Steine

Die jetzt deutlich kühleren Herbsttage animieren mich häufiger zum Motorradfahren als die glühende Hitze des Sommers. Auch heute ist so ein Tag, den ich nicht ungenutzt verstreichen lassen werde. Als Ziele habe ich mir zwei Objekte in der Wetterau ausgesucht, die ich etwas näher kennen lernen möchte.

1988er Sportster

Heute ist der richtige Tag für meine alte Harley. Die mag genau wie ich die kühleren Tag und bollert dabei besonders schön durch den herbstlichen Vogelsberg. Bei Gut Zwiefalten habe ich einen unglaublich schönen Blick auf den Hohen Vogelsberg einschliesslich eines fantastischen Wolkenspiels – kommt leider auf dem Foto nicht rüber. Hab nur die alte Lumix eingesteckt und deren Auflösung und Lichtstärke reicht wohl nicht. Aber glaubt mir: Die Realität ist sehr schön.

Wenige Minuten nach diesem Stopp fahre ich durch dichten Wald in Richtung Gedern. Plötzlich taucht direkt vor mir ein ziemlich großer Raubvogel auf, der mich mit ausgebreiteten Flügeln attackiert. Ich halte direkt auf die Bestie zu und in letzter Sekunde weicht der Bursche aus.

Hat mich ein wenig an das Endzeit-Epos „Der lange dunkle Fünfuhrtee der Seele“ von Douglas Adams erinnert. Darin leben in den Großstädten überall Adler und andere Raubvögel, und als Passant musst Du dich ständig ducken, um den Angriffen auszuweichen. Sollte es tatsächlich schon so weit sein? Und warum gerade im Vogelsberg?

1988er Sportster

Zwischen Burkhadts und Gedern biege ich ab in Richtung der Stumpe Kirch.

Stumpe Kirch

Nach einer kleinen und gemäßigten Offroad-Einlage …..

1988er Sportster

….. halte ich auf diesem Feldweg an, stelle die Sportster ab und …..

Stumpe Kirch

….. folge einem schmalen Pfad zur Ruine der Stumpe Kirch oder auch Marcelinus-Kapelle.

Stumpe Kirch

Vom Gebäude selbst stehen fast nur noch die Grundmauern, aber ein Teil des Altars ist erhalten. Dies ist zweifellos ein mystischer Ort.

Stumpe Kirch

Und ein paar Informationen zur Stumpe Kirch gibt es auch.

Nun folge ich der B275 von Gedern bis Ranstadt und biege dann in Richtung Fauerbach und Nidda ab. Auch das ist eine sehr schöne Nebenstrecke, von denen es hier am Rande der Wetterau noch einige mehr gibt.

Steinbruch Michelnau

In Michelnau fahre ich in den Ort und dort zum alten Steinbruch. Hier wurde ein spezieller Basalt abgebaut, aus dem auch unser altes Häuschen in Nieder-Ohmen gebaut ist.

1988er Sportster

Über die steile Treppe komme ich direkt zum Steinbruch. Auch ein Vorteil des Herbstes: Im Hochsommer wäre ich da wohl nicht in der Motorradkluft hochgestiefelt.

1988er Sportster

Alles ist besucherfreundlich angelegt.

1988er Sportster

Der eigentliche Steinbruch aber ist gesperrt und nur für offizielle Führungen wird das Tor geöffnet. Man sieht aber auch so überall den Basalt, teilweise mit Lufteinschlüssen. Das gibt dann die sogenannten Lungsteine. Von unserem ehemaligen Häuschen weiss ich, dass sich dabei hochfeste mit butterweichen Stellen im Gestein abwechseln.

1988er Sportster

Auch ohne Führung finde ich den Steinbruch sehr interessant. Und dabei musste mich erst ein Besucher aus NRW auf Egons MZ-Treffen auf diesen Ort aufmerksam machen.

Über das Horlofftal bewege ich mich nun wieder auf den Rand des Vogelsberges zu. Das war eine schöne und interessante Herbst-Ausfahrt von 80 Meilen. Hat Spaß gemacht.