Habe heute in Nordhessen zu tun und das verbinde ich mit der Verabredung zu einer Probefahrt beim Triuumph-Dealer Schlaak in Ahnatal. Nun ist Nordhessen nicht gerade aus der Welt, hab ja nur runde 150 km bis dahin. Aber aufgrund der zu erwartenden Hitze bin ich recht früh unterwegs: Um 7:45 erweckt der Anlasser meine Thunderbird zum Leben. Um diese Zeit ist es noch sehr angenehm und ich komme gut voran – aber nur bis Ruppertenrod – ab da ist plötzlich die B49 gesperrt.
Daraus mache ich das beste für Mensch und Maschine und fahre durch den Kirtorfer Wald, das Antrifttal und die Schwalm quasi direkt schräg herüber bis Schwalmstadt – und das völlig ohne Bundesstrassen. Das kostet zwar Zeit, bringt aber viel Fahrspaß am Morgen.
Erst ab Schwalmstadt geht es auf Bundesstraßen weiter, was mit der T-Bird auch ganz gut zu fahren ist. Ohne Pause fahre ich bis kurz vor Fritzlar, also etwa 100 km. Von hier aus ist rechts der Fliegerhorst und links die Stadt mit dem Kaiserlichen Dom zu sehen.
Mittlerweile kenne ich die Wege nach Ahnatal fast wie im Schlaf. Und ich weiß: Wenn ich die beiden scharfen Kehren hinter Dörnberg erreicht habe, ist es nur noch ein Katzensprung zum Triumph-Dealer.
Ich war ja schon einige male bei diesem Händler, aber heute bin ich zum ersten mal mit einer ….. Triumph dort.
Auf dem kleinen Parkplatz steht „meine“ Thruxton schon bereit. Mit dieser Maschine werde ich die nächsten 70 Minuten verbringen.
Schon optisch ist die Thruxton für mich ein Traum – und beim Fahren wirds noch schlimmer. Hier habe ich kurz den Flughafen Kassel-Calden angefahren um zu prüfen, ob dort wirklich so wenig Traffic herrscht. Tatsächlich, es stimmt, hier ist tote Hose.
Weiter gehts mit der Thruxton durch das schöne Wilhelmsthal.
Wie jedes klassische englische Motorrad macht sich die Thruxton sehr gut vor historischen Gebäuden.
Das unglaubliche Vergnügen an der Thruxton kann mir wohl nicht ansehen – aber glaubt mir: Es ist vorhanden. Dieses Motorrad muss ich haben.
Nach der Probefahrt steht für mich fest, dass eine Thruxton oder eine Bonnie ins Haus muß. Leider muss ich aus Raumgründen vorher etwas anderes verkaufen, und das werde ich kurzfristig angehen. Und obs dann eine Thruxton oder eine Bonneville wird, entscheide ich, wenn es so weit ist.
Dann geht es zurück nach Oberhessen. Beim Wechsel auf meinen übergewichtigen englischen Mistbock macht der aber nach wie vor Spass – genauso wie die Thruxton. Es sind eben zwei sehr unterschiedliche Motorräder, wenn auch aus einem Stall
Die Rückfahrt bringe ich ebenfalls ohne Pause hinter mich – fast. Erst im Kirtorfer Wald an meiner guten alten Schutzhütte ergänze ich den Flüssigkeitshaushalt …..
….. und lasse noch einmal die Fahrt mit der Thruxton Revue passieren. Hier erreicht mich ein Anruf von TomBike, dass mein bestelltes Teilchen schon da ist.
Und so kommt es, dass ich zu Hause nur schnell die Maschinen wechsele und noch mal eben nach Ulrichstein düse.
Und zu guter letzt fahre ich noch zusammen mit Reinhard auf einen kleinen Snack mit Plausch ans Falltorhaus – wo wir seltsamerweise die einzigen motorradfahrenden Gäste sind. Die angekündigten abendlichen Unwetter halten wohl so manchen Biker ab. Und dann reichts mir auch für heute mit dem Motorradfahren. Alles in allem waren das beinahe 500 km – viel für einen alten Mann.