Nein, eine Vespa ist das wirklich nicht, was mir Heute zugelaufen ist. Eher das genaue Gegenteil. Und das Gegenteil von einer Vespa ist …..na, was? Eine Lambretta!
In den 50er bis 70er Jahren waren diese beiden Rollermarken starke Konkurrenten und die Fahrer standen sich in zwei quasi unversöhnlichen Lagern gegenüber.
Diese Animositäten aber interessieren mich nicht die Bohne. Eine Lambretta ist für mich einfach nur ein hübscher Roller. Oder halt: Ein bisschen mehr ist es vielleicht doch. Denn auf einer NSU Lambretta Prima D habe ich 1969 den Motorradführerschein, also die damalige Klasse 1, gemacht. Damals war das in meinen Augen ein grausam lahmes und spießiges Gerät. Während der 2. Fahrstunde hielt Herr Schmitz, der Fahrlehrer, einmal und und rief aus dem Fenster seines Fahrschul-Käfers herüber: „Nicht so langsam, fahr doch mal etwas flotter.“
Aber das ging nicht, der Gasgriff des Lambretta stand permanent auf Vollgas. Hab dann die unteren Gänge ausgedreht bis der Motor geheult hat wie ein Seehund, aber richtig Leistung kam da trotzdem nicht. Aber OK, man bedenke, dass die Lambretta nur 5,4 PS hatte.
Nachdem ich also mit dem Capri-Roller mein erstes legales Fahrzeug zurück geholt habe, schließt sich mein Kraftfahrzeugkreis nun mit meinem Fahrschulroller. Und deshalb habe ich heute die Lambretta bei Wiesbaden geholt.
Der Roller sieht wirklich gut aus und der Verkäufer hat noch zwei neue Batterien gekauft und eingebaut. Dazu hat er doch tatsächlich sogar die Sattelbezüge erneuert. Da ist der kleine Fehler bei der Einstellung der Handschaltung schnell vergessen. Oder anders gesagt: Ich kaufe die Lambretta und ruckzuck verschwindet sie in dem großen Bauch des Sprinters. Die Zweit- und gleichzeitig die letzte Halterin war übrigens Luciana Podesta – eine Senorita mit einem Namen wie Musik.