Der Schliess- und Wachdienst

Dieser kalte, sonnige und klare Samstag ist ideal zum Motorradfahren. Aber erst müssen die Winterreifen aufs Auto, das geht natürlich Ruckzuck. Kurz nach Mittag dann aufs ES-Gespann. Ich will in den Ebsdorfergrund in eine bestimmte Scheune und dort ein paar Schlösser und Riegel anbringen, die ich gestern besorgt habe. Und danach sehen wir weiter, wo uns der Herbstwind hin treibt. Also schön dick angezogen und dann startet der Schließ- und Wachdienst.

Kaum habe ich von meinen Plänen erzählt, gibt es von der lieben Gattin weitere Aufträge: Ein bisschen Einkaufen, das Altglas zum Container bringen ……. stop – mehr ist heute nicht drin, schließlich will ich fahren. Habe das Gefühl, seit Monaten keine MZ mehr unterm Hintern gehabt zu haben. Aber so ist das, wenn man als Hausmeister und Transporteur missbraucht wird.

Zunächst also zum Altglas-Container. Und da passierts: Der Deckel eines Glases mit Kartoffeln in Knoblauchöl hat sich gelöst und die Brühe läuft über meine schönen Winterhandschuhe. Selbst beim Fahren steigt mir jetzt der Geruch von Knoblauchöl in die Nase. Ess ich zwar gerne, aber auf den Geruch hätte ich lieber verzichtet.

An dieser Scheune im Ebsdorfergrund will ich Schlösser und Riegel anbringen. Hab wirklich gute Metallwaren besorgt, aber leider vergessen, entsprechende Schrauben ins Boot zu legen. Also wirds heut nix mit dem Hausmeisterjob. Statt dessen gehts weiter auf eine geruhsame Spazierfahrt im Spätherbst.

Schaue mir heute den Ort Ebsdorf etwas genauer an. Hat ein nettes Zentrum mit etlichen kleinen Geschäften und einen wunderbaren alten Ortskern mit herrlichen Fachwerkhäusern, die sich auf einem Hügel um die Kirche scharen.

Weiter gehts in Richtung Marburg, und kurz vor Bortshausen verlasse ich den Asphalt und fahre ein paar Kilometer auf kleinsten Feldwegen.

So komme ich allmählich zurück in den Ebsdorfergrund und fahre von dort aus weiter in die Homberger Ecke.

Und schon bin ich wieder im Vogelsberg. Habe heute in 3 Stunden 80 km zurück gelegt. Ist natürlich ein lausiger Schnitt, aber um einen guten Schnitt ist es mir wirklich nicht gegangen. Das war einfach eine Herbstwanderung auf 3 Rädern.

Während der gesamten Fahrt und besonders in den (reichlichen) Pausen steigt mir der sanfte Geruch von Kartoffeln in Knoblauchöl in die Nase. Es handelt sich um ein Produkt aus der Orto Mio Reihe, nur eben nicht wie im Bild in Chilliöl, sondern in Knoblauchöl.