Teillastruckeln

….. oder auch Konstantfahrruckeln nennt man das, wenn ein Motor im unteren bis mittleren Drehzahlbereich bei gleicher Gashand ein mehr oder weniger leichtes Ruckeln zeigt. Und das hatte ich ja gestern ein wenig auf der Probefahrt mit der Enfield. In den meisten Fällen ist das durch eine größere Leerlaufdüse zu beseitigen, und so schraube ich heute am Vormittag eine 30er LLD in den Mikcarb-Vergaser. Mach ich diesmal, ohne den Vergaser auszubauen oder zu verdrehen, einfach die Schwimmerkammer entfernt und dann blind mit einem kleinen Schraubendreher die Düse raus- und die neue rein geschraubt. Bei der Gelegenheit wechsele ich gleich die vier Schlitzschrauben der Schwimmerkammer gegen Inbusschrauben, die ich vorher auf 15 mm abgelängt habe.

Und dann geht es erneut auf eine Probefahrt.

Royal Enfield Bullet 500 ES

Schon beim Warmfahren des Motors spüre ich die Verbesserung. Trotzdem fahre ich den Motor konsequent 12 km mit gebremstem Schaum und lasse ihn dabei schön langsam warm werden. Dann aber wird etwas heftiger am Gasseil gezogen und die Maschine läuft tatsächlich noch besser als gestern, wobei das auch schon ganz gut war. Nach 20 Kilometern ist der Motor dann richtig heiss und ich halte eine erste Rast um zu sehen, ob alles OK ist.

Royal Enfield Bullet 500 ES

Alles bestens, also weitere 20 km durch den Vogelsberg. Sowohl im unteren als auch im oberen Bereich verhält sich der Motor jetzt einwandfrei, weshalb ich ihm dann ein Päuschen im Schlosshof von Laubach gönne.

Royal Enfield Bullet 500 ES

Das mag ich einfach: Historische Gebäude und klassische Fahrzeuge.

Royal Enfield Bullet 500 ES

Jetzt noch einmal 20 km gefahren und dabei ganz bewusst auf den Teillastbereich geachtet: Klare Verbesserung. Die nächste und letzte Pause gibt es dann auf einem meiner Lieblingsplätze am Waldrand nahe Röthges.

Royal Enfield Bullet 500 ES

Wenn so ein Maschinchen richtig tuckert, macht eine Probefahrt gleich noch mehr Spaß: So sieht ein zufriedener Enfield-Treiber aus.

Noch weitere 30 km und dann kann ich den Test erfolgreich beenden. Denke, mit diesem Setup werde ich am Wochenende ins Rheintal fahren. Aktuell sieht das Setup so aus:

  1. Abgasrückführung ausgebaut
  2. Motorentlüftung nicht mehr ins Gehäuse geleitet, sondern auf die Kette
  3. Luftfilter nach Methode Flo in die Teedose verlegt
  4. Düsennadel in 2. Kerbe von unten
  5. Hauptdüse 120
  6. Leerlaufdüse 30

Gestern hat Reinhard in Aussicht gestellt, die dicken Auspufftröten der schottischen Thunderbird zur Verfügung zu stellen: Eine für Marcus, eine für mich. Wahrscheinlich geht dann die Einstellerei und die Testfahrerei wieder von vorne los. Aber was macht man nicht alles für eine gute Optik und einen angenehmen Klang?