Der Tag beginnt sehr schön, ganz ähnlich wie gestern. Unwetter mit Regen und Gewitter sind voraus gesagt, aber erst für den Abend. So mache ich mich mittags dann guten Mutes auf ins Antrifttal, dass ich in einem schönen Schlenker anfahre.
Über Bobenhausen und die Seibertenröder Ortschaften bewege ich mich auf mein Ziel zu. Am Forsthaus im Kirtorfer Wald gibt es das obligatorische Foto mit dem langen Zaun.
Noch bevor ich die Seeterassen erreiche, fahre ich heute so nah wie möglich ans Wasser. Ist nicht schwer, weil quasi keine Besucher zu sehen sind, die die Zufahrten verstopfen. So kann ich den See in Ruhe genießen.
Ich beobachte die Entenfamilie beim Spielen, …..
….. und schaue mir die Staumauer in Ruhe an.
Nach einem halben Stündchen der Ruhe und inneren Einkehr geht es dann auf den letzten Kilometer zu den Seeterassen. Nebenbei: Die Enfield läuft auch heute wieder einwandfrei, richtig gut. Und die frisch eingestellte Bremse ist jetzt wirklich gut, da brauchts wirklich nicht unbedingt eine Scheibe.
Angekommen bei den Seeterassen, aber halt, die heißen jetzt ja gar nicht mehr so. Ich muss mich noch an „Seehotel Michaela“ gewöhnen.
Das gönne ich mir heute, wenn auch mit einem winzigen Anflug von schlechtem Gewissen. Beim Abschied gebe ich meiner Freude über die Wiedereröffnung der Lokalität Ausdruck, was die Serviererin gerne hört.
Ich bummele ein wenig durch den Arnshainer Wald, …..
….. schaue mal wieder am Getürms vorbei …..
….. und parke die Enfield vor dem Romroder Schloß. Als ich dann übver das Feldatal langsam den Heimathafen ansteuere, fängt das Wetter langsam an zu kippen: Dunkle Wolken und ein heftiger Wind ziehen auf.
Kurz vor Ruppertenrod fallen die ersten dicken Tropfen, aber ich habs ja nur noch knappe 10 Kilometer nach Hause. Als ich in Richtung Groß-Eichen abbiege, halte ich noch einmal an, um den dunklen Himmel zu fotografieren. Und danach will die Enfield nicht mehr anspringen, keine Chance, selbst ein Schiebeversuch misslingt. Mist, aber das hatte ich doch vor ein paar Tagen beim TÜV schon einmal. Also ist klar: Hier stimmt etwas nicht. Weil der Regen jetzt heftig wird, schiebe ich die Bullet 500 Meter bis zur Spielwarenfabrik HAPE am Ortseingang von Groß-Eichen. Nur 500 Meter, aber es ist unglaublich schwül, und so lassen sich mittlere Schweißausbrüche nicht vermeiden.
Ich komme zu einer offen stehenden Halle, wo zwei Monteure an Messetafeln arbeiten. Hier kann ich die Bullet unterstellen und in Ruhe nach dem Fehler suchen. Einer der beiden Monteure, ein Messebauer aus dem Spessart, kennt sich ausgesprochen gut mit englischen und japanischen Einzylindern aus. Ausserdem erfahre ich interessante Dinge über die Firma HAPE, beispielsweise, dass hier Puppenküchen für IKEA hergestellt werden.
Mittlerweile habe ich die Sitzbank entfernt, weil ich einen Fehler in der Spannungsversorgung vermute. Ich schalte ja die Spannung für die Boyer-Bransden Zündung über ein Relais direkt von der Batterie. Den Relaiskontakt überbrücke ich und voila, die Enfield bollert wieder wie einst im Mai.
Die letzten paar Kilometer nach Hause sind dann kein Problem mehr, und trotz starkem Regen mit Blitz und Donner werde ich nicht einmal richtig nass.
Zu Hause habe ich dann natürlich keine Ruhe und gehe der Sache nach. Wahrhaftig arbeitet das chinesische 20A-Relais nicht sicher und dann ist die Zündung ohne Spannung. Das Relais hat leider nicht sehr lange gehalten, obwohl ich es in Schaumstoff verpackt habe. Rechts ist das alte, links das neue Relais zu sehen. Das neue ist noch kompakter und fühlt sich ein bisschen wertiger an – aber was heisst das schon. Jedenfalls werde ich ab sofort immer ein Relais dabei haben – hab ja gleich ein 20er-Los aus China kommen lassen.