Meinem anderen Hobby, dem Grosskaliber-Schiesssport, bin ich ja in der letzten Zeit etwas untreu geworden. Eigentlich bedauerlich, denn es war immer mein Wunsch, Motorradfahren und Schiessen als Hobbies zu kombinieren. Klappt aber im Moment nicht, und es könnte sein, dass meine MZetten daran eine gewisse Mitschuld haben. Hab dann, auch ein wenig aus schlechtem Gewissen, meinen Schützenkollegen versprochen, heute zum Deutschlandpokal in Alsfeld wenigstens mal kurz vorbeizuschauen. Und das hab ich sogar eingehalten.
Der Deutschlandpokal in Alsfeld ist ein internationales Ranglistenturnier in der Disziplin PPC1500, dass jedes Jahr vom Bundesreferenten des BDMP abgehalten wird. Da war in den vergangenen Jahren immer gut was los, es schossen neben Deutschen auch Belgier, Österreicher, Norweger, Schweden, Czechen und Engländer. Einige Kollegen aus meiner SLG sind da auch dieses Jahr aktiv und das möchte ich mir mal ansehen – nicht selbst schiessen. Hab mir vorgenommen, dieses Jahr keinerlei Wettkämpfe mehr zu schiessen, vielleicht kommt dann die Freude am Schiessen wieder.
Also gegen 9:00 auf das ES-Gespann und durch den Kirtorfer Wald nach Alsfeld. Die ES läuft mit dem Bing 84/30/110 recht ordentlich, wenngleich etwas Leistung im unteren Drehzahlbereich fehlt. Habe das Gefühl, die Leistungskurve hätte sich nach oben verschoben. Vielleicht läuft der Motor auch im unteren Bereich noch zu fett. Werde mal ein paar Leerlaufdüsen bestellen.
Die Morgensonne verwandelt das Wasser des Sees im Kirtorfer Wald in eine einzige Spiegelfläche - ein schöner Anblick und ein schönes Fleckchen Erde.
Angekommen auf dem Alsfelder Schiessstand suche ich einen schattigen Parkplatz, denn es soll heute sehr warm werden. Beim Anhalten plötzlich jede Menge Spiel in der Kupplung. Denke zuerst, der Zug ist gerisssen, aber dann wird mir klar, dass die Kupplung sich unten im Motorgehäuse verstellt hat. Also den kleinen Deckel ab und wieder korrekt eingestellt. Keine grosse Sache, aber wie konnte sich das verstellen?
Gegen 14:00 verlasse ich den Stand und beschliesse, kurz meinen alten Bekannten Reimund in Berfa zu besuchen - sind ja nichtmal 10 km dorthin. Treffe ihn auch an und wir plaudern ein Stündchen über Motorräder - das gefällt mir gut.
Bei Heidelbach biege ich verbotenerweise ins Wasserschutzgebiet ab - die kleinen Strässchen dort sind aber auch zu verlockend. Dann weiter über Münch-Leusel durchs Antrifttal wieder nach Kirtorf.
In Kirtorf noch einen kleinen Einkauf im tegut-Markt erledigt - prima, dass in Deutschland mittlerweile diese starren Ladenschlusszeiten abgeschafft sind.
Letzte Haltestelle vor dem Heimathafen ist mal wieder der Rastplatz bei Niedergemünden. 130 km sind wir heute gefahren. Zuhause wird noch ein wenig geschraubt: Endlich kommt der Magura 307 Gasdrehgriff an die ES, ein neuer Blinkerschalter und eine neue Bremsamatur. Leider passiert dabei ein Malheur: Der Bremshebel bricht einfach ab - sprödes Alu. Du kriegst echt nur noch Schrott zu kaufen, es ist zum Heulen.