Wenn ein Tag schon so beginnt, dass ich um 5:00 aufstehen muss, dann kann das im Prinzip nix mehr werden. Dazu der leichte Trennungsschmerz wegen der Sportster, das kühle Wetter – da kommt schon was zusammen. Deshalb schraube ich zunächst nur ein wenig an der Honda, befestige die rückwärtigen Blinker neu und poliere ein wenig am Alu herum. Dann aber wage ich es und setze mich am frühen Nachmittag auf die XBR. Kaum bin ich aber einen Kilometer gefahren, fängt es leicht zu regnen an – einfach alles schräg heute. Aber ich bleibe hart zu mir selbst und fahre einfach weiter – allerdings schwenke ich jetzt ab in die Wetterau. Denn, dort ist ja bekanntlich das Wetter immer etwas besser als im Vogelesberg.
Tatsächlich wird es bereits kurz vor Nidda richtig schön und spürbar wärmer. Dafür ist meine heutige Route etwas öde – einfach zu viele gerade Strassen. Den einzigen Halt in der Wetterau lege ich hier bei Schloss Staden in der Nähe von Ranstadt ein.
Weil mir die Wetterau doch etwas zu langweilig erscheint, fahre ich in einem großen Bogen zurück in den Vogelsberg. Logischerweise wird die Landschaft sofort spannender, aber trotz Sonnenschein ist es auch wieder kälter. Irgendwas ist heute immer!
Nidda, Hungen, Schotten – das sind meine Stationen. Aber selbst im schönen Vogelsberg bin ich heute nicht recht zufrieden: Ich bekomme keine vernünftige Linie zusammen und holpere mehr durch die Landschaft. Hier versuche ich es mit einer meditativen Pause.
Nun geht es auf einen Sprung zum Falltorhaus. Aber schon bei der Einfahrt in den Hof weiss ich: Langweilig! Und tatsächlich ist nur wenig Interessantes zu sehen. Lediglich die beiden Vierzylinder Kawas im Oldstyle können gefallen. Hier Kawa Nr. 1, und …..
….. hier Nr. 2. Der Rest ist mal wieder nix für mich.
Nach dem Besuch am Falltorhaus drehe ich die übliche Abschlussrunde über Schotten, Götzen, Altenhain, Freienseen, Laubach und Grünberg. Und plötzlich stimmt die Linie wieder, die Honda und ich segeln in bester Schräglage durch etliche Kurven. Na also, geht ja doch. Ein versöhnliches Ende eines schrägen Tages mit fast genau 100 Kilometern.
Am Abend versuche ich, die Leerlaufgemischregulierschraube etwas in Richtung fett zu verstellen. Das klappt leider nicht, weil die Stellschraube wohl fest korrodiert ist und sich nicht einen Milimeter drehen lässt. Und die Zugänglichkeit ist dazu noch unter aller Kanone. Angeblich gibt es von Honda da ein kleines Spezialwerkzeug für.
Aber die FIN des Keihin-Vergasers schaue ich mir genauer an. Sie lautet:
VE 10A[C]AKF oder AKP, das lässt sich nicht genau lesen.