Offensichtlich sind wir drei Österreichfahrer allesamt urlaubsreif, denn wir können den Aufbruch kaum erwarten. Alle Vorbereitungen sind abgeschlossen und jetzt kann es endlich losgehen.
Um 22:00 holt mich Jürgen ab und wir fahren mit den beiden Rollern auf dem Hänger in die Dunkelheit. Auf dem Rasthof RHÖN treffen wir Hartmut, der mit seinem PKW samt Hänger und Yamaha X-Max 125 bereits auf uns wartet. Dann ziehen wir im Konvoi in Richtung Süden.
Die nächtliche Fahrt verläuft ruhig bei geringem Verkehr. Mit einer kleinen Pause sind wir dann gegen 4:30 bereits in Österreich und es wird jetzt auch schon wieder hell.
Doch dann passiert es: Hartmut fährt mit seinem Hängergespann vorn, wir mit gutem Abstand brav hinterher. Plötzlich steuert Hartmuts Auto nach recht, kracht in die Leitplanken, wird zurück geworfen und schleudert nun in die Mittelleitplanken der Autobahn. Dabei stürzt der Hänger um und das Gespann bleibt auf der linken Spur an der Mittelleitplanke stehen. Das alles passiert direkt vor unseren Augen. Ein Schock! Die Ursache des Schlenkers war womöglich ein Ausweichmanöver, denn Bruchteile von Sekunden vorher hatten Jürgen und ich einen kleinen Schatten von links nach rechts über die Autobahn huschen sehen. Leider war nicht erkennbar, um was es sich gehandelt hat.
Die hinter uns fahrenden PKW sind zum Glück rechtzeitig zum Stehen gekommen und deren Fahrer sichern die Unfallstelle ruckzuck nach hinten ab, während Jürgen und ich zum Auto rennen, aus dem wir Hartmut, der gerade wieder zu sich kommt, befreien können.
Zusammen mit den unglaublichen Ersthelfern stellen wir den Hänger auf, koppeln ihn ab und schieben ihn auf die Standspur. Den PKW können wir aufgrund seiner Beschädigungen nicht bewegen.
Inzwischen ist Hartmut wieder bei sich und ist unverletzt! Unglaublich, wenn man sich den völlig demolierten Vorderbau des VW anschaut. Die Schmerzen in der Brust sind dem Sicherheitsgurt und den Airbags geschuldet.
Sehr schnell treffen Rettungswagen, Polizei und Feuerwehr ein und alle machen einen Superjob!
Recht schnell ist die Unfallstelle geräumt, der Rettungsdienst hat Hartmut untersucht und der gesamte Fahrzeugschrott ist auf einem Parkplatz nahe der Abfahrt St. Valentin gelandet.
Die kommenden Stunden verbringen wir zum großen Teil auf diesem Parkplatz und telefonieren herum: Ehefrauen, ADAC, ÖAMTC, Versicherungen – jetzt muss benachrichtigt, koordiniert und verhandelt werden.