Der spezielle Charme kleiner Gespanne: Suzuki GN 250

Über das Internet kam der Kontakt mit Ralf aus Wolfhagen zustande. Ralf ist auch im Dreiradler-Forum unterwegs und da ist mir sein Bericht über ein GN 250 Gespann bereits aufgefallen. Das ich dem diskreten Charme kleiner Gespanne erlegen bin, ist ja unbestritten, aber gerade Suzukis GN-Modellreihe fand ich eigentlich eher langweilig. Ralfs Motorräder jedoch haben mich da eines besseren belehrt, und das gilt sowohl für sein Gespann als auch für seine wirklich schöne Solo-GN.
Auf seiner Webseite könnt ihr mehr über Ralf und seine Motorräder nachlesen.

Das GN-Gespann passt natürlich hervorragend zu meinem Silverstar-Gespann uund Nordhessen ist eine wundervolle Motorrad Gegend. Aus diesen beiden Fakten ergibt sich fast zwingend, dass gemeinsame Touren geplant werden. Dazu noch Nachbar Egon mit dem 500R-Gespann, und wir haben eine prima Truppe zusammen. Freue mich jetzt schon darauf.

Gelungene Farbgebung des GN-Gespanns und etliche ansprechende und clevere Lösungen an Zugmaschine und Velorex sprechen für die sorgfältige Arbeit von Ralf. Den Kotflügel des Velorex mit den Beleuchtungskörpern habe ich mir als Anregung für mein Gespann besonders intensiv angesehen.

Aus der biederen Suzie wurde durch einige geschickte Änderungen ein richtig schickes Motorrad. Die Summe vieler kleiner Details macht hier das erfolgreiche Gesamtprojekt aus. Lest die Geschichte des Gespanns auf Ralfs Homepage nach.

Die kleine GN-Familie komplett. Sehr gelungen finde ich ich die Solo-GN, auch wenn Chopper nicht mein Fall sind. Aber die sieht einfach gut aus. Überhaupt ist mir die Philosophie gleichartiger Basismaschinen für Solo und Gespann sehr sympatisch. Mach ich bei meinen MZ ja genauso, und früher, in meinem ersten Motorradleben habe ich das bei den NSU Mäxen und Maico MB 250 auch schon so gehalten. Das macht natürlich die Ersatzteilversorgung viel einfacher.

 

Endlich ein Donghai-Gespann

Die Zeit war einfach reif für Donghai.
Nachdem ich im letzten Jahr den Kauf eines Donghai-Gespannes bei Wetzlar verpasst habe und das schöne Stück ins Celler Land ging, galt jetzt die Devise: Das nächste Donghai gehört dir – koste es was es wolle. Und meine liebe Gattin unterstützt mich noch: „Jetzt biete endlich, sonst ärgerst Du dich wieder wochenlang“.
Und so geschieht es! Ich biete auf das schöne Teil aus China und erhalte wider Erwarten den Zuschlag. Am 18.1.2008 sollte es eigentlich an den Edersee zum MZ-Wintercamp gehen, aber ich warte auf das Donghai-Gespann. Und tatsächlich kommt es heute. Bin begeistert! Der dicker 750er Parallel-Twin und der runde Seitenwagen – so muss eine Donghai aussehen. Sofort gibt es ein paar flotte Links- und Rechtskurven auf dem Holzboden.

David vs. Goliath oder Rotax vs. BMW

Gerhard Vesulak erzählt die schöne Geschichte eines siegreichen Rotaxmotors:


Hallo Bernhard,

habe im „Motorradmagazin“, die neben dem „Reitwagen“ größte Motorradzeitschrift in Österreich und vom Format mit der deutschen MO vergleichbar, eine recht amüsante Geschichte gelesen. Zumindest dann amüsant, wenn man nicht gerade ein BMW-Freak ist. Ich hoffe, dass Du sie nicht schon kennst.

Es geht dabei um das wahrscheinlich spektakulärste Bergrennen der Welt, das Rennen auf den Pikes Peak im Bundesstaat Colorado. Dabei werden die Fahrzeuge, Autos und Motorräder, möglichst rasch über eine ca. 20 Kilometer lange Strecke über 165 Kurven auf den 4.303 (!) Meter hoch gelegen Gipfel getrieben. Immerhin hat auch der legendäre Walter Röhrl vor genau 20 Jahren mit einem 600 PS starken Audi Quattro einen, jahrelang gültigen, Streckenrekord aufgestellt.
Auch wenn in der Zwischenzeit leider ein großer Teil der Strecke bereits asphaltiert wurde, gibt es noch immer lange Schotterpassagen.

Da im letzten Jahr BMW in der Motorradklasse nur außer Konkurrenz teilgenommen hat, wurde vom Motorsportverantwortlichen der Bayern eine eigene Klasse bis 1200 ccm angeregt und von den Veranstaltern auch gerne eingeführt. Um nun ja nichts dem Zufall zu überlassen, wurden gleich die Sieger der letzten Jahre verpflichtet um mit dem Besten aus dem Hause BMW, der HP 2 Megamoto (1200 ccm und deutlich über 100 PS) ausgerüstet. Ein Wehrmutstropfen war, dass der Lieblingsgegner KTM mit den großen Zweizylindern (am „steirische Pikes Peak“, dem Erzberg, hatte ja bisher BMW die Nase vorne) nicht nach Colorado gekommen ist.

Das nun BMW die große Klasse gewinnen würde, war nicht zu bezweifeln, waren doch alle anderen Konkurrenten in der Klasse 750 ccm oder kleineren Klassen unterwegs und fast ausschließlich mit nur einem Zylinder ausgestattet. Somit war klar, dass das leistungsmäßig haushoch überlegene blau-weiße Team alles in Grund und Boden fahren, einen neuen Streckenrekord aufstellen und die Podestplätze untereinander aufteilen würde.
Und so kam es dann doch nicht.

Schuld daran war ein gewisser Davey Durelle. Der zwar nur ca. 160 cm große und leichtgewichtige Amerikaner und mit 42 Jahren nicht mehr der Jüngste, hat das Rennen immerhin bereits 10 mal gewonnen und stellte sich der Übermacht entgegen. Dazu griff er zu einer „Geheimwaffe“ – seiner Siegermaschine aus dem „vorigen Jahrhundert“ – eine Ron Wood Rotax Bj. 1985 und der eigentliche Grund warum ich Dir darüber berichte.

Im Grunde ist dies der selbe Motor, der in deinen MZ eingebaut ist, nur mit 600 ccm und auf 65 PS leistungsgesteigert. In der SOS-Rennklasse haben diese Motoren, mit einem DOHC-Kopf sogar an der 90 PS-Marke gekratzt.

Und dieser Davey Durelle zeigte nun den Bayern „wo der Bartl den Most holt“ (wie man in der Steiermark zu sagen pflegt). Er driftete durch die Kurven und trieb den ehrwürdigen Rotox mit einer fabelhaften Zeit den Berg rauf, nahm mit einer Zeit von 11:41:756 dem zweitplatzierten Gary Trachy auf dessen BMW HP2 Megamoto noch 5 Sekunden ab und gewann, wenn man die besten Zeiten nimmt (eine Gesamtwertung gibt es nicht, sondern nur Klassenwertungen), vor vier Landsleuten, die alle auf der Megamoto angetreten sind. Das Ergebnis erinnert stark an „David gegen Goliath“ und die Gesichter bei BMW sollen jedenfalls sehr lang gewesen sein.

Wenn Du also bei der nächsten Gelegenheit vor Deiner Silver Star stehst, „halte inne und betrachte den Motor mit Ehrfurcht“, denn er ist noch immer ein echter Siegertyp.

Weitere Fotos sind auf www.ppihc.com abrufbar.

Mit den besten Grüßen aus der Steiermark
Gerhard

Als kleine Ergänzung zur Geschichte über das Pikes Peak-Rennen noch ein besonders schönes Foto vom „europäischen Pikes Peak“, dem Erzberg in der Obersteiermark. Während es beim Erzbergrodeo am 3. Tag über Steilhänge, Geröllfelder und durch den Wald zum Gipfel geht (das ist die pure Brutalität und nur ganz wenige der 500 Qualifizierten schaffen es), erfolgt der Gipfelsturm an den Vortagen über die Trassen wie bei einem Bergrennen. Dabei kommt es zu einem beinharten Wettkampf zwischen den besten Fahrern der Welt. Auch die Stimmung im Fahrerlager ist toll und am Abend geht’s rund. Wenn auch die Profis mit Werksunterstützung anrücken, kann natürlich auch jeder Hobby-Fahrer ebenfalls daran teilnehmen. Eine gute Kondition und ein intensives Training wären unbedingt zu empfehlen.

Übrigens hat es einige Jahre lang sogar eine Gespannklasse gegeben.
Nähere Informationen gibt’s auf www.erzbergrodeo.at.

Oldtimermarkt in Imola 2007

Ja, da staunt ihr: Ein MZ-Fahrer in Imola. Aber nein, dieser Bericht ist nicht von mir, sondern vom österreichischen Oldtimersammler- und fahrer Gerhard Vesulak. Er hat mir diese wunderbare Schilderung geschickt, die ich euch auf keinen Fall vorenthalten möchte.


Ich habe eine schlechte und eine gute Nachricht. Leider sind die Fotos von meinem neuen Fotohandy nicht gespeichert worden. Da tut es mir besonders um das Bild von der schönen DKW 175 VS leid. Zu meinem Glück hat aber unsere zweite Kamera sehr gut funktioniert und so habe ich die Qual der Auswahl.
Aus ca. 200 Fotos soll ich nun jene aussuchen, welche die Atmosphäre besonders gut „rüberbringen“.
Ich hoffe, dass mir dies, auf einige nun folgende Mails aufgeteilt, einigermaßen gelungen ist.

Mit den besten Grüßen aus der Steiermark
Gerhard
September 2007

Schon auf der Anreise zum Renngelände haben wir es erstmals geschafft, falsch abzubiegen und kennen nun auch die Altstadt von Imola. Aber man braucht nur Ausschau nach einem Stau halten und schon ist man wieder auf der richtigen Spur. Nun noch einen Parkplatz auf einem der sich rasch füllenden Parkplätze ergattern, die Eintrittskarte (Euro 8,-) lösen und das Tor zum (Oldtimer-) Paradies steht einem offen. Rasch wird die Lücke zwischen dem Ringturm und der Boxenstraße durchquert und schon geht’s gegen den Uhrzeigersinn um den Ring. Wofür aber Rennwagen nur wenig Zeit benötigen, brauchen wir deutlich länger. Nach unserem „Start“ um ca. 9:45 Uhr haben wir die etwa 5,5 Km lange Strecke um 16:15 Uhr schließlich bewältigt. Diesmal bevölkern die Besucher die Piste und nicht die Tribünen. Wobei dann die Erkundung des Geländes in und um die Boxen auch noch eine gute Stunde in Anspruch nimmt. Das reicht aber alles nur für einen groben Überblick.

Es gibt wahrscheinlich keinen Platz auf der Welt wo das Angebot an italienischen Motorrädern größer ist als wie hier. Wer auf der Suche nach einem ausgefallenen Modell von Vespa oder Lampretta ist – wenn er es hier nicht findet, dann wird’s eng. Falls es dann ein besonderer Roller sein soll, dann bietet sich zum Beispiel auch ein Laverda an.

Neben den Zweizylindern von Ducati und Moto Guzzi sind natürlich auch die Einzylinder dieser Marken stark vertreten. Sieht man in unseren Breiten noch recht häufig eine Nuovo Falcone, ist eine Trialce oder eine Falcone mit Seitenwagen schon etwas Besonderes und eine Simoncelli wäre für jedes Museum eine Attraktion. Wer sich keinen Maserati leisten kann, für den ist das Motorrad gleichen Namens durchaus erschwinglich.

Bei Benelli denkt man immer zuerst an die Sechszylinder, aber auch mit einem (kleinen) Zylinder ist kommt man aus, wenn es sein muss auch auf der Rennstrecke. Wobei die vielen kleinen Italienerinnen mit einem Hubraum zwischen 50 und 175 ccm in meinen Augen hier das Salz in der Suppe sind und immer wieder neue Endeckungen garantieren. Auch Scheunenfunde wie diese kleine Laverda tauchen immer wieder auf. Ein Engländer würde sie sicher mit den Worten „needs some work“ anbieten. Wer nur passende Teile benötigt ist hier ebenfalls am richtigen Platz.

Liegt das Schwergewicht auch auf den italienischen Marken, so sind neben einer einzelnen (belgischen?) Flandria (und vielen schönen luftgekühlten KTM-Geländemaschinen) sind heuer auch die deutschen und englischen Motorräder sehr häufig anzutreffen. Selbst MZ ist mehrfach vertreten, wobei das schönste Exemplar eine MZ-Rennmaschine war. Sie stand einträchtig neben einem Norton-Renner mit mächtigem Jawa-Bahnmotor. Auf der gegenüberliegenden Seite der Strecke standen mehrere BMW neben einer sauberen Goldstar.

Mehrer Norton Manx und eine tadellose, seitengesteuerte Norton 16H warteten ebenfalls auf einen Käufer. Wenn dann ein Stück weiter wieder Norton Commandos Seite an Seite mit Guzzis, Ducatis und BMW stehen, kommt man schon sehr in Versuchung. Da hilft es, dass das Konto leer und der Motorradanhänger daheim geblieben ist. Unter all den Harleys und Indians war eine ganz seltene Militärversion mit V-Motor zu bestaunen.

Die Bultacos von Gerhard Vesulak

Einleitende Bemerkung: Gerhard Vesulak habe ich über das Internet kennen gelernt. Er lebt in Graz in Österreich und hat eine beeindruckende Sammlung wunnderschöner Motorräder – seltsamerweise alles Maschinen, die genau meine Kragenweite sind. In unserer email Korrerspondenz hat Gerhard derart schön und spannend von seinen Motorrädern erzählt, dass ich dem interessierten Leser seine Ausführungen nicht vorenthalten möchte. Alles was jetzt kommt, ist Originalton Gerhard Vesulak. Viel Vergnügen!


Nachdem Du bezüglich Fotos von den Bultacos gefragt hast, wurden meine Zweitakter nach langen Jahren wieder einmal an die frische Luft gelassen und die Gelegenheit für einige Fotos genutzt. Also bitte nicht genau hinschauen, den der Staub wurde nur oberflächlich entfernt und nachdem sich die Motorräder durchwegs im Originalzustand befinden, haben sie meist auch eine entsprechende Patina.

So nun einige Worte zu den Bildern:
Die rote Metralla GT (Bj. 76) war mein erstes Motorrad und erinnert mich etwas an die Maico MD 250, ist aber, was die Fahrleistungen betrifft, eher mit einer MZ zu vergleichen. Da war die schwarze Metralla Mk II schon aus einem anderen Holz. Wurde von 1967 bis 1974 gebaut und hat bei den seriennahen Motorrädern die Tourist Trophy auf der Isle of Man gewonnen. Wenig Gewicht und ca. 28 PS bei einer Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h (laut Werk, und möglicherweise ist da bei entsprechendem Rückenwind gemessen worden), da konnte man schon auch schwerere Motorräder ärgern. Hat doch Bultaco mit einer 360er das 24 Stunden- Rennen von Montjuic in Barcelona gewonnen und das gegen die großen Viertakter.

Die Mk II mit der Verkleidung schaut wohl wie ein Scheunenfund aus, war aber bis kurz vor dem Kauf noch angemeldet. Die Verkleidung ist nach meiner Meinung ein seltenes Bultaco-Zubehör und „sitzt“ perfekt. Was man von der derzeit montierten Scheibe nicht behaupten kann. Beim Kauf war übrigens neben dem originalen Veglia-Tacho die Borduhr einer MIG 21 montiert.

Natürlich muss man, wenn man mit einer Bultaco fotografiert wird, passend gekleidet sein. Sollte ich auf dem Foto relativ groß wirken, liegt es nur daran, dass die Metralla Mk II so zierlich ist. Sie ist noch angemeldet und ich werde sie über den Winter etwas aufpolieren. Die Werkzeugkästchen sind derzeit nicht montiert.
Der Apehanger der zweiten Mk II wurde vom Vorbesitzer in Südafrika montiert. In Mitteleuropa würde er jedem TÜV-Prüfer einen kalten Schauer über den Rücken jagen.

Mit der auf Rennmaschine umgebauten Metralla ist ein guter Bekannter von mir in den 70ern Bergrennen gefahren (Foto folgt demnächst ). Noch bessere Resultate hat er übrigens mit einer Bultaco Pursang (Moto Cross mit dem16 Zoll Vorderrad einer Puch SV 175 – praktisch der Erfinder des Super Moto) erreicht. Als ich sie bekam, war sie mit den falschen Teilen neu aufgebaut worden. So ist z. B. die Gabel nicht original, aber immerhin von Betor aus Spanien. Die Renntank, Höcker und die kleine Verkleidung habe ich beigesteuert und gehöhrten zum „Kit America“ (Rennsatz von Bultaco für die Metralla)
Die nicht mehr erhältlichen Teile für das Motorentuning wurden durch Teile der Moto Cross ersetzt (ein Hoch dem Baukastensystem von Bultaco).
Das ergibt etwa 35 Pferdestärken. Die Verkleidung wurde an einer starren Strebe montiert um auch die Vollverkleidung (liegt in der Garage dahinter) der reinrassigen Rennmaschine TSS montieren zu können. Ein Bekannter in Tirol besitzt neben ebenfalls 5 Metrallas eine schöne, wassergekühlte TTS. Scheibe und Sitzbezug fehlen auch noch.

Da ich aber auch noch einen Rahmen, einen zweiten „Kit America“ incl. dem originalen Rennauspuff , einen Ersatzmotor und viele andere Teile besitze, möchte ich (spätestens in der Pension) eine absolut originale Rennmetralla aufbauen. Du siehst, eine gewisse Vorliebe habe ich schon für dieses Modell.
Geländemaschinen waren nie so mein Fall. Trotzdem habe ich da noch eine Frontera 370 und eine (derzeit ausgelagerte) Pursang 250. In der Garage sieht man übrigens das Heck meiner Ducati 900 SD.

Die Frontera hat 42 PS (einen leistungsgesteigerten Motor habe ich noch in Reserve) und wenn sie geht, dann geht sie sehr gut. Bin dann beim Rennen am Erzberg bereits beim ersten Lauf mit einem technischen Defekt ausgeschieden. Habe mich damals noch geärgert, aber besser ein „technisches KO“ als ein „Abflug“. War damals ein wildes Gemetzel.

Die Pursang habe ich mit unvollständigem Motor von einem Freund bekommen. Der hat sie, trotz sonst gutem Zustand, um 20,- Euro gekauft. Es fehlten aber Teile vom Motor und der Auspuff. Die Teileversorgung für Bultaco ist recht gut, aber ein Auspuff kostet etwa zwei – bis dreimal so viel wie der für die MZ. Wichtiger war aber der Motor. Ein Inserat führte mich dann ins Gebirge (was gäbe es da tolle Straßen für Deine Ausfahrten).
Auf einem Bauernhof fand ich dann wirklich einen frisch überholten Motor für meine Pursang, mit neuem Kolben samt Rechnung. Als ich das Gefährt in dem er eingebaut war, sah, konnte ich mich nicht mehr halten. Stand doch eine giftgrün lackiertes Ding mit Ballonreifen (angeblich eine Yamaha Chappie) vor mir. Das das Bist fast unfahrbar war, wunderte mich nicht, hat der Pursangmotor mit ca. 35 PS wohl die zehnfache Leistung des ursprünglichen Motors. Leider hatte ich damals keine Kamera mit. Jedenfalls haben wir den Motor mit einer Flex aus dem „Mopped-Dragster“ ausgebaut.

Rückblickend wäre zu sagen, dass ich zusammen mit jenen 8 Bultacos, die ich bereits verkauft habe, eine schöne Sammlung hätte. Von 2 Sherpas, 2 Juniors und je einer Streaker, Mercurio, Frontera, Matador habe ich mich im Laufe der Zeit getrennt, wobei die besonders seltenen Stücke nun bei einem guten Freund in Niederösterreich stehen. Der besitzt derzeit 18 Bultacos. Diese spanische Marke hat übrigens eine erstaunliche Anzahl an verschiedenen Modellen produziert.

Abschließend auch noch ein Foto eines weiteren „Gatschhupfers“ aus meinem Stall. Die Maico MC 250 (zumindest die Kotbleche und ein Motorseitendeckel sind nicht original) wird aber bald einer Puch 250 GS/SGS/MCH weichen. Denn seien wir ehrlich, es ist doch eine Schande, wenn ein Steirer nicht zumindest eine Puch besitzt.

Ich könnte natürlich noch seitenweise schreiben, besonders die Umstände wie man zu solchen doch eher ausgefallenen Fahrzeuge gelangt, sind oft recht amüsant. Aber das würde jetzt den Rahmen sprengen. Vielleicht verschlägt es Dich ja doch einmal in die Steiermark.

Mit den besten Grüßen aus Graz
Gerhard

Hier noch ein (bereits angekündigtes) historisches Foto.
Es zeigt meine „Renn-Metralla“ mit selbstgebauten Tank im Jahr 1972 bei einem Bergrennen. Peter, der Fahrer, fährt noch immer Rennen. Allerdings hat er sich auf das Veteranen-Trial verlegt. Nebenbei hat er auch einige „Schätze“ in der Werkstatt stehen.