Die Currywurst im Oldtimer Cafe

Eigentlich wollte ich schon am letzten Sonntag mit Egon eine Gespanntour zum Oldtimer Cafe nach Herrchenhain machen und dort eine gepflegte Currywurst verzehren. Fiel aus wegen Schrauberei an meiner Silverstar. Aber heute muss es sein! Das Wetter ist unglaublich, fast 20 Grad, trocken, wie im Frühling. Also um 11:00 die beiden Gespanne gestartet und über das Horlofftal und die Wetterau dann von hinten zurück in den Vogelsberg auf die Herrchenhainer Höhe.

Kann das überhaupt gutgehen, mit 2 so verschiedenen Gespannen auf Tour zu gehen? Hier meine ES 250/1 mit dem 14 PS starken /0-Motor – und dort Egon mit dem 50 PS Gespann mit Yamaha XV 750 Motor und Watsonian Seitenwagen. Das passt natüelich nicht wirklich zusammen, zumal Egon auch gern mal „richtig losbrazzt“. Aber OK, die 100 km werden wir schon zusammen aushalten.

Egon muss erst noch die Bunten Bentheimer Schweine füttern, also fahre ich schonmal vor und bin die ersten 20 km allein. Gute Gelegenheit für eine Pinkelpause im noch feuchten Laubacher Wald.

An der alten Linde im Zentrum von Gonterskirchen wollten wir uns wieder treffen. Hatte ziemlich genau eine Zigarettenlänge Zeit, bis Egon eintrudelte - allerdings rauche ich schon seit über 15 Jahren nicht mehr.

Die beiden Dreirad-Boliden laufen am Oldtimer Cafe ein. Jetzt, um die Mittagszeit, ist das Wetter extrem warm. Currywurst - wir kommen.

Dafür, das wir Ende November haben, ist ganz schön was los am Cafe - aber angesichts dieses Wetters kein Wunder.

Und da ist sie wieder - Traum meiner schlaflosen Nächte: Die 500er BSA Goldstar. Aber mit meinen Silverstars bin ich auch ganz happy.

Martin aus dem Ebsdorfergrund war heute mit seinem Honda Gespann da - die W 650 blieb zu Hause.

Nach der Currywurst und 2 heissen Schokoladen gings auf die Piste in Richtung Heimat. Kurz vor der Dämmerung dann wieder in Nieder-Ohmen beim Sägewerk. Das war`s für heute - lets call it a day.

 

Zum Schwarzpulver-Schiessen nach Giessen

An diesem Samstag beginnt die Schwarzpulverrunde unseres Schützenkreises und der erste Wettkampf ist in Giessen. Ein Blick aufs Wetter um 8:00 sagt mir, dass heute Gespannwetter ist: Stark bewölkt, windig, es wird wohl Regen geben. Ich packe alle Utensilien für das Schiessen zusammen und ab in den Seitenwagen. Um 9:00 gehts dann über die Rabenau nach Giessen ins Schützenhaus an der Autobahn.

Sind zwar nur 40 km bis Giessen, aber die Route über die Rabenau und Staufenberg ist eine sehr schöne Motorradstrecke. Mit meiner Feinwerkbau-Perkussionspistole und dem gesamten Schwarzpulverzubehör ist der Seitenwagen gut beladen und die ES 250/1 liegt satt auf der Strasse. Seit ich vor einigen Wochen Sammys Gespann fahren konnte, spüre ich immer stärker die schlechte Einstellung meines ES-Gespannes – am Sturz muss unbedingt was gemacht werden, damit das Ziehen nach Links aufhört. Andererseits – soo schlimm ist es ja auch wieder nicht.

Komme zeitig für den ersten Durchgang am Schützenhaus in Giessen an. Das Gespann ist eine kleine Attraktion. Daran ist zu spüren, dass Gespannfahren und Schwarzpulverschiessen sehr gut zusammen passen - siehe Schwarzpulver Ralley in Hammelbach, an der ich vielleicht auch noch mal teilnehmen werde.

Äusserlich macht das Giessener Schützenhaus zwar nicht so viel her, aber innen ist es eine sehr gemütliche Schwarzpulver-Kneipe.

Erstmal zur Anmeldung. Dort wird bezahlt und im Gegenzug gibts die Scheibe für die 15 Schuss mit der Pistole.

Am Stand merke ich, dass ich leider NICHT alles eingepackt habe, was notwendig ist: Das Spektiv habe ich vergessen. Das heisst also ein Wettkampf ohne Trefferbeobachtung.

Auf dem Nachbarstand sind bereits die Gewehrschützen aktiv.

Um 11:30 bin ich mit dem Schiessen fertig und mache mich auf die Rückfahrt - wie so oft mit kleinen Umwegen und Stopps. Hier bei der Kläranlage Nähe Weitershain.

Über Rüddingshain und Homberg dann nach Hause. Zwischen Rüddingshain und Deckenbach werden ein paar landwirtschaftliche Wege unter die Räder genommen - und diese Wege können auch sehr ansprechend sein. Zu Hause angekommen geht dann auch sehr bald der Dauerregen los.

 

Neue Stossdämpfer für das Gespann

Habs ja eigentlich schon länger gewusst: Die Stossdämpfer am Gespann taugen nix mehr: Weich, ausgenüdelt und auch noch undicht. Hab dann vorletzte Woche einen Satz niegelnagelneuer kompletter Federbeine bei Gerd Schwarz bestellt. Extra fürs Gespann und mit stärkeren Federn. Heute kam das Paket aus Morgenroethe-Rautenkranz an, und obwohl ich mich etwas unpässlich fühlte, gings abends noch in die Werkstatt zum Federbeintausch.

Die neuen Federbeine machen einen superguten Eindruck – hofffentlich halten sie auch, was die Optik verspricht. Der Austausch ist kein Problem, mithilfe eines Wagenhebers sind alle vier in einer Stunde gewechselt. Alles passt, die neuen Gummis in den Federbeinaugen sind nicht verschlissen – das müsste doch eigentlich die Fahreigenschaften positiv verändern. Jetzt kommt mir allerdings das Bootsfederbein noch schwammiger vor als vorher. Vielleicht sollte ich das auch noch erneuern – hab für den neuen Satz über 200 Euro bezahlt, da kommts auf das bisschen auch nicht mehr an …..

Auch die vorderen Federbeine habe ich etwas härter bestellt.

 

 

 

 

 

 

Hinten wie gehabt verstellbare Gespannfederbeine. Probefahrt mache ich heute nicht mehr, weil es bereits stockfinster ist. Wenn das Wetter morgen halbwegs ist, nehm ich ein paar Stunden frei und teste das neue Fahrgefühl.

 

 

 

 

 

Einen Tag später dann auf eine kurze Probefahrt über Homberg in die Rabenau. Die neuen Federbeine verbessern das Fahrverhalten sehr deutlich. Schätze, ich bestelle das SW-Federbein noch nach. Hab mich heute gut gegen die Kälte gewappnet, aber leider nicht gegen den Regen, der ab Homberg massiv einsetzte. Bin dann ein paar km Waldwege gefahren, wie hier zwischen Deckenbach und Schadenbach.

Immer wieder Regenpausen mit kleinen Aufhellungen, aber richtig trocken wurde es an diesem Tag nicht mehr.

Am Hofgut Appenborn nochmal in den dunkelen Wald hinein. Die 12 V Beleuchtung der MZ-B sieht hier zwar recht hell aus, ist aber in der Realität eher funzelig. H4 muss her!

Als der Regen immer stärker wird, gehts auf den Heimweg. Bei Weitershain schalte ich auf Reserve um: Wieder nur 138 km. Ich krieg den Verbrauch nicht mehr runter, allerdings läuft die ES auch besser als vorher. Jetzt ist die Düsennadel doch wieder in der ursprünglichen Stellung, aber die Leerlaufdüse bleibt natürlich aufgebohrt. Oder fahr ich einfach flotter als zu Anfang? Egal, der Stossdämpferkauf bei Gerd Schwarz hat sich auf jeden Fall gelohnt, kann ich nur empfehlen.

Schon ganz ordentlich eingemümmelt! In dem Aufzug war ich in Homberg in der Sparkasse zum Geld abheben. An diesem Tag funktionierte nämlich kein einziger Geldautomat der Sparkasse im Vogelsberg.

 

 

 

 

 

Am Freitag, den 10.11.2006, dann richtig schönes Wetter: Sonning, aber bitterkalt. Da gabs nur eins: Nochmal 2,5 Stunden mit dem Gespann durch die nähere Umgebung. Ein Einkauf beim Aldi in Mardorf war eine meiner Aktionen.

Auf dem Feldweg zwischen Burggemünden und Königssassen ein kurzer Halt bei dem alten, verfallenen Garten an einem Ausläufer der Ohm. War jetzt ca. 17:00 und schon richtig dunkel.

 

In die Abendkälte …..

Die ganze Woche nicht einen Meter Motorrad gefahren – ätzend. Nach Feierabend ist es jetzt schon regelmässig dunkel, den ersten Schnee gabs hier gestern auch schon, es ist richtig kalt geworden. Aber heute ist es trocken, die Sonne scheint und Freitags kann ich ja eher gehen. Also um 16:00 das Eisenschwen aus der Werkstatt geschoben und eine kleine Runde über Elpenrod, Burggemünden, Rülfenrod, Otterbach und Hainbach gedreht.

Nach 20 km spüre ich die unzureichende Bekleidung für diese Witterung. Muss also doch die lange Thermounterwäsche heraussuchen und auch der dicke Unterziehkragen wird notwendig. Und was ich eigentlich nie wollte: Heizgriffe kommen mir in den Sinn. Verdammt, ich glaub, ich werde alt.

Das Gespann geht gut - also relativ gesehen: Mit dieser Vergasereinstellung wirkt der Motor agiler, dreht leichter hoch, das "Böööh"-Verhalten ist verschwunden. Mal sehen, wie der Verbrauch ist.

Ganz langsam wirds dämmerig und damit auch spürbar kälter. Aber: Bin das einzige Motorrad auf der Strecke. Wie heisst es so schön im MZ-Forum: Die Saison beginnt jetzt!

Jetzt wirds hurtig richtig dunkel, aber die 12 V MZ-B Lichtmaschine bringt halbwegs ordentliches Licht. H4 wäre natürlich noch besser. Wenn ich besser angezogen wäre, würde ich jetzt noch weiter fahren, aber so biege ich langsam ab in Richtung Heimat.

Als bekannt schlechter Fotograf bringen meine Bilder oft nicht das Gewünschte rüber. Hier wollte ich die Kälte zeigen, aber trotz roter Nase ist das nicht gelungen. Ist auch meine erste Fahrt mit Integralhelm auf dem Eisenschwein – mit dem Jethelm machts aber deutlich mehr Spass. Die Geräuschkulisse der MZ wird jedoch mit diesem Helm stark reduziert – es klappert auch nix mehr.

 

 

Die vier Metropolen

Hab nichts Großes vor an diesem Sonntag, und da kommt mir der Gedanke, ein paar Bananen zu beschaffen. Fragt mich nicht, wieso – ich habs halt beschlossen. Natürlich haben alle normalen Läden geschlossen, und so beschliesse ich, an den grossen Tankstellen der vier „grossen Städte“ in meinem Umfeld danach zu suchen. Im Klartext: Ich fahre Grünberg, Laubach, Alsfeld und Homberg an – natürlich nicht auf direktem Weg, sondern über die kleinstmöglichen Strässchen. Schöne Fahrt, aber Bananen hab ich nirgendwo bekommen.

Über Nacht ist die Regenwahrscheinlichkeit für den Vogelsberg von 40 auf 29 % gesunken. Um 9:00 (Zeitumstellung!) sind die Strassen noch klatschnass, es bläst ein kerniger Wind, der Himmel ist dunkel und wolkig. Aber Oh Wunder: Es bleibt trocken, wenngleich es sehr oft nach Regen aussieht. Der Weg zu den vier Metropolen meines Mikrokosmos führt im Zickzack durch die Landschaft und trägt mich rund 150 km weit. Die stürmische Natur spiegelt sich aber auch in meinem Inneren wieder – ich fühle mich wie eines der vielen Blätter, die vom Sturm durch die Landschaft getrieben werden. Erstaunlich, wie empfindlich ich mit zunehmendem Alter auf das Wetter und die Natur überhaupt reagiere.

Herbstlandschaft zwischen Grünberg und Laubach. Später, zwischen Freienseen und Lardenbach, treffe ich auf ein Goldwing Gespann aus der Kasseler Gegend. Es steht mit Lichtmaschinen- oder Reglerschaden am Strassenrand. Um an die Batterie zu kommen, muss wahrhaftig einer der Seitenwagenanschlüsse entfernt werden - Wahnsinn. Naja, ich kann leider nicht helfen, aber der ADAC ist schon informiert. So ein Gespann ist jedenfalls nix für mich.

Die Autobahnmeisterei am Rande von Alsfeld. Hier muss ich auf Reserve umschalten - wieder nach nur lausigen 137 km. Der Verbrauch ist immer noch viel zu hoch. Zu Hause werde ich die Düsennadel noch eine Kerbe tiefer hängen. Die ES 250/1 macht mir auch noch zu oft "Böööh" beim Gasgeben - zu fett!

Auf dem Weg nach Homberg ein Blick bei schönstem Wetter auf Amöneburg, den "Pickel" .......

..... und von der gleichen Stelle, nur im 180 Grad gedreht, ziehen schwarze Regenwolken in Richtung Rabenau.

Zu Hause sofort die Düsennadel eine weitere Kerbe nach unten gehängt - die Maschine muss magerer laufen. Danach noch mal 25 km gefahren und das Kerzenbild betrachtet: So gehts eigentlich, vielleicht noch einen Tick zu dunkel. Aber das lassen wir erstmal so. Das Gespann lief auf der Testfahrt auch sehr gut und flott (für seine Verhältnisse), aber ich meine, das seltsame Knistern wieder ab und zu gehört zu haben. Was mag da Knistern?

Ich fands faszinierend: Zwischen Mardorf und Homberg mal ins Feld reingefahren und in alle Richtungen fotografiert.
Von links nach rechts ergab das: Schweinsberg mit seinem Schloss, den Pickel Amöneburg, das Abbaugebiet der Mitteldeuschen Hartstein Industrie in Nieder-Ofleiden, die grosse Stadt Homberg und der Regenguss über den Hügeln der Rabenau.
Diese fünf Bilder können alle angeklickt und vergrössert werden. Wie so oft bringen die Bilder die reale Schärfe und Klarheit der Landschaft einfach nicht rüber. Ob ich mich doch noch mal mit der Kunst der Fotografie befassen sollte?