Nach der gestrigen Abholung der Lambretta steht heute das erste Kennen- und Lieben lernen auf dem Programm. Aber vorher gibt es viel zu erledigen, verdammt viel. Ich beginne zu verstehen, warum ein Rentner keine Zeit hat.
Der Tag beginnt mit einem Besuch bei der Agentur meines Vertrauens in Gießen – ein sehr erfolgreicher Besuch. Weiter geht es in die ehemalige Vespa-Werkstatt in der Rabenau, wo ich die letzte Woche ausgesuchten Teile abhole – zu einem mehr als fairen Preis. Mit einem umfangreichen Einkauf setze ich den Tag fort, gehe anschließend mit den Leihhunden Yellow und Laurent spazieren und erledige zu guter letzt die Abrechnung für den gestrigen Mietwagen. Uff, da ist der Tag ja schon wieder beinahe um, aber ein wenig kann ich mich dann doch noch um meine Lambretta kümmern.
Raus aus der Garage – und weil die Farbe so schön passt, kommt die kleine Vespa PK50 als Vergleich dazu. Aber von wegen klein: Die Smallframe Vespa kommt größer und bulliger daher als die 125er Lambretta.
Auch von hinten ist die Lambretta nur ein schmales Handtuch. Aber dieses Rücklicht, als nee, das muss schnellstmöglich weg. Hätte noch so ein rundes LED-Rücklicht herum liegen …..
Frontansicht der beiden Schönheiten. Hier kann die Lambretta punkten – sehr elegant. Und mit 8″ hat dieser Roller echte Kullerrädchen.
Hier mein Einkauf aus der ehemaligen Vespa-Werkstatt: Ein Satz Michelin-Reifen mit Schläuchen für den Capri-Roller und eine ganze Kiste Vespa Kleinteile: Dichtungen, Lager, Bremsbacken, Reflektroren, Rücklichtgläser, Schriftzüge – ein Haufen nützlicher Dinge eben.
Ein richtig schöner Einkauf für kleines Geld.
Strippen wir die Lambretta ein wenig. Geht ohne Schrauben und ohne Werkzeug.
Autoroller – so hat NSU die Lambretta seinerzeit vermarktet. Der Motor sieht tatsächlich aus wie ein winziger Automotor.
Tankdeckel hinter der Klappe wie beim Auto ….. Autoroller eben.
Damals wurden für die 12 Volt Dynastartanlage zwei 6 Volt Akkus in Reihe geschaltet. Die Batterien sind neu, sonst wäre ich hier auf zwei parallele 12 V Akkus umgeschwenkt. Hinter dem oberen Kläppchen kommt man an die Bord-Uhr und an das Zündschloß.
Sie funktioniert! Nachdem ich die Uhr aufgezogen habe, beginnt sie brav zu ticken.
Lacktest: Die linke Seitenbacke poliere ich kurz mit der wunderbaren amerikanischen Politur. Sieht man nicht? Doch doch, das fällt schon auf. Der Lack kann und darf jedenfalls bleiben und wird nur ausgebessert.
Meine Werkstatt wird sofort an den neuen Bewohner angepasst: Heute kamen per Post die beiden Lambretta Blechschilder.
Genug gesehen für heute. Am Abend werde ich noch das Reparaturhandbuch studieren und morgen sehen wir weiter.