Das ist doch nicht wahr! Vorgestern noch 25 °C und Sonne, gestern nur noch 5°C und Dauerregen. Dieser nasskalte Tag fühlte sich an wie 2°C. Heute, am Sonntag, ist es noch genauso kalt, aber immerhin regnet es nicht. Nach einem mehr als ausgiebigen Hundespaziergang gehe ich zunächst mal an Carla und Gianna, meinen beiden Vespa, schrauben. Nix wildes, mehr so als sanfte Beschäftigung und Ablenkung vom kalten Wetter.
Das Vespa-Gespann schaue ich mir heute mal von unten an um zu sehen, was da in nächster Zeit an Pflege nötig ist. Sieht aber insgesamt nicht so übel aus.
Bei Gianna, der silbernen GTS, schaue ich mir den Blindstecker hinter der linken Abdeckung im Beinschild an. Der Stecker ist wohl für eine Alarmanlage gedacht und ich will ihn nutzen, um von dort Spannung für eine Steckdose zu holen. Am Stecker liegen nämlich Dauerplus und auch geschaltetes Plus an. Jetzt muss ich mir nur noch das passende Gegenstück für den Stecker besorgen.
Mittlerweile ist es zwar nicht wärmer geworden, aber immerhin scheint ab und zu die Sonne durch die dichten Wolken. Da könnte ich doch wenigstens eine kleine Rollerfahrt unternehmen. Ich schiebe also Gianna aus der Scheune und will mich gerade umziehen, als der Blick auf meine Thunderbird fällt. Und da kann ich nicht anders, ich denke noch „Ach nee, keine Roller heute“ und disponiere um: Roller rein, T-Bird raus.
Noch eben in Ilsdorf bei Reinhard vorbei und gefragt, ob er nicht Lust hätte …. er hat, und während ich schnell tanke, macht sich Reinhard fertig für einen kleinen Ausritt.
Wir beschliessen, zum Oldtimer Cafe zu fahren und bei Matze eine heisse Schokolade zu trinken. An der steilen Strasse von Sichenhausen nach Herrchenhain muss Reinhard an einer Baustellenampel halten und so kann ich warten und die Kamera bereithalten.
Reinhard bollert mit der schwarzen Thunderbird mit ca. 120 km/h vorbei, und ich banne das auf Zelluloid.
3 Minuten später sind wir am Oldtimer Cafe. Hier hat an diesem Wochenende auch das Treffen des Dreiradler-Forums statt gefunden. Gut, mir ist klar, dass das Treffen sicher schon beendet ist, aber dass überhaupt niemand und kein einziges Motorrad bei Matze ist, das ist schon sonderbar. Klar, es ist kalt, saukalt sogar, aber fahren kann man schon.
Gut, die einzigen Gäste wollen wir auch nicht sein und so drehen wir um und fahren hinauf zum Hoherodskopf. Den Kaffee werden wir jetzt an Doros Büdchen zu uns nehmen.
Aber auch hier oben ist nicht viel los – immerhin sind mit uns dann doch fünf Motorräder versammelt. Jetzt einen heissen Kaffee und einen kleinen Snack, das wird gegen die böse Kälte helfen. Aber ehrlich: Hier oben auf ca. 700 m ist es noch kälter als daheim.
Also verlassen wir den Hoherodskopf wieder und treiben die T-Birds hinab in tiefere Gefilde im Bereich Herbstein/Lauterbach. Hier ist es einen Tick wärmer, aber dennoch frieren wir quasi ununterbrochen. Auch später am Ufer der Schwalm wird es nicht wesentlich wärmer.
Malerisch schlängelt sich die Schwalm durch das Vorderrad der Thunderbird.
Nach kurzer Rast machen wir uns auf den Heimweg. Das waren 140 sehr, sehr kalte Kilometer und eigentlich haben wir ständig gefroren oder zumindest gefröstelt. Aber schön war’s dennoch.
Ach ja: Meine Abdichtung am unteren Steuerdeckel der Thunderbird scheint erfolgreich gewesen zu sein: Auf der heutigen Fahrt kommt kein Tröpfchen Öl heraus, der Deckel bleibt dicht.