Die grüne Cosa: Frieden?

Die letzten Schrauberaktionen an der grünen Cosa waren nicht ganz so schlimm wie zu Anfang. Fragt sich: Warum? Sollte ich mich an die verbaute Gurke gewöhnt haben? Bin ich vielleicht etwas ruhiger und gelassener geworden? Oder haben wir beide Frieden geschlossen und es bahnt sich der Beginn einer wunderbaren Zweiradbeziehung an?

Wahrscheinlich ist es aber nichts von alledem und die Vespa wird irgendwann wieder anfangen, zu zicken – ich warte ja förmlich darauf und erwarte nichts Gutes. Und dann fällt es mir ein: Ich hab den italienischen Mistbock vor einiger Zeit mal von der Bühne geworfen – also fast. Es war ein heisser Sommerabend, ich will noch ein bisschen schrauben, muss dazu beide Räder abbauen und hab die Cosa etwas schlampig unterbaut. Der Roller beginnt zu kippen und bei ca. 120° krieg ich das Biest wieder zu fassen. Dabei entwickle ich übermenschliche Kräfte und schaffe es, den Roller zu halten und sogar wieder in die Waagerechte zu bringen. War natürlich extrem schweisstreibend, aber die Schäden hielten sich in Grenzen: Eigentlich gabs nur einen kleinen Bruch an der unteren Lenkerschale.

Georg aus Ilsdorf ist wohl der einzige, der ermessen kann, wie unerfreulich es ist, ein Zweirad halb von der Bühne zu stürzen und allein wieder aufrichten zu müssen. Aber seitdem ist mein Verhältnis zur Cosa spürbar besser geworden. Die harte Hand ist wohl manchmal notwendig.

Heute muss ich noch einmal den Träger mit dem Hauptbremszylinder abbauen, weil ich vergessen hab, den Stopplichtschalter zu montieren. Und nach etlichen kleineren Montagearbeiten deutet sich so ganz allmählich ein Ende der Arbeiten an.

Die grüne Cosa

Bremslichtschalter montiert, Bodenplatte angeschraubt, Lenkerschale repariert, Räder befestigt – sieht doch wirklich fast nach einer Vespa aus, die bereit für die Probefahrt ist. Und man beachte den schicken Klarglas-Scheinwerfer.

Die grüne Cosa

Die linke Seitenbacke bleibt noch ab, solange, bis ich eine Batterie besorgt habe.

Die grüne Cosa

Den Gedanken, die Spiegel gegen verchromte Standardteile auszutauschen, hab ich erst einmal nach hinten verdrängt: Es fehlt noch eine gute Lösumg, um die großen Öffnungen in der oberen Lenkerschale ansprechend zu verdecken.

Die grüne Cosa

Klart, erst mit den fetten Backen wird aus dem Gebilde so etwas wie eine Vespa. Ach ja, das Rücklichtglas hab ich bei dem Bühnensturz auch zerdeppert – hatte zum Glück noch eines im Cosa-Lager.

Die grüne Cosa

Die Elektrik funktioniert prima – alles, bis auf den Drehzahlmesser tut, was es soll. Denn man erinnere sich: Ich habe die Lichtmaschine auf reine Gleispannung umgebaut und versorge nichts mehr mit Wechselspannung. Mal abwarten, ob sich das bewährt. Es geht ja in der Hauptsache darum, eine vernünftige Ladung der Batterie zu erreichen.

 

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Vespa von berni. Setze ein Lesezeichen zum Permalink.