieder in Mücke.

 

Ein silberner Rotax-Motor aus Schwerin

Ursprünglich möchte ich an diesem Samstag ganz früh, also wirklich früh, auf die Strasse und eine Gespannfahrt Richtung Nordhessen starten. Aber es ist dermassen heiß, dass ich davon Abstand nehme. Statt dessen schwinge ich mich eine Stunde für diverse Erledigungen aufs Eisenschwein und danach gehts in die Werkstatt. Gestern hat mir nämlich ein Service-Kollege von einer Dienstfahrt etwas mitgebracht, und zwar einen silberner Rotax-Motor aus Schwerin.

Ersatzteile sind immer gut und bei den 500er MZ besonders wichtig: Schliesslich wird da nichts mehr hergestellt. Und Rotax-Teile sind unglaublich teuer – so teuer, dass ich fast die Lust daran verliere. Aber eben nur fast und so habe ich mir im Laufe der Zeit schon ein ordentliches Ersatzteillager zugelegt, dass ich nun durch einen ebay-Kauf erweitert habe. Am Freitag, also gestern, brachte mir ein lieber Kollege einen Country-Motor ins Büro. Und den schaue ich mir heute etwas genauer an – zu mehr bin ich bei dieser Hitze nicht fähig.

So kam der Motor an: Der Rahmenunterzug ist noch angeschraubt, ein Del'Orto Vergaser in gutem Zustand hängt dran und es fehlt eigentlich nur die Plastikabdeckung für das Ritzel. Kein Problem, hab ich noch rumliegen. Allerdings ist der Motor ein wenig schmuddelig und so ist zunächst eine Grobreinigung angesagt.

Der Verkäufer hat bei ebay ein Video eingestellt, dass zeigt, wie der Motor anspringt und läuft. Der km-Stand wurde mit 25.000 angegeben. Nach einer Grundreinigung und der Demontage einiger Teile steht das gute Stück schon ganz nett da.

Typisch sind die Verfärbungen der silbernen Motorlackierung ins leichte Braun sowie abblätternder Lack an Zylinder und Kopf. Ich öffne den Ölfilterdeckel und die Ölwanne, prüfe und reinige dort alles, ersetze den Zahnriemen und entferne Unmengen von Zahnriemenbröseln. Und die Ventile stelle ich ein - so gut komme ich wohl nie wieder dran.

Ein Blick auf die Außlaßseite. Die Stehbolzen für den Krümmer möchte ich prophylaktisch austauschen, aber die Dinger wehren sich heftig - genaugenommen rühren sie sich keinen mm. Da muß größeres Geschütz ran, aber nicht heute - es ist viel zu heiß. Gegen 14:00 ist Schluß für heute.

 

Ein neuer Eintopf-Traum: Bialbero

Das soll ein arg heisser Tag werden und ich will in den Hein-Gericke-Shop in Linden. Da heisst es früh aufstehen und tatsächlich bollert mein Gespann bereits um kurz vor 9:00 los. Die Fahrt nach Linden ist ja nun wahrlich nicht reizvoll, aber ich tröste mich damit, danach ein wenig durch den Taunus und das Lahn-Dill-Bergland zu fahren. Trotz der Hitze wird es eine nette Fahrt von 250 km und ich erlebe einiges mit Tankrucksäcken, Shock-Riegeln, einer Bialbero und fünf Belgiern aus der Ukraine.

Klar, um 9:00 ist die Hitze noch erträglich und bis Fernwald ist sogar die Strecke recht hübsch. Danach bin ich allerdings dem Moloch Giessen und dem Riesen-Industriegebiet Lückebachtal so nahe, dass ich mich fühle wie mitten im Ruhrgebiet oder im Rhein-Main-Gebiet. Egal, da muss ich wohl durch, aber so richtig lange halte ich mich weder bei Hein-Gericke noch bei Polo auf. Die Polo-Burschen haben mich sowieso geärgert durch seltsame Zahlungsmodalitäten und ich hab mich entschlossen, bei denen nix mehr zu kaufen. Aber mal schauen tue ich trotzdem. Dann aber ab in Richtung Taunus, in kühle Wälder und etwas verkehrsärmere Gegenden.

Bei Hein-Gericke kaufe ich zwei Tankrücksäcke: Einen für die Solo-Silverstar und einen winzigen für die TS. Es gibt noch einen schönen Sommerrabatt auf alles und da gehe ich das Risiko eines Blindkaufes ein. Bei Polo nur ein kurzer Besuch, obwohl mir die Motorradjeans recht gut gefallen. Aber nein, kein Kauf bei Polo mehr.

In den Läden ist es voll und schwül-heiß, sodass ich froh bin, wieder den Fahrtwind zu spüren. Jetzt gehts ab in den Taunus, nicht so richtig tief hinein, aber etwas Taunusluft werde ich schnuppern. Hier ein typischer Taunusblick in der Nähe von Gräfenwiesbach.

In Gräfenwiesbach könnte ich eigentlich mal beim Gespannbauer Vitus Bülter vorbei schauen, aber ich hab gerade nix mit Gespannbau und deshalb lass ich es. In einer grossen Schleife halte ich jetzt auf das Lahn-Dill-Bergland zu.

Irgendwo in der Nähe von Ober- oder Unterwetz eine Rast an diesem Turm mit reichlich Mobilfunksendern. Eigentlich mag ich diese Anlagen ja nicht, obwohl ich gerade darüber nachdenke, mir einen Mobilfunk-Stick von der Bild-Zeitung zu holen. Damit könnte ich dann unterwegs mit meinen Netbook emails lesen - völliger Blödsinn, solche Gedanken darf ich gar nicht erst hochkommen lassen. Mobilfunk und Bild-Zeitung, also nee .....

Meine Mission als Blümchenpflücker nehme ich auch heute sehr ernst und finde ein Feld, auf dem nur Blümchen stehen - überhaupt kein Getreide. Lauter Kornblumen. Dann gehts über Wetzlar in Richtung Bischoffen und ich muss tatsächlich die Riesenstadt komplett durchqueren. Nicht schön!!!

Für den Moloch Wetzlar entschädigt die schöne Strecke zwischen Hermannstein und Blasbach. Mitten in einer Kurve steht ein Motorradfahrer und schraubt. Halte natürlich an, aber es ist nix: Nur eine Schraube muss angezogen werden. Und dann sehe ich, dass der rote Cafe Racer eine 500er Gilera Saturno Bialbero ist - ein wunderschöner Eintopf, wassergekühlt, 2 obenliegende Nockenwellen und mit 4 Ventilen. Das Teil gefällt mir und ich hätte doch 500er Singles sammeln sollen .....

Mittlerweile habe ich meinen letzten und einzigen Shock-Riegel gefuttert und bin auf der Suche nach Nachschub. Die grosse Tanke zwischen Krofdorf und Giessen hat nix, also weiter ins Gleiberger Land.

Bei Lollar steht dieses Kreuz aus Bierkästen, dass auf eine Kirmes hinweist. Shock-Riegel bekomme ich aber weder in Lollar noch in Stauffenberg noch in der Rabenau. Ich bekomme heute überhaupt keine mehr. Bin geschockt!

Letzter Shock-Riegel Versuch am Autohof in Atzenhain - vergeblich. Dafür treffe ich auf diese Gruppe belgischer Motorradfahrer mit BMW, Hondas und Harley, die gerade von einer Rundreise durch die Ukraine zurückkommen. Wow, Respekt, das ist eine andere Reise als meine 250 km Taunus-Fahrt. Die restlichen paar km bis Belgien reisst die Truppe auf einer Arschbacke ab.

 

Ins schöne Nüsttal

Nachdem die Wetterberichte der letzten Tage immer arg falsch waren, schrecken mich die Regenwarnungen für den Sonntag nicht mehr. Später werde ich sehen, dass meine Zweifel berechtigt waren, denn es wird ein schöner, wenn auch kühler Tag. Eigentlich will ich in die Thüringische Rhön, schwenke aber wegen eines ebay-Angebots um und starte ins schöne Nüsttal.

Nach der gestrigen grossen Inspektion am Silverstar Gespann muss ich einfach mal wieder eine Gespanntour mit dem Rotax machen. Trotz heftiger Kopfschmerzen bereits am Morgen bin ich um 8:30 vollgetankt unterwegs. Es ist wirklich recht kühl und es fehlen mir immer so 1 bis 2 Grad zum Wohlfühlen. Man könnte natürlich auch sagen, dass ich einen Tick zu dünn angezogen bin. Ist aber nie so, dass ich richtig friere. Die Scheiß-Kopfschmerzen nerven aber und ich überlege, was ich dagegen tun kann. Und es fällt mir ein: Da helfen nur Shock-Riegel – und die gibts in der Tankstelle in Hünfeld. Ist sowieso meine Richtung und ich glaube fest an die heilende Wirkung des Shock-Riegels.

Wie üblich wird der Vogelsberg komplett durchquert und kurz hinter Schlitz bin ich bereits im Kreis Fulda. Ich nehme sogar die wirklich unschöne Strecke zwischen Schlitz und Hünfeld auf mich - einmal wegen der Shock-Riegel und zum anderen, um mich mit dem Gespann auf unerfreulichen Strecken zu trainieren. Klappt aber heute alles ganz gut. Und hier bin ich schon ganz kurz vor Hünfeld. In 10 Minuten werde ich den ersten Shock-Riegel knabbern.

Und so geschieht es. In Mackenzell, das bereits zum Nüsttal gehört, verputze ich den ersten Riegel. Leider hilft das noch nicht und erst später, als ich mich über einen zweiten Shock-Riegel hermache, verschwinden die Kopfschmerzen allmählich. Ich wusste, dass diese Wunderriegel helfen!!!

An der Hünfelder Tankstelle habe ich ein Geräusch aus dem Rotax gehört, dass mir nicht gefällt. Habe den Zahnriemen in Verdacht und überprüfe an diesem ehemaligen Baustoffhandel im Nüsttal den Riemen. Der ist aber OK, nur die Befestigung des Zahnriemendeckels dreht sich wieder mit. Wird behoben, ist aber natürlich nicht für das Geräusch verantwortlich.

So siehts im schönen Nüsttal aus: Eine Kurve jagt die andere. Heute ist auch der Verkehr recht gering und so macht die Strecke richtig Spass. Nach Spahl und weiter in die Rhön fahre ich aber heute nicht sondern biege ab ins Richtung Hessisches Waldland.

Dies ist nicht Europas grösste Eisenbahnbrücke bei Fraurombach, sondern die nicht ganz so grosse, aber immer noch gewaltige Brücke zwischen Langenschwarz und Unterschwarz. Der Zugverkehr auf der Brücke ist enorm und ebenso enorm sind die gewaltigen Pfeiler. Das schönste für mich aber ist die wunderbare Waldstrecke entlang der Fulda.

Und dann, mitten im Wald, die malerischen Richthof-Werkstätten. Dieser Ort strahlt eine schier unglaubliche Ruhe aus - das wäre so etwas für eine alternde MZ-Wohngemeinschaft. Ein paar potentielle Mitbewohner fallen mir auf Anhieb ein.

Urige und uralte Bäume stehen um den Richthof herum und sind verantwortlich für die etwas mystische Atmosphäre. Bis in das Örtchen Solms bleibt die Strecke so schön und etwas wunderlich.

Später fahre ich etliche km auf der B62 in Richtung Herzberg, wo ich Burg Herzberg besuchen will. Hier bin ich bereits auf dem sicherlich 5 km langen Aufstieg zur Burg, der komplett durch dunkelen Wald führt.

Burg Herzberg! Hier findet immer noch ein mal im Jahr ein gewaltiges Hippietreffen statt. Das ist aber nix (mehr) für mich, aber einen Besuch ist die schöne Anlage schon wert.

Eine adlige Burgkatze begrüsst mich und ist überaus freundlich. Sie begleitet mich auf der Burgmauer und man könnte meinen, das schöne Tier führt mich durch die Burg.

Aber dann wird mir der wahre Zweck der scheinbaren Burgführung klar: Das kluge Tier führt mich direkt in den gastronomischen Bereich der Burg, wo es heute frische Pfifferlinge und Wild gibt. Clever und ausgefuchst! Aber nach den Shock-Riegeln brauche ich vorläufig keine Mahlzeit - auch wenn die Speisekarte lockt.

Noch ein letzter Blick in die Umgebung, ins Hessische Waldland und die Rhön. Der kühle, klare und windige Tag zaubert wunderbare Wolkenspiele an den Himmel - spannend wie ein Dokumentarfilm aus Udmurtien.

Weiter gehts über Schrecksbach, das Tor zur Schwalm, in genau diese Schwalm. Zwischen Holzburg und Merzhausen führt diese Höhenstrasse dann ins Herz der Schwalm hinein. Kurz vorher biege ich jedoch ab, um allmählich über das Antrifttal wieder in Richtung Heimat zu kommen. Schliesslich läuft um 15:12 bei ebay die Versteigerung eines Rotax-Motors aus, und den will ich haben. Ich kann euch verraten: Ich habe ihn.

Im Kirtorfer Wald bleibt aber noch Zeit für eine kleine Pause und ein paar Experimente mit der Pentax-Kamera. Nach dem gestrigen Planeta-Video möchte ich heute ein Rotax-Video mitbringen. Und hier seht ihr das Rotax-Video, dass ein erfolgreiches Ankicken, eine Gespannfahrt und das korrekte Abschalten des Motors per Dekohebel zeigt. Nach 250 km bin ich pünktlich zur ebay-Auktion wieder im heimatlichen Mücke - und das noch frei von bösen Kopfschmerzen. Waren es die Riegel, der Rotax oder die Rhön?