Ende der 80er Jahre brachte Matchless noch einmal eine G80 heraus, allerdings mit modernen Komponenten wie dem 500er Rotaxmotor. Im Stil klassisch-britisch, ein aktueller Motor, vernünftige Elektrik – das hätte sich doch verkaufen müssen. Tat es aber leider nicht, und so verschwand diese letzte G80 bald wieder in der Versenkung. Ich habe so eine Matchless nie live gesehen, es dürften nur sehr wenige aufs Festland gekommen sein.
Ist aber ein sehr schönes Motorrad und wenn ich wider Erwarten eines schönes Tages eine angeboten bekäme, würde ich sofort zuschlagen. Und wahrhaftig kommt es im Jahre 2011 dazu!!!

Ein britisches Motorrad – mein erstes britisches Motorrad! Gut, der Purist wird sagen, dass dieses Sammelsurium aus englischen, österreichischen, italienischen, deutschen und was weiß ich sonst für Teilen auf keinen Fall ein britisches Motorrad ist. Aber das sehe ich anders und diese Harris Matchless hat mir schon immer unglaublich gut gefallen – wobei ich übrigens noch nie eine live gesehen habe. Tja, und dann steht im Oktober 2011 in den ebay Kleinanzeigen so ein Motorrad – und das keine 100 km entfernt. Hinfahren, anschauen, kaufen – das war quasi eines und als ich die Maschine dann im November abgeholt habe, war bei Glück perfekt.

Die Matchless finde ich in der Linienführung noch schöner und gelungener als meine Silverstars. Und dann hat sie meinen geliebten Rotax-Motor. Der kleine Wehmutstropfen ist der fehlende Kickstarter, aber ich hoffe,mit dem Rotax auch per Kickstarter klar zu kommen. Kick ja auch meine Silverstars oft genug an.

Und hier geht es zu den Artikeln und Berichten meiner BritBikes.

2002 brachte die britische Fachzeitschrift „CLASSIC BIKE GUIDE“ einen Bericht über die neue Matchless G80.
Bericht Teil 1
Bericht Teil 2
Bericht Teil 3
Bericht Teil 4
Bericht Teil 5
Bericht Teil 6
Bericht Teil 7
Bericht Teil 8

Copyright auf dem Artikel liegt bei: Real Classic

2013 habe ich dann bemerkt, dass die Matchless zwar mein ersters, aber nicht mein letztes Britbike ist: Im Januar kam eine 2003er Thunderbird von Triumph hier an und wurde mein nächstes Britbike. Und ganz ehrlich: Gegen die Schönheit meiner grünen T-Bird kommt nicht einmal die Matchless an.

Es wird sogar so weit kommen, dass ich die G80 im Frühjahr verkaufen werde, nachdem sie frische Reifen und eine frische TÜV-Prüfung erhalten hat. Sollte ein zufälliger Leser Interesse haben, können wir gern über Modalitäten reden.

2013 passiert dann etwas, was ich mir bis dato nicht habe vorstellen können: Ein Cabrio kommt ins Haus, ein MGF aus dem Jahre 2000. Aus einem ursprünglich als Ersatzteilträger gedachten Unfall-MG baut Reinhard ruckzuck einen kompletten, fahrfertigen und TÜV-abgenommenen Roadster. Natürlich ist der MG kein Britbike, er ist überhaupt kein Bike, sondern ein Auto. Aber er ist ein englischer Roadster und kommt einem Motorrad ganz schön nahe, wie ich finde. Zwar hat der MG nach etwa 3500 km seinen HGF (head gasket failure), aber dank Reinhard ist der Ende August schon wieder repariert. Mal sehen, wie es mit dem kleinen, grünen MG weiter geht.

Nirgendwo gilt mein Credo „Alles ist im Fluss“ so wie bei meinen Britbikes. Matchless weg, MG weg, zwei Jahre die wunderbare Thunderbird 900 – auch schon wieder weg. Dennoch kann ich längerfristig nicht ohne ein Boik von der Insel sein.