100 km Kälte, Nebel und Regen

Aber ich hab’s ja selber so gewollt, als ich um kurz nach 8:00 (morgens!) in die etwas dickeren Klamotten schlüpfe und die kleine Vespa starte. Dann geht es mitten in den dicken Nebel hinein, ab Laubach kommt Sprühregen dazu und die Temperaturen sind nur ganz wenig über dem Gefrierpunkt – ich schätze, wir haben hier 3-4°C.

Die Fahrt zuerst nach Gießen und dann weiter nach Butzbach ist dennoch gar nicht so übel, wie man aus den Eckdaten schließen könnte. Nebelfahrten im Herbst habe ich eigentlich immer gemocht.

Vespa GTS125

Die Vespa als City Hopper am Gießener Bahnhof.

Vespa GTS125

Umleitungen zwingen mich, durch das Europa-Viertel zu fahren.

Vespa GTS125

Diese Bekleidung reicht heute.

Vespa GTS125

Später auf dem Rückweg zwischen Reiskirchen und Grünberg lassen Nebel und Sprühregen nach und es macht sogar ansatzweise Spaß, durch die allerletzten Reste des Indian Summer zu fahren.

Mittags bin ich wieder am Rande des Vogelsberges und habe die 100 km mit Kälte, Nebel und Regen hinter mir. Eigentlich war es doch eine richtig nette Fahrt – der Wetterschutz der Vespa macht’s möglich.

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Der Plan: Gespannumbau

Tja, ein geplanter Gespannumbau also. Aber ein „richtiges“ Gespann hab ich ja gar nicht mehr – und so muß ich zugeben: Ich rede von meinem Vespa Gespann. Beim Kauf war der technische Zustand ja OK, optisch wirkte aber einiges, na sagen wir, hingefriemelt. Und das Rot des Gespanns war sowieso nie so richtig mein Fall.

Also der Plan: Das Gespann wird weitgehend gestrippt, dabei wird es technisch überprüft und wo nötig wird repariert oder umgebaut. Beispielsweise werde ich bei der Gelegenheit Stahlflex-Leitungen einbauen. Ob ich einen Umbau auf Scheibenbremse, zumindest vorn, und den Einbau einer Scheibenbremse am Beiwagen angehe, kann ich noch nicht genau sagen. Denn eigentlich sind die hydraulischen Trommelbremsen nicht schlecht. Und auf jeden Fall werde ich die Getrenntschmierung eliminieren und in Zukunft beim Tanken selber mischen. Damit ist eine Gefahr, nämlich der Ausfall der Ölpumpe, vom Tisch.

Und dann muß eine neue Lackierung her! Da schwebt mir ein fröhliches Grau vor, so wie es die alten Vespa häufig hatten. Der exakte Farbton wird noch ausgesucht, aber RAL7035, also Lichtgrau, ist eine Option. Die Lackierung werde ich aber vom Profi machen lassen, da soll JP-Design aus Burkhardsfelden ran.

Heute fange ich ganz locker an und beginne mit dem Abbau von Blech- und Kunststoffteilen.

Vespa Cosa Gespann

Weg mit den Backen, der Sitzbankverkleidung, der Kaskade und dem Handschuhfachdeckel – ist ja alles einfach zu machen.

Vespa Cosa Gespann

Dann der Kotflügel und das Boot des Seitenwagens – das ist schon etwas mehr Schrauberei. Den Seitenwagenanschluß hat der Erbauer des Gespanns, die Firma Däschlein, richtig gut gemacht. Da ist nichts hin gehudelt, alles hat Hand und Fuß und ist mehr als ausreichend dimensioniert.

Vespa Cosa Gespann

Richtig Probleme macht die blöde Zierstoßstange am Kotflügel, die ja bei Vespa angeklemmt ist. Sämtliche Klemmschrauben sind stark angefault, die meisten reißen ab oder haben schon runde Köpfe. Aber das Ding muss ab und wird bestimmt nicht wieder montiert.

Vespa Cosa Teile

Eine erste Ladung zu lackierender Teile werde ich am Freitag schon mal zum Lackierer bringen. Jedenfalls ist ein Anfang gemacht.

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Der City-Hopper …..

….. in meinem Fuhrpark ist kein dicker Einzylinder oder eine sportliche Enduro, sondern dazu zähle ich meinen gesamten Vespabestand. Und weil heute schon recht früh ein Termin in Gießen, also in einer City, ansteht, nehme ich nach langer Pause die Vespa GTS dazu.

Als wär der Roller gestern zum letzten mal gelaufen, springt der kleine Viertakter sofort an und läuft rund. Also auf nach Gießen, in die große Stadt.

Es ist noch etwas nebelig, aber die Sonne ist bereits zu sehen. Dennoch ist es bitter kalt, viel kälter als es aussieht. Oder liegt es daran, dass ich die sportliche und luftige Scooterjacke gewählt habe? Aber immerhin halten Beinbleche und Windschild das schlimmste ab.

Vespa GTS125

Den ersten Termin habe ich bei der Bundesagentur meines Vertrauens und schon das ist Grund genug, mit dem Roller anstelle des PKW zu fahren. Parken kann ich quasi überall – wie praktisch.

Vespa GTS125

An diesem Tag im allmählich ausklingendem Herbst ist sogar die B49 hübsch anzusehen.

Vespa GTS125

Enttäuschung: Im Baumarkt bekomme ich die benötigten Schrauben für die Harley nicht. Baumärkte sind einfach Mist.

Vespa GTS125

Die strahlende Sonne täuscht: Auch gegen Mittag ist es noch verdammt frisch.

Vespa GTS125

In Nieder-Ohmen beim Reitz bekomme ich die gesuchten Schrauben – natürlich. Gut, dass es solche Läden noch gibt. Jetzt noch ein bisschen am Rande des Vogelsberges herum gefahren und nach guten 100 km (nicht Meilen) gehts wieder heim ins Warme.

Zur GTÜ

Schon wieder zwei Jahre rum und erneut muß eines meiner Fahrzeuge zum TÜV, in diesem Fall handelt es sich um das Vespa–Gespann. Ist ja eigentlich alles in Ordnung mit dem Teil und so gehe ich ohne große Vorbereitung am frühen Montag Morgen auf die Reise zur GTÜ nach Laubach. Anschließend soll es weiter gehen zu JP-Design, wo ich mit Herrn Poge über den Max-Meyer-Code diskutieren werde.

Aber erst einmal zum TÜV, respektive zur GTÜ. Es ist noch nicht einmal 8:00, es ist kalt, nass und grau – einer dieser Herbsttage, an denen sich schon am Morgen Depressionen einstellen können – aber nicht, wenn man mit einem Vespa-Gespann unterwegs ist.

Vespa Gespann

Der Vespa-Zwotakter läuft richtig gut an diesem kühlem Morgen und das Gespann macht mal wieder richtiig Spaß.

Vespa Gespann

Bei der GTÜ in Laubach komme ich sofort und direkt dran, es gibt einen Kaffee und guten SmallTalk mit dem Ingenieur Bernd Albert. Und dann gibts natürlich auch die Plakette, ohne Mängel.

Vespa Gespann

Laubach, Lich, Reiskirchen, Grünberg — eine ideale Gegend für das Vespa-Gespann: Keine gewaltigen Steigungen, wo der kleine Motor stark von der Drehzahl fällt, nbein, hier zieht die Vespa locker mit bis zu 90 km/h durch die Landschaft.

Vespa Gespann

In Burkhardsfelden bei JP-Design diskutiere ich mit Jens Poge über eine Lackierung in Grau nach Max Meyer Code. Wir einigen uns dann aber auf einen RAL-Farbton und zwar Lichtgrau. Im Winter wird die Lackkierung angegangen, freue mich jetzt schon darauf.

Vespa Gespann

Hier seht ihr die ideale Landschaft für das Gespann während der Rückfahrt.

Vespa Gespann

So viel am Stück bin ich mit der Vespa lange nicht gefahren: Runde 100 km.

Vespa Gespann

Die Umlackierung werde ich zum Anlass nehmen, weitere Umbauten und Modifikationen durchzuführen. Danach werdet ihr das Gespann nicht wieder erkennen.

Vespa Gespann

Eine erfolgreiche kleine Gespannfahrt mit frischem, braunen TÜV-Stempel.

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Im Zeichen des Drachen

Ein Wochenende im Zeichen des Drachen – das klingt chinesisch. Ist es aber nicht, sondern eher, na sagen wir, rheinhessisch. Denn Reinhard und ich besuchen den Stammtisch der MG-Freunde in Worms, was ja bekanntermaßen in Rheinhessen, also in Rheinland-Pfalz liegt. Und wer Worms sagt, meint auch die Nibelungen – bei denen wiederum dreht sich alles um einen Drachen, einen Drachentöter und einen gewaltigen Schatz.

Der Plan für das Wochenende ist also, am Samstag eine schöne Überlandfahrt ohne Autobahn-Benutzung durch das Ried und Rheinhessen nach Worms zu machen, dort den Abend bei den MG-Freunden am Rheinufer zu verbringen und am Sonntag etwas von Worms zu sehen und dann wieder durch Rheinhessen nach Hause zu fahren. Und all das werden wir mit Reinhards silbernem MG machen.

Worms

Über die Rheinbrücke durchs Stadttor, und schon bist Du in Worms. Wir wissen, dass die MG-Freunde sich in Kolbs Biergarten treffen, der direkt am Rheinufer unterhalb des Stadttores liegt. Das ist auch unser erstes Ziel, einfach um mal zu sehen, wo wir den heutigen Abend verbringen werden.

Worms

Also über die Rheinbrücke, durchs Tor und dann in einer kleinen Schleife herunter zum Rheinufer. Dort geht es vorbei am Haus Zuversicht, das auch schon bessere Zeiten gesehen hat, …..

Worms

….. man passiert das Gebäude einer Marine-Kameradschaft ……..

Kolbs Biergarten in Worms

….. und schon haben wir Kolbs Biergarten erreicht.

Worms

Es ist noch ein bisschen früh für den Biergarten und so laufen wir ein wenig am Rheinufer entlang. Die alte Rheinbrücke ist vor einigen Jahren fast komplett erneuert worden und passt nicht so ganz in mein Bild von einem historischen Worms.

Rheinufer in Worms

Der Vespa-Fahrer hat seinen Klappstuhl dabei und schaut den Anglern zu – welche ein Bild der Ruhe und Beschaulichkeit.

Unser Hotel Asgard liegt etwa 2 Kilometer von der Rheinbrücke entfernt und dort checken wir kurz ein, um danach einen netten Abend mit dem Wormser MG-Stammtisch zu verbringen.

Worms

Am nächsten Morgen, also am Sonntag, sind wir nach ergiebigem Frühstück unbterwegs in der Wormser Altstadt, wobei Reinhard mit dem gewaltigen Fotoapperat ein bisschen wie ein echter Tourist rüber kommt.

Worms

Und hier in der Altstadt stossen wir auf die ersten Drachen. In diesem Fall muß das furchteinflössende Ungeheuer Werbung für Anettes Brautkleider machen – welch ein Abstieg.

Wormser Dom

Prägend für das Bild des alten Worms ist natürlich der Dom.

Worms

Selbst der Dom ist nicht frei von Drachen, wobei ich aber nicht sicher bin, ob es sich dabei um den Drachen aus der Nibelungen-Sage handelt.

Worms

Auf dem Brunnen vor dem Dom hockt ein rostiger Flugdrache.

Worms

Kriemhilde – einer von vielen Namen aus der Nibelungen-Sage und ich kenne sie alle, denn die Deutschen Heldensagen waren jahrelang meine Lieblingslektüre.

Worms

Ganz übel: Die Bänker haben sich des Drachens bemächtigt und missbrauchen das edle Tier für ihre monetären Zwecke.

Worms

Dagegen ist der Dessou-Drache noch vergleichsweise harmlos.

Worms

Drache oder LLöwe – ich kann’s nicht mit Gewissheit sagen.

Worms

Ein richtig alter Teil der Wormser Stadtmauer.

Worms

Wasserdrachen?

Worms

Nun geht es noch einmal ans Rheinufer, denn hier soll sich eine Statue vom finsteren Hagen von Tronje befinden, dem Bösen aus der Nibelungen-Sage. Finden wir natürlich ruck-zuck.

Worms am Rhein

Der überlange Ausflugdampfer nimmt die ersten Passagiere auf.

Worms

Ganz sicher kein Wasserdrache.

Rheinhessen

Wir verlassen Worms nun wieder und fahren durch einige sehr hübsche Ortschaften und Landstriche von Rheinhessen. Wein ist hier allgegenwärtig.

Rheinhessen

Verglichen mit dem Vogelsberg hat Rheinhessen eine äusserst geringe Dichte an Windrädern, aber hier wird gerade eines errichtet.

Rheinhessen

Am Rande von Bodenheim schauen wir uns einen Wein-Lehrpfad an.

Das war dann mein Schnellkurs über Land und Leute von Rheinhessen. Eine ausnehmend schöne und sympathische Gegend, die wir womöglich schon bald erneut besuchen werden – nämlich dann, wenn der MG-Stammtisch am 25. Oktober zu einer Ausfahrt einlädt.

Vespa Gespann

Wieder zu Hause nehme ich mir kurz mein Vespa-Gespann vor, dass ich morgen durch den TÜV bringen möchte. Volltanken, Luft prüfen, alle Funktionen checken – sieht aber alles gut aus.

Vespa Gespann

Weils so schön ist, mache ich noch ein paar Kilometer mit dem putzigen Gespann.