Ostbockgeplänkel

Nach der Testfahrt mit der Silverstar rolle ich Kathy, die TS, aus der Werkstatt. Die beiden Gäste Sammy und Jens in ihrem rosa SEAT sind bereit und wir machen uns auf den Weg ins 15 km entfernte Roßberg. Sammys BMW soll von ihrem leichten Klemmer befreit werden und danach gibts noch ein wenig Ostbock-Geplänkel.

Mit quitschenden Pneus folgt mir der rosa SEAT im Ralleystil in den Ebsdorfergrund. Dort bekommen Sammy und Jens sehr schnell den Motor der dicken BMW wieder frei – sicher waren nur die Kolbenringe ein wenig festgerostet. Dann quatschen wir aber noch eine geschlagene Stunde über Ostböcke und ich werde das Gefühl nicht los, dass Jens plötzlich von seinen Planeta-Plänen weggeschwenkt ist – und zwar in Richtung Jupiter-Pläne. Die Jupiter 3 ist aber auch wirklich schick und bei Jens wäre sie sicher in den besten Händen. Ich selbst sollte so klug sein, mich von diesem Projekt zu verabschieden – da ist noch genug anderes in der Pipeline.

Nach über einer Stunde brechen die beiden auf in Richtung NRW und ich beschäftige mich noch ein wenig mit ein paar Planetateilen, die ich in den Rucksack verstaue und mitnehme in die heimische Werkstatt. Dann gehe ich auf eine äusserst indirekte Rückfahrt und der erste Haltepunkt ist die Ruine der Stiftskirche in Wittelsberg.

Über Kirchhain und Niederklein gehts dann an den Gleenbach und weiter nach Kirtorf. Mittlerweile ist die Sonne zwar flächendeckend aus den Wolken gekommen, aber sie wirkt seltsam kraftlos und spendet wenig Wärme. Ist selbst mir ein bisschen zu kühl.

Jetzt bin ich mit der TS an demselben See in Kamchatka, äh bei Kirtorf, wie heute früh mit der Silverstar. Das blaue Russengespann mit dem Camper ist nicht mehr da - ich werd ihn doch nicht aufgeschreckt haben?

Die Planetateile im Rucksack ziehen ganz ordentlich auf die Dauer. Es handelt sich um mehrere Kickstarter, Schalthebel, Radachsen und Tachometer.

Kirch- und Rathausplatz der Gemeinde Gemünden/Felda in Niedergemünden. Der Ort ist sehr hübsch geworden, insbesondere um diesen Bereich herum. Überall neues Verbundpflaster.

Dann zur Rosselmühle in Richtung Burggemünden. Die Mühle ist verlassen und Schilder warnen vor dem Betreten des Geländes. Eltern haften für ihre Kinder.

Das Mühlrad der Rosselmühle arbeitet noch und in Verbindung mit den gewaltigen Regenfällen der letzten Tage ist um die Mühle herum ein erstaunliches Wasserspiel entstanden.

Die TS passt optisch und ideologisch sehr gut in die Arbeitsumgebung einer Mühle. Jetzt mache ich mich aber direkt auf die letzten 15 km nachhause. Bin seit fast 6:00 unterwegs, jetzt ist es beinahe 13:00 und es wird Zeit, sich ein Steak auf die Nuss zu hauen. Ein schöner Morgen, sollte ich öfter so machen. Besser, als lang im Bett zu liegen.