Wärme

Heute soll es wärmer werden – und trocken und sonnig. Aber gerade wegen der Wärme kann ich keine größere Tour unternehmen. Denn heute soll mein Motorradzimmer endlich einen Heizkörper bekommen. Und das hält dann doch länger auf als erwartet.

Und vorher geht es selbstredend mit den Hunden auf Tour – daran gibt es nichts zu diskutieren, das ist ein MUSS.

Seit ein paar Tagen bewegen wir uns häufig entlang der Ohm in Richtung Königsaasen. Abseits der Verbindungsstraße gehört dieses Fleckchen uns quasi allein – aber Halt: Heute scheucht Yellow ein Kleinrudel Rehe auf und Laurent versucht 2 Minuten lang, die schnellen Tiere zu verfolgen. Recht schnell erkennt der Pfiffikus aber, das diese Lauftiere für seine kurzen Beinchen zu schnell sind und kommt brav zurück. Yellow hat die Jagd irgendwie verpennt – zum Glück. Ach ja: Warm ist es um diese Stunde aber noch nicht.

Zuhause gehts dann an die Arbeit: Der Handwerker baut einen Heizkörper in mein Motorradzimmer, wobei ich ihn mit kleinen Hilfsarbeiten unterstütze. Um 18:00 ist dann tatsächlich Wärme im Raum und das wird mir ganz neue Möglichkeiten eröffnen: Ein beheiztes Motorradzimmer.

Weil es um 18:00 immer noch warm ist, unternehme ich eine kleine 30 km Rollertour in den Abend hinein. Dies ist auch die Stunde, in der im Vogelsberg die schönsten Wolkenbewegungen zu beobachten sind.

Stolze Rinde genießen die letzte Wärme dieses Tages.

Auch der Chef im Ring lässt sich die Abendsonne auf den Pelz brennen und ist total zufrieden mit sich und seinem Leben. Nun gehts auf ein, zwei Kaffee zu Reinhard und wir machen eine vage Planung für einen morgigen Ausflug ins Knüllgebirge.

Als ich dann weiterfahre ist es bereits dunkel und nicht mehr so recht warm. Bisher habe ich meist versucht, Fahrten im Dunkeln zu vermeiden, aber seit einiger Zeit hat sich das geändert und ich fahre regelrecht gern in der Dunkelheit. Wobei man auch sagen muß, dass die kleine Vespa ein sehr ordentliches Licht hat.

Die untergehende Sonne malt die letzten Farbtupfer an den Himmel und benutzt dazu ein wunderbares Rot.

Und auf der anderen Seite zeigt sich hinter einem leichten Wolkenschleier bereits der Vollmond – eine wunderbare Szene. Und mittendrin die Vespa und ich. Wir ziehen langsam Richtung Heimat und geniessen jeden Kilometer der nächtlichen Fahrt – auch ohne Wärme.