Weiter geht es heute mit kleineren Arbeiten an der DR 400. Im Moment arbeite ich ein wenig unstrukturiert – hier ein Handgriff, da eine kleine Schrauberei – keine Ahnung, warum das so ist. Aber irgendwann wird selbst aus einem solchen zerfaserten Geschraubsel ein fertiges Motorrad entstehen. So weit bin ich zwar noch nicht, aber immerhin ähnelt die Baustelle mehr und mehr einer 80er Jahre Enduro.
Zuerst jedoch werfe ich einen Blick in den Heizungsraum, wo etliche Motorradbatterien gehegt und gepflegt werden. Die schon recht alte Silverstar-Batterie (ein Bleiakku) ist zu meiner Überraschung wieder zu 100% voll geladen worden. Mal abwarten, wie gut sie bei den ersten Starts die Kapazität hält. Sollte das Ergebnis nicht zufrieden stellend sein, steht bereits ein passender Gelakku bereit. Den habe ich einmal geladen und der hält die Spannung bis jetzt ganz vorzüglich. Ist natürlich ohne Last auch keine Kunst. Die dritte, etwas kleinere Batterie, ist aus der Matchless. Die scheint noch sehr gut zu sein, hat aber auch durch den fehlenden Anlasser wenig zu leisten.
Der Vor- und Erstbesitzer hat die DR400 vorbildlich gepflegt. Selbst die Bremsnocken sind perfekt mit Kupferpaste bestrichen. Man bedenke: Die DR400 ist 30 Jahre alt. Immer wieder entdecke ich solche liebevollen Details an der Maschine.
Ich entferne jetzt die zerstörten Bauteile der Frontpartie und baue zunächst einen neuen Lenker und neue Blinker vorn an. Der Stopplichtschalter am Handbremshebel ist zerquetscht und so baue ich aus zwei Schaltern einen funktionsfähigen zusammen. Dabei springt mir dummerweise ein winziges Kupferplättchen aus der Hand und ward nicht mehr gefunden. Der Gasdrehgriff ist defekt und ein Gebrauchtteil aus einer älteren Suzi passt nicht. Muss also den kompletten alten Griff umbauen, aber der sieht ohnehin schöner aus: Er ist komplett aus Alu und noch kein Kunststoffteil. Und dann kommt schon mal das Vorderrad mit dem neuen Heidenau K60 front rein.
Jetzt wirkt die Frontpartie schon beinahe fertig. Ich weiß aber, dass es nicht so ist wie es scheint: Da ist noch jede Menge Arbeit. Aber man beachte den wunderbaren Gasdrehgriff mit Killschalter aus massivem Aluminium. Wenn ich den noch mit Elsterglanz behandelt habe .....
Nur für mein Ego werden mal kurz Tank und Sitzbank aufgelegt - und jetzt sieht meine Suzi plötzlich wie ein richtiges Motorrad aus. Leider entdecke ich dabei, dass der sonst gut erhaltene Tank an der Befestigung leicht undicht ist. Mist, hatte so gehofft, den Tank mit der originalen Lackierung nehmen zu können. Hilft nix, aber zum Glück habe ich ja weitere Tanks. Und einer ist gerade beim Polieren. So ein hochglänzender Alutank wird meiner DR sicher prima zu Gesicht stehen. Neben den LED-Blinkern ist jetzt auch das LED-Rücklicht angeschraubt - alles Maßnahmen, um die Verbraucherleistung drastisch nach unten zu bringen. Aber mit der Elektrik werde ich mich ohnehin noch intensiv beschäftigen müssen - jedoch heute nicht mehr.