Mit der TS 250/1 ins Knüllgebirge

Der Samstag scheint sich angenehm herbstlich zu entwickeln: Kühl, etwas bewölkt, aber auch mal Sonne. Um 10:00 hält mich nichts mehr im Haus und ich begebe mich in die Werkstatt zu Kathy. Flugs wird der Rucksack gepackt, dann in die etwas wärmeren Klamoten und los. Mal sehen, wie sich Kathy heute benimmt, denn es wird steiler: Ins Knüllgebirge.

OK, Gebirge ist ein grosses Wort für eine kleine Mittelgebirgslandschaft, aber ein paar ordentliche Erhebungen gibts da schon. Über das Antrifttal werde ich auch den Knüll ganz flott erreichen. Vielleicht hat ja die Knüll-Jause bereits geöffnet und ich bekomme ich schönes, uriges Frühstück.

Im Antrifttal, etwa 1 km vor Arnshain, fahre ich zwecks Pinkelpause auf ein kleines Hochplateau mit Windmühlen - davon gibt es hier jede Menge.

Zusammen mit mir erscheint an den Windmühlen eine etwas magere rot-weisse Katze, die sich erst ein wenig scheu verhält, dann aber durchaus kommunikationsbereit ist. Man muss aber genau hinsehen, um das Tier links vor den Büschen zu erkennen.

Nach ein paar Minuten Geplauder sind wir vertrauter miteinander und plötzlich gibt es weitere Bewegungen in den Büschen.

Sieh an, eine kleine weitere Katze. Zunächst denke ich, die beiden hätten sich gerade zufällig getroffen, aber dann wird klar: Das sind Mutter und Kind.

Und es dauert nicht lange, dann tauchen 2 weitere possierliche Katzenbabies auf. Eine komplette Familie!

Mutter und die drei Kleinen erfreuen mich mit munteren Spielchen und netten Sprüngen. Zum Schluss sitzen alle um den warmen TS-Motor herum und geniessen die Abstrahlwärme. Da hat die Katzenmama das Dorf verlassen und versteckt hier ihre Jungen! Beim nächsten Besuch bringe ich ein Schälchen Katzenfutter mit.

Jetzt weiter in den Knüll. Hier habe ich den abgesperrten See kurz vor dem Knüllköpfchen erreicht.

Schaue mir den See ein wenig an und betrete dabei militärisches Sperrgebiet. Stört aber heute kein Schwein mehr. Zu Zeiten des kalten Krieges hätte mich nach wenigen Minuten die MP abgeführt - besonders natürlich mit einer MZ, einem Ostbock.

Nur noch ein Katzensprung bis zur Knülljause, die aber erst um 12:00 öffnet. So lange werde ich nicht warten, aber einen kleinen Spaziergang zum Aussichtsturm mache ich schon.

Dabei komme ich durch diese schönen und etwas mystischen Buchenwälder. Nachdem ich am Aussichtsturm 10 Minuten die Gegend geschaut habe, gehts zurück zu Kathy und wir ziehen weiter in Richtung Schwalm.

In Schwalmstadt kaufe ich an der Tanke neue Batterien für die Kamera. Der Tankstellenkassierer schaut interessiert auf Kathy und bemerkt "Oha, eine MZ." Ungewöhnlich, denn es ist ein sehr junger Mann. Aber dann erfahre ich, dass er Simsonfahrer ist. Das erklärts! Jetzt weiter über Schrecksbach nach Heidelbach.

Beim Moto-Guzzi-Müller mal wieder nix interessantes für mich - nur jede Menge Roller. Da sieht doch Kathy 100-mal besser aus als diese Plastikboliden. Da können die ruhig 400 ccm und mehr haben!

Das einzig interessante Fahrzeug ist dieser Kymco-Mini-Unimog. 8800,- für einen 500er Einzylinder aus Korea mit jeder Menge Plaste und Elaste sind mir aber deutlich zu viel.

Zwischen Antrifttal und Neustadt ein letzter Halt am Drei-Herren-Eck. Hier bemerke ich, dass ich schon wieder den Schlüssel für das Werkzeugfach vergessen habe. Irgendwann bleibe ich liegen und komm nicht ans Werkzeug - aber heute zum Glück nicht. Kathy hat sich mustergültig verhalten und die 150 km absolviert wie nix.