Meiner Planeta geht es nicht gut

Die Kupplung der Planeta war eigentlich von Anfang an zickig und quasi nicht einstellbar. Da der Verkäufer aber einen Satz neuer Belege dazu gab, dachte ich mir, die heute mal einzubauen. Aber so einfach kann das mit einem Russenmädel nicht gehen und das Ende vom Lied ist, dass Polja jetzt immer noch halb zerlegt in der Werkstatt steht. Auch wenn’s mir überhaupt nicht gefällt, muss ich wohl akzeptieren, dass es meiner Planeta nicht gut geht.

Zwischendurch hatte ich mehrmals die Kupplung sehr penibel eingestellt und das hatte auch immer gewirkt – leider nicht lange. Nach 30…40 km wurde die Kupplung jedesmal wieder extrem schwergängig und machte schabende Geräusche. Das Einstellen von halbwegs vernünftigem Kupplungsspiel war dann auch nicht mehr möglich. Und nach der letzten Fahrt ging eigentlich gar nichts mehr am linken Hebel. Deshalb die heutige Aktion, die bereits um 8:30 begann.

Kickstarter und Schalthebel ab, Seitendeckel entfernt - nicht schlecht, wenn man dabei die Fußraste löst und abklappt. Dann Kupplungsfedern rausgeschraubt und Reib- und Stahlscheiben entnommen.

Auch der rechte Deckel mit dem Ausrückmechanismus wird natürlich abgebaut. Die Schnecke, die Kugel darin und den Kupplungszug hatte ich schon vor einiger Zeit erneuert.

Neuteile liegen bereit: 3 Satz Kupplungsbeläge, 1 Satz Stahlscheiben, neue Federn und ein funkelnagelneuer äusserer Kupplungskorb. Dazu noch etliche Gebrauchtteile.

Mal kommt die Sonne raus, dann gibts wieder einen Regenguß und später sogar Hagelschauer. Das macht die Entscheidung zum Schrauben deutlich leichter.

 

Neue Beläge sind nicht ganz so schnell eingebaut, wie ich dachte: Der erste Satz neuer Beläge ist so dick, dass das Kupplungspaket nicht mehr in den inneren Korb passt - Mist. Ein zweiter Satz passt - aber oh Schreck: Die Wirkung ist gleich Null. Die Kupplung ist keinen Deut besser geworden. OK, dann zerlege ich weiter, irgendwas muß ja nicht in Ordnung sein.

Russiche Neuteile: Der Kupplungskorb mit dem neuen Lager kann so nicht genommen werden: Das Lager dreht sich kein bisschen. Nach reichlich Ölen bewegt es sich zumindest, aber so hakelig, dass es nicht akzeptabel ist. Und die Distanzbuchse (links im Bild) passt nicht über die Welle: Da fehlt fast ein Millimeter. Sehr russisch!

Werde also den alten Kupplungskorb wieder einbauen - aber natürlich mit neuem Lager. Muß ich aber erst besorgen: Maße sind 20x42x12, also ein 6004. Aber defekt ist das Lager nicht und weder am inneren noch am äußeren Kupplungskorb finde ich irgendwelche Auffälligkeiten.

Die Kleinteile werde ich mir morgen in aller Ruhe anschauen - irgend etwas muss doch sein. Druckstangen, Federbecher, Druckdeckel - alles potentielle Aspiranten. Habe das Gefühl, dass die Teile sich mehr in sich verformen als dass sie die Kupplung ausrücken. Sehr seltsam!

 

 

In die falsche Richtung: Nach Westen

Heute sollte es eine schöne Fahrt mit zwei Langhubern in den Knüll und dann ins Oldtimer Cafe werden: Andreas aus dem Kahlen Grunde mit seiner 500er Enfield und ich mit der Planeta. Zwischendurch mal ein Maschinentausch – so war es geplant. Aber es kam mal wieder völlig anders und erst recht spät habe ich die Möglichkeit, wenigstens noch eine kleine Fahrt zu machen. Bei kühlem, regerischen und stürmischen Wetter reichts nur für 70 km in die falsche Richtung: Nach Westen.

Nicht einmal ins Oldtimer Cafe auf die Herrchenhainer Höhe schaffe ich es noch, aber ganz ohne Motorrad möchte ich dennoch nicht sein. Ausserdem muss die gestern neu angebaute linke Schaltereinheit auf Praxistauglichkeit überprüft werden. Zwar sollte ich eigentlich die Kupplung der Planeta neu machen, aber ich denke, eine letzte Fahrt wird sie noch überstehen. Der Blick aufs Wetter zeigt, dass es im Westen etwas freundlicher aussieht. Und tatsächlich bekomme ich nur ein paar Tropfen ab.

Diese linke Schaltereinheit von Polo habe ich gestern angebaut und angeschlossen. Der originale russische Schalter neigte zu Fehlschaltungen und sogar Kurzschlüssen und liess sich auch ganz furchtbar bedienen.

Jetzt habe ich also links und rechts moderne Schalter an der Planeta. Als nächstes kommt noch das Zündschloss dran, dass zickt nämlich auch schon mal rum. Ersatz, wiederum von Polo, liegt bereits in der Werkstatt.

Immer Richtung Westen durchquere ich den Ebsdorfergrund komplett und bin hier bereits hinter Hachborn. Der Sturm bläst in schneller Folge mal helle, mal dunkele Wolken über den Himmel. Bisher fallen aber keine Tropfen. Der neue Schalter bewährt sich wunderbar - endlich ist vernünftige Blinkerbetätigung möglich.

Von Ilschhausen nehme ich die kleine Waldstrasse in Richtung Rabenau - das sind die richtigen Planetastrassen. Hier fängt jetzt die Kupplung an, Probleme zu machen und ich muss ihr jedes Spiel nehmen, damit die Gänge wieder vernünftig halten. Da muss ich jetzt aber wirklich bei.

In östlicher Richtung kommen bereits die ersten dicken Regenschauer herunter. Also weiter nach Westen.

Und wieder Planeta-Strassen! Noch über den Berg und durch den dichten Wald und dann empfängt mich die helle Rabenau.

Immer wieder gern genommen: Schlösser und Burgen als Hintergrund für ein Motorrad aus einem Arbeiter- und Bauernstaat. Hier ist es Schloss Londorf.

Weiter gehts in Richtung Vogelsberg. Der Blick zurück nach Westen zeigt dort den blauen Himmel und die hellen Wolken.

Im Vogelsberg dagegen sieht es gar nicht behaglich aus und die ersten Tropfen fallen auch vom Himmel. Und die Kupplung gefällt mir überhaupt nicht. Also heim, 70 km Fahrspass sind ja auch schon was. Der Schalter hat sich bewährt, die provisorische Verkabelung hat gehalten. Brave Planeta!

 

 

150 km-Fahrt an einem kalten Karfreitag

Die Wetterprognose für Ostern ist durchwachsen. Eigentlich soll es nur am heutigen Karfreitag nicht völlig verregnet und bitterkalt werden. Um 8:00 ist ea allerdings noch dermassen kalt, dass ich erstmal einen Spaziergang mache. Es sind garantiert Minusgrade und die Pfützen haben wieder eine Eisschicht. Aber die Sonne scheint und gegen 10:00 ist der Vogelsberg auf ca. 3 Grad erwärmt. Das reicht mir und ich starte mit der Planeta zu einer 150 km-Fahrt an einem kalten Karfreitag.

Das Masseproblem, dass auf der letzten Fahrt für einen Totalausfall der Elektrik gesorgt hat, ist behoben – alles funktioniert wieder. Am Vortag habe ich noch die Kupplung neu eingestellt. Habe zwar das Gefühl, dass die Kupplung eigentlich einer Grundüberholung bedarf, aber mit dem Einstellen gehts zunächst mal wieder.
Ich möchte ein wenig den Altkreis Alsfeld durchstreifen und auch die Grenze zum Schwalm-Eder-Kreis überschreiten. Keine Riesenreise also, aber 150 km kommen doch zusammen.

Nach wenigen km gehts wieder los mit der Elektrik. Glaube erst an einen erneuten Totalausfall, aber heute fällt nur die Blinkkontrollleuchte aus. Bin wohl doch etwas übersensibel seit der letzten Fahrt. Auch wenn also die Planeta-Elektrik nicht völlig marode ist: Ich werde die Verkabelung erneuern. Nicht dass sonst eines Tages doch noch alles zusammen bricht - wie die Schutzhütte im Hintergrund.

Fahre natürlich trotz der ausgefallenen Kontrolleuchte weiter - Peanuts. Etliche km verläuft die Landesstrasse dicht an der Schwalm, die sich hier wunderschön durch die Wiesen schlängelt. Die Planeta läuft prima, aber es ist doch empfindlich kalt. Hätte mich natürlich auch dicker anziehen können.

Im Schwalmtal zwischen Brauerschwend und Rainrod gehts kurz rechts ran in den Steinbruch. Dabei fahre ich über die LKW-Waage, die auch unser Gewicht anzeigt: 0,5 t. Naja, weniger kann die Waage wohl nicht anzeigen. Obwohl der Steinbruch heute nicht besetzt ist, plärrt jetzt eine laute Hupe los, die den Wiegemeister herbeirufen soll. Ich mach mich ob der lauten Töne vom Acker.

Nun gehts ein wenig durch den Altkreis Alsfeld. Hier bei Berfa bin ich ganz dicht an der Autobahn, der A5. Dort herrscht übler Stop-and-Go-Verkehr, aber das ist an Ostern leider normal. Im Moment wirkt der Verkehr zwar nicht sooo schlimm, aber das ist nur eine winzige Unterbrechung des zähen Flusses.

Kurz darauf verlasse ich den Vogelsbergkreis und bin bei Ottrau im Schwalm-Eder-Kreis. In Immichenhain fahre ich mal wieder zur alten Klosterkirche, die auf dem Gelände eines grossen Hofgutes liegt.

Die Klosterkirche wird nicht renoviert, aber im jetzigen Zustand erhalten. Das hat durchaus seinen Reiz.

Angelockt durch das Motorengeräusch der Planeta erscheint der Pächter des Hofgutes und wir plaudern eine geschlagene Stunde lang über Gott und die Welt. Ich erfahre, dass das Hofgut eine Staatsdomäne ist, die er seit fast 25 Jahren gepachtet hat. Seine vorzügliche Idee, in der alten Klosterkirche eine Weinstube einzurichten, hat der Staat als Besitzer leider abgelehnt.

Zurück im Vogelsberg, genauer in Heidelbach, schaue ich mir mal wieder den Motorradladen an. Hier gibts aber nur noch Aprilias, Hyosungs und alle Sorten von Rollern. Und Quads, die ich überhaupt nicht mag. Also schnell weiter.

Der Rückweg führt mich über das Antrifttal, wo der Stausee heute sehr stark frequentiert ist: Alles voller Autowagen. Deshalb nur ein Foto und weiter gehts.

Im Kirtorfer Wald wärme ich mich ein wenig bei der kleinen Schutzhütte auf. Es ist wirklich saukalt beim Fahren und nur, wenn ich direkt in der Sonne stehe, kommt ein Gefühl von Wärme auf.

Den letzten Stop für Heute mache ich in Gross-Eichen am ehemaligen Sparkassengebäude. Ist jetzt nicht mehr zu verkaufen, sondern zu vermieten. Aber obwohl das Rot der Fenster gut zur Farbe meiner Russin passt, ist dieses Haus keine Option für uns. Jetzt reichts mir auch mir der Kälte und es geht zurück in die Heimat. Waren trotz der Temperaturen nette 150 km. In der Werkstatt wechsele ich noch eben die Blinkerkontrollleuchte aus und beschliesse, morgen den russischen Lichtschalter auszutauschen.

 

Eine sehr russische Ausfahrt in den Vogelsberg

Am Tage der Zeitumstellung will ich recht früh los, stelle mir vor, gegen 8:00 schon auf der Strasse zu sein. Aber es regnet den ganzen Morgen nonstop und erst am frühen Nachmittag wird es ein wenig besser. Bis ca. 14:00 schraube ich deshalb in der Werkstatt herum, um dann um 15:00 doch noch die Planeta zu satteln. Und ich kann euch sagen: Es wird eine sehr russische Ausfahrt in den Vogelsberg.

Bei angenehmen Temperaturen und sogar etwas Sonnenschein starte ich und ziehe los in Richtung Hoher Vogelsberg. Das ist ja heute meine erste richtige Fahrt mit der Planeta seit dem Umbau auf die Powerdynamo-Anlage. Anspringen: Super, Standgas: Klasse – fängt also alles  sehr gut an. Aber nach knapp 20 km habe ich einen Totalausfall der elektrischen Anlage – bis auf die Zündung: Dank Powerdynamo läuft die Planeta prima weiter, aber sonst geht wirklich nix. Keine Blinker, kein Licht, lediglich bei laufenden Motor funktioniert die Leerlaufanzeige und die Hupe schnarrt ein wenig. Da die Maschine anspringt und gut läuft, schaue ich nur halbherzig nach Sicherungen und lockeren Kabeln, kann aber auf die Schnelle nichts finden und beschliesse, so weiter zu fahren. Klappt auch soweit und im Vogelsberg kannst Du am Sonntag Nachmittag auch mal ohne Beleuchtung fahren.

Auf der Anhöhe vor Engelrod schaue ich kurz nach der Elektrik, aber ohne Erfolg. Hui, wie pfeifft der Wind Im Vogelsberg, an manchen Stellen weht es mich ganz ordentlich aus der Spur.

Hinter Engelrod schlage ich mich zurück auf die Nebenstrecken und halte auf Helpershain und Meiches zu. Gerade bei Helpershain stürmt es gewaltig und nicht ohne Grund stehen in dieser Gegend unglaubliche Mengen von Windrädern.

Aber auch hier in Hessisch-Sibirien meldet sich der Frühling ganz langsam und vorsichtig an.

Licht- und Blinkerlos gehts weiter nach Romrod und am restaurierten Schloß parke ich mein Arbeiter- und Bauernmotorrad frech direkt am ehemaligen Adelssitz.

Kurz hinter Romrod beginnt es zunächst leicht zu regnen und ab dem Schellnhäuser Berg gerate ich in einen richtig fetten Regenguss. Ist mir aber wurscht und auf dem Waldstück Richtung Ehringshausen halte ich nur, um den schicken Widder im Hintergrund aufs Bild zu bekommen.

Handschuhe, Jacke, Hose, Stiefel und Tankrucksack halten dicht und das einzige, was mich am Regen wirklich stört, ist das Verhalten der Metzeler ME77 Reifen auf der Planeta. Wobei das sicher eine reine Kopfsache ist: Sooo schlimm sind die Pellen auch wieder nicht.

Die Rosselmühle direkt an der Felda bei Niedergemünden wird sich über die Wassermengen sicher freuen. Das Mühlrad dreht jedenfalls äusserst munter. Sowohl die Felda an dieser Stelle als auch die Mühle selber sind wirklich sehenswert und wenn mal mehr Zeit ist, werde ich mir die Anlage in Ruhe ansehen.

Der Himmel wird zwar wieder heller, aber der Regen begleitet mich bis nach Hause. Nach knapp 120 km ist die Fahrt beendet. Die Powerdynamo-Anlage hat sich bestens bewährt - wie erwartet. In der Werkstatt finde ich schnell die Ursache für den Totalausfall der Elektrik: Ein abvibrierter Steckkontakt - den ich selber aufgesteckt habe. Banal! Aber der Ausrückmechanismus der Kupplung zickt schon wieder rum, trotz neuer Schnecke und Ausrückstange. Schätze, die Kupplung muss ich mir mal richtig vornehmen. Aber heute nicht mehr.

 

 

Einbau der Powerdynamo-Anlage

Schade! Nach 3 wunderschönen Frühlingstagen (die ich glücklicherweise zum Fahren genutzt habe) kommt pünktlich zum Wochenende eine dicke Regenfront. Aber OK: Am Samstag haben wir ohnehin an Jürgens Rotax-MZ schrauben müssen und auch für den heutigen Sonntag steht etwas an. Bei der IZH benötige ich offensichtlich für die meisten Aktionen 2 Anläufe und heute ist dies mein zweiter Versuch zum Einbau der Powerdynamo-Anlage.

Edgar und seine Leute von Powerdynamo haben ja anhand meines Rumpfmotors Mass genommen und eine exakt passende Anlage für die Planeta 5 erstellt. Die habe ich mittlerweile auch erhalten und sie wartet schon ein paar Tage auf den Einbau. Da kommt so ein verregneter Sonntag doch gerade recht. Da es der erste Einbau in eine Planeta 5 ist, werde ich den Einbau von A bis Z komplett dokumentieren. Aber zunächst gehts auf den Sonntag Morgen Spaziergang.

Bevor ich loslege noch eben die emails abgerufen. Darunter eine von Waldemar, meinem wichtigsten Teilelieferanten für IZH. Er macht regelmässig Trips nach Litauen und bringt "frische" Ware mit. Im Moment liegt der Schwerpunkt eindeutig auf Seitenwagen. Kein Wunder: Die Sputnik-Boote sind einfach, robust, preisgünstig und leicht anzubauen. Hier ein Blick in eine von Waldemars Garagen: Das norddeutsche IZH-Lager.

Und noch ein Bild von Waldemar: Diesen Planeta-Motor möchte ich haben und um die neue Kexel-Kurbelwelle herum komplett neu aufbauen. Mal sehen, ob wir handelseinig werden. Glaube aber schon, bisher hats immer geklappt.

Und jetzt gehts los! Ab in die Werkstatt, das Rotax-Gespann wird heraus geschoben und die Planeta kommt mitten in die Werkstatt, wo ich ein bisschen Platz zum Schrauben habe.

Lichtmaschinendeckel runter, die 6 Kabel der Lichtmaschine abgeklemmt und die drei Befestigungsschrauben der Lima werden entfernt. Dann den alten Rotor mithilfe einer Schraube M10x100 abgezogen. Der Keil bleibt auf dem Wellenstumpf, der wird gebraucht.

Draussen fängts mittlerweile gewaltig an zu regnen. Gut, dass ich heute auf eine Ausfahrt verzichtet habe und statt dessen dem Schrauben fröne.

Jetzt ziehe ich das alte Anschlusskabel der Lima aus dem Gehäuseschacht. Das klebt ein wenig durch Jahre alten Schmutz, ist aber natürlich kein wirkliches Problem.

Jetzt ist es an der Zeit, die Montageanleitung des Powerdynamo-Systems zur Hand zu nehmen. Dass es sich dabei um eine vorläufige Beschreibung handeln soll, ist nicht zu merken. Die Beschreibung ist völlig klar und lässt keine Fragen offen.

Die einzig notwenige mechanische Änderung am Motorgehäuse ist dieser kleine Ausschnitt für die Anschlussleitungen des neuen Stators. Ein Rechteck von ca. 20 mm Breite und 5 mm Tiefe reicht aus.

Der kleine Ausschnitt kann natürlich mit einem Dremel oder einem ähnlichen Werkzeug hergestellt werden. Ich aber bevorzuge die klassische Variante und benutze kleine Feilen. Dauert zwar ein wenig, aber ist dafür eine schonende Methode.

Nun wird der neue Stator aufgesetzt. Das rote "Z" zeigt in Richtung des Zylinders. Die Anschlussleitung des neuen Stators wird jetzt durch die Kabelführung des Motorgehäuses geschoben. Dazu umwickele ich die offenen Enden der Drähte mit Isolierband. Die Leitung passt locker durch die Führung und ist ausreichend lang. Die Gummitülle muss zurecht geschnippelt werden.

Die Befestigung des Stators erfolgt mit drei M5-Schrauben mit Sicherungsscheibe. Die Schrauben liegen lediglich an offenen Langlöchern. Daher auf ordentliche Befestigung achten. Werde in der Anfangszeit öfter prüfen, ob die Schrauben sich nicht lockern - falls sie das tun, kommt Schraubensicherung dran. Ich setze den Stator so genau wie möglich in der Mitte der Langlöcher, das ergibt einen Zündzeitpunkt von 2,5 mm oder 17 Grad vor OT. Mit diesem Wert läuft die Planeta sehr gut. Hier ist das rote "Z" gut zu sehen.

Beim Aufsetzen des Rotors auf die Welle ist nur darauf zu achten, dass der kleine Keil nicht herausfällt, der Rotor muss korrekt auf dem Keil sitzen. Durch diese Befestigung muss an diesem Punkt nichts weiter beachtet werden. Jetzt noch den Rotor mit der zentralen Befestigungsschraube M7 mit Scheibe und Sicherungsring befestigen und gut anziehen. Nun drehe ich den Motor mal vorsichtig durch: Alles in Ordnung, nichts schleift, nichts knirscht.

Die Kontrollmarke der Zündung befindet sich am Stator unten. Schneidet die Makierung des Rotors diese Kontrollmarke, zündet das System. An diesem Punkt kann der Zündzeitpunkt also mit einem Stroboskop abgeblitzt werden. Dazu muss man dann mal auf die Knie.

Als nächstes baue ich die alte Regler/Gleichrichtereinheit aus. Die wird nicht mehr benötigt. Am alten Einbauort unter der Sitzbank gibt es dadurch Platz für den neuen Regler.

Auch die alte Zündspule unterm Tank wird entfernt und die neue Spule wird direkt angeschraubt. Die Befestigungslöcher passen ohne Änderung. Ein neues Zündkabel liegt dem Powerdynamo-System ohnehin bei und bei der Gelegenheit schraube ich auch einen neuen Kerzenstecker ein - wasserdichte Gummiausführung von Bremi ohne Entstörwiderstand.

Der neue Regler/Gleichrichter kommt an den Platz der alten Einheit. Eine Befestigungsbohrung kann ich direkt nehmen, das zweite Loch muss gebohrt werden. In diesem Rahmendreieck ist schön viel Platz für alle Leitungen und Stecker. Entsprehend dem Anschlussplan bestücke ich jetzt den Stecker und schliesse alles an. Auf das Relais verzichte ich, da das Zündschloss zwei Anschlüsse hat, mit denen die Anlage kurzgeschlossen und abgeschaltet werden kann.

Neben die Batterie baue ich einen Sicherungskasten mit Flachsicherungen. Der Sicherungskasten bekommt einmal über das Zündschloss geschaltetes Plus für die "normalen" Verbraucher und ein ungeschaltetes Plus direkt von der Batterie für die Powerdynamo-Anlage. Solche Zündungen sollen nämlich keinesfalls Spannungsspitzen durch die Einschaltvorgänge des Zündschlosses abbekommen.

Die Anschlussleitung der Ladekontrollleuchte muss ich in der Instrumentenkonsole ändern und von der gemeinsamen Masse nehmen. Ich lege eine separate Leitung von der Ladekontrollleuchte bis zum Zentralstecker des neuen Reglers und verbinde sie mit der grün-roten Leitung des Steckers. Dann der erste Test: Alle Kontrolleuchten, auch die LKL, funktionieren.

Der zweite Test: Es gibt einen Funken an der Kerze. Aber Obacht: Dazu muss kräftig gekickt werden und in einer hell erleuchteten Werkstatt kann der kleine blaue Funke schwer zu sehen sein. Bin auch zuerst drauf reingefallen, aber es funkt. Der Tank wird wieder angebaut und angeschlossen.

Choke betätigt, aufs Tupfen verzichte ich, dann ein Tritt und die Planeta läuft. Ganz ruhiger Leerlauf, die gewohnte Rauchentwicklung dank 1:33, perfekte Gasannahme. Nachdem ich auch das blaue Kabel von der Zündspule an den Kurzschlusskontakt des Zündschlosses gelegt habe, kann ich den Motor auch wieder ausschalten. Perfekt, alles bestens, so muss ein System funktionieren. Das ist jetzt mittlerweile mein fünftes Powerdynamo-System und genau wie an meinen MZ und der Jawa klappt alles wie am Schnürchen. Bin sehr zufrieden mit dem System und mit mir. Schluss für heute, let's call it a day.