Am Morgen dieses Samstages sieht das Wetter noch nach einer kleinen Ausfahrt aus, aber das zerschlägt sich sehr schnell, als der kalte Regen kommt – stellenweise sogar als Eisregen. Na gut, gehe ich ein wenig schrauben und mache Polja wieder mobil. Dazu muss die Lichtmaschine wieder einegebaut werden und danach erfolgt die Einstellung von Kontaktabstand und Zündzeitpunkt.
Nachdem ich meine Powerdynamo-Pläne auf Eis legen und verschieben musste, kann eigentlich die originale Lichtmaschine wieder rein. Habe ja schon mehrfach geschrieben, dass mir dieses Teil immer besser gefällt und es macht auch wirklich einen guten Eindruck: 12 V Drehstrom-Lima mit fremderregtem Rotor über Schleifkohlen. Auch die einfache Zündung mit dem mechanischen Unterbrecher gefällt mir mit jedem Ansschauen besser. Jedenfalls bau ich nach gründlicher Durchsicht das System wieder ein. Und schaue dabei natürlich nach dem Unterbrecherabstand und dem Zündzeitpunkt.
Für den späten Nachmittag erwarte ich Waldemar, einen bisher guten und zuverlässigen Lieferanten von Ersatzteilen. Er wird einen zerlegten Planeta-Motor für mich und einen Jupiter-Motor nebst Teilen für Andreas und Roger mitbringen.
Die Schleifkohlen sind noch neuwertig, der Kontaktabstand muss ein wenig nachgestellt werden und der Zündzeitpunkt ebenfalls. Bilde mir ein, dass der Motor danach ein wenig sanfter läuft. Der Deckel bleibt aber noch offen, denn morgen will ich einen neuen Kupplungszug löten.
Noch einen Entlüftungsschlauch für die Batterie eingebaut und dann können alle Teile wieder zusammen gefügt werden.
Mit dem K65-Vergaser bin ich noch nicht völlig vertraut und habe mich erstmal theoretisch mit dem Aufbau beschäftigt.
Später dann, gegen 16:00, kommt Waldemar aus Gifhorn und bringt den zerlegten Planetamotor nebst einigen Kleinigkeiten sowie einen kompletten, ebenfalls zerlegten Jupiter-Motor für den Kahlgryndigen vorbei. Das nenne ich Service!
Von Waldemar bekomme ich jede Menge Informationen über IZH-Motorräder, unter anderem auch diese ältere russische Zulassung. Optisch ein wirklich ansprechendes Dokument. Entgegen der Abbildung auf der Umschlagseite ist dies jedoch keine Zulassung für eine Ural oder Dnepr .......
..... sondern für eine IZH Jupiter mit Baujahr 1986.
Das ist der zerlegte Planeta-Motor, nur lose zusammengesteckt. Kurbelwelle, Zylinder und Kolben sowie alle Lager und Simmerringe sind neu. Einziger Nachteil: Das Gehäuse ist sandgestrahlt und daher sehr rauh. Es soll noch einmal Glasperlgestrahlt werden.
Weitere Ersatzteile sind Schaltgabeln (neu), Lichtmaschine und Rotor und vor allem dieser wichtige Griff als Aufbockhilfe. Und Waldemar und ich reden 3 Stunden nonstop über IZH-Motorräder.