Zu schön für den Alltag

Nachdem ich auch heute wieder zwei Stündchen Hinterhofschrauberei an der grauen Bullet im Programm hatte, gings auf eine kleine Probefahrt. 25 Kilometer ging auch alles gut, aber dann fiel nach und nach die gesamte Elektrik aus und zum Schluss auch die Zündung. Eine mittlere Straßenrand-Bauerei zeigte, dass sich mehrere Steckverbinder aus der aufgeräumten Elektrik gelockert und gelöst hatte – allesamt am zentralen Verteiler unter der Sitzbank. Nach kurzer Zeit konnte ich weiter fahren und machte mich direkt auf den Heimweg.

Zu Hause schaue ich mir die Geschichte in Ruhe an. Auffallen ist, dass die 6,3 Flachstecker fast alle lose sind und auch nur sehr wackelig in ihren Gegenstücken sitzen. Manche fallen beinahe von selber ab, andere wiederum stecken zusammen wie verschweißt.

Jetzt gehe ich also Stück für Stück alle Verbinder durch und muss tatsächlich etliche Flachstecker neu crimpen.

Enfield Teile aus Indien

Zuerst aber öffne ich ein frisch aus Indien eingetroffenes Päckchen mit wunderbaren Ersatzteilen. Die Sendung kam sogar ohne Zollformalitäten zu mir.

Ersatzteile aus Indien

Besonders schön dieses Werkzeug zum Lösen des Ritzels am Vierganggetriebe. Ich sehe geradezu einen indischen Worker auf der Straße sitzen wie er die zwei Löcher einfach mit dem Schweißgerät hinein brennt. Putzig, aber für die Funktion ist das natürlich wurscht.

Die graue Bullet

Jetzt aber gehts an die Elektrik. Eine der maladen Steckverbindungen war ein zentraler Masseanschluss. Dazu sollte man wirklich keine Steckverbindungen nehmen. Also gleich noch zwei Masseleitungen zusätzlich ziehen. Bei der Gelegenheit entdecke ich noch zwei gelockerte Schraubverbindungen am Getriebe und am hinteren Kotflügel.

Die graue Bullet

Ganz fertig werde ich heute nicht, aber es funktioniert schon wieder (fast) alles.