No milk today

An diesem Pfingswochenende habe ich 2 Motorradtreffen besucht – und so schön die Besuche auch waren: Heute möchte ich möglichst keine Motorräder mehr sehen. Mit der Kombination ES 250/1 Gespann und Kreisstrassen 3. Ordnung habe ich gute Chancen, dieses Vorhaben umzusetzen. Und dazu kommt noch ein kleiner Auftrag, denn heute heisst es bei uns: No milk today.

Ohne Milch schmeckt mir kein Kaffe und kein Cappuccino, also habe ich den Auftrag, irgendwo Milch zu besorgen. Und dann brauche ich Bilder meiner TS 250/1 – Sitzbank für Zweitaktkombinat. Die Sitzbank liegt aber, wie die gesamte TS, in der Scheune im Ebsdorfergrund. Die ersten Stationen der Route sind damit klar vorgegeben, und für den Rest wird man sehen.

Im Ebsdorfergrund ist das Anwesen mit meiner Scheune noch im Tiefschlaf versunken, immerhin bin ich noch vor 9:00 auf der Strasse. Also schnell die Sitzbank ins Boot geworfen, einen Blick auf den lackierten TS-Rahmen und den ausgebauten Junak-Motor, dabei festgestellt, wieviel Arbeit ich hier noch vor mir habe, und weiter gehts.

Nach einem Schlenker bis kurz vor Marburg entdecke ich nahe Beltershausen diesen schönen Rastplatz mit Garten. Hier setze ich mich einen Augenblick und lasse den Blick durch das Tal des Ebsdorfergrundes schweifen. Herrliche Ruhe - kein Motorrad in Sicht, nicht mal ein PKW fährt vorbei.

Hätte ich was zu lesen, zu essen und zu trinken im Boot, würde ich hier noch ein paar Stündchen aushalten. Aber den Einkauf und die Suche nach Milch habe ich noch vor mir. Deshalb starten wir jetzt in Richtung Kirchhain.

In Kirchhain an der Jet-Tanke bekomme ich alles, was ich brauche. Nur das schöne Cafe an der Ausfallstrasse scheint geschlossen zu sein - also dicht gemacht. Schaue mir noch ein wenig das Industriegebiet in Kirchhain-Ost an. Das alte Umspannwerk hab ich schon zu AMP-Zeiten besucht - das war vor 30 Jahren.

Um in den Vogelsberg zurück zu kommen, nehme ich Richtung auf Niederklein und dort das kleine Strässchen nach Rüdigheim. Hier parke ich mein altes Eisenschwein vor dem noch älteren Baum.

In Dannerod fahre ich am Segelflugplatz vorbei, auf dem einiges los ist. Ein Stückchen weiter sind grosse Wiesen gesperrt und ebenfalls von Segelfliegern belegt. Flieger und Kradisten passen ja ganz gut zusammen - zumindest war früher die Bekleidung der beiden recht ähnlich. Bekomme ein wenig Lust auf einen Segelflug.

In Homberg fahre ich den "Hohen Berg" hoch und komme an die ehemalige Klinik Dr. Walb. Schon lange geschlossen, und auch das noch ausgeschilderte Cafe zum Hohen Berg existiert nicht mehr. Und die Gebäude verfallen allmählich. Schande!

Noch ein bisschen weiter den "Hohen Berg" hoch und ich bin auf dem Gipfel. Holzschilder verweisen auf eine Kirschallee und die Flugwacht. Im Hintergrund die weissen Segelflieger, an denen ich vorhin vorbei gekommen bin.

Der Blick von hier oben ist wirklich enorm, auch wenns heute ein wenig diesig ist. Hinter Homberg sehe ich den gewaltigen Steinbruch und am Horizont die Gipfel des Hohen Vogelsberges.

Jetzt noch in Homberg ins Cafe und den Nachmittagskuchen besorgt. Dann gehts direktemang Richtung Mücke. Aber an der Autobahn-Grossbaustelle fahre ich noch einmal auf um zu sehen, wie weit die Sache ist. Sieht eigentlich alles ziemlich fertig aus, die Grossbaustelle könnte dieses Jahr tatsächlich abgeschlossen sein. Sehr gut.

Zuhause befasse ich mich ein wenig mit meinem neuen Fachbuch - Thema Awo. Hat mir Frank empfohlen und es erinnert mich daran, dass die Entscheidung über meinen Sport-Awo-Kauf noch offen ist. Die beiden geflügelten Eisenschweine sind ein Geschenk der lieben Gattin, äusserst possierlich.