Schöner Mist – seit einer Woche grausam vergrippt, fühle mich wie von der Schweinegrippe gepackt. An Fahren ist nicht zu denken und nicht einmal eine kleine Schrauberei ist drin. Heute schleiche ich mich aber zu meiner Planeta und betrachte mir den zerlegten Motor aus Gifhorn etwas genauer. Immerhin reicht es so zu ein paar Überlegungen zu einem Rumpfmotor.
Der Planetamotor von Waldemar enthält zwar etliche Neuteile, aber einfach mal so zusammenstecken geht auf keinen Fall. Allein, dass die Kurbelwelle in die Gehäusehälften eingebaut wurde, gefällt mir überhaupt nicht. Die folgenden Bilder werden zeigen, warum mir das nicht gefallen kann.
Alle Gehäuseteile wurden gnadenlos und aufs gröbste Art und Weise sandgestrahlt. Entsprechend rauh sind die Teile jetzt. Und wirklich gereinigt sind die Gehäusehälften auch nicht - weder vor noch nach dem Strahlen. Aber die nagelneue Kurbelwelle wurde mit neuen Lagern in die Hälften eingebaut - ich befürchte auch dabei allergröbste Vorgehensweise. Viel Murks !!!
RS-Lager wurden für die Getriebeausgangswelle und die Kupplungs genommen. Fragt mich nicht, warum. Und Teile der Schaltung sind beim Sandstrahlen einfach nicht ausgebaut und daher mitgestrahlt worden. Die Kurbelwelle dreht sich leicht knirschend im Strahlgut. Oh Gott!
Das zusammengesteckte Gehäuse mit der Kurbelwelle will ich zunächst nach Berlin zu Powerdynamo schicken. Die wollen damit ein passendes System für die Planeta 5 erstellen. Der erste Kunde eines solchen neuen Powerdynamo-Systems werde dann wohl ich sein.
Auch die Seitendeckel wurden der gnadenlosen Sandstrahlbehaldlung unterzogen. Zur Ehrenrettung des Strahlers muss aber gesagt werden, dass er geplant hatte, die gestrahlten Teile zu lackieren. Mir aber ist blankes Aluminium wesentlich angenehmer. Und da kann ich dann mit Elsterglanz drangehen .....
Hier ist ansatzweise zu erkennen, wie grob die Strahlung durchgeführt wurde. Aber es könnte Rettung geben: Achim aus dem MZ-Forum ist in der Lage, Teile in eine Gleitschleifmaschine zu packen. Danach sehen selbst die Russengehäuse aus wie verchromt. Nach der Aktion mit Powerdynamo werde ich das mal angehen.
Kurbelwellenlager von Craft - das muss nicht per se etwas Schlechtes sein, aber ich bekomme so ein Gefühl von chinesischer Produktion. Und in chinesische Lager fehlt mir (noch) jedes Vertrauen. Aber halt: Craft ist ein amerikanischer Hersteller von Lagern! Trotzdem: SKF ist mir lieber, auch wenn die Lager dann aus Italien kommen. Scheiss globale Welt ..... Aber noch schlimmer: Keine C3 oder C4 Lager, dafür mit Blechabdeckscheibe, also Z-Lager. Das geht beides an dieser Stelle überhaupt nicht. Die kommen wieder raus!
Dieser Gehäusedeckel mit den Lagersitzen für die Ausgangswelle wurde ganz speziell behandelt: In die Bohrungen, in denen eigentlich Blechdeckel sitzen sollten, wurden Cent-Stücke eingeklebt. Hmmmh .....
Aber trotz des hohen Murksanteils bei diesem Motor bin ich mit dem Teil zufrieden. Denke, daraus lässt sich etwas machen. Und eine Kurbelwelle werde ich zur Überholung nach Neusalza-Spremberg schicken. Wenns irgend geht, wird da die obere Pleuelbuchse gegen ein Nadellager ausgetauscht.