….. oder नंबर दो, wie der Inder auf Hindi sagt. Jetzt habe ich nach einer Pause von rund 5 Jahren wieder eine Enfield, eben meine Numero Zwei. Heute holen wir zu dritt das Motorrad ab und so haben auch Jörg und Reinhard die Chance, die ungewöhnliche Firma Wannabe Choppers kennen zu lernen. Bereits um 8:00 starten wir mit dem Hänger hinterm Audi in Richtung Rechtenbach.
Schnell sind die knapp 35 km über den Gießener Ring abgerissen. Während Reinhard und Jörg die Firma gezeigt bekommen, schiebe ich die Enfield aus den Betriebsräumen …..
…. bewundere die indische Schönheit ein wenig von allen Seiten und völlig ungestört. Und dann schiebe ich sie mal eben …….
….. auf den Hänger. Ist auch alleine kein Problem, aber ich muss mich wohl daran gewöhnen, wieder ein leichtes Motorrad im Bestand zu haben: 175 Kilo wiegt die schlanke Inderin.
Später zu Hause nehme ich mir Numer Zwei dann intensiv vor. Schließlich werde ich am Montag gleich zum TÜV und zur Zulassungsstelle fahren. Da möchte ich keine Überraschungen erleben. Zunächst nehme ich mir den linken Blechkasten vor, der ein wenig Elektrik und das Abgasrückführungssystem beherbergt. Bei der Besichtigung gab es da leichte Kontaktschwierigkeiten und zwar an der Sicherung. Diese Glassicherung wird entfernt und statt dessen ……
….. ein kleiner Sicherungskasten mit Flachsicherungen verbaut. Viel besser! Etwas später entdecke ich unter dem Sattel eine weitere fliegende Sicherung, ebenfalls mit Glaskorpus. Auch die wird entfernt und die Leitungen auf den neuen Sicherungskasten gelegt.
Die Enfield stand ohne Spiegel bei Wannabe Choppers, aber in einer Einkaufstüte mit ein paar Ersatz- und Verbrauchsteilen finde ich zwei Stück. Die allerdings sind so häßlich und schäbig, dass ich zwei Highsider Spiegel aus meinem Vespa-Bestand nehme. Sehen ganz schick aus, aber ich brauche tatsächlich einen Augenblick, bis ich das Befestigungsschema duurchschaue.
Als nächstes entferne ich den Sattel und den Gepäckträger. Statt dessen werde ich für den TÜV die Sitzbank montieren – nicht dass mir ein übereifriger Prüfer noch eine Beschränkung auf eine Person einträgt. Bei dieser Aktion zeigt sich, dass die beiden Stehbolzen der Sitzbank/Sattelbefestigung völlig vermurkste Gewinde haben – alle beide. Sind natürlich Zollgewinde, und so schneide ich metrische Gewinde und drehe zufällig vorhandene VA-Stehbolzen ein.
Und schon ist die Sitzbank montiert. Gefällt mir beinahe noch besser als der Sattel, obwohl der unübertroffen bequem ist. Mal abwarten, wofür ich mich dauerhaft entscheiden werde.
Zu guter letzt montiere ich schon mal eines meiner DQ-Kennzeichen aus dem Altbestand. Natürlich mit Alu-Unterlage und Gummi-Zwischenlage.
Und weil es mittlerweile 18:00 ist und es zu regnen beginnt, beende ich diesen überaus angenehmen Schraubertag an der Enfield. Im Gegensatz zur Schrauberei an der grünen Cosa hat mir das hier richtig Freude bereitet. Eine Probefahrt fällt jetzt aber aus, die verschiebe ich auf später.
Das war also mein erster Tag mit Numero Zwei. Die Enfield ist erstmals 2008 in den Verkehr gekommen, sie hat nur eine Vorbesitzerin. Der Kilometerstand beträgt 14.500 und der optische Zustand ist 1A – keine Rost, kein Gammel, keine Kratzer. Wenn der technische Zustand ebenso gut ist, bin ich mit Numero Zwei sehr zufrieden.
Dem Motorrad liegt ein Certificate of Conformity bei, dem ich entnehme, dass es bereits 2007 gebaut wurde