Egon hatte gerufen, und sie sind alle gekommen. Angefangen hat es auf dem MZ-Forumstreffen in Meudelfitz. Hier war der herunter gerittene Zustand des Honda Shadow Gespanns von Gaby, genannt Shadow Witch, aufgefallen. Daraus entstand der Aufruf im Forum zu einem Schraubertreffen in Mücke bei Ruth und Egon mit dem Ziel, das Shadow-Gespann instand zu setzen – und das sollte für Gaby kostenneutral erfolgen.
Egon hat alle benötighten Ersatzteile nach Mücke kommen lassen und am Donnerstag kam auch Shadow Witch Gaby mit dem maroden Gespann in Mücke an. Die Aktion nahm ihren Gang.
Nach der Arbeit und dem Spaziergang mit Leihund Yellow mache ich mich mit dem Vespa-Gespann auf den Weg zum Schraubertreffen.
Eigentlich nur ein Katzensprung, aber mit dem kleinen 200 ccm Gesppann werden auch kurze Strecken zu einer abenteuerlichen Reise.
Beim Schraubertreffen sind bereits die ersten Aktiven eingetroffen.
Natürlich ist auch die Hauptperson Gaby bereits vor Ort. Überraschenderweise hat mich Gaby mit meinem korrekten Namen begrüßt, was nicht selbstverständlich ist. Und dann berichtet Gaby, dass ihr Gespann nur noch Schrott ist – rettungslos verloren – was ich überhaupt nicht glauben kann.
Aber dann sehe ich es mit eigenen Augen: Zusammen mit Peter stellt Gaby die völlig verrottete und verfaulte Hinterradschwinge des Gespanns vor – und die sieht wirklich böse aus.
Durchgerostet und mit etlichen Spannungsrissen versehen — übel, übel. Mit dieser erbärmlichen Schwinge hat sich Honda wahrlich kein Ruhmesblatt ausgestellt.
Die Fachleute begutachten die Schwinge und dann wird über die möglichen Reparatur-Alternativen diskutiert: Neuaufbau der Schrottschwinge, Kauf einer gebrauchten Schwinge oder Kauf eines Neuteils. Jetzt heisst es, vernünftig abzuwägen.
Neben dem unerwarteten Schwingendebakel sind die geplanten Arbeiten zu tun: Radlager neu, Kette und Ritzel neu, Bremsanlage überholen, neue Reifen, Ölwechsel, Elektrik – da ist verdammt viel zu tun.
Ebenso unerwartet wie die verfaulte Schwinge ist die Reparatur der Vorderachse.
Damit befassen sich Achim und Reinhard, denn die Achse ist nur mit hartem Maschineneinsatz zu retten.
Vorbereitend mussten einige Spezialwerkzeuge wie der Kronenmutternschlüssel und ein Druckluftadapter für die Bremszange hergestellt werden.
Wie bisher bei jedem Schraubertreffen kommt auch hier und heute das leibliche Wohl nicht zu kurz. Gaby kann sehr resolut werden, wenn nicht alle Beteiligten brav ihre Mahlzeiten futtern.
Wenn Achim dabei ist, kommen grundsätzlich Maultaschen auf den Tisch.
Nach zwei Maultaschen sind die Mägen schon ordentlich voll, aber mit solch Kindermahlzeiten kommt heute niemand durch: Es wird erneut aufgetragen. Das Würstchen auf meinem Teller bezeichnet Achim übrigens als „echte Männerwurst“ – dabei finde ich das Teil nicht mal sooo riesig. Aber dann beim Verzehr wird mir klar, was Achim meint: Diese Wurst ist scharf, sehr scharf, verdammt scharf!
Erstaunlich, wie viele XL350 noch unterwegs sind. Auch Peter hat sich eine solche Enduro angeschafft.
Nach den Essen werde klare Spirituosen aufgetragen. Da muß ich leider nein sagen, denn das verträgt sich überhaupt nicht mit dem Fahren. Dabei hätte ich gern mit den beiden Ladies ein, zwei Gläschen getrunken.
Hexenwerk II >