Eine gute Figur …..

….. macht meine kleine Vespa GTS – und zwar in jeder Umgebung. Heute bekommt sie über 100 Kilometer das volle Programm: Sanfte Überlandstrecken, hektische Bundesstraßen, chaotischen Stadtverkehr, die katastrophalen Nebenstraßen des Vogelsberges und den Aufstieg ins Gebirge. Und wirklich macht die Italienerin überall eine gute Figur.

Vespa GTS125

Im Feierabendverkehr in Reiskirchen und vor der Apotheke – ältere Fahrer brauchen eben ab und zu ihre Rheuma- und Gelenksalbe.

Vespa GTS125

Es ist windig, nicht sonderlich warm und die Wolken wechseln ständig: Mal schneeweiß, mal rabenschwarz. Aber es bleibt durchgängig trocken und angenehm zu fahren.

Vespa GTS125

Hoch auf dem Hoherodskopf, wohin mich die Currywurst an Doros Büdchen gelockt hat, parke ich standesgemäß neben zwei schönen TwinCams von Harley.

Vespa GTS125

Etwa 5 Minuten nach mir kommt auch Reinhard mit der Thunderbird – aber natürlich habe ich ihn nicht abgehängt, sondern ein Tankstopp hat ihn aufgehalten. Mit Currywurst, Smalltalk und weitem Blick in den Vogelsberg hinein lassen wir den Tag angenehm ausklingen.

 

 

Ganz ruhige Roller-Runde

Diesen Montag beginne ich mit einer Einkaufstour, und dazu benutze ich selbstverständlich die Falter-Maschine. Nach diesem Bewegungsaktiven Teil mache ich mach gegen Mittag auf eine ganz beschauliche und ruhige Roller-Runde, die unter dem Motto steht: „Alles – nur keinen Stress“. Davon hatte ich in den letzten Wochen genug. Und wenn die Vespa eines kann, dann ist es die Vermittlung von Ruhe.

Falter E-Bike

Seitdem der Akku ausgewechselt wurde, macht die Falter-Maschine wieder richtig Spaß! Das zeigt sich daran, dass ich in diesem Jahr schon mehr als doppelt so viele Kilometer geradelt habe, als in dem ganzen Jahr vorher. Heute gibt es Einkäufe in Klein-Eichen, Flensungen und Ilsdorf – und alles passt in die schicke Tasche auf dem Heckträger.

Vespa GTS125

Jetzt auf die Vespa und über Laubach in Richtung Ruppertsburg ab in den Wald zum kleinen Bauhof. Das einfache Gebäude mit dem Jägerzaun fasziniert mich immer wieder aufs neue – schätze, es ist die herrliche Lage im Wald.

Vespa GTS125

Abseits der Straße in Richtung Röttges erwartet mich diese Postkarten-Idylle mit blühenden Kirschbäumen, sanften Hügeln und weidenden Pferden.

Vespa GTS125

Noch idyllischer wirds dann am Waldrand oberhalb von Röttges. Der Rastplatz lädt derart zu einem Aufenthalt ein, dass ich mich auf eine der Bänke setze und ein Stündchen gar nichts mache – kann sogar sein, dass die völlige Ruhe hier mich ganz kurz einschläfert.

Vespa GTS125

Jetzt aber raffe ich mich wieder auf und weiter geht die Vespa-Runde.

Vespa

Die nächste Anlaufstelle ist JP-Design in Burkhardsfelden. Dort befinden sich seit einiger Zeit die Teile meines Cosa-Gespanns, um eine neue Lackierung zu bekommen. Wie man sieht, ist die Angelegenheit in Arbeit, aber noch nicht fertig. Hab aber auch nicht so die Eile.

Vespa GTS125

Zum Abschluss der heutigen 90 km-Runde noch ein Kontrastbild Vespa vs. Raps. Für die lockeren 90 Kilometer hab ich mir 3,5 Stunden Zeit genommen – sollte ja auch ne ruhige Roller-Runde werden.

 

K58, ein Bobber und etwas Heimatkunde

Eigentlich ist diese gesamte Woche verregnet – das sagt jedenfalls der Wetterbericht. Trotzdem muss ich an diesem Mittwoch am frühen Morgen auf die Vespa und damit nach Schotten zum Dirk fahren. Der Roller braucht unbedingt neue Reifen – etwas, was ich sonst immer selber mache. Aber die Beschreibung im Vespa-Handbuch zum Hinterradausbau ist so erschreckend, dass ich einen Werkstattbesuch vorziehe. Vielleicht hätt ich es mit Bühne selbst gemacht, aber die ist belegt und die grüne Cosa darauf ist nicht rollfähig. Also supporte ich meinen local Dealer und bin bereits um kurz nach 8:00 unterwegs – überraschenderweise bei schönstem Wetter.

Vespa GTS125

Im Laubacher Wald auf der berüchtigten „Rennstrecke“ nach Schotten bin ich mutterseelenallein – und das bei Traumwetter: Ein bisschen kühl vielleicht, aber sonst perfekt.

Angekommen in der Vespa- und Kawasaki-Werkstatt von Dirk bekomme ich eine 650er Vulcan, einen Softchopper, mit dem Hinweis, nicht vor zwei Stunden wieder zurück zu sein. Kein Problem.

Kawasaki Vulcan

Bei der ersten Gelegenheit halte ich und mache mich in aller Ruhe mit dem Chopper vertraut: Ich stelle die Uhr auf Sommerzeit, nulle die Tageskilometer und schaue mir die Maschine an.

Kawasaki Vulcan

Ehrlich gesagt finde ich das Motorrad keineswegs hässlich, eigentlich eher putzig.

Kawasaki Vulcan

Gut, vielleicht passt der wassergekühlte Twin mit 650 ccm und 61 PS nicht zu einem Chopper oder Bobber, aber das werde ich bald genau wissen.

Kawasaki Vulcan

Und dann gehts richtig los! Ich bleibe für die nächsten 80 Kilometer immer in der Nähe des Flüsschen Nidda, dass ich dadurch in fast all seinen Aggregatzuständen erlebe.

Kawasaki Vulcan

Hier erlebe ich die noch kleine Nidda quasi als biologisches Klärwerk.

Kawasaki Vulcan

Nun geht es etliche Kilometer ganz eng an der Nidda entlang über wunderbar kurvenreiche Strässchen. Die Vulcan lässt sich ab 3000 Umdrehungen prima cruisen, muss aber natürlich herunter geschaltet werden, wenn Leistung benötigt wird. Und mit einem „lebendigen“ und rüttelnden V-Twin aus Milwaukee ist die Kawa überhaupt nicht zu vergleichen.

Kawasaki Vulcan

Bei Eichelsachsen entdecke ich ein Hinweisschild auf eine Waldhecke, die ich mir kurz ansehe.

Waldhecke

Hier einige Erläuterungen zur Baumhecke – wirklich interessant.

Waldhecke

Entgegen meiner üblichen Gepflogenheiten nehme ich einen Rundgang durch die Hecke vor und fühle mich tatsächlich wie ein Käfer in einer Buchsbaumhecke.

Kawasaki Vulcan

OK, Rundgang beendet – jetzt geht es weiter mit der netten Vulcan.

Kawasaki Vulcan

Ich kann es nicht leugnen, dass der kleine Bobber mir Spaß macht. Ich werde mir das Motorrad sicher nicht kaufen, aber es ist zweifellos ein gutes Bike. Vermutlich bräuchte ich in 10 Jahren nicht soviel daran zu schrauben, wie ich im letzten Jahr an der Sportster herum geschraubt habe. Kann aber auch sein, dass die Maschine relativ schnell anfängt, mich zu langweilen – aber heute garantiert noch nicht.

Kawasaki Vulcan

Und mal wieder ein Blick auf die Nidda, diesmal als mittelgrosser Bach.

Kawasaki Vulcan

Und zum Schluss erleben wir die Nidda gar als Stausee.

Kawasaki Vulcan

Mittlerweile ist es 11:00, ich habe 80 Kilometer mit der Vulcan hinter mir – und das Resumee bleibt insgesamt positiv: Ein nettes, ein gutes Motorrad, aber keine Option für mich. An diesem Vormittag hat mir die 650er aber viel Spaß gemacht. Jetzt aber ab in die Werkstatt, wo meine Vespa wahrscheinlich schon auf mich wartet.

In der Tat ist die Vespa fertig und hat neue Reifen bekommen – die guten K58 von Heidenau. Ausserdem wurde noch der ausgehängte Deckel des Armaturenfachs repariert, was garantiert eine fiese und fummelige Arbeit war. Wie gewohnt hat die Werkstatt eine prima Arbeit abgeliefert.

Vespa GTS125

Jetzt also wieder der Wechsel vom Bobber zurück zum Roller. Aber mit den neuen Reifen ist das ja fast wie ein neues Fahrzeug. Die alten, ausgehärteten und beinahe profillosen Save-Reifen waren zum Schluss wirklich furchtbar.

Vespa GTS125

Kurz vorm Hoherodskopf noch ein letzter Blick für heute auf die Nidda-Talsperre, und dann rutsche ich noch die ersten 30 Kilometer mit den neuen Reifen herunter.

Kawasaki Vulcan

Das war heute ein äusserst angenehmer Vormittag: Roller wieder einsatzbereit, Spaß mit einem fremden Fahrzeug und wieder ein bisschen Heimatkunde erlebt – und alles bei fantastischem Wetter.

 

Die grüne Cosa: Ein Resumee

Jetzt ist der Umbau der grünen Cosa weitgehend abgeschlossen, und es ist Zeit für ein Resume. Was habe ich alles an der schönen, originalen Cosa umgebaut und verbastelt:

  1. Wurde die Elektrik auf reine Gleichspannungsversorgung umgebaut. Dazu wurde das Ende der vier in Reihe geschalteten Ladespulen auf der Zündungsgrundplatte von der Masse abgelötet und separat nach aussen geführt. Ein neuer Vollwellenregler von Powerdynamo wurde anstelle des Piaggio-Regler verbaut. Das war die Grundvoraussetzung für den Gleichspannungsbetrieb.
    Allerdings waren jetzt weitere Modifikationen in der Elektrik notwendig: Das Wechselspannungs-Blinkrelais flog heraus und ich habe ein elektronisches “Standard”-Blinkrelais eingebaut. Dazu mussten aber die original getrennten Leitungen für vordere und hintere Blinker zusammen gefasst werden.
    Die beiden weissen Leitungen am alten Regler für geschaltetes Plus wurden getrennt und eine der Leitungen steuert nun ein neu dazu gekommenes Schaltrelais an, dass beim Einschalten der Zündung den Regler hinzu schaltet.
    Wichtig war, den Hupengleichrichter zu entfernen, der jetzt natürlich auch nicht mehr gebraucht wird. Allerdings bekommt das Anlasser-Relais seinen Impuls über den Gleichrichter, sodass ich die beiden grünen Kabel am Stecker des Gleichrichters brücken musste.
    Was noch gar nicht funktioniert, ist der Drehzahlmesser, der mit einem Wechselspannungssignal arbeitet. Entweder baue ich den Drehzahlmesser um, oder entferne ihn und montiere statt dessen ein Voltmeter – da bin ich mir noch unschlüssig.
  2. Wurde die Ölpumpe ausser Betrieb gesetzt, sodass der Motor ab jetzt mit Zweitakt-Gemisch 1:50, also mit 2 % Ölanteil,  gefahren wird. Dazu müssen zwei Ölbohrungen am Motorgehäuse und eine am Vergaser verschlossen werden. Für die 12 mm Bohrung im Motorgehäuse habe ich ein Drehteil von SIP benutzt – dass würde ich heute aber nicht mehr so machen. Besser erscheint es mir, die Bohrung mit einer M12x20 Madenschraube (zusätzlich eingeklebt) zu verschliessen. Diese Schraube kann dann so tief ins Gehäuse geschraubt werden, dass die Passhülse der Vergaserschale beibehalten werden kann.
    Die anderen beiden Bohrungen lassen sich einfach mit M4 Madenschrauben verschliessen.

Was noch fehlt, ist ein Test der Umbauten. Dazu ist das Wetter aber gerade zu schlecht und ausserdem möchte ich den Benzintank noch nicht befüllen, weil ich womöglich noch an die Bremsanlage muss. Und so richtig zufrieden bin ich auch noch nicht mit der Verlegung des Benzinschlauchs vom Tankstutzen an den elektrischen Benzinhahn. Nur die zündende Idee fehlt mir hier noch. Also lass ich die Aktion mal einen Tag lang ruhen.

Fasching?

Damit habe ich nichts zu tun – nicht mehr seit 1975, wo ich zum letzten mal eine solche Veranstaltung besucht habe, und zwar in Düsseldorf. Andererseits lebe ich jetzt seit fast 20 Jahren in Mücke und jetzt finde ich plötzlich, dass es an der Zeit ist. sich den lokalen Faschingsumzug doch mal anzusehen. Denn in Relation zur Größe der Gemeinde Mücke gesetzt, ist das ein gewaltiges Ereignis.

Und so kommt es, dass ich mich um kurz vor 13:00 mit dem Pedelec auf den Weg nach Stockhausen mache. Hier soll sich der Zug um genau 13:11 in Richtung Flensungen und Merlau in Bewegung setzen. Und mittendrin ich mit Pedelec und Kamera.

Fasching 2015 Mücke

Auf der B276 bei Stockhausen steht der Zug und wartet auf den Countdown um 13:11 – dann solls nämlich losgehen.

Fasching 2015 Mücke

Tatsächlich kommt jetzt Bewegung in den bunten Lindwurm, an dem ich jetzt langsam vorbei radele.

Fasching 2015 Mücke

Ein Nönnchen flüchtet vor dem bunten Treiben. Nicht ohne Grund, denn bei den Kostümen überwiegen Hexen, Teufel, Magier und Monster.

Fasching 2015 Mücke

Ein Schiff, gefolgt von Fliegenpilzen. Was will uns dieses Bild sagen? Womöglich nix!

Fasching 2015 Mücke

Das Narrenschiff aus Groß-Felda zieht träge dahin.

Fasching 2015 Mücke

Klar, dass die Frösche aus Freienseen dabei sind.

Fasching 2015 Mücke

Es ist klar und sonnig, aber dabei ordentlich frisch. Bewundernswert die Funkenmariechen mit ihren kurzen Röcken.

Fasching 2015 Mücke

Mit dumpfen Klängen zieht ein anklagender Trupp aus Laubach durch die Straßen.

Fasching 2015 Mücke

Manche der Teilnehmer und Zuschauer sehen einfach nur gut aus – das reicht heute.

Fasching 2015 Mücke

Mittlerweile bin ich auf der B49 angekommen, wo ich darauf warte, dass der Zug ebenfalls hier ankommt. Und da ist er schon, angeführt von einem tollen Gespann der Licher Brauerei mit herrlichen Bierpferden.

Fasching 2015 Mücke

Tja Leute, für so eine Mini-Gemeinde wie Mücke ist dieser Faschingszug eine wirklich tolle Leistung – Respekt.


Eine schwarz gekleidete Truppe aus Laubach spielt einen Trauermarsch nach New-Orleans Muster und will damit auf einen exorbitant hohen Erhebungssatz von 500% hinweisen, vermutlich geht es um die Grunderwerbssteuer.