Das ich so etwas noch erlebe – also nein! Ich begeistere mich für ein Auto – allerdings nicht irgend eines, sondern es geht um einen britischen Roadster, einen MG F.
Die Geschichte begann bereits im letzten Sommer, als Reinhard auf einer Roller-Einkaufsfahrt so quasi spontan einen MG aus Würzburg mitnahm. Leider währte die Freude daran nicht allzu lang, denn eine blockierte Spannrolle des Zahnriemens führte zu einem Zylinderkopfschaden. Aber das Roadster-Virus war bereits aktiv und so kam kurz darauf ein silberner MG nach Ilsdorf, der seitdem läuft. Und im Winter steht da noch ein weiterer MG mit Frontschaden.
Aus den beiden grünen und leicht maroden MG baut Reinhard beinahe nebenbei einen funktionsfertigen Roadster in prima Zustand zusammen. Nach dem Einkauf einiger weniger Teile wird auch am heutigen Tag die TÜV-Hürde genommen – und so komme ich mehr oder weniger ungewollt zu einem englischen Roadster in British Racing Green. Den hab ich dann heute mit dem Kurzzeitkkennzeichen ein wenig durch den Vogelsberg bewegt und muss sagen, dass mir das Auto sehr, sehr viel Vergnügen bereitet. Und morgen wird er endgültig zugelassen.
Den Arbeitsweg erledige ich noch auf zwei Rädern, aber den Rest des Tages bin ich ausschließlich vierrädrig unterwegs.
Um 17:00 bekomme ich den Roadster mit frischem TÜV vor die Tür gestellt. Jetzt geht es auf eine kleine Probefahrt auf den Hoherodskopf.
Den Aufstieg auf 750 Höhenmeter macht der MG selbstredend problemlos – immerhin werkeln ja 120 PS hinter den Rücksitzen. Ja, der MG hat einen Mittelmotor und fährt sich damit direkt wie ein Gokart.
Wie es der Zufall will, sind heute mehrere englische Roadster auf dem Hoherodskopf. Da ist einmal dieser bildschöne Jaguar, der aber natürlich in einer anderen Liga spielt als mein MG.
Und dann der TR5 von Triumph – ein britischer Roadster wie aus dem Bilderbuch.
Auch wenn einige Generationen zwischen diesen beiden Cabrios liegen, so sind es doch beide herrliche Klassiker.
So ein TR5 in diesem Zustand dürfte um die 20 Riesen zu bekommen sein. Man kann sein Geld aber garantiert schlechter anlegen.
Zum Abschluß der Vogelsbergrunde gibt es ein Familienfoto mit dem silbernen MG in Sonder-Edition und dem Standard-MG in British Racing Green. Ein hübsches Pärchen, nicht wahr?
Am Mittwoch Morgen mache ich mich also ausnahmsweise (sehr) früh auf den Weg zur Zulassungsstelle – natürlich mit einem angemessenen Umweg.
Wie gewohnt ist die Welt um diese frühe Stunde noch in Ordnung und es verspricht, ein hervorragender Tag zu werden.
Die Zulassung ist erfolgreich beendet und ich mache mich auf den Weg in die Firma – dabei wäre ein kompletter Cabrio-Tag mir heute viel lieber. Muß ich wohl auf den Feierabend warten.