Ein Tag im Taunus

Das heutige Wetter reiht sich nahtlos an das gestrige an: Gut, einfach gut! Mein erster Plan ist, mit meiner Grauen Bullet, der No. 1, eine Runde zu drehen, um die endlich vernünftig eingestellte Bremse zu testen. Als ich aber die Scheune betrete, kann ich nicht anders und muss einfach die Honda heraus schieben. Und weil die mit ihren 44 PS ja deutlich flotter voran geht als meine Enfields, kann ich den Reiseradius etwas weiter spannen. Ganz spontan fällt mir da der Taunus ein, wo ich dieses Jahr noch nicht oft gewesen bin.

Also auf: Laubach, Lich, Butzbach, Brandoberndorf – ruckzuck bin ich im schönen Taunus. Die Kühle des Morgens ist strahlendem Sonnenschein mit äußerst angenehmen Temperaturen gewichen.

Honda XBR 500

Den ersten Stop lege ich kurz vor Grävenwiesbach ein – einfach zu schön bollert die alte Honda durch die Landschaft. Und ist dabei ganz schön flott. Die 44 PS sind da!

Honda XBR 500

In Grävenwiesbach versuche ich vergeblich, eine Taunuskarte zu kaufen. Also muss ich mich weiter einfach treiben lassen. Ab Heinzenberg folge ich einem ebenfalls bollernden Einzylinder, den ich als Enfield identifiziere. Bis kurz vor Schmitten fahren wir zusammen, dann stoppt der Fahrer und ich ebenfalls. Es ist tatsächliche eine Sommer Diesel, die aber natürlich noch etliche Enfieldteile an sich hat. Wir quatschen eine halbe Stunde lang, und dann trennen sich unsere Wege wieder.

Der Dieselfahrer kommt aus Limburg und kennt von daher den Taunus sehr gut. Ich lasse mir von ihm erklären, wie ich auf den Grossen Feldberg komme, was ganz einfach sein soll. Aber obwohl ich das Weiltal zwei mal abfahre, übersehe ich jedes mal die Zufahrt zum Feldberg. Allzu viel Mühe gebe ich mir aber auch nicht, denn im Weiltal fährt sich’s wunderbar. Der Feldberg muss also noch ein wenig warten.

Honda XBR 500

Mittlerweile befinde ich mich auf dem Weg in Richtung Weilburg, von wo ich allmählich wieder in Richtung Heimat fahren will. In der Zwischenzeit habe ich aber schon eine halbe Tankfüllung durch den Keihin-Vergaser gejagt.

Honda XBR 500

Hüttenberg, Langgöns und wieder in Richtung Lich – so wähle ich den Heimweg. Nahe Dorf-Güll beobachte ich eine zeitlang den Verkehr auf der Autobahn, um dann über Münzenberg und die Hungener Seenplatte weiter zu fahren.

Honda XBR 500

Den letzten Stopp des Tages lege ich an Hermanns Brünnchen bei Friedrichshütte ein. Hier lasse ich die heutigen 250 Kilometer noch einmal Revue passieren. Das war eine sehr schöne Tour, und den quirligen Einzylinder der Honda habe ich als Kontrast zu den ruhigen Enfields genossen.