Vatertagstour?

Soweit ich mich erinnere, habe ich noch nie in meinem Leben den Vatertag gefeiert – und genau so mach ich das auch in diesem Jahr. Zuerst reisse ich meinen ganz normalen Stiefel ab, und das bedeutet Spaziergang mit Leihund Yello. Und danach schnapp ich mir die Vespa und kurve ein wenig durch den Vogelsberg und die Stadt Gießen – wobei dann erstaunliche 170 Kilometer zusammen kommen.

Leihhund Yello

Schock am Morgen: Yello ist frisch geschoren und ein Irokesenkamm wurde stehen gelassen. Aber eigentlich gefällt mir der Bursche so ganz gut.

Leihhund Yello

Das abgeschorene Fell ergab eine Riesentüte voll – dieses Gewicht fehlt jetzt und so ist der Bursche viel lebendiger und behender als sonst.

Burgschoan

Unser Spaziergang führt an der Nieder-Ohmer Burgschoan vorbei, und hier findet seit einem Jahr an Vatertag ein kleines Fest statt – nett.

Hexe Gaby

Dann gehts noch kurz bei Ruth und Egon vorbei, wo Egon noch letzte Schraubereien an Hexe Gaby’s Gespann vornimmt.

Hexe Gaby

Und dann macht sich Gaby auf den langen Heimweg ins Uelzener Land – und das mit ungeputzem Gespann. Bye bye Gaby, bis zum nächsten mal.

Vespa GTS125

Und jetzt beginnt meine Vatertags-Vespa-Tour, die mich zunächst ins Feldatal und dort in meine private kleine Vogelsberger Toskana führt.

Vespa GTS125

Natürlich handelt es sich bei meiner Toskana lediglich um eines der typischen Vogelsberger Täler mit einem kleinen Ort und ein paar verteilten Wochenendhäusern, aber …..

Vespa GTS125

….. für mich bleibt es die Vogelsberger Toskana. Hier hänge ich ein wenig meinen Gedanken nach und plane ein wenig die Fahrt mit dem Schaltroller in die richtige Toskana. Habe aber meine Zweifel, ob das in diesem Jahr noch was wird.

Vespa GTS125

Einfacher ist es natürlich, die Greifvogelwarte bei Ermenrod mal zu besuchen, aber selbst das hab ich ja bis heute nicht geschafft.

Vespa GTS125

Weiter geht es auf Umwegen in die große Stadt Gießen. Hier werde ich mir die Ecken der Stadt ansehen, die ich bisher überhaupt nicht kenne. Es beginnt an der Wieseck und ich staune, wie schön Gießen sein kann.

Gießen

Tatsächlich bin ich hier mitten in Gießen. Ich folge der Wieseck bis an Ende von Gießen, wo das Flüsschen in die Lahn mündet.

Vespa GTS125

Nahe Trohe gibt es einen Blick auf die Sammler- und Erlebniswelt. Könnte ich auch mal wieder besuchen.

Vespa GTS125

Hoch über Allertshausen entdecke ich eine sehr schöne Kirche, die ich als sehr alt einschätze. Ein Schild sagt aber, dass das Gebäude gerade mal die 100 Jahre geknackt hat.

Vespa GTS125

Zurück im Vogelsberg schaue ich mal wieder bei Mike Enders rein. Viel interessantes gibt es für mich nicht, ausser …..

R nineT

….. meinem derzeitigem Traumbike, der BMW R nineT – wunderschön.

Vespa GTS125

Kurz vor dem Ende meiner 170 km Tour gönne ich mir eine Rast auf der Anhöhe über Höckersdorf.

Vespa GTS125

Mit dem kleinen Panoramabild verabschiede ich mich für heute – das war ein Vatertag nach meinem Geschmack.

 

Abendrunde

Immer öfter beginne ich eine kleine Runde am späten Nachmittag oder gar am Abend – noch im letzten Jahr hingegen konnte es mir gar nicht früh genug sein. Ich denke, mit der Harley ist das noch ausgeprägter geworden und es ist auch wirklich unglaublich entspannend, in den Abend hinein zu bollern.

So mache ich es auch heute und komme auf herrliche 90 Meilen. Der Gedanke ist, den Hoherodskopf zu umrunden und dabei die drei Motorradtreffs auf der Strecke zu besuchen: Doro’s Büdchen ganz oben auf dem Hoherodakopf, das Oldtimer Cafe auf der Herrchenhainer Höhe und das Falltorhaus im Laubacher Wald.

Harley Davidson Sportster

Schon der Aufstieg auf den Hoherodskopf ist (wie immer) ein Quell purer Freude. Oben an Doro’s Büdchen ist ordentlich was los und die Marke Harley ist sehr gut vertreten.

Harley Davidson Sportster

Insgesamt sind sechs amerikanische V-Twins vor Ort und es sind prächtige Exemplare dabei.

Harley Davidson Sportster

Ich ziehe weiter zum Oldtimer Cafe, aber da brauche ich nicht mal anzuhalten: Das Cafe ist geschlossen. Ich befürchte, diesen Treffpunkt wird es nicht mehr allzu lange geben – was sehr schade ist.

Harley Davidson Sportster

Ganz anders am dritten Motorradtreff, dem Falltorhaus – da stehen etliche Maschinen. Dennoch halte ich heute nicht an, denn an diesem Abend ist die Knieschleifer-Fraktion in der Überzahl. Ich beobachte, wie kleine Gruppen schneller Maschinen hin und her brettern – das ist nix für mich. Das fahrerische Können dieser Racer liegt sicher deutlich über meinem, aber ob diese unfallträchtige B276 der richtige Ort ist, wage ich zu bezweifeln. Also weiter und weg von der Bundesstraße.

Harley Davidson Sportster

Statt hochdrehender Motoren suche ich lieber einen Ort der Ruhe aus: Den Schottener Segelflugplatz. Und neben der Ruhe gibt es noch einen herrlichen Blick bis an die Kuppen der Rhön.

Harley Davidson Sportster

Auch solche Sträßchen machen mit der Sportster viel Vergnügen. Aber ich muss vorsichtig sein, denn zwei mal erlebe ich bereits einen Wildwechsel. Klar, es ist jetzt bald 19:00 und die Waldbewohner werden munter.

Eines steht fest: Nach so einer Abendrunde bin ich die Ruhe selbst und äußerst entspannt.

Brücken

Richtig große Gewässer, also Seen, haben wir ja kaum im Vogelsberg. Aber Rinnsale, Bäche und Flüsschen gibts jede Menge. Als ich heute mit der Vespa unterwegs bin kommt mir der Gedanke, ein paar Brücken anzufahren – aber nur solche, die auch an meinem zufälligen Weg liegen. Würde ich gezielt Brücken anfahren, käme ich aus den Foto-Stopps gar nicht mehr heraus.

Vespa GTS125

Das erste Brückelchen, das mir vor die Räder läuft, ist ein unauffälliges und schon recht verrottetes Bauwerk, das den Örtenbächer Bach zwischen Elpenrod und Nieder-Gemünder überquert.

Vespa GTS125

Die alte Eisenkonstruktion ist fast völlig überwuchert – der Vogelsberger Urwald holt sich die Brücke zurück.

Vespa GTS125

Zwischen Niedergemünden und Wäldershausen gerate ich gleich an zwei Brücken auf einen Streich: Einmal die Brücke als Fussweg über die Ohm und parallel dazu eine alte Eisenbahnbrücke.

Vespa GTS125

Die Eisenbahnbrücke ist natürlich längst nicht mehr in Betrieb.

Vespa GTS125

Und auch direkt am Gut Wäldershausen überquert eine Brücke die Ohm und führt ins Naturschutzgebiet.

Vespa GTS125

Hier bekommt man fast ein bisschen Lust zu Wandern – aber dann ist es mir doch zu schwül dafür.

Vespa GTS125

In Angenrod gibt es mehrere Brücken über die Antreff, die ein paar Kilometer weiter zum See gestaut wird.

Vespa GTS125

Und meine letzte Brücke für heute ist diese über den Gilgabach in der Nähe von Bobenhausen. Am Ende des Tages habe ich durch meine paar Brücken glatte 100 Kilometer zurück gelegt. Ist auch genug, denn nur eine Stunde später kommen die Geweitter mit Regen, Hagel und Eiskristallen.

 

Veröffentlicht unter Vespa

Drei mal V2

Will heute eigentlich mal zu Harley Fulda fahren, einfach um den Laden kennen zu lernen. Aber daraus wird nichts und statt dessen fahren Reinhard und ich in einer leichten Umweg-Schleife zu Ruth und Egon, denn dort wird ein Honda Shadow Gespann medizinisch versorgt – so hört man es.

Harley Sportster

Tatsächlich wird in Egons Werkstatt schon heftig geschraubt, und die Eingangstore sind einladend geöffnet.

Harley Sportster

Man sieht, dass wir bei einer Motorradfamilie sind.

Harley Sportster

Das Shadow Gespann von Gabi, der Hexe, hat wieder einmal einen ordentlichen Wartungs- und Reinigungsstau.

Harley Sportster

Hauptarbeit ist heute aber der Austausch der Schwinge, und dafür hat Gabi ein Gebrauchtteil aus Holland beschafft. Ganz ohne Nacharbeit geht hier aber auch nichts, und es scheint fast, als wären Honda-Schwingen immer angerostet.Also ran mit der Drahtbürste und dem Pinsel.

Harley Sportster

Die Schwinge wird mit Rostumwandler gefüllt und dann auf der Tankreinigungsmaschine so geschwenkt, dass die Brühe sich überall verteilt. Und morgen wird Konservierungsöl hinein geblasen.

V2

Und dann fällt mir auf, dass heute drei V2-Maschinen am Platze sind: Zum ersten natürlich der 750 V -Motor des Shadow-Gespannes, …..

V2

….. zum zweiten der V2 mit ebenfalls 750 ccm in Egons Yamaha-Gespann, und …..

Harley Sportster

….. zum dritten meine Sportster mit dem 883 V2 – zweifellos der schönste dieser drei V2-Engines.

Harley Sportster

Nach vier vergnüglichen Stunden mit Schrauben, Smalltalk, Essen und Trinken mache ich mich wieder auf den Weg und toure noch 45 Meilen einsam durch den Vogelsberg.

 

Sonntagstour mit dem …..

….. Motorroller, also der Vespa. Das gab’s bei mir noch nie und ist wohl ein Zeichen zunehmenden Alters. Aber ich hatte mir das mal ganz nett vorgestellt: Reisen mit dem Roller und nicht immer nur Minitouren.

Das Wetter ist für heute grandios voraus gesagt, aber als ich noch vor 10:00 starte, ist es sooo toll noch nicht – in den höheren Lagen ist es sogar noch etwas kühl.

Ein richtiges Ziel habe ich nicht, aber es soll auf jeden Fall ins Kinzigtal gehen, eventuell auch zum Schloss Ramholz.

Vespa GTS125

Zunächst gilt es, über den Hoherodskopf zu kommen. Hier, bei Feldkrücken, bin ich bereits auf 600 m Höhe und da reicht die Kraft der Sonne noch nicht aus, um es kuschelig warm zu haben. Deshalb verzichte ich auf die komplette Befahrung des Berges und fahre über Rüdingshain auf halber Höhe über den Berg.

Vespa GTS125

Als der Berg bezwungen ist, geht es über Kaulstoß und Gedern kurz in den Wetterau-Kreis und dann über Ober-Seemen weiter in Richtung Kinzigtal. Das sind wunderbare Waldstrecken, die sich mit offenen Feld- und Wiesenstücken abwechseln.

Vespa GTS125

In Birstein biege ich ab in Richtung Umbach und komme auf eine herrliche kleine Straße, die mich in nach Rabenstein, Umbach und Steinau a.d.Straße führt.

Vespa GTS125

In Steinau besuche ich nicht die hübsche Altstadt, sondern begnüge mich mit dem alten Fabrikgebäude der Dreiturm-Werke.

Vespa GTS125

Von Steinau aus nehme ich wieder grob die Richtung Vogelsbergkreis und passiere dabei die Teufelshöhle. Irgendwann wird es mir vielleicht noch mal gelingen, diese einzige hessische Tropfsteinhöhle auch zu besichtigen – aber nicht heute.

Vespa GTS125

Nun kurve ich ein wenig am Rande des Kinzigtals entlang und finde nahe Hintersteinau diesen netten Teich. Ein Hinweisschild beschreibt ihn zwar als NABU-Biotop, aber noch wirkt das eher wie ein industrieller Aushub. Aber Geduld, in 1 bis 2 Jahren ist das hier bestimmt ein hübsches Eckchen.

Vespa GTS125

Ein kleines Stückchen komme ich nun in den Landkreis Fulda, da ich über Hauswurz, Hosenfeld und Blankenau weiter fahre.

Vespa GTS125

Hier in Stockhausen an der großen Domäne habe ich den Vogelsberg wieder erreicht.

Vespa GTS125

Den Plan, über Schotten bis ans Falltorhaus zum Motorradtreff zu fahren, verwerfe ich: Da dürfte es mir jetzt viel zu voll sein. Deshalb geht es kurz an den Schottener Flugplatz und dann über Altenhain zurück nach Hause. Mittlerweile hat die Sonne doch deutlich mehr Power entwickelt und deshalb geniesse ich zunächst ein halbes Stündchen lang die Wärme.

Das waren jetzt über 200 Kilometer mit der kleinen Vespa, die mich gewohnt zuverlässig überall hin getragen hat. Dennoch finde ich, dass der Motorroller für meine Art des Sonntagsausfluges nicht die richtige Wahl ist: Urbane Ziele anzufahren, dafür ist die Vespa bestens geeignet. Aber für die meist schlechten Strassen, die ich ja gern nehme, ist das Motorrad wohl doch besser. Vom Tempo her tut es sich wenig, denn mit jedem meiner Fahrzeuge bevorzuge ich den Blümchenpflücker-Stil.

Zu Hause bekommt die Vespa noch einen kleinen Pflegedienst. Der besteht in der Hauptsache darin, Unmengen von Fliegen, Mücken, Wespen und Käfern von der Vorderfront zu entfernen – und endlich eine Karte ins Handschuhfach zu stecken. Damit hätte ich heute gewusst, dass ich nur noch 20 Kilometer von Schloss Ramholz entfernt war.

Und weil ich gerade dabei bin, ist die Harley auch an der Reihe. Die gestrigen 10 Minuten Regenfahrt haben gereicht, das Motorrad total einzusauen. Hab noch nie eine Maschine gehabt, die so schnell so dreckig wird wie die Sporty: Schmutzschutz ist gleich Null. Es stimmt also wohl doch: Harleys sind Schönwetterfahrzeuge.

Veröffentlicht unter Vespa