Artgerechte Bewegung

….. für eine Vespa ist eigentlich jede Art von Fahren – obwohl die Domäne für diese Roller doch schon das urbane, also die Stadt, ist. Wann immer ich es einrichten kann, nehme ich deshalb für Fahrten nach Gießen vorzugsweise eine Vespa – auch weil’s Spaß macht.

Vespa GTS

Um 10:00 mache ich mich auf den Weg nach Gießen. Obwohl das Wetter optisch schon sehr gut ist, lässt sich eine gewisse Kühle nicht verleugnen. Aber der Wetterschutz eines Rollers lässt mich das ertragen. Hier bin ich aber natürlich noch nicht in Gießen, sondern bewege mich ein paar hundert Meter in leichtem Gelände. Kann die Vespa auch!

Vespa GTS

Angekommen in Gießen im ehemaligen Poppe-Gebäude bei der Deutschen Rentenberatung. Hier bekomme ich ein paar wichtige Hinweise zu meinen Rentenplänen.

Vespa GTS

Und wo ich schon mal in der großen Stadt bin, schaue ich mir das berühmte Mathematikum etwas näher an.

Vespa GTS

Später bei Suzuki S&S gibt es einen Blick auf die gwaltigen Burgmänner – aber eindeutig bleibe ich lieber bei der kleinen, flinken Vespa.

Vespa GTS

Den Rückweg nehme ich über Burkhardsfelden und Ettinghausen, wo jetzt der Himmel blau und die Sonne endlich auch warm ist. Da macht das Rollern gleich noch mehr Spaß.

 

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Rollout und Anrollern

Für heute ist ein frühlingshafter Tag angekündigt und tatsächlich ist es bereits beim morgendlichen Spaziergang mit Yello richtig nett – endlich kein Frieren mehr. Natürlich denke ich bei so einem Wetter sofort an Motorrad- oder Rollerfahren, aber ein bisschen Schrauben hab ich mir dennoch vorgenommen.

Die grüne Cosa

Die Verlegung der Benzinleitung scheint jetzt in Ordnung zu sein, denn die Cosa springt auch mit nur wenig Sprit im Tank prima an. Jetzt mach ich weiter mit der Bremsanlage, die ziemlich marode ist. Das ist die Cosa ganz pingelig und Wartungsstaus bei der Bremse rächen sich schnell. Natürlich ist auch bei der Bremse alles ziemlich verbaut und unzugänglich, aber immerhin bekomme ich das meiste ganz gut demontiert. Im Bild gut zu sehen ist der elektrische Benzinhahn, der eigentlich nur ein einfacher Magnetschalter ist und für Notfälle auch noch einen mechanischen Bypass hat.

Die grüne Cosa

Dann ein Test der umgebauten Lichtmaschine: Bei laufendem Motor liefert der Generator gute 13,8 V, die komplett zum Laden der Batterie genutzt werden. Das sieht nicht übel aus.

Rollout 2015

Jetzt wende ich mich der GTS und der kleinen PK zu und die beiden Roller bekommen ihr Rollout, frische Luft auf die Reifen und die PK noch ein schickes blaues Kennzeichen.

Vespa GTS 125

Aber dann gehts los und auf den Asphalt der Strassen. Habe mich heute gegen die Motorräder und für ein Anrollern mit der GTS entschieden. Schon die ersten Meter zeigen, wie mir die Fahrerei gefehlt hat! Die Temperaturen liegen um die 13 °C und ich halte mich in Richtung Wetterau, wo es meist noch ein bisschen wärmer ist als am Rande des Vogelsberges. Hier habe ich bereits das Horlofftal hinter mir gelassen und ziehe gerade an Stornfels vorbei.

Vogelsberg

Wie der Zoom meiner Kamera beweist, liegt gar nicht weit entfernt auf den Höhen des Vogelsberges noch ordentlich Schnee.

Vespa GTS 125

Aber hier unter ist es herrlich warm, selbst in den Wäldern des Horlofftals sind alle Strassen schön trocken und ich bin mit meiner Freizeit-Rollerjacke ausreichend warm gekleidet. Meine Laune steigt mit jedem Kilometer.

Vespa GTS 125

Vorbei an Bad Salzhausen geht es über Nidda, Ranstadt und Florstadt tief in die Wetterau hinein, wo es tatsächlich noch etwas wärmer wird. In Florstadt biege ich ab in Richtung Reichelsheim und bin jetzt im schönen Staden am Schlosshotel Asenburg.

Vespa GTS 125

Kurzer Halt in Echzell, einem hübschen Ort mit den typischen Torhäusern der Wetterau.

Vespa GTS 125

Langsam schliesse ich den Kreis wieder und komme über Ober- und Unterwiddersheim nach Hungen und von dort aus zurück ins Horlofftal, wo ich ein Päuschen an Hermanns Brünnchen einlege.

Vespa GTS 125

Die Sonne brennt durch das lichte Gehölz.

Vespa GTS 125

Kurz vor Laubach kommt die Sonne noch einmal mit aller Kraft durch und scheint nicht einfach vor sich hin, sondern wärmt schon. Hoffentlich bleibt das Wetter so – oder wird vielleicht sogar noch besser.

Hochlandrinder

Noch ein Blick auf die Hochlandrinder, die ebenso die Sonne geniessen wie, und dann ……

Vespa GTS 125

….. mache ich mich auf den Heimweg. Diese 100 Kilometer hab ich wirklich gebraucht, der Winter war einfach irgendwie … mistig. Und morgen soll es ja noch wärmer werden, da werde ich wohl meine übergewichtige Engländerin ausführen.

 

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Die grüne Cosa: Neumodisches Gelumps

Für heute hab ich mir vorgenommen, die grüne Cosa mal kurz zum Laufen zu bringen. Ist ja so ziemlich alles vorbereitet und einem provisorischen Start sollte nicht im Wege stehen. Sollte, eigentlich …..

Die grüne Cosa

Aber zunächst muss ich noch einmal die Lenkerverkleidung abschrauben, um diesmal ein korrektes Standlicht-Lämpchen einzubauen. Hier zu sehen: Links falsch, rechts korrekt. Und so beginnt der Schraubertag mit Gefrickel, denn bei der Cosa sind nicht einfach ein paar Schrauben zu lösen, sondern die Tachowelle muss am Rad gelöst und nach oben hin verschoben werden.

Die grüne Cosa

Als nächstes will ich diese Schnellkupplung in die Leitung zwischen Tank und elektrischem Benzinhahn einbauen. Ist ein Tipp eines GSF-Users und ich erhoffe mir davon etwas weniger Sauerei und Gefummel beim Tankausbau.

Die grüne Cosa

OK, die Trennkupplung ist drin. Jetzt aber kommen mir Bedenken, ob die Nähe zum Zylinder dem Kunststoff gut tut. Das muss ich beobachten.

Die grüne Cosa

Jetzt liegen Benzinschlauch und Trennkupplung recht ordentlich an ihrem Platz. Ich denke, es wird Zeit für einen Testlauf.

Also baue ich am Vergaser und Luftfilter alles zusammen, schraube eine Kerze hinein und mische mir 3 Liter Gemisch 1:50. Ein Druck auf den Starterknopf dreht den Motor wunderbar durch, aber anspringen tut er nicht. Genau genommen gibt er keinen Mucks, nicht eine einzige jämmerliche Zündung, ab.

Schon mein Opa wusste: „Funke gut, Benzin gut – muss laufen“. Mein Funke ist perfekt, ein Bilderbuchfunke. Aber kommt wirklich Sprit an? Und wenn, macht der SI24 daraus ein zündfähiges Gemisch? Kann man ja leider bei der Cosa nicht beobachten, weil alles so versteckt und verbaut liegt.

Die grüne Cosa

Nach zig vergeblichen Versuchen hole ich den provisorischen Tank vom Capri-Roller und spritze etwas Benzin direkt in den Ansaugkanal des Vergasers. Ein Druck aufs Knöpfchen – und schon brummt die Vespa vor sich hin.

Da habe ich also den Salat: Kein Sprit, die klassische Cosa-Krankheit. Entweder lässt der elektrische Benzinhahn nichts durch, oder ich habe die Benzinleitung so bescheuert verlegt, dass das Gefälle nicht ausreicht und am Benzinhahn nichts ankommt. Das aber werde ich mir erst morgen anschauen.

Und was lerne ich daraus? Dieses neumodische Gelumps wie elektrischer Benzinhahn oder elektrischer Choke ist einfach Mist. Wenn ich könnte, würde ich das alles abbauen und durch klassische, einfache Bauteile ersetzen. Aber das ist leider nicht so einfach!

Nachtrag:

Die gesamte Aktion war ja nun etwas – sagen wir, unbefriedigend. Daher gehe ich am folgenden Tag die Sache erneut an. Zuerst fliegen all meine tollen “Verbesserungen” zur Spritversorgung wieder raus und ich baue einfach und direkt einen Toyox-Schlauch mit eingearbeitetem Draht ein. Es gibt keine Schnellkupplungen und sonstigen Experimente mehr, mein einziges Bestreben ist, den Schlauch so direkt und so kurz wie möglich zu verlegen.

Dann baue ich den Vergaser noch einmal aus und überprüfe die Funktion von Choke und elektrischem Benzinhahn – beides ist in Ordnung. Der Vergaser bekommt noch eine weitere Reinigung, weil meine zusammen gekippten Spritreste doch einigen Schmutz enthielten.

Dann baue ich alles zusammen, filtere den Sprit noch einmal durch ein Sieb, das aus einer Jawa stammt und teste erneut. Kurz genüdelt, und dann springt die Cosa an, läuft aber mit viel zu hohem Standgas. Oha, da hab ich den Gaszug an der Stellschraube der Vergaserwanne verklemmt. Klar, kein Problem, ein Schnick und der Zug ist wieder frei. Jetzt lässt sich das Standgas prima einstellen.

So soll der Abschluß eines Schraubertages sein. Aber eines steht fest: Schön finde ich das Schrauben an der Vespa noch immer nicht. Da ist einfach zu viel Gefrickel dabei. Ob ich mich daran noch gewöhnen werde?

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Die grüne Cosa: Lichtspiele

Viel schaffe ich heute nicht an der grünen Cosa, aber immerhin wird der neue Klarglas-Scheinwerfer montiert. Abweichend von der Serie will ich aber auch das Standlicht in Funktion bringen, obwohl meine Cosa damit ursprünglich nicht ausgestattet war. Wie alles bei der Cosa-Elektrik ist auch diese Änderung mit relativ hohem Aufwand verbunden: Neue Kabel in den Lenker ziehen, den Anschluss für das Rücklicht heraus frickeln und dann das Standlicht dort mit anschliessen.

Die grüne Cosa

Ich finde ja, dass der Klarglas-Scheinwerfer jedes Fahrzeug aufwertet. Die Lenkerabdeckung lasse ich noch abgebaut, weil ich eventuell die gesamte Anzeigeeinheit ummodellieren möchte. Mir schwebt vor, anstelle des Kombi-Instrumentes eine Aluplatte einzulegen und in diese einen 48mm elektronischen Tachometer von Nova MMB und ein Voltmeter einzubauen. Dazu ein paar LEDs für die Kontrolleuchten. Stelle mir vor, die Cosa damit ein wenig “klassischer” wirken zu lassen. Aber das ist alles noch nicht fertig gedacht.

Capri Agrati Verkauf

Und dann zu etwas völlig anderem: Auf meiner langen Suche nach Capri-Rollern und Teilen dafür habe ich ja bisher insgesamt drei komplette Rundheck-Capris bekommen, dazu jede Menge Teile. Zusätzlich bin ich aber häufig über Schrägheck-Capris und Teile dafür gestolpert, die ich nicht immer liegen lassen konnte. Von diesen Schrägheck-Capris werde ich mich jetzt trennen, obwohl die kleinen Garelli-Motoren mir eigentlich besser gefallen als die Sachs-Antriebe der Rundheck-Capris. Aber das Gebot der Stunde heisst “reduzieren” und so baue ich alle Capri Agrati Teile auf, mache eine Fotostrecke und setze das ganze Paket bei ebay ein. Mal sehen, was daraus wird.

 

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Die grüne Cosa: Ein Resumee

Jetzt ist der Umbau der grünen Cosa weitgehend abgeschlossen, und es ist Zeit für ein Resume. Was habe ich alles an der schönen, originalen Cosa umgebaut und verbastelt:

  1. Wurde die Elektrik auf reine Gleichspannungsversorgung umgebaut. Dazu wurde das Ende der vier in Reihe geschalteten Ladespulen auf der Zündungsgrundplatte von der Masse abgelötet und separat nach aussen geführt. Ein neuer Vollwellenregler von Powerdynamo wurde anstelle des Piaggio-Regler verbaut. Das war die Grundvoraussetzung für den Gleichspannungsbetrieb.
    Allerdings waren jetzt weitere Modifikationen in der Elektrik notwendig: Das Wechselspannungs-Blinkrelais flog heraus und ich habe ein elektronisches “Standard”-Blinkrelais eingebaut. Dazu mussten aber die original getrennten Leitungen für vordere und hintere Blinker zusammen gefasst werden.
    Die beiden weissen Leitungen am alten Regler für geschaltetes Plus wurden getrennt und eine der Leitungen steuert nun ein neu dazu gekommenes Schaltrelais an, dass beim Einschalten der Zündung den Regler hinzu schaltet.
    Wichtig war, den Hupengleichrichter zu entfernen, der jetzt natürlich auch nicht mehr gebraucht wird. Allerdings bekommt das Anlasser-Relais seinen Impuls über den Gleichrichter, sodass ich die beiden grünen Kabel am Stecker des Gleichrichters brücken musste.
    Was noch gar nicht funktioniert, ist der Drehzahlmesser, der mit einem Wechselspannungssignal arbeitet. Entweder baue ich den Drehzahlmesser um, oder entferne ihn und montiere statt dessen ein Voltmeter – da bin ich mir noch unschlüssig.
  2. Wurde die Ölpumpe ausser Betrieb gesetzt, sodass der Motor ab jetzt mit Zweitakt-Gemisch 1:50, also mit 2 % Ölanteil,  gefahren wird. Dazu müssen zwei Ölbohrungen am Motorgehäuse und eine am Vergaser verschlossen werden. Für die 12 mm Bohrung im Motorgehäuse habe ich ein Drehteil von SIP benutzt – dass würde ich heute aber nicht mehr so machen. Besser erscheint es mir, die Bohrung mit einer M12x20 Madenschraube (zusätzlich eingeklebt) zu verschliessen. Diese Schraube kann dann so tief ins Gehäuse geschraubt werden, dass die Passhülse der Vergaserschale beibehalten werden kann.
    Die anderen beiden Bohrungen lassen sich einfach mit M4 Madenschrauben verschliessen.

Was noch fehlt, ist ein Test der Umbauten. Dazu ist das Wetter aber gerade zu schlecht und ausserdem möchte ich den Benzintank noch nicht befüllen, weil ich womöglich noch an die Bremsanlage muss. Und so richtig zufrieden bin ich auch noch nicht mit der Verlegung des Benzinschlauchs vom Tankstutzen an den elektrischen Benzinhahn. Nur die zündende Idee fehlt mir hier noch. Also lass ich die Aktion mal einen Tag lang ruhen.