Vjatka: Ein Spiegel und ein Anfang

Hab mich tatsächlich die ganze Nacht über den miesen Highsider Spiegel und seine Sollbruchstelle geärgert. Fest steht, dass ich diesen Mist erst einmal nicht wieder verbauen werde. Für die grüne Cosa hab ich dann in meiner Spiegel-Wuschelkiste gekramt.

Highsider Montana

Zack, einfach abgebrochen – nach weniger als 500 km an der Cosa.

Die grüne Cosa

Ich finde zwei schöne, runde Spiegel aus dem Louis-Programm. Die haben schon meine Rotax und die Matchless ausgehalten und ausserdem sehe ich jetzt wieder was in den Spiegeln. Aber schicker waren die Highsider schon …..

Und jetzt fange ich ernsthaft mit der russischen Vjatka an. Nach dem Entfernen der ersten Blechteile wird klar: Der rote Lack war nur schlampig übergejaucht und ist keinesfalls die Originalfarbe.

Vjatka VP150

Unter dem Rücklichthalter taucht ein wunderschönes Beige auf, und ich kann an dieser Stelle sogar den roten Lack mit Aceton weiter entfernen.

Vjatka VP150

Ein bisschen Politur (amerikanische) aufgebracht und gewienert – der russische Lack ist noch richtig gut erhalten. Ob ich womöglich doch den roten Lack entfernen und den darunter liegen beigen Lack erhalten sollte?

Vjatka VP150

Jaja, die Vjatka hat noch viele offene Fragen für mich: Lack, Motor, Bremsen. Wie soll’s werden – original oder will ich einfach nur einen Oldschool Roller aufbauen?

Vjatka VP150

Ob ich aber mit solchen Blechdeckelchen als Bremse glücklich werde?

Vjatka VP150

Ein bisschen mühevoll ist das Abschrauben der linken Seitenbacke: Die ist mit reichlich M5-Schrauben förmlich angenäht. Aber darunter zeigt sich weiterer schöner und originaler Lack.

Vjatka VP150

Jetzt bin ich mir fast sicher, dass die Farbgebung meiner Vjatka exakt meinem Vjatka-Modell entsprochen hat: Beige Karosserie und dunkelrote Backen, Kaskade und Vorderrad-Kotflügel. Ich denke, so soll sie auch wieder auferstehen.

 

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Spannungsbetrachtungen

Jetzt fahre ich die grüne Cosa mit der modifizierten Spannungsversorgung schon fast 3000 km und es ist Zeit für ein Fazit. Das kleine, chinesische Voltmeter in der Tachoeinheit untermalt meine Betrachtungen mit reproduzierbaren Messwerten.

Generell bin ich mit dem Umbau auf reine Gleichspannung zufrieden, sogar sehr zufrieden. Alle Verbraucher stehen auch ohne laufenden Motor zur Verfügung und das Bordnetz ist übersichtlicher geworden. Die Batterie musste bisher nicht nachgeladen werden und war immer schön voll.

Die grüne Cosa

Zuerst geht es auf eine morgendliche Aufwärmrunde. Um 8:00 ist es noch richtig nebelig, aber nach der Auflösung dieser Frühnebel wird es herrlich sonnig und richtig warm.

Die grüne Cosa

Die Sonne bringt es an den Tag: Bei starkem Sonnenschein ist die 7-Segmentanzeige des Voltmeters quasi nicht mehr lesbar, weil alle Segmente gleichermassen strahlen. Das ist aber nicht wirklich schlimm, denn ich schaue ja jetzt nicht ständig auf das Instrument, und der nächste Schatten kommt bestimmt.

Die grüne Cosa

12,5 V zeigt das Instrument als reine Batteriespannung, der Motor läuft jetzt also nicht.

Die grüne Cosa

Bei laufendem Motor und bereits ein wenig über Standgas regelt der Powerdynamo-Regler die Spannung auf 14 V ein – und das sehr konstant. Die Batterie wird jetzt einwandfrei geladen.

Bei eingeschaltetem Licht liefert der Regler noch 13,8 V, auch die sehr konstant und unabhängig von weiteren Verbrauchern wie den Blinkern. Im Stand an der Ampel mit Licht und Blinkern allerdings beträgt die Spannung nur noch 12,5 V. Da erfolgt also keine Ladung der Batterie mehr. Aber knapp über Standgas habe ich wieder die 13,8 V. Ich würde sagen, dass passt.

Die grüne Cosa

Mittlerweile ist meine Messfahrt beendet und ich mache wahr, was ich bereits gestern tun wollte: Ich räume die Werkstatt auf, verstaue alle Cosa-Reste ins Teilelager und wechsele zwischendurch noch schnell den Hinterreifen der grünen Cosa. Den Michelin S83 hab ich dann doch sehr schnell herunter geritten. Habe aber noch so einen S83, und der wird flugs montiert. Beim nächsten mal gibt es aber die guten Heidenau K58, auf die schwör ich einfach,

Vespa Werkstatt

Weiter mit dem Aufräumen der Werkstatt: Alle Fahrzeuge werden heraus gerollt, dafür muss ich schnell den Ständer wieder an die Vjatka schrauben – provisorisch zumindest. Und dann wird geräumt, gekehrt und sogar gesaugt.

Vjatka VP150

Und das nächste Projekt kommt schon mal auf die Hebebühne: Die russische Vjatka VP150 ist der nächste Aspirant – aber schön langsam, das hat keine Eile.

Als alles zu meiner Zufriedenheit gemacht ist, zeigt die Uhr Schlag fünf. Das Wetter ist immer noch sehr gut und ich beschliesse, noch eine Vogelsberg-Runde einzustreuen.

Die grüne Cosa

Bobenhausen, Kölzenhain, Ulrichstein, Helpershain – und dort bin ich jetzt im gewaltigen Windpark.

Die grüne Cosa

Der nächste Halt ist am Totenköppel bei Meiches.

Die grüne Cosa

Die Sicht vom Aussichtspunkt ist heut nicht so gut – alles ein wenig diesig.

Meiches

Sehr schön aber der Blick auf die Dächer von Meiches.

Die grüne Cosa

Meiches, Storndorf, Breidenbach, Romrod – und hier schon wieder ein Blick in den Schlosshof.

Die grüne Cosa

Es fängt an zu dämmern, ich schalte das Licht ein und die 13,8 V stehen permanent an. Der Powerdynamo-Regler ist einfach spitze. Ich nehme jetzt die B49 und fahre nach Flensungen in die Pizzeria Sicilia auf eine Pizza Diavolo.

Eine Stunde später gehts dann endgültig heimwärts. Nur ein paar hundert Meter hinter der Pizzeria aber wackelt mein linker Spiegel plötzlich, und noch ehe ich ihn halten kann, fliegt er auf die Strasse. Ich drehe um und schnappe mir das schöne Teil, aber das Glas ist natürlich hinüber. Und dann sehe ich, dass das zum Spiegel gehörige Adapterstück direkt am M8er Gewinde einfach abgerissen ist! Soviel zu den doch relativ teuren Highsider Montana Spiegeln. Das Teil hat noch nicht mal 1000 Kilometer gehalten. Man sieht auch, wie scharfkantig der Übergang zum Gewinde ist. Schöner Mist! Ob ich noch mal so einen Spiegel nehme, muss ich mir noch schwer überlegen.

Aber abgesehen davon war das eine nette 80 km Fahrt durch den abendlichen Vogelsberg.

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Bordspannung

So recht erklären kann ich’s nicht, aber Tatsache ist, dass ich heute morgen erbärmlich verschlafen hab. Und selbst danach komme ich nicht mehr so richtig in die Gänge. Aber gut, ich will ohnehin einen Werkstatt-Tag einlegen, ein paar Kleinigkeiten erledigen und die Werkstatt endlich aufräumen.

Leihhund Yello

Natürlich komme ich auch 90 Minuten verspätet zu Leihhund Yello. Auf dem Rückweg fällt mir auf, dass dieses Bild perfekt unser modernes Europa darstellt: Italienische Fahrzeuge vor einem deutschen Fachwerkhaus mit osteuropäischen Hunden als Bewohner.

Die grüne Cosa

Anschliessend schnorre ich einen Kaffee in Ilsdorf und kurve dann noch runde 50 Kilometer durch den Vogelsberg – zum Teil bereits durch den Indian Summer.

Die grüne Cosa

Es ist lange nicht so traumhaft wie gestern, aber immer noch gut für eine kleine Rollerfahrt.

Die grüne Cosa

Und nun wieder die Höchststrafe: Schrauben an der grünen Cosa. Den Lenkkopfbereich hasse ich besonders, aber es hilft nichts: Heute wird die Tachoeinheit umgebaut.

Die grüne Cosa

Endlich ist der ohnehin funktionslose Drehzahlmesser verschwunden und ich lasse mir statt dessen die Bordspannung auf einem chinesischen Instrument anzeigen. Funktioniert, und der Umbau der Lichtmaschine bringt in Zusammenhang mit dem Regler von Powerdynamo prima Spannungswerte.

Die grüne Cosa

Um 17:00 ist alles beendet und die grüne Cosa läuft wieder. Die Probefahrt verschiebe ich auf morgen.

 

Mal eben durch den Wald

Mehr ist heute leider nicht drin, aber gegen 14:00 kann ich mich für zwei Stunden freimachen und muss ein paar Besorgungen machen. Schnapp mir  dafür  die grüne Cosa und hänge 100 km über Kirtorf, Alsfeld und Romrod an.

Die grüne Cosa

Im tiefen Wald

Die grüne Cosa

Im Wald, aber ganz nah an der Autobahn A5.

Die grüne Cosa

Verborgenes Jagdhaus in Richtung Obergleen.

Die grüne Cosa

Im Subaru Autopark in Zell. Hab gar nicht gewusst, wie teuer solche Autos heute sind: Gibt ja kaum einen Subaru unter 30.000 €.

 

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Wagner Motorradtechnik

Seit ich gestern die Truppe mit Kreidler-Fahrzeugen gesehen habe, lässt mich das nicht mehr los. Besonders die Kreidler DICE CR 125 schau ich mir immer wieder im Internet an und suche gar nach Kreidler-Händlern in der Nähe. Die Kreidler Webseite zeigt mir Patrick Schlosser in Grünberg, einen Händler in Leihgestern und Wagner Motorradtechnik in Winnen. Bei einem dieser drei werde ich wohl in Kürze mal vorbei schauen.

Die grüne Cosa

Heute morgen hat die grüne Cosa zum ersten mal ein wenig herum gezickt: Der Anlasser wollte nicht drehen. Weil dabei auch die Leerlaufkontrolle nicht leuchtet, ist klar, wo das Problem liegt: Wackelkontakt am Leerlaufschalter, denn der Anlasser arbeitet nur, wenn die Cosa im Leerlauf steht – und der Indikator dafür ist der Leerlaufschalter. Also zu Hause schnell den Motor freigelegt …..

Die grüne Cosa

….. und das Kabelchen vernünftig befestigt. Voila, schon dreht der Anlasser wieder und der Motor brummt.

Die grüne Cosa

Noch schnell das Voltmeter kontrolliert, dass jetzt seit 30 Stunden im Dauertestbetrieb ist: Das Chinateil misst nach wie vor und ist noch nicht in Flammen aufgegangen.

Die grüne Cosa

Weil das Wetter wieder so schön ist, beschliesse ich, noch heute den Kreidler Händler in Winnen aufzusuchen. Ist ja nicht weit und die Fahrt dort hin ist angenehm. Finde die Werkstatt sofort, aber die ist leider diese Woche geschlossen.

Wagner Motorradtechnik

Hinter der Scheibe sehe ich aber tatsächlich Kreidler Maschinen und dazu noch ein paar Mash. Und auf dem Hof steht einfach mal so ein DKW Hobby herum. Sieht alles sehr gut aus hier. Gerade will ich verschwinden, da kommt der Inhaber Thomas Wagner und ruck zuck sind wir in ein einstündiges Fachgespräch vertieft. Diese Werkstatt gefällt mir und wenn ich mir tatsächlich eine Kreidler oder eine Mash zulege, dann wird sie hier gekauft.

Die grüne Cosa

Von Winnen aus hast Du übrigens einen prima Blick über die Rabenau und bis in den Vogelsberg hinein.

Die grüne Cosa

Mittlerweile ist es 18:00 und trotz des Sonnenscheins ist es ganz schön frisch. Deshalb fahre ich ohne weitere Umwege heim und denke über Kreidler und/oder Mash nach. Hatte ja mal den Gedanken, mir als Backup-Motorrad den CycleWerks Bobber zu holen, aber im Moment reizen Kreidler oder Mash mich mehr. Mal ein bisschen wirken lassen.