Roadster und Sportster

Was für ein herrlich normales Sommerwetter heute – kein Regen, keine Extremtemperaturen, einfach nur richtig schönes Wetter. Wer da Zeit hat und kein Motorrad fährt, ist selber schuld. Wir aber, also Reinhard und ich, werden diesen Tag dazu nutzen, mal wieder ins Knüllgebirge und auf die Knülljause zu fahren.

HD Sportster

Die Jause öffnet erst um 12:00, hab also genügend Zeit für meinen Hundespaziergang. Gegen Mittag dann der fliegende Wechsel vom Roller auf die Sporty und ab nach Ilsdorf. Mit meiner Sportster hole ich Reinhard und seine Roadster ab.

HD Sportster

Und dann bollern wir mit den beiden 45° V-Twins auf den schönsten Nebenstrecken ins Knüllgebirge. Unterwegs beim Tanke treffen wir in Lingelbach noch Sven, der gerade einen Kanister mit Sprit für seine Simson füllt – eine schöne Überraschung. Und die nächste schöne Überraschung ist der Verbrauch meiner Sporty: Mit der 40er Leerlaufdüse ist er wieder auf normale 4,3 l/100 km gesunken. Das passt für unser heutiges Extrem-Cruising.

An der Knülljause ist an einem Werktag wie heute nicht allzu viel los, aber ein paar nette Gesprächspartner finden sich immer. Wir erfahren den Grund für die drei Fahnen am Eingangstor (eine englische Sprachwoche) und wir werden über einen Musik Workshop vom 8. bis 15. August informiert.

MG Midget

Nach der berühmten Schwälmer Wurstplatte geht es an den Abstieg vom Knüllköpfchen. Auf halber Höhe, am Bogner-Haus stoßen wir auf diesen schönen MG Midget. Schön. aber vielleicht einen Tick zu schön.

HD Sportster

Weiter durchs Knüllgebirge und nach Spieskappel, wo ich Reinhard den „Spiess“, einen mittelalterlichen Wachturm in schönster Lage, zeige

Seehotel Antrifttal

Über die Schwalm gelangen wir ins Antrifttal, wo es ein Riesen-Fruchteis auf den Seeterassen gibt.

Sportster und Roadster

Gegen 18:00 und nach rund 100 Meilen erreichen wir wieder den heimischen Vogelsberg. Hier macht sich Reinhard noch eben über die rubbelnde Vorderradbremse der Sach Roadster her und erreicht tatsächlich durch geringes Nacharbeiten der Beläge eine Verbesserung um 90%.

 

Die kleinen Dinge am Wegesrand

Es ist wieder an der Zeit, das Trinkwasser aufzufüllen! Da bedeutet, die Vespa klar zu machen und die Elisabethquelle bei Schröck anzufahren. Sechs große PET-Flaschen sind frisch gespült und in der Vespa-Umhängetasche verstaut. Und damit es nicht doch noch zur Routine wird, nehme ich heute a) einen völlig anderen Weg und achte b) verstärkt auf die kleinen Dinge am Wegesrand.

Heute ist ein regnerischer Tag, der dennoch recht nett ist. Jedenfalls stören mich die kleinen Regenschauer überhaupt nicht, ich finde sogar, heute gehören sie dazu.

Die Hinfahrt lege ich in einem Rutsch zurück und erst auf der Rückfahrt kommen die kleinen Dinge ins Spiel. Am Ende der Aktion habe ich ziemlich genau 100 km zurück gelegt und dafür fast drei Stunden gebraucht.

Vespa GTS

Geschafft – die Elisabethquelle ist erreicht und der Wasserträger bereitet das Auffüllen der Flaschen vor. Meist ist dieser Ort ja ruhig und einsam, aber heute höre ich Stimmen und es kommen zwei Afrikanerinnen mit ihren Kindern vorbei. Sie winken mir freundlich zu und wir plaudern ein wenig auf Englisch. Die schwarzen Ladies kommen aus Somalia und sind Flüchtlinge, die sich gerade hier einleben. Vor lauter Small Talk hab ich glatt vergessen, zu Fotografieren – sehr selten bei mir.

Vespa GTS

Jetzt aber ans Werk. Das Auffüllen der 9 Liter Wasser dauert noch länger als beim letzten mal, so dünn ist der Wasserstrahl heute. Aber mit Geduld ist am Ende alles gut gefüllt. Und ich habs nicht eilig – bin ja Rentner.

Nun gehts es auf den Rückweg und ich zeige einige der kleinen Dinge am Wegesrand, auf die ich heute besonders achte:

Vespa GTS

Das kleine Marterl hinter Schröck.

Vespa GTS

Die reifen Felder des fruchtbaren Amöneburger Beckens mit den Anhöhen von Schweinsberg und Amöneburg.

Vespa GTS

Die einsturzgefährdete Kapelle am Rande von Mardorf.

Vespa GTS

Der seltsam mystische Hain mit alten Eichen und Buchen nahe Gontershausen.

Vespa GTS

Natürlich das Rondienchen.

Vespa GTS

Der traumhaft schöne Rastplatz an der Streuobstwiese bei Deckenbach.

Vespa GTS

Die Alpakas am anderen Ende von Deckenbach.

Alpakas

Mit den beiden Jungtieren vorn habe ich 10 Minuten lang richtig Spaß.

Vespa GTS

Der 60er Jahre Geräteschuppen in Richtung Rüddingshausen, den ich mir wunderbar als kleine Wohnung vorstellen kann.

Vespa GTS

Und als letztes die Kirche am Rande von Weitershain, in der keine Gottesdienste mehr abgehalten werden und die schon lange zum Verkauf steht. Was mag dieses Gebäude wohl kosten?

Am frühen Abend bin ich wieder daheim und bereit für die nächste DVD mit den gesammelten Werken von LOST.

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Nass und trocken

Bei der gestrigen abartigen Hitze hat mich so gar nichts auf den Bock gelockt, und auch heute ist das anfangs so. Aber gegen 17:00 bewölkt es sich ein wenig und der Hauch einer frischen Brise kommt auf. Da könnte, nein, da muss ich eine Runde bollern – zumal ja auch die praktische Erprobung meiner erneut gewechselten Leerlaufdüse ansteht: Da bin ich von 45 auf 40 gegangen.

Also ab und auf die Strasse. Angesichts des jetzt sehr erträglichen Wetters fahre ich in leichter Bekleidung mit den Kevlar-Jeans von Tante Louise.

1988er HD Sportster

Zunächst einmal geht es 40 Meilen ohne Pause über Altenhain und Schotten in Richtung Glashütten. Bei Wingershausen nimmt die Bewölkung dann zu – und es regnet. In den Wäldern steht aufgrund der sehr hohen Luftfeuchtigkeit das Wasser auf den Strassen. Aber es ist warmer Regen und warmes Spritzwasser und ich bemerke kaum, dass ich nass werde. Also einfach weiter fahren – aber etwas langsamer.

Bis hierhin ist die Sportster nahezu perfekt gelaufen – und das bleibt auch heute so. Das ruppige Verhalten und das Konstantfahrruckeln ist verschwunden, das Standgas passt und im oberen Drehzahlbereich ist die Harley herrlich willig. So wollte ich das haben und so bin ich zufrieden.

Das Setup sieht jetzt also so aus: HD 165, LLD 40, Gemischregulierschraube 2,25 Umdrehungen heraus, Düsennadel nicht höher gehängt. Jetzt muss ich nur noch sehen, wie sich der Verbrauch entwickelt – das erfahre ich aber erst morgen, wenn ich den Rest der Tankfüllung verfahren habe.

1988er HD Sportster

Den Rest der kleinen Bollerrunde geniesse ich einfach nur noch und halte jetzt auch ab und an mal.

1988er HD Sportster

Hier ist meine Jeans noch klatschnass und etwas Wasser ist auch in die Stiefel gedrungen. Aber wie schon erwähnt: Warmes Regen- und Spritzwasser.

1988er HD Sportster

Der Regen hat aufgehört und die letzten 25 Meilen sind auch die Strassen wieder trocken. Aber der Regen hat mich daran erinnert, dass die Leerlaufkontrolle bei Nässe in allen Gängen leicht glimmt. Da fliessen wohl ein paar mA an Kriechströmen, die die LED zum Glimmen bringen. Schätze, da muss ich mal an den Leerlaufschalter gehen, der entweder verdreckt oder völlig ungeschützt ist. Aber das mach ich in Verbindung mit dem Austausch der hinteren Bremsleitung und dem Wechseln der Bremsflüssigkeit.

1988er HD Sportster

Nach etwas über 60 Meilen bin ich wieder zuhause – und sehr zufrieden. Die nasse Jeans ist durch den Fahrtwind wieder furztrocken, und so bleibt von der feuchten Einlage lediglich ein ziemlich verdrecktes Motorrad. Aber ans Putzen geh ich erst morgen.

 

Die kühle Seebrise

So hatten wir, also Reinhard und ich, uns das für heute vorgestellt: Der schwülen Hitze entrinnen und an den Obermoser Teichen (OK, von mir aus auch Seen) die kühle Brise und ein Vogelsberger Mittagessen genießen.

Als wir am frühen Mittag starten, ist es schon so heiß,  dass wir die Fahrt hoch auf dem Hoherodskopf unterbrechen und umdisponieren: Statt Seebrise den Schatten der kühlen Wälder. Und Essen gibt es auf dem Hoherodskopf auch, sind ja immerhin 5 Lokalitäten auf kleinstem Raum.

HD Sportster 1988

Startklar sind die beiden V-Twins.

HD Sportster 1988

Erstaunlich, was an einem normalen Wochentag auf dem Hoherodskopf motorradmässig los ist. Wenn ich die längst- und die querliegenden V-Twins gemeinsam betrachte, liegt dieses Motorenkonzept jetzt klar vorn – rein quantitativ.

HD

Als wir gegen 15:00 wieder aufbrechen, ist Harley Davidson die am häufigsten vertretene Marke. Wir schauen noch kurz am Falltorhaus vorbei und das war*s. Für eine ausgedehnte Runde ist es heute wirklich zu heiß – mir zumindest.

 

Etwas magerer …..

…. soll die Einstellung des Keihin CV40 werden – das habe ich heute an diesem schwül-warmen Mittwoch vor. Aber natürlich nicht in der Mittagshitze, nein, ich warte den frühen Abend ab und starte auf die nächste Testfahrt. Solche Einstellungen müssen ja bekanntlich bei betriebswarmem Motor vorgenommen werden. Deshalb umrunde ich zunächst einmal komplett das Horlofftal – das sollte reichen.

HD Sportster

Im kühlen Wald zwischen Rabertshausen und Ulfa modifiziere ich meine Grundeinstellung leicht: Hatte die entplompte Gemischregulierschraube 2,5 Umdrehungen herausgedreht und drehe sie jetzt noch eine viertel Umdrehung weiter herein – so wird das Benzin-Luftgemisch etwas magerer. Dazu noch die Standgasdrehzahl etwas angehoben und dann geht es auch schon weiter.

HD Sportster 1988

Bei Einartshausen am Panoramablick dann der nächste Stopp, aber im Moment scheint alles zu passen. Hier habe ich ungefähr das Horlofftal und die Horloffaue komplett umrundet . das sind so ca. 50 Meilen.

Weils jetzt so nahe ist, besuche ich kurz das Falltorhaus. Aber da sind lediglich drei Motorräder, sodass ich nach einer schnellen Schorle weiter ziehe.

HD Sportster 1988

Und zwar besuche ich jetzt noch den Hoherodskopf, wo doch immerhin 7-8 Maschinen parken, darunter auch der schicke BigTwin in rot-schwarz.

Hoherodskopf

Einwandfreier Blick von der „Schönen Aussicht“ – aber ganz weit hinten sieht es schon ein bisschen nach Regen aus. Hier ist aber noch nichts, und es kommt auf dieser Fahrt auch nichts mehr herunter.

Schöne Aussicht Hoherodskopf

Etwa 20 Minuten geniesse ich den Blick, die Wärme und die Bequemlichkeit der wunderbaren großen Liegebänke an der „Schönen Aussicht“.

HD Sportster 1988

So, genug für heute, es geht an den Abstieg, den ich noch auf ca. 30 Meilen ausdehne. Und so wurde aus einer reinen Test- und Einstellfahrt eine wunderbare kleine Fahrt von 80 Meilen.